COPYRIGHT: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von DeutschlandRadio / Funkhaus Berlin benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Dem roten Adler ist heute so Brandenburg - Über die schwierige Identität eines Bundeslandes - Autor Axel Flemming Red Claus Stephan Rehfeld Sdg. 05.06.2012 - 13.07 Uhr Länge 18.13 Minuten Musik "Brandenburg" Kapelle der Versöhnung 3'50" (freistehend) Kapelle der Versöhnung WortArt Text : Rainald Grebe (und Gesang) LC 3803 Track 10 Moderation Brandenburg war und ist mehr als nur das Umland von Berlin. Gut, aber was ist es dann? Also was macht die Mentalität der Brandenburger aus? Die in der Uckermark und in Prignitz fühlen norddeutsch, die im Süden fast schon sächsisch. Da sind in einem Landstrich Welten dazwischen Hinzu kommt, das Land leidet unter einer umgekehrten Zentrifugalkraft. Während auf einer sich drehenden Scheibe alles nach außen drängt, gibt es in Brandenburg eine Anziehung nach Innen. In der Mitte die Bundeshauptstadt, und mit der Entfernung von der Mitte nimmt die Bevölkerungszahl ab. Und die abseits der Mitte bleiben, werden immer älter. Kurzum : Was hält das Land eigentlich zusammen? Axel Flemming hat sich auf die Spurensuche begeben. -folgt Script Beitrag- Script Beitrag "Nein, Nein, Nein!" "Nee, nee, nee!" Autor: Die vielfache Verneinung erfolgt auf die Fragen: Kennen Sie die brandenburgische Hymne? Nie gehört? Nicht mal eine Zeile? Das führt schnell zum Kern: viele Bewohner sind gar keine echten Brandenbürger: "Nee ich bin Sachse" "Sagt mir gar nix, da ich nicht aus Brandenburg komme. Aus Hessen!" "Aber wir kommen auch gar nicht von hier." Autor: Sie kommen im Süden aus Sachsen, im Norden aus Mecklenburg, im Osten und fast überall aus dem Westen; und in der Mitte ... "Aber das Loch in der Mitte ist auch schön" "Aus Berlin" "Berlin" "Aus Berlin" Musik Grebe "Berlin, Halleluja Berlin!" darauf Autor: Na, zu dem Lied kommen wir später, jetzt geht es erst einmal um die Brandenburg-Hymne aus dem letzten Jahrhundert. "Nein, die kenn ich nicht." "Wahrscheinlich gehört, aber ist mir jetzt nicht so geläufig." "Nie gehört" Musik Hymne instrumental, darauf: "Ich glaub schon: Märkische Heide und so?" "Steige hoch, du roter Adler, märkische Heide, märkischer Sand!" "Ich hab's in der Schule gelernt mal" "Steige hoch, du roter Adler, Sumpf und Sand." Autor: Na, so ganz textsicher scheinen die Märker nicht - aber Ideologie, das können sie: "Irgendwas war mit Wäldern gewesen und dann noch - ich weiß nicht, ob das verfassungsrechtlich überhaupt noch korrekt ist, wenn man dann laut noch schreit: Heil dir, mein Brandenburger Land! Also das ist ja auch schon verfassungsrechtlich ... sehr sehr fragwürdig." Autor: Heil liegt heutzutage näher am Unheil. Aber man muss sich ja nicht gleich ein 'Sieg' davor denken. Das Lied stammt aus dem 20.Jahrhundert, von 1923. "Also Heimattreue, Verbundenheit, zur Mark Brandenburg oder ähnliches das sind ja heute so, wenn Sie's außer im Musikantenstadel äußern, dann sind Sie ja gleich irgendwo in eine gewisse Ecke gleich reingestellt und ja, das ist dann halt so das Problem, ne. Und ich glaube, das ist vielleicht nicht mehr so zeitgemäß. Und weil das nicht gerade so zeitgemäß, hip und Trendy ist, wissen das