COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Die Ein-Gang-Rebellen Vom wilden Kult um die Fixie-Fahrräder Silvia Plahl Grenzgänger Journalistenbüro DeutschlandradioKultur Nachspiel/ Redaktion Johannes Ostermann 4.7.2010 L: 27'22 Wortende Atmo 1 Platz der Luftbrücke kurz frei, weiter unterlegen L: 3'03 O-Ton 1 : Paetsch L:0'06 Was fällt auf an den typischen Fixies? Eine leichte Bauweise, ein in der Regel ganz schmaler Lenker, Sprecherin: Polizeihauptkommissar Rainer Paetsch steht am Platz der Luftbrücke in Berlin und beschreibt das so genannte Fixie-Fahrrad. O-Ton 2 : Paetsch L:0'10 Und dann halt die Tatsache, keine Vorderbeleuchtung, hinten keinerlei Beleuchtung, keinerlei Rückstrahler, keine Klingel und keine Gangschaltung, Sprecherin: Schlichtes Aussehen, reduzierte Ausstattung, wenig Sicherheitselemente. Und ein starrer Gang, Fixed Gear, der dem Rad seinen Namen gab. Pedale und Hinterrad sind über die Kette fest miteinander verbunden. Es gibt keinen Leerlauf und keine Rücktrittbremse. Rollt das Fahrrad, drehen sich auch die Pedale. O-Ton 3: Paetsch L: 0'12 Also nur wirklich ein Zahnkranz hinten, der starr verbunden ist mit dem Hinterrad, und dazu führt, dass sich die Pedalen ständig vorwärts bewegen, und der Fahrer dieses Fixies ständig treten muss. Sprecherin: Und: ein original Fixed-Gear-Fahrrad hat keine Bremsen. O-Ton 4 : Paetsch L:0'45 (Atmo drunter) Hier kann ich wirklich nur abbremsen, indem ich mich gegen den ständigen Vorlauf der Pedalen stemme, und mit meiner Muskelkraft, der Oberschenkel, versuche, das Rad dadurch zu verlangsamen. Schwierig. Sehr schwierig. Und für diejenigen, die es können, aus hohen Geschwindigkeiten sicherlich möglich. Aber auch nur insofern, dass man sich nach vorne beugt, das Vorderrad quer stellt, mit voller Kraft nach hinten die Pedalen gegen den Vorlauf drückt, und in dieser Situation ist das Fahrzeug natürlich nicht beherrschbar. Es stellt sich quer, man rutscht, und wenn dann ein Fußgänger oder andere Fahrzeuge den Weg kreuzen, ist ein sicheres und verantwortungsvolles Bremsen überhaupt nicht mehr möglich. Selbst wenn ich so routiniert bin, dass ich es zum Stehen bringe. Aber die Art, wie ich es zum Stehen bringe, ist kreuzgefährlich. Sprecherin: Riskantes Verkehrsverhalten contra einfaches, klares, elegantes Design. Wildes, ungestümes Starrgangfahren contra künstlerischen Freestyle auf den Straßen. Verkehrsdelikt contra ungebremstes Glück. Am Kult um die Fixie-Fahrräder scheiden sich die Geister. Atmo Verkehr Oberbaumstraß15 Sek, Klacken, Tür schließen, ruhiger, leise Schritte, leiserer Lärm, unterlegen, L:1'08 Sprecherin: Berlin, Oberbaumbrücke. An der Grenze zwischen den beiden Szenevierteln Kreuzberg und Friedrichshain versteckt sich in einer kleinen Häuserzeile ein weltbekannter Laden. "Kei-rin Cycle Culture Café". Kei-rin bezeichnet den japanischen Bahnrennsport und heißt übersetzt so viel wie "rennende Räder". Gary Graham stammt aus London und ist einer der Besitzer von Kei-rin Berlin. Hier werden Fixed-Gear-Räder verkauft. O-Ton 5 : Gary L:0'05 Also im Vergleich zu London ist Berlin eine sehr schöne Stadt zum Radfahren (lacht) Sprecherin: Gary Graham lebt seit über zwanzig Jahren in Deutschlands Hauptstadt. Er war Fahrradkurier, fuhr zunächst mit dem Mountainbike durch die Straßen, später mit dem Rennrad. Bis 2002. O-Ton 6: Gary L:0'23 Ein Freund, der Kurier gefahren ist in New York, hat angefangen da mit dem Bahnrad Kurier zu fahren in New York, und kam zurück, war total begeistert und meinte, ich soll das unbedingt probieren. War am Anfang ein bisschen unsicher, ob das wirklich so schön ist, wie er das erzählt hat. Aber wenn man ein paar Stunden damit gefahren ist, dann hat man (lacht) das entdeckt. Musik 1 Sprecherin: Genau genommen waren die ersten Fahrräder alle Fixies. 