Deutschlandradio Kultur Länderreport Durchbruch bei Füsing - Alte Wikingersiedlung gefunden - Autor Knut Benzner Red. Claus Stephan Rehfeld Sdg. 10.09.2012 - 13.07 Uhr Länge 18'31" Moderation Die Örtchen heißen Schalby, Ulsnis oder Brodersby - und sie liegen nicht in Dänemark. Diese Ortschaften liegen in der Nähe von Schleswig, dem Schleswig-Holsteinischen Schleswig. Doch natürlich weist jene Gegend auf die dänische Vergangenheit hin. Schleswig etwa bedeutet altnordisch ´Bucht der Schlei´, oder ´Hafen der Schlei`, die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee. Und ohne die Schlei und die Ostsee wäre die folgende Geschichte gar nicht möglich: Die Geschichte der Wikinger. Denn bei Schleswig liegt Haithabu, am Hadebuyer Noor, am Ende der Schlei. Haithabu, ein Handelsplatz und südlichste Stadtgründung der Wikinger. Nun fanden Wissenschaftler der dänischen Universität Aarhus Hinweise auf eine noch ältere Wikinger- Siedlung ganz in der Nähe von Haithabu. Diese Siedlung an der Füsinger Au soll einhundert Jahre älter sein, somit um 700 entstanden und bis 1000 bewohnt. Eine Sensation. Dort, wo der Laie nur Landschaft sieht. Knut Benzner sah mehr als nur Landschaft. -folgt Script Beitrag- Script Beitrag Atmo: außen Ein Feld. Für den Laien nur ein Feld. Atmo: außen Links Mais, nicht ungewöhnlich für diese Gegend, rechts Sand, eine Straße, ein Rain, ein Feldweg - ostholsteinische Knicklandschaft. Die Wasserpumpe pumpt Wasser, der Schlauch spritzt. 0-Ton: "Ich schlemme das Erdreich hier aus einem dieser Pfostenlöcher heraus, um die ganzen kleinen Teile darin sehen zu können, und wonach ich besonders suche, sind verkohlte Getreidekörner, weil wir über diese verkohlten Getreidekörner wie dieses hier, eine Datierung dieses Gebäudes erreichen können. Hoffentlich." Eine C-14-Datierung, eine Kohlenstoffdatierung mittels Massenspektrometer - für so etwas gibt´s andere Experten. Der Schlauch spritzt über zwei Maschengitter mit engen Rastern ... 0-Ton: "Aber hier ist irgendwie nicht richtig was drin." Doch auf den Gittern liegen Proben bzw. Fundstücke, in denen was drin war. Atmo: klockklock 0-Ton: "Wir sind ja letztlich am Aufräumen jetzt, ne, wir haben ja jetzt hier zwei Monte, zusammen gelegt, gegraben, und sind jetzt in der Abschlussphase, morgen, morgen kommt schon der Bagger, und macht die ganzen Fläschen, die wir hier jetzt noch offen haben, wieder zu, dass der Bauer das Feld wieder einsäen kann, und ähm, dann war´s das für dieses Jahr erst mal." Atmo: Spritzen Das ablaufende Wasser aus dem Schlauch läuft unter den Gittern einen kleinen Hügel hinunter. Zurück in die Natur. Atmo: "Da haben wir einen, das is´ einer. Sehr gut" Ein klitzekleines schwarzes Teilchen, Stecknadelkopf groß, höchstens. 0-Ton: "Die anderen sind alles Holzkohlestücke, es sind einfach nur Holzkohlestücke, die in diese Füllerde reingekommen ist und man kann dann an der Form erkennen, ob es Getreidekörner sind oder nicht." Die Brille, die auf dem linken Gitterrost liegt, ... 0-Ton: "Die Brille gehört denen, die hier sonst stehen, normal mach´ ich das hier nicht." Die Brille, obwohl ein wenig älter, ist kein Fund - zu der Zeit, um die es geht, gab es noch keine Brillen. Andres Dobat: 0-Ton: "Heheh, nein, nein. So, jetzt mach´ ich die Pumpe einmal aus, und dann hab´ ich Zeit." Atmo: außen Andres Dobat, Dr.Andres Dobat, ist Archäologe. Um die Pumpe auszumachen, geht er, Badelatschen, kurze Hose, Bart, eine Anhöhe hinab. Was heißt "Anhöhe"? Nicht mal 10 Meter im schrägen Gefälle, aber eben eine Anhöhe, wie sie typisch und bedeutungsvoll ist für die ostholsteinische Knicklandschaft. Unterhalb dieser Anhöhe, besser gesagt, zwischen dieser und der gegenüber liegenden: Ein Fluß, ein größerer Bach. 0-Ton: "Das ist die Füsinger Au, ... " Die Füsinger Au, auch Leuter Au genannt ... 