die meisten wahrscheinlich auch nicht mehr." Autor: Und bevor der Märker aus voller Seele bzw. Kehle singt, ziert er sich noch ein bisschen: "Sollen wir die jetzt vorsingen?" "Märkischer Adler sollen wir jetzt singen, ja?" "Die ist uns bekannt, ja." "Aber vorsingen möchten wir sie nicht" "Märkische Heide, na nana na..." "Märkischer Adler, märkische ... " "Kannst Du das aufsagen?" "Sind des Märkers Freude, sind sein Heimatland, also das muss jetze reichen. Sie hörn ja auch meine Stimme, Joe-Cocker-mäßig, also singen geht also wirklich überhaupt nicht. Wieso, warum wollen Sie das überhaupt wissen, wenn ich fragen darf?" Autor: Weil es ja um die Identität geht, die brandenburgische. Denn wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Stimme, äh Lieder... "Märkische Heide, märkischer Sand / sind des Märkers Freuheude, sind sein Heimatland. Das geht also ein bisschen. Wir haben das mal in der Schule gehabt, in der dritten Klasse." "Steige hoch, du roter Adler, steige hoch..." "Hoch übers Land. Hinaus. Hoch über Wald und Wiesen irgendwie so glaube ich, ja ja so ungefähr ging das." Autor: Ja, so ungefähr ging das so ungefähr. Und Un-ungefähr geht es so weiter: (Chor) "Uralte Eichen, Dunkler Buchenhain, Grünende Birken stehen am Wiesenrain. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land" "Auswendig kennen das doch die wenigsten, oder?" "Aber wir als gebürtige Potsdamer kennens" "In der Grundschule hatten wir das im Musikunterricht." "Im Fußballstadion gelernt in Cottbus, da singen die das auch alle." "Sie habens gehört, wir singen es nur äußerst ungerne, aber wir kennen uns in der Landesgeschichte wieder aus." Autor: Gustav Büchsenschütz hat das Lied an Himmelfahrt, dem 10. Mai 1923 gedichtet und komponiert, behauptete er. Andere sagen, dass der Text von einer Jugendgruppe des Bismarckbundes stammt. Büchsenschütz habe nur die Melodie beigesteuert. (Chor) "Hie Brandenburg allewege - Sei unser Losungswort! Dem Vaterland die Treue in alle Zeiten fort. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land." (Stolpe) "Die habe ich das erste Mal gehört schätzungsweise 1964 oder 65. Und zwar von Bekannten, die das gepflegt haben, und die mich damit überrascht haben - ich wusste gar nichts davon." Autor: ... sagt Manfred Stolpe, für viele DER Landesvater von Brandenburg. Obwohl er nur gelernter, kein gebürtiger Brandenburger ist. Er stammt eigentlich aus dem pommerschen Stettin. 'Heil Dir?' (Stolpe) "Ich kann das nachvollziehen, das umzudichten, einen Neuanfang zu suchen würde ich für unangebracht halten. Also das Heil Dir wird ja so gemeint: möge es gut gehen, dem Land." Autor: Und zwar Brandenburg. Und nicht etwa Preußen, vor dessen Auferstehung sich viele aufgrund der Verbindung mit dem Militarismus fürchteten. (Stolpe) "Für mich gehört das zwar zusammen, aber Brandenburg ist das ältere und das bleibende dabei. Das war gar nicht selbstverständlich, sondern wir haben uns einerseits sehr bemüht, das Brandenburg wieder auferstehen konnte und hatten das große Glück, dass die Menschen auch irgendwas suchten. Mit dem sie sich identifizieren konnten und dann hat der rote Adler dabei geholfen." Autor: Für Stolpe umfasst Brandenburg auch Berlin. Die von ihm gewünschte Vereinigung der beiden