COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Mit Kopftuch oder ohne - muslimische Mädchen und Sport ein Feature von Silke Lahmann-Lammert "Nachspiel" 16.11.2008 DLR Kultur O-TON 1a: Trainer/Schüler Also dann wollen wir mal ne Anwesenheitsliste machen: Feride? Die is auf Toilette. Dann hab ich Kassandra, was is mit der? .... (runterblenden, leise unter folg. Text stehen lassen) Moderation 1: Geduldig warten knapp 20 Jungen und Mädchen darauf, dass ihr Name aufgerufen wird. Einmal pro Woche kommen sie zum Boxtraining in die Turnhalle. Sie alle besuchen die siebte Klasse der Schule Slomanstieg auf der Hamburger Veddel. Eine Grund- und Hauptschule mit Kindern aus 30 Nationen. O-TON 1b: (wieder hochziehen ...) Abdullah ist da. Wo isser, da isser, genau. Achmed ist wieder da, sehr schön, Ferrad. Eda, hab ich schon mehrmals gehört heute. Leyla, Exona und Tuce... (Atmo ... ) Moderation 2: Die Mädchen, die hier trainieren, stammen alle aus muslimischen Familien. Ein Kopftuch trägt keine von ihnen. Musik 1: Soundtrack "Auf der anderen Seite" Take 9, kurz frei, dann leise unter folg. Text .... Musik 1: "Auf der anderen Seite" noch mal hochziehen, langsam unter folg. O-Ton verschwinden lassen... O-TON 2: Trainer So, also: Schultern und Bauticken! Ja, fertig? Schultern und Bauchticken. Und los geht's (Atmo) Moderation 3: Für den Box-Kurs haben sich mehr Mädchen und Jungen angemeldet als Plätze zur Verfügung standen. O-TON 3: Tuce/Eda/Leyla Wir hatten alle Lust Boxen, also das bringt uns allen Spaß. Und alle wollten boxen, weil es war mal was Neues. Meine Freunde haben mich da angemeldet, weil ich bin in die Türkei gefahren. Und die wussten, dass ich auf so was steh. Auf Boxen und so. Weil es mir Spaß bringt und hier kann ich meine Ausdauer powern, halt so. Weil meine Freunde auch hierhin gehen und weil ich mich besser abreagieren kann. Ich weiß nicht, ob ich das beschreiben kann. Aber es ist schön, wenn man z.B. diese Handschuhe anhat, also die Boxhandschuhe, und dann mal durch die Gegend boxt. Also nicht jemanden damit boxt, sondern gegen diese Sandsäcke da. Es gibt ja auch Weltmeisterboxer und ich fühl mich dann wie die oder weiß ich nicht. (Trainingsamto... ) Musik 2: Aziza A Take 12, Intro .... Moderation 4: Während die Mädchen und Jungen sich in der Turnhalle warm machen, brüht Hiltrud Kneuer zwei Etagen tiefer - im Direktorenzimmer - einen Tee. Seit fast zwei Jahrzehnten leitet sie die Schule Slomanstieg. O-TON 4: Kneuer Insgesamt haben wir 30 Nationalitäten von Afrika, von Südamerika, von Asien. Also es ist eine bunte Mischung, die eine ganz gute Herausforderung ist für uns alle. Moderation 5: Probleme im Sportunterricht, berichtet die Schulleiterin, kommen viel seltener vor, als aufgeregte Presseberichte vermuten lassen. O-TON 5: Kneuer Es gibt Muslime, die nicht gerne wollen, dass ihre Kinder am Sportunterricht oder am Schwimmen teilnehmen. Besonders natürlich zielt das auf Mädchen ab, die dann in der Pubertät sind, die Kopftuch tragen. Die sollen dann möglichst vom Sport ferngehalten werden und auch vom Schwimmen. Ich muss dazu sagen, es ist eine Minderheit. Also es sind immer einzelne Fälle. Moderation 6: Die Gründe für die Verbote sieht Hiltrud Kneuer nur bedingt in den religiösen Überzeugungen der Eltern: O-TON 6: Kneuer Das ist ihre Tradition, sie sind so aufgewachsen. Und das andere, das Offene, das macht ihnen Angst. Und sie begründen das immer - dieses nicht kennen, also: Ich weiß ja nicht, was in der Schwimmhalle passiert, ich weiß ja nicht, was zum Beispiel auf einer Klassenfahrt passiert - der Koran erlaubt es nicht, sagen sie. Aber es stimmt einfach nicht. Sie ziehen sich auf Religion zurück, aber der Koran gibt keinerlei Anweisung, ob man Schwimmen mitmachen darf, ob man Sport mitmachen darf, ob man auf Klassenfahrt mitgehen darf. Moderation 7: Eine schwierige Situation. Nicht nur für die Schule, sondern vor allem für die betroffenen Mädchen. O-TON 7: Kneuer Die sitzen zwischen den Stühlen. Die Mädchen möchten gerne - das merkt man natürlich als