0-Ton: " ... und das war wahrscheinlich der Grund, weshalb man sich hier nieder gelassen hat, weil man hier nicht direkt an der Schlei saß, aber halt über die Au, über den Fluss, seine Schiffe hier etwas in´s Hinterland bringen konnte, dass die hier sicher lagen, geschützt vor Wind und Wellen an der offenen Schlei, und weil sich damit auch die Möglichkeit bot, in´s Hinterland zu kommen, mit kleineren Booten." Ein Verkehrsknotenpunkt, ein früher Verkehrsknotenpunkt. Vom Hauptsträßchen, einhundert Meter entfernt, kann man die Schlei sehen. 0-Ton: "Von da kann man die Schlei sehen, genau. Und das ist ein weiterer Grund, weshalb die Siedlung hier war, direkt auf der Höhe mit weiter Einsicht über die gesamte innere Schlei, bis nach Haithabu, bis nach Schleswig, über das Danewerk, bis zu den Ansatzpunkten des Danewerks an der Schlei im Westen und im Osten..." Die von Dobat erwähnten Orte sind die Koordinaten - und, durch die strategische Einbettung, der Schlüssel zum Verständnis dieses Platzes. 0-Ton: "Oder diese Lage, die er hat." Haithabu, Schleswig, Danewerk, Schlei. Und, quasi erst kürzlich dazu gekommen: Die Füsinger Au. Fangen wir mit der Schlei an: Die Schlei, niederdeutsch Slie, dänisch Slien, ist kein Fluss, die Schlei, gelegen zwischen Schleimünde, Kappeln, Arnis und Schleswig, ist ein Meeresarm der Ostsee. Manche sagen, es sei eine Förde, also ein Fjord. Auf jeden Fall Brackwasser. Und: Die Schlei bildet die Grenze zwischen den Regionen Angeln und Schwansen. Haithabu: Erste echte mittelalterliche Stadt in Nordeuropa, ein Handelsort und Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, dem Nordseeraum und dem Baltikum. Entstanden um 800. Eine für den weiteren Verlauf dieser Geschichte wichtige Jahreszahl. Das Danewerk: Eine geschwungene Befestigungsanlage zwischen Hollingstedt und Haithabu sowie zwischen Windebyer Noor und Eckernförde. Das Danewerk ist das größte archäologische Bodendenkmal Nordeuropas. Und schließlich Schleswig: 804 möglicher Weise erstmals als Sliasthorp erwähnt, ob bereits während der Zeit von Haithabu gegründet, ist umstritten, jedenfalls übernahm Schleswig das Erbe Haithabus als Handelsplatz. Über wen wir überhaupt reden, sollte klar geworden sein: Über die Wikinger und deren Dasein in dieser Gegend. Zurück zur Füsinger Au: 0-Ton: "Die Mündung der Au, das sind rund 700 Meter bis wir in der Schlei sind, und wenn wir hier die Straße weiter entlang gehen, also die Schlei ist zwischen 300 und 500 Meter entfernt gewesen." Und Haithabu? 0-Ton: "Haithabu liegt, vier, fünf Kilometer über die Schlei, über die Kleine Breite, aber einsehbar von hier aus." Die Schlei hat die Kleine und die Große Breite, das charakterisiert sie. Dr. Andres Dobat, 36, Archäologe, Forscher und Lehrer an der Universität im dänischen Arhus. Geboren in Harrislee bei Flensburg, nahe der heutigen dänischen Grenze, studiert in Kiel und in Arhus, in Arhus promoviert. Wer hat die Füsinger Au entdeckt? 