1817 erfand der Mannheimer Karl Drais das erste hölzerne Laufrad. Wenig später tauchten auch in England durch Laufen angetriebene Räder auf, die so genannten Velozipede, "Schnellfüße" - auch schalkhaft "hobby horse", Steckenpferde genannt. Ihnen folgten etwa 1860 die ersten pedalbetriebenen Zweiräder. Um sie schneller fahren zu können, wurde das Vorderrad vergrößert. - Man fuhr Hochrad, was in vielen Städten sogleich verboten wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts führten dann in Deutschland die Wanderer-Werke die Freilaufnabe und kurz darauf auch die erste Zwei-Gang- Nabenschaltung ein. Diese Neuerungen waren vor allem unter Sportlern umstritten. Denn auch die Tour de France zum Beispiel waren die Teilnehmer in den ersten Jahren ausschließlich auf Starrgangrädern gefahren. Als 1907 der Einsatz eines Freilaufrads erlaubt wurde, polterte Tour-Gründer Henri Desgrange: Zitator "Ich glaube immer noch, dass variable Gänge etwas für Menschen über 45 sind. Ist es nicht besser, mit der Kraft der eigenen Muskeln zu triumphieren, als mit der künstlichen Kraft einer Kettenschaltung? Wir verweichlichen immer mehr. Kommt schon Leute! Lasst uns sagen, dass dieser Test eine nette Demonstration war - für unsere Enkel. Was mich betrifft: Gebt mir ein Rad mit einem Gang." Sprecherin: Straßenrennen, Bergzeitfahren, Querfeldeinrennen, Hallenrennen - überall im Radrennsport wird das Eingangrad eingesetzt. In den klassischen Hallenradsportarten haben viele Fahrräder bis heute eine starre Nabe. Doch neuerdings gilt das Bahnrad nun als Vorbild für ein neues Fahrgefühl in der Stadt. In den 1970er Jahren brachten vor allem Einwanderer aus der Karibik die Fahrräder mit dem "fixed gear" auf die Straßen New Yorks. Musik 2 Zitator: "Als würde man einen wilden Hengst reiten. Oder einen Esel. Wahrlich nichts für Feiglinge." Sprecherin: So erinnert sich ein Jamaikaner. Die Ur-Form des Fahrrads sorgte für Aufsehen und entzündete neue Leidenschaften. Das "Fixie"-Fahrrad schuf eine eigene Straßenkultur. Die britischen Autoren Andrew Edwards und Max Leonard beschreiben dieses Tohuwabohu um das moderne Veloziped in einer aktuellen Buchdokumentation. Der Titel: "Fixies - Über die aufregende Welt der Fixed-Gear- Bikes". Eine Reihe New Yorker Fahrradkuriere kommen darin zu Wort. Zitator: "Mit einem der Jungs aus der alten New Yorker Schule unterwegs zu sein, ist eine höchst intensive Erfahrung. Immer auf dem Mittelstreifen, die sechste Straße rauf, die fünfte runter, über rote Ampeln, im Slalom durch Fußgängermassen und den fließenden Verkehr, um rechtzeitig da zu sein. Auf Lieferwagen einhämmern und den Finger an Bussen entlang ziehen, damit die Fahrer wissen, dass du da bist. ... Und das alles, ohne eine Pedalumdrehung auszulassen." O-Ton 7: Gary L:0'25 Sehr instinktiv auch find ich, also das ist so wie Laufen oder Gehen einfach, weil man die ganze Zeit die Geschwindigkeit durch die Trittfrequenz regelt. Mit den Beinen. Man fühlt sich sehr in Einheit mit dem Fahrrad. Es ist wie das erste Mal auf dem Fahrrad zu sitzen wieder als Kind. Uah, wie geht'n das jetzt? Und wie halt ich tatsächlich an? Da muss man sich erst dran gewöhnen, aber das geht ja (lacht) ziemlich schnell. Sprecherin: Das Kei-rin in Berlin suchen viele Kunden aus Skandinavien, der Schweiz und Österreich auf, erzählt Gary Graham. Sie kommen gezielt, weil sie sich ein neues Fahrrad individuell aufbauen lassen wollen. In dem kleinen Verkaufsraum hängen zig Stahlrahmen von der Decke. In Schwarz, Türkis, Pink oder Weiß mit bunten Punkten. Rechts gibt es Sättel und Felgen. Hinter der Theke hängt eine bunte Palette mit original japanischen Radrenntrikots. Es sind vor allem Fahrradkuriere, die sich hier treffen, im Laden und im Café. O-Ton 8 : Gary L:0'17 Wir wollten erst mal nicht zwangsläufig Fixed Gear verkaufen, das war eigentlich jetzt keine Absicht, als wir den Laden aufgemacht haben. Es gab diese Mode noch gar nicht, und wir sind ja beide