Klassenlehrer oder als Klassenlehrerin - sie möchten natürlich nicht ausgeschlossen sein aus der Klassengemeinschaft. Selbstverständlich wollen sie auch wie Kinder miteinander spielen, sie wollen miteinander schwimmen, sie wollen im Sport miteinander raufen. Das ist doch alles ganz klar. Aber sie werden nicht ihre Eltern bloßstellen, indem sie sagen: Ich möchte aber, nur meine Eltern möchten nicht. Also das ist schon ganz stark, die Bindung. Und sie sind brave Töchter. Und dieser Zwiespalt, der belastet die Kinder sehr. Moderation 8: Heute nimmt keine Schule mehr widerspruchslos hin, dass Eltern ihren Töchtern verbieten, am Sportunterricht teilzunehmen. O-TON 8: Kneuer Es ist eine höhere Sensibilität jetzt da als früher. Früher hat man vielleicht - man hat sich geärgert - man hat aber öfters gesagt: Naja, was können wir tun? Jetzt haben wir mehr Unterstützung auch durch die Behörde, die uns sagt: Es ist eine deutsche Schule, es gelten die Lehrpläne, dazu gehört das und das und das. Und so können wir sagen: o.k., wenn Sie eine Befreiung wollen, müssen Sie das begründen und es muss stichhaltig sein. Musik 2: Aziza A Übergang Intro in Hauptmelodie, kurz frei, geht unter folg. Text in Box-Atmo über ..... Atmo: Boxgeräusche .... Moderation 9: Bei Exona, Tuce und Eda stand eine Befreiung vom Sport nie zur Debatte. Auch gegen das Boxen haben ihre Eltern, die aus Mazedonien und der Türkei stammen, nichts einzuwenden: O-TON 9: Exona, Tuce, Eda Die sind natürlich auch damit einverstanden, dass ich hierhin komm, und die freuen sich auch, dass ich hier bin und was daraus lerne. Sie finden das gut. Sie sind nie was mit Boxen, also, wir haben nie was damit zu tun gehabt. Und jetzt haben wir alle Leidenschaft dafür, also dass wir das machen und so. Mein Vater, meine Mutter nicht so. Also mein Vater, der sagt, dass er stolz auf mich ist, dass ich das mache überhaupt. Und meine Mutter auch. Und manchmal fragen die mich, ob das mich nervt hier. Und manchmal fragen die auch: Ist das nicht eigentlich für Jungs oder so? Und Frau Heilemann, unsere Englischlehrerin, hat ja auch gesagt, dass es ja auch für Mädchen ist, und zum Beispiel wie Susi Kentikian. Sie boxt ja auch! O-TON 10: Trainer Beide bewegen sich so mit dem Sandsack, als wenn der Sandsack ein Trainingspartner oder ein Boxgegner wäre, ja? Also: beide versuchen, auch dem Sandsack auszuweichen, auf den Sandsack zu reagieren. Eine Deckung mal auszuprobieren, wenn der Sandsack auf einen zukommt. (Atmo) Moderation 10: Susi Kentikian, Boxerin mit Migrationshintergrund und amtierende Weltmeisterin im Fliegengewicht, ist das große Vorbild, wenn die Schülerinnen auf den Sandsack dreschen. Leyla, ein großes Mädchen mit langen, braunen Haaren, stellt sich dabei besonders geschickt an: O-TON 11: Leyla Das fühlt sich gut an! (Sandsackatmo... ) Moderation 11: Kraftvoll bearbeitet sie den Boxsack, weicht aus, wenn er zurückschwingt, übt Haken und Geraden. Leylas Ziel: O-TON 12: Leyla Weltmeisterin ... Moderation 12: Sie lächelt verlegen. Über sich selbst zu reden, ist ihr unangenehm. Auf die Frage, wie sie ihre Leistungen beurteilt, zuckt Leyla mit den Schultern: O-TON 13: Öhm, keine Ahnung, weiß ich nicht. Dass ich manchmal auch stärker sein kann als die anderen. Und dass ich mich auch gut durchsetzen kann. Moderation 13: Jeden Mittwoch treffen die Schüler sich zum Boxen in der Turnhalle. Leyla trainiert öfter: O-TON 14: Eigentlich jeden Tag. Zuhause hab ich auch einen Boxsack. Moderation 14: Den hat ihr der Vater geschenkt - ein muslimischer Migrant aus Ex- Jugoslawien. O-TON 15: (Klatschen ) Und ruhig zuhören. Denkt an eure Ausweichtechniken. Ausweichen ja, oder halt decken! (Stimme runterblenden) Musik 2: Aziza A Intro kurz frei, dann unter folg. Text ... Moderation 15: Die Schule Slomanstieg bietet den Boxkurs als Wahlpflichtfach an. Mädchen, deren Eltern nicht möchten, dass ihre Töchter mit den Fäusten kämpfen, haben sich gar nicht erst angemeldet. Im Sportunterricht herrschen andere Regeln: Die Teilnahme ist für alle Schüler verpflichtend. Wie