0-Ton: "Das habe ich selber entdeckt, den Platz. Das war Teil meiner Diplomarbeit in Kiel, an der Universität. Und meine Frage war damals ganz konkret: haben wir kleinere, lokale, regional bedeutende Häfen, sogenannte Landeplätze an der Schlei." Die Füsinger Au, so Dobat, war ein dänischer Ort, im Gegensatz zu Haithabu, was multiethnisch gewesen war. 0-Ton: "Es war alo so ein ländliches Pendant zu dem überregional agierenden Haithabu." Kleinere Handelsplätze, kleinere Handwerksplätze, Ausgangspunkt für das maritime Miteinander der Wikinger. Angefangen zu graben hat er nicht. 0-Ton: "Angefangen zu graben haben wir eben nicht. Wir haben erst mal angefangen, mit dem Metalldetektor über diese Flächen zu laufen, ... " Jedes Jahr nach der Ernte ... 0-Ton: " ... und da zeigte sich eben, dass diese Vermutung richtig war, dass hier wirklich eine Wickkinger zeitliche Siedlung gelegen war." Über die Funde konnte sehr früh eine zeitliche Aussage gemacht werden, dann geomagnetische Messungen der Kollegen der Universität Kiel, 2005, dann Luftbilder, die Bewuchsanomalien aufzeigten - und dann wurde gegraben: Andres Dobat: 0-Ton: "Mit unseren Ausgrabungen haben wir erst relativ spät, 2010 angefangen, weil wir uns erst mal einen Überblick über diesen Platz gewinnen wollten, und das haben wirhalt anfangs mit diesen, ja, das, was die Archäologen nondestruktive Untersuchungsmethoden nennen." Atmo: außen Ein kleiner Bauwagen, ein portables Klo,... 0-Ton: "Alles, was man brauch." ...ein kleiner Wohnwagen, 0-Ton: "Ja, ja." ein Container... 0-Ton: "Da haben wir unser ganzes Material drin, also das ist so die Infrastruktur auf einer Grabung, ne." Computer, Zeichnungen, Tabellen, Tütchen usw. usf. Atmo: außen Dobat schlappt mit seinen Schlappen Richtung Ausgrabungsstätte und stellt ein paar Studenten, die ihn unterstützen, vor. 0-Ton: "Das sind Ida aus Arhus, Lucie aus Frankreich und Casper aus Arhus auch, Casper is´ unser Computerfachmann, und der muss jetzt hier mal mit der Schaufel aushelfen..." Atmo: Schaufel 0-Ton: "Here I have a post, so the girls can draw it on the paper, and we can describe the, the filling." Casper, der einen Stützbalken eines Grubenhauses frei gelegt hat und ihn den Girls, den Mädchen zeigt, damit sie den Balken - das Balkenteil - abzeichnen können. 0-Ton: "Lucie, Paris, le Sorbonne." Lucie, von der Sorbonne. 0-Ton: "Hello, I´m Ida. I´m going to start my master degree." Ida, kurz vor ihrem Master. Andres Dobat: 0-Ton: "Was wir hier sehen, ist das, was noch übrig ist von einem Grubenhaus. In dieser Fläche, in der wir jetzt stehen, also die rund 400qm große Fläche, wo wir den ganzen Mutterboden mit einem großen Bagger abgefahren haben, da hatten wir acht sogenannte Grubenhäuser." 10 bis 20 qm große Gruben, die, ausgehend vom damaligen Laufhorizont, in den Untergrund eingetieft waren- Über den Gruben lag ein Zelt artiges Dach. Für eine Familie oder eine Gruppe von fünf bis sechs Personen. Nach der primären Nutzung wurden diese Gruben zu Abfallgruben. 0-Ton: "Und in denen machen wir die meisten Funde." Keramikscherben, Tierknochen, Messer, Schlüssel, Pfeilspitzen, Schiffsnieten...... 0-Ton: "Diese Schiffsnieten zum Beispiel, die weisen auf Schiffbau oder Schiffreparation hin, die Pfeilspitzen, die weisen darauf hin, dass dieser Platz eine militärische Funktion hatte..." Und Glasfunde, Glasperlen, Glasgefäßscherben. Glas wurde von den Wikingern importiert. 0-Ton: "Und deshalb ist das ganz interessant im Hinblick auf die Frage, wer hier gewohnt hat, welcher sozialen Gruppe diese Menschen zugehörten, und in fast jedem Grubenhaus finden wir einige solcher Glasgefäßscherben, die also auf einen hohen sozialen Rang hindeuten, der Menschen, die auf diesem Platz gewohnt haben. Nicht unbedingt in den drum herum gelegenen Langhäusern." Ein anderer Haustyp: Überirdisch, aus Pfosten,... 