Bundesländer scheiterte - an Brandenburg. "Ja nicht eine Wunde, eine bleibende Aufgabe. Das heißt nicht zwingend, dass an jetzt kurzfristig eine Fusionsdebatte in Gang bringen muss, Aber das heißt, dass man in Berlin werben muss dafür, dass Brandenburg mit dazu gehört und dass man den Brandenburgern umgekehrt auch sagen muss, wir sind eine Region und unsere Chancen sind größer, wenn wir mindestens gut zusammen arbeiten." (Lied Grebe) "Berlin, Halleluja Berlin!" Autor: Nein, immer noch zu früh, Herr Grebe. Bleiben wir noch kurz bei Stolpe, dem ersten Ministerpräsidenten von Brandenburg, der dafür gesorgt hat, dass sich eine Identität für das neue alte Land gebildet hat. "Es gab zum Glück eine ganze Reihe von Menschen, die das ähnlich gesehen haben und Brandenburg im Herzen getragen haben. und dann auch die neue Chance genutzt haben, die sich dann nach 1989 ergab, um das voranzubringen. Sicher hat uns auch geholfen, dass die Strukturen die dann geschaffen worden sind mit der Wiedervereinigung das Land Brandenburg einfach vorgesehen haben. man musste es nur annehmen. und das ist gelungen." Autor: Identitätsbildung erfolgt auch durch Kultur. Vorträge, Liedgut, Lesungen mehr oder weniger berühmter Zeitzeugen. (Zitator) "Sie halten Vorträge über den ersten oder zweiten Weltkrieg, über den alten Fritz, den ersten Traktor oder das Ende der DDR. Das sind meistens Männer, jenseits der 60, die günstigerweise alle so aussehen wie Manfred Stolpe." Autor: Ein Text von Antje Ravic Strubel, Dichterin und Autorin aus Potsdam, die von Melancholie in diesem Land spricht. Sie hat ein Buch geschrieben: 'Gebrauchsanweisung für Brandenburg und für Potsdam'. Auch sie kommt an der Hymne nicht vorbei, schlägt aber den großen geschichtlichen Bogen von Preußen bis zur DDR: (Strubel) "Brandenburg war vorher schon alles Mögliche gewesen, aber noch nie ein Land. Die Thüringer oder die Sachsen begegneten dieser ideologischen Engstirnigkeit mit einem gefestigten Regionalstolz, den Brandenburgern dagegen saß der preußische Untertanengehorsam noch zu tief in den Knochen, um sich gegen die von feudalen Spuren gereinigte Kartografie der neuen Befehlshaber zu wehren. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte seinen Untertanen die Pflicht zum Gehorsam eingebleut, dieser Gehorsam hielt mehrer Jahrhunderte an und die Hymne mit dem roten Adler blieb den Brandenburgern bis zur Wende im Hals stecken." Autor: Jenseits von Spreewaldgurke, Beelitzer Spargel und Teltower Rübschen beschreibt sie Land und Leute und beschränkt sich nicht alleine auf den Speckgürtel, in dem zwar die meisten Bürgerinnen und Bürger des Landes wohnen, der aber den geringsten Teil des Landes ausmacht. (Strubel) "Ich hab mich auch mit Dörfern und Städten beschäftigt, also ich bin auch in die etwas schwierigen Städte Brandenburgs gefahren." Musik Grebe: "Im Adlon ist Brad Pitt und der Washington Denzel, im Autohaus im Schwedt ist heut' Achim Menzel, Brandenburg" (Strubel) "In Schwedt war ich auch als Kind noch nicht und war dann beispielsweise in Schwedt und hab dann recherchiert und mich umgesehen, was eigentlich in der Stadtentwicklung so passiert, ist und da ist ziemlich viel passiert, was mich sehr fasziniert hat. Schwedt ist heute eine geradezu ganz helle