reagiert Schulleiterin Hiltrud Kneuer, wenn muslimische Mädchen auf Geheiß ihrer Väter auf der Bank sitzen bleiben? Oder gar nicht erst zur Turnstunde erscheinen? O-TON 16: Kneuer Also erst mal versuchen wir einen Kompromiss. Wir sind ja in einer so bunten Vielfalt auch darauf angewiesen, Kompromisse zu schließen. Der Kompromiss ist zum Beispiel, dass die Mädchen in Leggings oder in Radlerhosen schwimmen dürfen. Der Kompromiss ist auch weiterhin, dass die Mädchen im Sportunterricht zwar nicht ihr langes Kopftuch aufbehalten dürfen, aber sie haben darunter ja noch so ein kleines schwarzes, was eng anliegt. Das ist dann auch keine Unfallgefahr. Insofern können wir sagen: O.k., das darfst du aufbehalten. Das sind so die Kompromisse und da wünschen wir uns natürlich, dass die Eltern auf diese Kompromisse eingehen, bevor ich sagen muss: Nicht teilgenommen am Unterricht. Das steht dann auch im Zeugnis. Das ist dann sechs. Moderation 16: Wenn Schulleitung und Lehrer ihre Ängste und Befürchtungen ernst nehmen, reagieren viele Eltern positiv. O-TON 17: Kneuer Ich habe manchmal das Gefühl im Gespräch mit den Eltern, dass sie ihre Ablehnung aufgeben - oder ihr Vorurteil aufgeben - weil sie merken, dass wir sehr gut auf ihre Kinder aufpassen. Dass keine unmoralischen Dinge passieren. Dass wir auch selbstverständlich eine Verpflichtung haben, eine Fürsorgepflicht für ihre Kinder. Wenn sie merken - und ich sage das dann immer im Gespräch - wir die Eltern und die Schule, wir müssen zusammenarbeiten, damit das Beste für ihr Kind herauskommt, dann sind sie oft geneigt, dem nachzugeben und erlauben es dann. Auch unter ihren eigenen Bedenken und sagen dann: o.k.: Es wird schon der richtige Weg sein. Musik 3: "Auf der anderen Seite" Take 4, nach Pause in der Mitte, kurz frei .... Atmo: Schwimmhalle ... O-TON 18: (Ebrra) Das ist so was Langes, was alles so Oberkörper bedeckt eben. Ja, und mit Badekappe. Moderation 17: Schwimmunterricht in Hamburgs Süden. Ebrra, Sechstklässlerin am Gymnasium Wilhelmsburg, trägt ein geblümtes T-Shirt und schwarze Leggings. Beides aus einer wasserabweisenden Kunstfaser. Ihre Freundin Ayse schwimmt in einem langärmeligen Ringeltop und Gymnastikhose. O-TON 19: Ayse Ganz normal angenehm auch. Das ist ja eng auch! Moderation 18: Ihre Haare verstecken die Mädchen unter einer Badekappe. O-TON 20: Ebrra Weil wir Kopftuch tragen. Und es gibt Regeln dafür, wenn man so vor Männern oder Jungs eben schwimmt, dann muss man auch was Bedecktes anziehen. Dass man eben so bisschen auch die Beine und bisschen so das Oberkörper bedeckt. Und die Haare. O-TON 21: Nazarewicz Für uns ist wichtig als Sportlehrer, als Schwimmlehrer, dass die Kinder sich bewegen. Letztendlich ob die Kopftuch tragen oder nicht, ist zweitrangig. Wir wollen erreichen, dass die Kinder gerne ins Schwimmbad kommen, gerne schwimmen, Spaß an Bewegung haben. Moderation 19: Krystoph Nazarewicz ist Schwimmlehrer in Hamburg Wilhelmsburg, einem Stadtteil, in dem mehr als ein Drittel der Bewohner Ausländer sind. In manchen Gebieten sogar mehr als die Hälfe. O-TON 22: Nazarewicz Letztendlich haben wir nicht so viele Fälle. Ich schätze für 500 Kinder haben wir vielleicht zehn, die total bekleidet kommen. Also es ist auch nicht so gravierend. Moderation 20: Dass Schwimmen im Ganzkörpertrikot ein Sicherheitsrisiko darstellt, hält der gebürtige Pole für ein Mär: O-TON 23: Nazarewicz Wir sind der Meinung, dass wenn die Kinder so ganz dünne T-Shirts tragen, das ist überhaupt nicht gefährlich. Und wir wollen den Kindern eben nicht den Spaß wegnehmen. O-TON 24: Ayse/Ebrra Ich hatte meinen Eltern versprochen, dass ich in der fünften Klasse Kopftuch trage. Und dann hab ich das auch gemacht. Und ich, meine Eltern wollten eigentlich gar nicht, dass ich jetzt Kopftuch trage, die wollten das später, wenn ich älter bin. Aber ich wollte das. Deswegen hab ich getan. Ich hab ja in der fünften neue Schule, also von der Grundschule ins Gymnasium. Und das ist dann leichter. Auch, dass die Lehrer dich so kennen. Und dich so akzeptieren