0-Ton: "Die können wir uns aber an anderer Stelle noch mal besser angucken, so, wie die aussehen." Die Funde werden gesichert, computerisiert - und dann wird der komplette Platz mit Baggern zugeschüttet und planiert, damit der Bauer im Herbst wieder ernten kann. Mais etwa. 0-Ton: "Erst mal muss er was einsäen, und dann kann er auch wieder was ernten im nächsten Jahr, ja. Und das geschieht, ja, jetzt Anfang September." Es ist nicht wie... 0-Ton: "Pompeji oder die Ruinen in Rom oder sowas, nein, nein." Weil die Bauten in der Wikinger-Zeit nicht aus Stein, sondern aus Holz waren. Die Funde sind sogenannte Negativabdrücke. Stehende Strukturen dieser Periode gibt es nicht. Die von Dobat erwähnten Langhäuser, nebenan: 0-Ton: "Dieses Langhaus haben wir jetzt nur zum Teil ausgegraben, wir haben dort im Westen die Giebelpfosten, dann haben wir zwei Paare der sogenannten Dach tragenden Pfosten, das waren die mächtigsten Pfosten dieser Gebäude, aus Eiche wahrscheinlich, die das hohe Dach dieser Gebäude trugen." Die Intensität der Siedlung. 0-Ton: "Es geht mit Sicherheit noch in diese Richtung weiter, dieses Gebäude, also es wir, schätze ich, damals um die 25 Meter lang gewesen sein, dieses Langhaus." Solch ein großes Haus wirft Fragen auf: Eine permanente Wohnerschaft? Wahrscheinlich ja. Aber wer? 0-Ton: "Und die Funde insgesamt zeigten ganz deutlich, dass wir hier also eine Siedlung vor uns hätten, eine Siedlung aus der Zeit von um Siebenhundert, also sehr früh, bis um 1000, ausgehendes 10.Jahrhundert." Und damit, Sie erinnern sich, Haithabu, achthundert, älter, einhundert Jahre älter als Haithabu. Andres Dobat: 0-Ton: "Teilweise älter als Haithabu, zumindest als die Blütezeit von Haithabu, die wir ja ab Beginn des 9.Jahrhunderts haben, wir haben auch einzelne Siedlungsspuren in früherer Zeit schon, aber nach dem jetzigen Stand älter als Haithabu und parallel mit Haithabu." Das ist es, was die Füsinger Au archäologisch besonders macht. Die Parallelität bzw. das zeitliche Vorauftreten der Füsinger Au im Bezug auf Haithabu und das Danewerk. Ist es vorstellbar, dass ein König hier, in der Siedlung an der Füsinger Au, gelebt hat? 0-Ton: "Es ist vorstellbar, aber mit Sicherheit kann ich das noch nicht sagen, nein." Gudfred, der Gegner Karls des Großen, der im Verlauf des Sachsenkrieges 804 über die Südgrenze Dänemarks vorstieß? 0-Ton: "Ja, zum jetzigen Stand kann ich das noch nicht sagen." Das Langhaus, das Dobat gefunden hat, ist ein Hallengebäude... 0-Ton: "Also Häuser von einer Größe, wie wir sie bisher in dieser Region überhaupt nicht kennen, das größte Langhaus ist ja über 30 Meter lang, neun Meter breit,..." ...dieses Hallengebäude kann mit der Elite der Wikingerzeit verbunden werden, Häuptling, Kleinkönig, zumal Funde wie ein Goldring oder kostbar verzierte Gegenstände bestätigen, dass politische Amtsträger an der Füsinger Au gelebt haben. 0-Ton: "Aber ob es, also wie der Platz nun genau zu interpretieren ist, wer hier gelebt hat, das ist immer noch unsicher." König Gudfred, in den Fränkischen Reichsanalen genannt, Konig Gudfreds Grab ist unbekannt. Wie hätte er auch von der Füsinger Au nach Haithabu kommen sollen? Mit dem Schiff. Aber warum? Atmo: Schritte Auf dem Weg an die Schlei. 