Fixed Gear gefahren, damals schon, und einige von unsere Bekannten. Und wir haben FixedGear-Teile verkauft, weil die sehr schwer zu kriegen waren. Sprecherin: Die Kuriere schätzen an den puristisch ausgestatteten Rädern, dass viele Verschleißteile einfach wegfallen. Keine Bremsen nutzen sich ab. Man kann das leichte Gefährt schultern und überallhin mitnehmen. Mit dem schmalen Lenker lässt es sich gut durch enge Gassen an Autos vorbei lavieren. So jagen sie durch Washington, Chicago und L.A., durch Kopenhagen, Bangkok und Toronto. Musik 3 O-Ton 9: Roet L:0'18 Das Fixie oder FixedGear-Rad, das kommt natürlich vom Leistungssport. Das sind klassischerweise Bahnräder, die irgendwann dann auch den Sprung auf die Straße geschafft haben, von Fahrradkurieren oder eben besonders Fahrradliebhabern, richtigen Freaks sozusagen, also das ist nicht nur was für den Leistungssport, aber da kommt's eben her. Sprecherin: Der Verkehrssoziologe Bastian Roet aus Frankfurt am Main. Den Fahrradkurieren hätten viele noch nachgesagt, ihnen gehe es bei diesem Rad vor allem um die Fahrphilosophie, um ihre Freiheit im Straßenverkehr, sagt Roet. Als dann vor ein paar Jahren der Funke jedoch übersprang auf eine größere Fahrgemeinde, war das "Fixie" plötzlich Trend. Kult. Cool. Hip. Lifestyle. O-Ton 10: Roet L:0'13 Jetzt dieser quasi Mikrohype, der darum entstanden ist, das ist natürlich ganz stark Trend, innerhalb einer ganz Fahrrad affinen, Bike affinen Gruppe ...oder Menschen, die dieses Fahrradthema emotional auch richtig ausleben. (oben) Sprecherin: Bastian Roet ist beim Automobilclub von Deutschland Experte für Verkehrssicherheit. Doch blickt er auch auf ein persönliches Radsportleben zurück: von Kunstradfahren über Mountainbikefahren bis hin zu Straßenrennen. Roet kennt selbst die Herausforderung, die damit verbunden ist, eine starre Nabe zu fahren. O-Ton 11 : Roet L: 0'25 Die Pedalerie dreht sich also immer mit, Sie können nicht wie bei einem normalen Fahrrad mit einem Freilauf das Fahrrad rollen lassen und quasi die Füße still halten, sondern die drehen sich immer mit - das ist ja einer der Punkte, der eben dann im Bahnsport beziehungsweise zu Trainingszwecken eben gewollt ist, dass also der Tritt immer in Bewegung bleibt. Das ist nicht einfach, da muss man sich dran gewöhnen, weil im Kopf schaltet natürlich jeder Fahrradfahrer, wenn er mal ein bisschen rollen will, die eigenen Beine ab. Aber die werden dann vom Rad mitgedreht Sprecherin: Umgekehrt kann man das Fahrrad eben nur tretend auch wieder anhalten. O-Ton 12: Roet L: 0'23 Also einem untrainierten Menschen auf einem FixedGear-Rad - den Schritt würd ich da nicht empfehlen. Weil man braucht schon entsprechende Oberschenkel- und Beinmuskulatur, um das zu machen. Zumal natürlich auch die Übersetzung eben starr ist - Also man kann nicht in einem leichten Gang anfahren und dann hoch schalten, sondern die Übersetzung ist immer relativ stramm, das heißt fürs Anfahren braucht man schon ordentlich Power in den Waden. Musik 3 wiederholen Sprecherin: Zur körperlichen Anforderung kommt hinzu: Wird ein Starrgangfahrrad auf der Straße gefahren, unterliegt es der Straßenverkehrsordnung. Sie sieht in Deutschland vor: Zitator "Fahrräder müssen zwei voneinander unabhängige Bremsen haben. Als ausreichende Bremse gilt jede am Fahrzeug fest angebrachte Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag." Sprecherin: FixedGear-Fahrräder haben ursprünglich überhaupt keine Bremsen. Sie sind demzufolge auf Deutschlands Straßen nicht erlaubt. Geübte Starrgang-Fahrer halten dem entgegen, sie könnten sehr wohl über das Verlangsamen der Trittfrequenz ihr Gefährt zum Stehen bringen. Sie verfügten also durchaus über eine Bremsmöglichkeit. Diese Diskussion hat in den letzten Jahren bereits die Rechtsprechung beschäftigt. In Bonn etwa entschied das Amtsgericht im August 2009, dass der Starrlauf eines "Fixie-Rades" - die Beinbremse auf das Hinterrad also - als ordnungsgemäße Bremse anerkannt wird und zusammen mit einer extra montierten Vorderradbremse das Rad dann die Bremsauflagen erfüllt. Das Verwaltungsgericht Berlin hingegen kam im Mai 2010 zu dem Schluss: Die starre Nabe des Bahnrades sei keine Bremse im Sinne des Paragraphen 65 der StVZO. Dieser Rechtsspruch geht noch weiter: Zitator: Wird ein Bahnradfahrer wiederholt ohne Bremsen angetroffen und war schon einmal verwarnt worden, so kann sein Fahrrad von der Polizei sichergestellt werden. O-Ton 13 : Paetsch L:0'06 Wie die Polizei gegen solche Fixie-Fahrer vorgeht - denk ich mal, so rigoros wie in Berlin in keiner anderen Stadt. Sprecherin: So die Selbsteinschätzung von Hauptkommissar Rainer Paetsch. Paetsch ist im Stab des Berliner Polizeipräsidenten zuständig für Verkehrsunfallbekämpfung. Er sieht in der Sicherstellung von Starrgangrädern eine Gefahrenabwehr für die ganze Stadt. O-Ton 14: Paetsch L:0'35 Vielleicht liegt es an der Urbanität, an dem Großstadtverkehr, an der Bevölkerungsstruktur einer Stadt wie Berlin, dass Fixie-Fahrer hier besonders vielzählig auftreten, dass die Räder hier besonders beliebt sind, weil die Fahrradkurierszene deutlich größer und intensiver sich darstellt als in anderen Städten (oben) Wir als Berliner Polizei haben uns entschieden, Fixie-Räder bei wiederholter Feststellung im Straßenverkehr sicherzustellen, völlig losgelöst davon, ob es auch andere Länderpolizeien tun, ob sie es für richtig halten oder für rechtmäßig halten oder für verhältnismäßig halten - wir tun es so, und das Recht gibt es her. Sprecherin: Offizielle Zahlen sind dazu nicht zu haben. In einschlägigen Internetforen etwa heißt es, es gebe etwa zweitausend Fixies in Deutschlands Hauptstadt. Die Berliner Polizei hält diese Zahl für plausibel - auch wenn die Szene vor Ort eher von einigen hundert Starrgangrädern in der Metropole ausgeht. Daneben kann auch die Frage nach der Unfallverursachung von FixedGear-Fahrern nicht klar beantwortet werden. Die Statistik weist Fahrradunfälle nur in allgemeinen Rubriken aus. Im Jahr 2009 etwa verunglückten insgesamt 7.000 Radfahrer in Berlin. O-Ton 15: Paetsch L: 0'09 Darunter sind auch Fixies. ... Technische Mängel, die auf Bremsen zurück zu führen sind, waren ungefähr 16 Verkehrsunfälle. Ob das alles Fixies waren... wahrscheinlich nicht. Sprecherin: Paetsch berichtet von drei, vier Unfällen, die sich unmittelbar vor den Augen der Kollegen ereignet hätten - als diese nämlich einen Fixie-Fahrer anhalten wollten und jener dabei stürzte oder gegen den Funkwagen fuhr. Das seien aber Einzelfälle, betont der Hauptkommissar. Und doch: Wenn einer elegant zum Stehen kommt, reduziere das in seinen Augen definitiv nicht die prognostizierte Gefahr. O-Ton 16: Paetsch L:0'29 Viele Fahrradkuriere können ihr Fahrrad zum Stehen bringen. Keine Frage. Aber es ist uns auch rechtlich überhaupt nicht zuzumuten, dass wir unterscheiden zwischen einem Fixiefahrer, der es nicht so gut kann und einem Fixiefahrer, der vielleicht gut bremsen kann. Ja. Wer gut bremsen kann, der fährt auch ganz anders, der fährt viel schneller, der fährt viel riskanter. Uns kommt's darauf an, dass wir eine einheitliche Verfahrensweise haben. Dass jeder, den wir draußen mit einem Fixiefahrrad beobachten, im Rahmen eines Konzeptes gleich behandelt wird und einheitlich behandelt wird. Sprecherin: Es gilt: Wer ganz ohne montierte Bremse fährt und nach einer ersten Verwarnung ein zweites Mal erwischt wird, dessen Fahrrad wird eingezogen. Nach einem Jahr ohne erkennbaren Gesinnungswandel des Fahrers müsste es dann vernichtet werden. Die ersten Fristen laufen derzeit ab. Wer mit einer zusätzlichen Handbremse unterwegs ist, dem drohen Bußgeld und Strafpunkte in Flensburg, er kann das Fahrrad allerdings behalten. Zurzeit, so Rainer Paetsch, befinden sich sieben oder acht Räder