eben. Moderation 21: Komisch geguckt haben die Mitschüler nur am Anfang, als Ebrra und Ayse auf dem Gymnasium neu waren: O-TON 25: Ebrra Nicht alle haben so Freunde mit Kopftuch. Aber jetzt ist ganz normal. Jetzt akzeptieren sie mich auch so. Sie sind auch ganz nett. Ich hab auch ganz viele Freunde. Moderation 22: Mit blaugefrorenen Lippen lässt sich Asra neben ihren Klassenkameradinnen auf der Wärmebank am Beckenrand nieder. Aus ihrem nassen Haar tropft Wasser. O-TON 26: Asra Also ich muss kein Kopftuch oder irgendwas anderes tragen. Moderation 23: Auch Asras Eltern, die aus Montenegro stammen, sind Muslime: O-TON 27: Asra Meine Mutter trägt auch kein Kopftuch. Und das ist keine Pflicht so. Wenn ich will, dann könnte ich. Aber ich möchte auch nicht so gerne. Moderation 24: Dass ihre Mitschülerinnen Ebrra und Ayse im langen Trikot schwimmen, ist für sie kein Thema: O-TON 28: Asra Also ich find das eigentlich ganz normal, wenn die das wollen und wenn die nicht gezwungen werden, find ich's o.k. Weil das ist ja auch eine Religion, so. O-TON 29: Nazarewicz Also aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Kinder sehr, sehr tolerant sind. Viel, viel toleranter als Erwachsene und da hab ich gar keine Bemerkungen oder dumme Gesichter von anderen Schülern gesehen. Also die tolerieren sich so wie sie sind. O-TON 30: Asra Also wir sind alle so einverstanden aus unserer Klasse. Das ist für uns normal. O.k.! Musik 4: Aziza A Take 11, Einstieg hinter Intro, kurz frei, dann unter folg. Text ... Moderation 25: In Wilhelmsburg ist ein harmonisches Miteinander verschiedener Nationalitäten und Religionen nicht nur im Schulsport, sondern auch in den Vereinen schon lange Realität. Ähnlich sieht es beim FC St. Pauli aus, wo in den Mädchenfußballmannschaften Spielerinnen mit deutschem, türkischem, polnischem oder portugiesischem Pass kicken. O-TON 31: Filmausschnitt: Trainer/Hayat Zehn Runden um den Platz! Gerne! Fußballatmo .... Moderation 26: Auf dem roten Ascheplatz des Hamburger Traditionsvereins hat Buket Alakus ihren Film "Eine andere Liga" gedreht. Im Mittelpunkt steht Hayat. Eine Deutschtürkin, die, wenn nötig, den Ball schon mal gegen den Kopf ihres Trainers schießt. O-TON 32: Filmausschnitt: Trainer (Fußball-Schuss) Verflucht! Verdammt! .... Das war der erste gute Schuss, den ich hier seit drei Wochen gesehen habe. Moderation 27: Die Türkinnen, die beim FC St. Pauli - Vorbild für den Club der Filmheldin Hayat - Fußball spielen, tragen ihr Haar offen. Aber es kommt vor, dass sie gegen Vereine wie den 1. FFC Wilhelmsburg antreten, in denen auch Mädchen mit Kopftuch kicken. Fußballatmo ... Moderation 28: Mit oder ohne: Auf Fußballplätzen in Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil interessiert das offenbar niemanden. Für Spielerinnen, Trainer und Vereinsfunktionäre sind Sport und Kopftuch kein Gegensatz. Musik 4: Aziza A Wie oben: kurz frei, unter folg. Text, dann Kreuzblende mit Geräusch: Tastentöne, Mouseklicks Moderation 29: Auf der Suche nach geeigneten Kopfbedeckungen für Fußball, Skaten oder Aerobic, klicken viele muslimische Mädchen die Hompage von Cindy van den Bremen an. Die niederländische Designerin bietet im Internet moderne, sporttaugliche Tschadors an: O-TON 33: van den Bremen Our biggest clientele is in America. There's been a lot of orders coming in from many parts of the world. Lately coming from Malaysia and Singapore but also South Africa and Australia for example. Parts of the world where moslem migrants move to. ÜBERSETUNG: Die meisten Kundinnen kommen aus den USA. Aber auch aus Malaysia, Singapur, Südafrika, Australien. Aus allen Teilen der Welt, in denen es muslimische Migrantinnen gibt. Moderation 30: Die Idee zu ihrer Sport-Kollektion kam Cindy van den Bremen in den 90er Jahren, als sie ihr Diplom an der Design Akademie in Eindhoven vorbereitete. Damals las sie von einem Gerichtsprozess, der in den Niederlanden Aufsehen erregte: O-TON 34: van den Bremen There was a court case where the committee of equal treatment that we have in the Netherlands