0-Ton: "Wir sind jetzt 300 Meter gelaufen, und stehen jetzt an der Küste der Schlei, am Nordufer der Kleinen Breite, wenn wir jetzt hier nach Südwesten gucken, sehen wir so einen kleinen bewaldeten Hügel, das ist die Hochburg von Haithabu, direkt hinter diesem Schild da, wo ´Baden und Surfen` drauf steht, und direkt links davon sieht man so´n kleinen grünen Fleck, unmittelbar neben diesem Hügel, das ist das Innere des Halbkreiswalles von Haithabu, wer also hier oben saß, konnte diesen wichtigen Platz, diesen internationalen Handelsplatz. einsehen." Und kontrollieren! Und den Eingang der Schlei und deren Ausgang konnte man auch kontrollieren. 0-Ton: "Ja heute haben wir da knapp 200 Meter zwischen dem nördlichen und dem südlichen Ufer der Schlei, damals wird es noch weit schmaler gewesen sein, es ist also strategisch ein ganz sensibler Ort." Sliasthorp, im Bereich der inneren Schlei, ebenfalls in den Fränkischen Reichsanalen erwähnt, war der Ort, an dem König Gudfred seine Reiterei sowie seine Flotte zusammen gezogen hatte. Schleswig 2004 1200 Jähriges Stadtjubiläum, weil Schleswig 804 zum ersten Mal genannt wird. Schleswig war Sliaswig. Es wäre denkbar, dass Sliasthorp die Füsing Au ist. Denkbar. Aber es ist genau so gut möglich, dass Sliesthorp im Bereich von Haithabu zu suchen ist. 0-Ton: "Diese Stelle, also dieser Fundplatz, hat einen großen wissenschaftlichen Wert, es ist ein wesentlicher Beitrag zu unterschiedlichen Fragen, die dieser Platz leistet hier. Zum einen haben wir zum ersten Mal eine Siedlung vor uns, die wir zum erstan Mal mit dem Danewerk in Verbindung bringen können." Der Verteidigungsanlage, zeitgleich, vor Reesholm mit ihrem Mittelabschnitt. Zum anderen die vermutete militärische Bedeutung, zur Zeit der Wikinger: Seeheere - keine Landheere. Zum dritten: Die Verbindung mit Haithabu. In irgendeiner Weise, so Dobat, muss die Füsinger Au mit Haithabu verbunden gewesen sein. Und viertens: Als Teil von Haithabu. 0-Ton: "Als der Ort, an dem die damalige Elite ihren Sitz hatte. Und es eröffnet sich noch ´ne weitere Perspektive, wenn man nach dem wissenschaftlichen Wert dieser Untersuchung fragt, denn im frühen 9.Jahrhundert haben wir die Erwähnung eines Ortes in den Fränkischen Reichsanalen..." Hatten wir. Sliasthorp. 0-Ton: "Es ist also möglich, dass diese schriftliche Nennung, dieses Sliasthorp, sich auf unsere archäologische Lokaltität Füsing hier bezieht, dass wir also Sliasthorp vor uns haben, das ist eine Möglichkeit." "Wikinger" war übrigens eine Art Arbeitsbezeichnung. Plünderer. Eine eigene Bezeichnung, eine ethnische oder Kulturelle, gab es nicht. Zwei Männer mit Metalldetektoren der Metalldetektorengruppe Schleswig- Holstein, Ehrenamtliche, stehen neben ihrem Transporter und suchen die Umgebung ab. Gefunden haben sie heute nichts. 0-Ton: "Nichts finden ist ja auch mal was wert, man kriegt ´ne Erkenntnis, ne." Mario Götsche. 0-Ton: "Und ich bin der Vater von dem Detektorengänger." Günter Wicht. 0-Ton: "Ich bin aber mehr für die Steinzeit. Das ist zum Beispiel so´n Abschlag aus der Steinzeit, da hat der Steinzeitmensch drauf gehauen und so´n Abschlag produziert. Älter. 0-Ton: s.o. "Viel viel älter. Weit vor der Wikingerzeit." Wann hört Andres Dobat auf? 0-Ton: "Ich hör´ dann auf, wenn ich kein Geld mehr hab´. So ist das in der Archäologie. Hehe, wir haben immer noch sehr sehr viele Fragen, die uns unter den Nägeln brennen, auf diesem Platz, und der Platz ist noch lange nicht endgültig untersucht. Wir haben immer noch zu viele Fragen als dass ich sagen könnte, ich bin fertig mit diesem Platz." -ENDE Beitrag- 1