im Gewahrsam der Berliner Polizei. O-Ton 17 : Paetsch L:0'27 Wir machen weder gezielte Kontrollen nach Fixiefahrern, noch jagen wir sie in Anführungszeichen. Dass es tatsächlich im Einzelfall dazu führen kann, dass die Hausfrau auf einem Fahrrad mit gerissenen Bremszügen vielleicht ähnlich gefährlich im Straßenverkehr unterwegs ist, als der Kurierfahrer, der keine Bremsen hat, aber routiniert und aufmerksam fährt, das mag schon sein. Aber die Motivationslage, diese Gefahr zu beseitigen... ist eine ganz andere als bei einem ertappten Fixie-Fahrer. Musik 4 Sprecherin: Die FixedGear-Szene protestiert: In anderen Metropolen gehe man kulanter mit dem Thema um. Gary Graham erzählt: In seiner Heimatstadt London zum Beispiel... O-Ton 18 : Gary L:0'16 Klar, wenn die Polizei einen irgendwie erwischt bei irgendwas anderes falsch machen, wenn man über Rot fährt, und die einen da deswegen anhalten, dann kann das durchaus sein, dass die sagen: Dein Rad ist nicht verkehrssicher. In London ist es auf jeden Fall entspannter. In Washington D.C. ist es sogar erlaubt. Sprecherin: In Washington D.C. gab es 2006 einen Gerichtsbeschluss, der den starren Gang als Bremse anerkannt hat. O-Ton 19: Gary L:0'23 In Toronto hab ich gehört, das ist eigentlich auch nicht erlaubt, aber wenn man angehalten wird und die Polizei vorführen kann, dass man damit anhalten kann, dann lassen die das auch durchgehen. Man begibt sich nicht in den Straßenverkehr in der Großstadt mit nem Rad, wo man gar nicht anhalten kann und hofft, dass alles gut geht jeden Tag. Also man muss das machen können! Sonst kann man nicht fahren. Atmo Weißensee mit Flugzeug, kurz frei, unterlegen bis Atmo 5, L: 0'46 O-Ton 20: Daniel L:0'04 Mit der Polizei ist das ein bisschen... hat sich's verschärft und deswegen hab ich mir ne Bremse ran gebaut. Sprecherin: Daniel, 18 Jahre alt, Abiturient. Er ist stolzer Besitzer zweier FixedGear-Fahrräder. O-Ton 21: Daniel L: 0'03 Weil die halt auch ganz schön flott aussehen. Einfach sexy Fahrrad. Sprecherin: Daniel steht auf einem Asphaltplatz in Berlin-Weißensee im Nordosten der Stadt. Auf dem Gelände befindet sich eine alte Radrennbahn, direkt unter der Einflugschneise zum Flughafen Tegel. Zur Straße hin kicken Fußballmannschaften. Und auf dem kleinen Platz vor dem Park zum Weißensee sind zwei Handvoll junge Männer auf flotten Rädern zusammen gekommen. Sie spielen Bikepolo. Atmo Spiel, evtl. kurz frei, unterlegen, L: 2'11 O-Ton 22: Daniel L: 0'04 Wenn de so ein Fahrrad hast, dann musste Polo spielen. Det fetzt. Dacht ich mir. Atmo Spiel kurz frei, unterlegen bis Atmo 6 Sprecherin: Bikepolo. Drei gegen Drei mit fliegendem Torwart auf einem Spielfeld, das 15 Meter breit und 35 Meter lang ist. Alle fahren Fahrrad, jede Art von Zweirad ist erlaubt. Mit einem Schläger wird ein Streethockeyball gespielt. Der Schläger hat einen zylinderförmigen Schlägerkopf, und mit diesem Kopf kann der Ball ins gegnerische Tor geschlagen werden. Als Tore fungieren zwei orangefarbene Hütchenzylinder im Abstand von 1 Meter 50. Gespielt wird zehn Minuten oder bis zu drei oder fünf erzielten Toren. Viele Bikepolospieler benutzen Fixies. Wie Andrew aus San Francisco. Atmo Spiel frei, weiter unterlegen O-Ton 23: Andrew L:0'20 When I play on a fixed gear, I fall out a lot less. It's better in a goal, cause you can go forward and backwards. I think it's harder to shoot. To shoot the ball at the goal. Because you're like doing two things at once... Übersetzer: Wenn ich mit dem FixedGear-Fahrrad spiele, bin ich wesentlich stabiler. Wenn du im Tor bist, ist es besser, weil du vorwärts und rückwärts fahren kannst. Den Ball aufs Tor zu schießen, ist allerdings schwieriger. Du musst dann einfach zwei Dinge auf einmal machen..." O-Ton 24: Stefan L:0'04 Beim Fixie muss man ja dann immer noch so kucken, dass man das Gerät wieder zum Stehen kriegt. Sprecherin: Stefan erklärt, dass