to guard our article of equal treatment in our constitutional law forbid to wear the hijab in gym-class if the teacher opposes. The committee also came with an alternative. And they said: The girl can wear a swimming cap and a turtle neck instead. I laughed when I read it and at the same time I felt pityful with the girls. You know: It's not a serious solution. And what happened was of course that the girls skipped gym-class. And especially there where integration and social connection is made in a different way than in class or outside on the street - you have to work as a team and so on - I thought it was a pity that the girls would skip gym-class and that's when I came to the design that I will now get from my bag which is the "aerobics"-model which is made of white and black cotton. It is very soft and - I show it now - it has a hairbag in the back. You can put your ponytail in the bag. And if you look at our website capsters - dot - com you can see that if you put the backside and the frontside unterneath your collar it would cover the same areas as the swimming-cap solution with the turtleneck. Without having loose ends. So therefore being safe. ÜBERSETZUNG: In Holland haben wir ein Komitee, das dafür zuständig ist, die grundgesetzlich garantierte Gleichbehandlung aller Bürger durchzusetzen. Dieser Ausschuss gab einem Lehrer recht, der seinen muslimischen Schülerinnen verbot, mit Kopftuch am Sportunterricht teilzunehmen. Als Alternative schlug das Komitee den Mädchen vor, in der Turnstunde eine Kombination aus Rollkragen und Badekappe zu tragen. Ich musste lachen, als ich das las. Und gleichzeitig taten mir die Mädchen leid. Wer möchte mit einer Badekappe Sport treiben? Die Folge war natürlich, dass die muslimischen Schülerinnen den Unterricht schwänzten. Eine vertane Chance! Gerade im Sport findet doch Integration statt. Da geht es um ein Miteinander, um Teamgeist. Die Schüler knüpfen soziale Bindungen.... Mich brachte die öffentliche Debatte auf die Idee, mich in meiner Diplomarbeit mit sporttauglichen Tschadors zu beschäftigen. Ich entwarf das Aerobics-Modell, das ich jetzt aus meiner Tasche hole... (Geräusche) ... Eine sehr weiche Kopfbedeckung, die hinten - das sehen Sie hier - eine versteckte Tasche für die Haare hat. Der Stoff bedeckt Haare und Hals vollständig. Aber es gibt keine losen oder flatternden Partien, so dass der Tschador im Sport sicher ist. Musik 2: Aziza A Take 12, Intro, kurz frei, dann unter folg. Text .... Moderation 31: Auch in Deutschland ist die Kollektion der niederländischen Designerin gefragt. Astrid Touray, Mitarbeiterin des Landessportbunds Bremen, empfiehlt die Modelle, wenn sie zwischen Vereinen und strenggläubigen Musliminnen vermittelt. In den Konflikten geht es in der Regel um Übungsleiter, die sich aus Sicherheitsgründen weigern, Kopftuchträgerinnen in ihre Kurse aufzunehmen. O-TON 35: Touray Ich denke das allerwichtigste an diesem Punkt ist wirklich, dass beide Seiten an einen Tisch kommen und dass sie auch darüber sprechen und ´nen Kompromiss finden. Der ist nämlich auch machbar. Ich denke, wir müssen uns dahin bewegen: Gesundheit ist immer und überall ´nen Thema, diese Frauen leben auch hier. Bewegung ist wichtig für die Gesunderhaltung. Und da müssen wir ihnen Raum schaffen, dass sie sich bewegen können. Und das auch mit ´ner Kopfbedeckung. Weil: Bevor sie gar nicht kommen, sollten wir doch zusehen, dass sie kommen, unter ihren Bedingungen, aber sie sollen sich bewegen und gesund bleiben. Moderation 32: Astrid Touray engagiert sich für die Integration von Migrantinnen in Bremer Sportvereine. Eine Aufgabe, die viele Clubs verschlafen haben. Mit gezielten Aktionen versuchen sie jetzt, die Fehler der Vergangenheit wettzumachen: Amto Sportfest ... O-TON 36: Kretschmann Mein Name ist Heike Kretschmann, ich bin die Vereinsmanagerin des TUS Huchting seit etwas über einem Jahr. Wir haben heute den ersten Frauen und Mädchentag in der Geschichte des Vereins. (Stimme runterblenden, leise unter folg. Text) Moderation 33: Im Sport- und Bewegungszentrum im Bremer Stadtteil Huchting schart sich eine kleine Gruppe von Gästen um die Vereinsmanagerin: O-TON 37: Kretschmann Wir fangen an und organisieren den ersten Tag nur für Frauen und nur für Mädchen. Und die Jungs, die da sind, die dürfen draußen auf der Spieleinsel sich austoben. Moderation 34: Huchting ist ein Viertel mit hohem Ausländeranteil. Die Veranstalter hoffen mit ihrem Aktionstag auch Frauen und Mädchen zu erreichen, die in traditionell-muslimischen Familien leben und kaum Kontakt zu Deutschen haben. O-TON 38: Kretschmann Andrea, unsere Masseurin, zu meiner Linken, bietet auch Massage an in der Sauna. Da hängt ein Zettel aus, wo ihr euch bitte eintragen könnt. Und wer sich mal kostenlos massieren lassen möchte, der soll das heute auch genießen. Die Sauna ist auch kostenlos. Und wer mal Lust hat, so richtig zu relaxen, kann auch das gerne tun. Moderation 35: Aber: Nur wenige Frauen finden an diesem Aktionstag den Weg ins Sport- und Bewegungszentrum. Was auch an dem heißen Sommerwetter liegen mag, das nicht gerade zu Sauna und Workout einlädt. Unter den Besucherinnen sind zwar einige Migrantinnen, aber keine Frauen mit Kopftuch. Ein Bild, das Astrid Touray aus dem Vereinsalltag kennt: In deutschen Sportclubs gibt es so gut wie keine strenggläubigen Musliminnen: O-TON 39: Touray Da gibt es eher soziale Einrichtungen in den Stadtteilen, die dann Gymnastik für Frauen mit Migrationshintergrund anbieten. Das schaffen wir bisher in den Sportvereinen nicht, weil die räumlichen Bedingungen auch oft nicht da sind. Also die Frauen brauchen spezielle Umkleideräume zum Beispiel. Es muss den bewusst Kopftuch-tragenden Frauen gewährleistet sein, dass keine Männer in die Einrichtung kommen. Wenn wir wissen, dass meist Hausmeister einfach Männer sind, ist da schon mal ein Problem für die Frauen. Und da müssen Vereine auch einfach noch ein bisschen dran arbeiten. Musik 5: Soundtrack "Auf der anderen Seite" Take 3, kurz frei, dann unter folgenden Text ... Moderation 36: Mit einem Aktionstag in der Bremer Fatih Moschee hatte Astrid Touray mehr Erfolg. Wenn die muslimischen Frauen nicht in die Vereine kommen, war die Idee, dann kommen die Vereine eben zu ihnen. O-TON 40: Touray Und wir haben auch ganz intensiv diesen Tag mit Frauen aus der Moschee und mit Sportvereinen aus der Umgebung vorbereitet. Und haben anschließend Vereinsangebote sozusagen in der Moschee nur für Mädchen und Frauen angeboten. Das war ´nen toller Erfolg. Und man vergisst in diesem Moment das Kopftuch wirklich. Die haben andere Sachen, aber die haben sehr bequeme Sachen angehabt. Und die Bewegung hat sozusagen den Raum eingenommen. Und man hat vergessen: Wer ist da wo und wer ist wer. Musik 6: Tarkan Take 1, Intro liegt unter vorangehendem Text, dann kurz frei, unter folg. O-Ton sanft wegblenden ... O-TON 41: Touray Es ist auch das gleiche Interesse an verschiedenen Sportarten. Es ist jetzt nicht so, dass die Gymnastik a la 1958 machen wollen. Sondern die wollen auch Power, die wollen auch schwitzen. Also ich glaube, da gibt es keine Unterschiede. Es liegt wirklich an den räumlichen Bedingungen und manchmal auch an dem "wie gehe ich auf die Frauen zu" oder wie empfange ich sie, wenn sie kommen. Musik 6: Tarkan noch mal kurz hochziehen ... Moderation 37: Ein weiterer Versuch, muslimischen Frauen die Schwellenangst vor der Institution Sportverein nehmen, ist die Zusammenarbeit mit türkischstämmigen Trainerinnen: O-TON 42: Touray Seit 1998 bieten wir eine Übungsleiterinnen-Ausbildung für Frauen an. Und da haben wir immer muslimische Frauen dabei gehabt bisher. Und sehr oft auch kopftuchtragende Frauen dabei gehabt. Das Problem war, sie nachher auch in einem Sportverein unter zu bringen als Übungsleiterinnen. Aber in den Sportvereinen direkt eine kopftuchtragende Übungsleiterin unterzubringen, haben wir noch nicht geschafft. Moderation 38: Viele Vereinsmitglieder haben Vorbehalte gegen eine Gruppenleiterin mit Kopftuch. O-TON 43: Touray Weil - in der öffentlichen Diskussion kriegen das ja alle