inzwischen die meisten hier doch ein Fahrrad mit Freilauf fahren, ein so genanntes Single-Speed-Rad. Und alle haben eine Bremse am Lenker. O-Ton 25: Stefan L:0'18 Und hier kann man halt noch bis kurz vor die Bande Gas geben, um dann Vollbremsung zu machen. Was man mit dem Fixie nicht mehr gebremst kriegt. Man kann sich mehr auf den Ball konzentrieren. So ein Fahrrad kann ja irgendwie jeder einfach bedienen. Um bei dem Fixie ist halt so ein bisschen - ein Teil der Konzentration geht dann halt immer noch auf das noch Gebremstkriegen. Sprecherin: Radpolo kommt ursprünglich aus Großbritannien und wurde bereits vor über hundert Jahren gespielt - damals noch meist auf Gras. So fingen auch die Fahrradkuriere in den 1990er Jahren zunächst auf der grünen Wiese damit an, gegeneinander anzutreten. Vor ein paar Jahren wechselten sie auf harten Untergrund. "Bikepolo ist anspruchsvoll, ziemlich schnell und auch ein bisschen gefährlich", sagt ein Insider. Atmo Action kurz frei, unterlegen bis Atmo 7, L: 1'08 Sprecherin: Die Männer auf dem Asphaltplatz in Weißensee spielen temporeich, aber nicht aggressiv. Die Reifen quietschen, die Schläger knallen aneinander, die Fahrer prallen an die blanke Holzbande. Fast alle Spieler hier tragen einen Helm. Manche auch Gelenk- und Schienbeinschützer. Einige jedoch jagen nur mit Baseballkappe in Shorts und T-Shirt über das Spielfeld. Stützt sich ein Spieler mit seinem Schläger auf dem Boden auf, darf der Gegner den Schläger weg schlagen, und man stürzt. Wer mit dem Fuß aufkommt, muss sich in der Spielfeldmitte an der Bande erst wieder frei schlagen, ehe er weiter spielen darf. Atmo Pick up, kurz frei, weiter unterlegen bis Atmo 8, L: 0'19 Sprecherin: Ein Spiel ist zu Ende. Sechs Stöcke werden in die Mitte des Felds geworfen. Das sind die Spieler der nächsten Runde. Unter ihnen wird ausgelost, wer gegen wen spielt. Das so genannte "Pick up"-Spiel. Schiedsrichter braucht man hierfür nicht. Atmo Spiel dezent, kurz frei, unterlegen bis Atmo 9, L: 2'06 O-Ton 26 : Stefan L:0'14 Es gibt halt so Regeln: Einfach so Schläger gegen Schläger, Fahrrad gegen Fahrrad, Mann gegen Mann. Ist eigentlich alles erlaubt. Aber halt nicht zu hart reingehen. Und es ist so, grade, wenn wir so normal miteinander spielen, auch alles so ja common sense, weiß jeder Bescheid und wird sich auch dran gehalten. (oben) Sprecherin: Stefan, 32, studiert Wirtschaftsingenieurwesen. Er spielt mit einem Versicherungskaufmann, einem Parkettfußbodensanierer, einem Getränkelieferanten, einem Schüler. Im Alter von 18 bis 40 Jahren. Die meisten der Älteren waren früher Fahrradkuriere. Einer ist immer noch aktiv. Das Team "Bikepolo Berlin" zählt inzwischen einen Stamm von etwa 20 bis 30 Leuten. Und richtet im August 2010 auf dem Weißenseer Gelände die zweite Bikepolo-Weltmeisterschaft aus. Die erste fand letztes Jahr in Philadelphia statt. 64 Teams treten diesmal an, darunter eine Hamburger Mannschaft, eine aus München, drei aus Karlsruhe und zwei des Berliner Gastgebers. Ein Qualifikationsturnier in Frankfurt war diesmal vonnöten - denn die Zahl der Bikepolo-Spieler nimmt zu. Noch sind es vorrangig Männer, doch die Frauen holen auf. Die Szene wächst weltweit. O-Ton 27 : Andrew L: 0'30 In like... I don't know five years, it will be really organized. Maybe. It's a pretty good online-community. Lots of people around the world are doing it. It's still small in a sense - I've been to a couple of different tournaments in the States, not too many. But I see the same people all the time. So it's still the same faces I see everywhere. Übersetzer: In fünf Jahren wird wahrscheinlich alles ziemlich durchorganisiert sein. Kann sein. Das ist einfach eine kleine, nette Online-Gemeinschaft mit Leuten aus der ganzen Welt. Ich war bei einigen Turnieren in den Staaten - und hab immer wieder die gleichen Leute getroffen. Sprecherin: Der kleine