mit - für unsere in ihrer Person doch sehr starken deutschen Frauen bedeutet dieses Kopftuch doch einfach immer noch Unterdrückung. Das liegt aber auch daran, dass man sich einfach nicht genug beschäftigt mit diesem Thema und auch nicht das Gespräch hat mit der Frau, die das Kopftuch trägt. Ich glaube, dass würde das Bild ändern. Und deswegen müssen wir ja gerade die Leute zusammenführen. Es liegt teilweise an diesem Bild der Frauen, das sie von den anderen Frauen haben, aber es ist ja auch noch die Einstellung der Vorstände in den Vereinen, die wir noch ein bisschen durchbrechen müssen. Moderation 39: Vorurteile gibt es auf beiden Seiten: Bei den Migrantinnen, die lieber unter sich bleiben wollen, ebenso wie bei den Deutschen, die glauben, jede Muslimin, die ein Kopftuch trägt, sei rückständig. Aber die Realität, meint Cindy van den Bremen, sieht anders aus: Die niederländische Designerin beobachtet eine neue, selbstbewusste Generation von Musliminnen: Frauen, die sich für den Tschador entscheiden. Als Zeichen ihrer religiösen Identität. O-TON 44: van den Bremen I had a very nice reaction from a girl from New York who studied and worked at the University in New York. And she said: When wearing your hijabs I can show that I am willing to integrate and yet within my own norms and values. And I think she perfectly phrased the reasons that I had in the back of my mind for designing those hijabs. So acutally she complemented me on the designs that I made. ÜBERSETZUNG: Von einem Mädchen, das in New York studiert, habe ich eine nette e- mail bekommen. Sie schrieb mir: Wenn ich einen Tschador aus der Capsters-Kollektion trage, kann ich zeigen, dass ich bereit bin, mich zu integrieren. Aber: Im Rahmen meiner eigenen Werte und Normen. Damit hat sie meine Gründe, diese Kollektion zu machen, auf den Punkt gebracht. Ein schönes Kompliment! Moderation 40: Inzwischen hat Cindy van den Bremen eine zweite Kollektion entworfen. Mit Kopfbedeckungen, die aktuelle Modetrends aufgreifen. O-TON 45: van den Bremen In my hands now I have the jeans model. And the jeans model is made of a very soft cotton denim look stretchable material. And it has orange stitches as a decoration which remind you of jeans that you can wear. ÜBERSETZUNG: Dies hier ist das Jeans-Modell. Eine Kopfbedeckung aus weicher, dehnbarer Baumwolle im Denim-Look. Mit orange gestichelten Nähten - wie bei einer Jeanshose. Moderation 41: Solche Modelle sollen muslimischen Mädchen ermöglichen, sich altersgemäß zu kleiden. O-TON 46: van den Bremen And this can go perfectly with emancipation and feminism - as I can show you many examples of high educated and well educated women who make their own choices. Who decide who they marry and where they want to live and how they wanna live their live within the context of their culture. ÜBERSETZUNG: Und das muss kein Gegensatz zu Emanzipation und Feminismus sein. Ich kenne viele kluge, gebildete Kopftuchträgerinnen, die selbst bestimmen, wen sie heiraten und wie sie leben wollen. Ohne dabei ihre muslimische Kultur aufzugeben. Moderation 42: Cindy van den Bremen ist aber auch klar, dass ein großer Teil der Musliminnen nicht über diese Freiheit verfügt. O-TON 47: van den Bremen In won't ignore the fact that indeed some women are obliged to wear a hijab. Like in Iran - the women have no choice. And even in some communities in the west women might be oppressed by their elders, parents or even husbands and brothers to cover themselves. On the other hand there's also many women who choose to cover themselves. And I think if you are talking about the problems we want to solve - which is the emancipation and the free choice of women in general - you should not take off the hijab or prohibit the hijab. Because that will not solve the real problem. The real problem is the freedom of the women themselves. And I feel forbidding the hijab is as bad as making it obligatory because it denies the right for the women to choose themselves. And I believe that's part of human rights. Übersetzung: Natürlich weiß ich, dass es auch Frauen gibt, die gezwungen werden, einen Tschador zu tragen. Wie im Iran, wo die Frauen keinerlei Wahl haben. Sogar bei uns kommt es immer wieder vor, dass Ehemänner, Väter und Brüder den Frauen das Kopftuch vorschreiben. Andererseits gibt es eben auch viele Frauen, die sich selbst für den Tschador entscheiden. Ich glaube: Wir lösen das Problem mangelnder Emanzipation und Selbstbestimmung nicht, indem wir das Kopftuch verbieten. Denn das Problem ist nicht das Kopftuch, sondern die fehlende Freiheit der Frauen. Den Tschador zu verbieten, finde ich ebenso schlimm, wie ihn zur Pflicht zu machen. Beides nimmt den Frauen das Recht, selbst zu entscheiden. Und dieses Recht ist meiner Ansicht nach ein Menschenrecht. Musik 2: Aziza A Take 12, Intro, kurz frei, dann unter folg. Text sanft wegblenden ... Moderation 43: Mit einem "Entweder - Oder" - das findet auch Schwimmlehrer Krystoph Nazarewicz - ist niemandem geholfen: O-TON 48: Nazarewicz Wir sind der Meinung und sehen auch, dass die Integration nicht mit Gewalt durchsetzbar ist. Moderation 44: Es gilt Kompromisse zu finden, aufeinander zuzugehen und Sport als Chance zu begreifen, gemeinsam Spaß zu haben, meint Astrid Touray. Unabhängig von Nationalität, Religion und Hautfarbe. O-TON 49: Touray Ich glaube, dass Sport da wirklich ne tragende Rolle spielt. Also sehen wir mal Basketball oder sehen wir mal Fußball. Da gibt's einfach feste Regeln, die gelten für alle. Da gibt es keine albanischen Fußballregeln und es gibt keine türkischen, sondern es gibt die Fußballregeln... O-TON 50: Filmausschnitt: Hayat/Trainer Abseits? Was? Bist du blind? Schiri, was soll das. Das war doch kein Abseits. Wenn du weiter meckerst, fliegst du vom Platz. O-TON 51: Touray ... Und die werden von allen akzeptiert und dann spielt man dieses Sportspiel. Und ich denke, es ist in der Gymnastik ja auch nicht anders. Also da gibt's Bewegungsformen und die gelten dann einfach für alle Teilnehmenden. Und insofern spielt da keine Rolle, wo man herkommt. Wenn man da hingeht, nimmt man diese Regeln, die da herrschen, einfach an. O-TON 52: Filmausschnitt: Trainer Zwei Minuten noch Mädels. Los, das schafft ihr noch. Kämpfen! Moderation 45: Schulleiterin Hiltrud Kneuer findet es wichtig, in der Diskussion ums Kopftuch die Relationen im Auge zu behalten: Neben den vielen muslimischen Mädchen, die begeistert Sport treiben, boxen, Fußball spielen oder Hip-Hop tanzen, stellen die Problemfälle eine verschwindend geringe Minderheit dar. O-TON 53: Kneuer Ich bin jetzt seit 18 Jahren an dieser Schule. Es sind - ich glaube, also gefühlt - weniger geworden. Die Mehrzahl ist doch aufgeschlossen. Auch wenn die Eltern für sich selbst noch eine andere Meinung haben: Sie legen ihr Kopftuch nicht ab, sie würden keinen Sport machen, sie würden nicht schwimmen gehen. Aber um ihren Kindern doch eine konfliktfreiere Schullaufbahn zu ermöglichen und auch ein konfliktfreieres Leben hier in Deutschland, stecken sie doch schon zurück. Dann lassen sie sich darauf ein, besonders eben dann nach ein paar Jahren, wenn sie hier sind und Vertrauen gefasst haben. Musik 1: "Auf der anderen Seite" noch mal hochziehen ... Musikaufstellung Sendung: Mit Kopftuch oder ohne - Feature von Silke Lahmann- Lammert Datum: 27. Juli 2008 1.) Titel: Inel, Inel de Aur Komp.: Rona Hartner& DJ Click Ausf.: Shantel Länge: 1:00 Plattenfirma/Nr./LC: Essay recordings LC 13406 2.) Titel: Kasap Havasi Komp.:Selim Sesler Ausf.: Selim Sesler Länge: 0:25 Plattenfirma/Nr./LC: Essay recordings LC 13406 3.) Titel: Hayat Komp.:Turgay Ayaydinli, Andreas Advocado Ausf.: Aziza Länge: O:30 Plattenfirma/Nr./LC: Blue flame 39850662 LC 8593 4.) Titel: Tikil Bana Komp.: Turgay Ayaydinli, Andreas Advocado Ausf.: Aziza Länge: O:30 Plattenfirma/Nr./LC: Blue flame 39850662 LC 8593 5.) Titel: Bundan Sonrasi Komp.: Turgay Ayaydinli, Andreas Advocado Ausf.: Aziza Länge: 0:10 Plattenfirma/Nr./LC: Blue flame 39850662 LC 8593 6.) Titel: Simarik Komp.: Tarkan Ausf.: Tarkan Länge: 1:00 Plattenfirma/Nr./LC: Polygram LC 7340