Kreis weitet sich permanent aus - und die Zahl der FixedGears im Bikepolo nimmt stetig ab. Findet jedenfalls Andrew. O-Ton 28 : Andrew L: 0'09 I think that there are more people playing on free wheel than there are on fixed. Maybe - I gonna guess here - maybe one third people are on fixed. It's just a guess. Sprecherin: Inzwischen spielen mehr Leute mit einem Freilaufrad als mit dem starren Gang, meint der blonde Mann aus San Francisco. Er schätzt, Fixie-Fahrer machen vielleicht noch ein Drittel aller Bikepolo-Spieler aus. Atmo "3 -2 -1 Polo!" L: 0'10, kreuzen mit Musik 5 Kim Wilde: Kids in America unter Sprecherin einblenden Sprecherin: Wie man richtig gut fährt, das schaut man sich bei Turnieren oder im Internet an, sagt Stefan. Dort präsentieren sich auch die Fixie-Trick-Fahrer - etwa zu Kim Wildes "Kids in America" auf der Videoplattform You Tube. Sie fahren mit einem Bein über dem Lenker, lassen ihr Rad wie einen Kreisel springen, drehen sich auf dem Rad um die eigene Achse. Die einen suchen nach immer gewagteren Stunts, die anderen versuchen, einfachere Tricks elegant und sicher aussehen zu lassen. Die Subkultur der FixesGearGemeinde hat insgesamt etwas von ihrer Wildheit verloren. Denn längst möchte auch die Mitte der Gesellschaft an diesem Faszinosum teilhaben. O-Ton 29: Heppner L:0'10 Die haben einfach ein unwiderstehliches Design - finden wir - und die Leute drücken sich da die Nase platt, wenn wir da so ein Fahrrad im Schaufenster haben Sprecherin: Tom Heppner, Mitglied einer Kreuzberger Fahrradladen-GmbH. Der 55-Jährige ist ein jung gebliebener, legerer Typ mit Baseballkappe. Er erzählt, dass sein Betrieb vor allem FixedGear-Räder eines deutschen Herstellers aus Karlsruhe verkauft. Alle mit Bremsen und mit Freilauf, also die SingleSpeed-Version. O-Ton 30: Heppner L:0'18 Die Leute laufen von alleine da hin. Das ist ein Rad, wo man hinläuft. Mit staunenden Augen oder einfach sich dem Produkt widmend, einfach weil's was zum Kucken ist. Da kann man die Augen drüber wandern lassen - das kann man bei den meisten anderen Fahrrädern... na ja, das ist halt ein Fahrrad, so. Aber das ist eben was Besonderes. Sprecherin: Das Besondere macht in dem Kreuzberger Fahrradladen etwa zwei bis drei Prozent Verkaufsanteil aus. Ein Nischenprodukt, findet auch Tom Heppner. Ein besonders schönes, ästhetisches, puristisches. Heppner gerät gleich wieder ins Schwärmen. O-Ton 31: Heppner L:0'15 Das hat man eben bei dieser Firma noch mal besonders betont, dass eben die Teile farblich, optisch einfach sehr gut zusammenpassen, und dass das Ganze ein sehr homogenes Bild gibt, man könnte das Ganze auch übers Sofa hängen, man muss es nicht fahren. Sprecherin: Gekauft wird das Ausnahmerad in diesem Kreuzberger Laden von den Besserverdienenden. 30- bis 40-Jährigen. Das mag am Preis liegen, überlegt Heppner. Obwohl so ein Fixie-SingleSpeedrad mit 1.500 Euro nicht zu den teuersten Fahrrädern gehört. Rennräder, Sporträder können das vier- bis fünffache kosten. Allerdings - Tom Heppner blättert im Katalog des deutschen FixedGear-Herstellers - das Image, das nach wie vor mit diesem Rad umworben wird, ist in seinen Augen schon speziell... O-Ton 32: Heppner L:0'15 blättert... Wenn man den mal so durchblättert ... Die Objekte sind ganz zart, aber das Drumrum, die Typen, das sind ziemlich kernige Geschichten. Sprecherin: Kernige Typen in Unterhemd und mit Gitarre, mit bloßem Oberkörper und Affenkopfmaske sind abgebildet zu den neuen Rädern Black Jack und Backspin. Die neue Kreation "Peacemaker" ganz in Weiß wird daneben sehr poetisch und pathetisch eingeführt Zitat "Schließe deine Augen und verbinde pure Funktionalität mit unmissverständlicher Formensprache. Der Peacemaker definiert ein neues Optimum, kombiniert Ästhetik mit Minimalismus und stellt alles bisher da Gewesene in den Schatten. Nimm Platz und genieße die überwältigende Stille." Sprecherin: Für die einen ist es wichtig, mit ihrem Rad und ihrer Fahrweise noch einen Rest Anarchie zum Ausdruck zu bringen. Sie erzählen davon, wie aufregend es ist, zum Beispiel die Straßen Londons zu erobern, die so eng sind, dass ein Fahrradfahren dort eigentlich unmöglich ist. Oder dass in Tokio Radfahrer sogar als Schwächlinge gelten. Und doch in dem namenlosen Gewirr aus schmalen Gassen meist genauso rasant unterwegs sind wie ihr Mitstreiter in New York. - Die andere Klientel hingegen achtet auf knallige, ausgefallene Farben und Muster und Utensilien, denn sie will mit ihrem Gefährt vor allem optisch im Großstadtdschungel auffallen. Formschön, ein ideales Kunst- und Designobjekt ist dieses Veloziped in aller Augen. Eine Reihe bildender Künstler verewigten sich bereits auf seinen Rahmen, bis hin zur amerikanischen Pop-Art-Legende Keith Haring. Kunst - und Kommerz, kritisieren viele abfällig. O-Ton 33: Heppner L:0'16 Und dann sind wir ja auch ein Geschäft...Also ich meine, warum sollen wir nicht schöne Fahrräder verkaufen, wo die Leute Lust zu haben? Die Mission, die ist ja von der Fahrradindustrie ziemlich verschlafen und ad acta gelegt worden. Also schöne Fahrräder sind im Moment nicht so sehr viele auf dem Markt. Sprecherin: Manche finden - je mehr Leute Rad fahren, desto stärker prägen sie das Straßenbild - und sind Ausdruck einer gesunden Demokratie. O-Ton 34 : Roet L:0'18 (lacht) Es ist natürlich so - Sie bewegen sich mit Ihrer eigenen Muskelkraft! Das heißt, die Macht, die über diesen Faktor Geschwindigkeit ausgedrückt wird, den müssen Sie selbst erzeugen, den können Sie nicht einkaufen für Geld, den müssen Sie selbst sozusagen erwirtschaften, indem Sie trainieren und Ausdauer haben und Kraft. (oben) Sprecherin: Noch erlebt das FixedGear-Fahrrad eine Hoch-Zeit. Mit Berlin als Hochburg in Deutschland. Doch dieser Hype wird nachlassen, glaubt der Verkehrssoziologe Bastian Roet. Der Fixie-Hype. Nicht der Fahrrad-Hype. O-Ton 35: Roet L:0'14 Das Bonanza-Rad hat ja auch grade wieder so ne kleine Renaissance, , ... und durch das ganze Thema Elektromobilität, Elektrofahrräder, Pedillacs, E- Bikes nimmt das natürlich jetzt noch mehr zu. Also Hype ja, aber in vielen kleinen Sparten und Segmenten. Musik 6 Schlussmusik Sprecherin: Zurück bleibt die Achillesferse. Die Bremse. Unter eingefleischten FixedGear-Fahrern kursiert im Internet die Anekdote, dass ein Kunde in einen Laden kam und darum bat, man möge ihm auf dem Starrgangrad das Bremsen beibringen... eine Katastrophe... Ein Fixie für alle, mit Freilauf, Klingel, Licht und Bremsen ... ist in der Tat nicht mehr das, was es ursprünglich war. Es kann aber trotzdem noch ein Vergnügen sein. O-Ton 36: Roet L:0'27 Ich hab grade letzte Woche ein wunderschönes Single-Speed-Bike gesehen, in Orange mit Beige - also ich hab das Gefühl, da hab ich ein bisschen einen höheren Herzschlag gekriegt...Single-Speed-Bikes, die mit ganz schmalen und kleinen Bremsen ausgestattet sind, dann mit ganz dünnen Speichenreflektoren ausgestattet. Das fällt nicht auf, das macht die Optik nicht kaputt, aber es macht eben sicher, und das ist eben ganz oberes Gebot, wenn ich mich mit dem Fahrrad auf die Straße begebe. Von Rad-Enthusiast zu Rad- Enthusiast: Eine Bremse... ist unverzichtbar. MUSIKEN 1 CD Speechless , Grover Records 2003, LC 03059, DeutschlandradioKultur Nr. 91-99473 Stück Nr. 1 Calypso/ Tribut a Tommy McCook 2 CD siehe oben Titel Nr. 13 Victor Rice Gravitiy 3 CD SOUL Number 1's, Universal 2007, LC 00136 DeutschlandradioKultur Nr. 93-07782 Titel: James Brown: Get up... 4 CD US 3: Hand on the torch, Blue Note 1993, LC 0133 Titel: Cruisin' 5 CD Die ultimative Chart Show: Die erfolgreichsten Hits der 80er, LC 04324 DeutschlandradioKultur Nr. 93-04315 Titel: Kim Wilde: Kids in America 6 CD: Kruder und Dorfmeister: The K & D Sessions, !K7, LC 7306 Titel: Sofa Surfers/Sofa Rockers 1