und lichte Stadt." Musik Grebe: "Im Adlon ist heut Nacht Hillary Clinton, in Schwedt kann Achim Menzel das Autohaus nicht finden, Brandenburg" "Machen Sie sich keine Illusionen: ich bin kein Fan von Brandenburg. Ich wurde hier geboren, ich lebe hier, das ist alles. Nach der Wende ging ich weg und als ich zurückkehrte stellte ich fest, dass der Landstrich, in dem ich aufgewachsen war mittlerweile einen Namen bekommen hatte." Autor: Strubel ist, wie sie sagt Kind einer Mischehe, Mutter aus Sachsen, Vater aus der Niederlausitz. Das macht die Sprachaneignung schwer, zu Hause wurde mit Rücksicht auf die Mutter Hochdeutsch gesprochen: "Diesen knackigen bodenständigen Slang, der sachlich trocken hingerotzt wird, und dann zerstäubt wie ein Spuckefleck im Sand. Der sich durch das Weglassen ganzer Konsonantengruppen am Ende eines Wortes auszeichnet. Bevorzugt das CH wie in 'Weeß ick ni, und lass do ma'. beherrsche nicht einmal ich." Autor: Einen anderen Weg nach Brandenburg schlug ein junger Autor aus dem ehemaligen Berlin (West) ein. 2009 verbrachte er als teilnehmender Beobachter drei Monate in Zehdenick, schrieb darüber ein Buch und traute sich, obwohl nicht alle dabei so gut weggekommen waren zurück in die kleine Stadt nördlich von Berlin. Applaus "Begrüßen Sie mit mir den Autor von Deutschboden: Moritz von Uslar!" Applaus (Uslar) "An der Bar, an der sich die Männer drängten, fing ich todesmutig an, das was ich an Wortfetzen und Gesprächen um mich herum hörte, in mein Notizbuch, das vor mir neben dem Bierglas lag, hinein zu notieren. Ausjekaspert, hör uff, feddich, Du Aschloch! Aschjeige, ein Unding is dete, Dit is eines der besten Biere der Welt, dit sachick doch - Kasparkopp - Du!" Autor: Bürgermeister Arno Dahlenburg musste zwar ein bisschen schlucken bei der Beschreibung seiner Stadt, machte dann aber gute Miene zur Lesung: (Dahlenburg) "Als ich im Kapitel 3 gelesen hatte, wie man unsere Stadt wahrnimmt, hatte ich mir gedacht hallo, was hast Du hier sieben jahre falsch gemacht. Andererseits habe ich mir überlegt, das Buch musst Du unbedingt unserm Minister Ramsauer schicken, denn es wurde genau in der Phase veröffentlicht, wo die Städtebauförderungsdiskussion im großen Gange war mit dem Gruß: Wir brauchen einfach noch ein paar 1000 Euro um unsere Städte hier in den neuen Bundeslänern in Schuss zu bringen." Autor: Uslar ging es eigentlich gar nicht um Zehdenick, er wollte nur das typische Leben einer Kleinstadt porträtieren. Und er stieß auf Typen, echte Brandenburger eben: (Uslar) "Ich versuchte nur eine Minute lang, weil ich es irgendwann einmal so gelernt hatte, und weil es ja durchaus interessant sein könnte, die professionelle Distanz zu den beiden Oberhavlern einzunehmen, die sich für einen Reporter gehörte. Blocky und Raul, so dachte ich, waren beide Topspeedsprechmaschinen. Wobei der Umstand, dass wir uns gerade erst kennen gelernt hatten, und es noch allerhand Neues, Wichtiges, vemeintlich Interessantes zu sagen, auszutauschen gab, dem Strom der Worte eher im Weg stand. So richtig gut - das ahnte man - würde es mit dem Labern, Schwafeln, Faseln mit dem Geschichten-Erzählen erst dann klappen, wenn alles Wesentliche, Wichtige, Interessante längst gesagt und im Strom der Worte jedes Wort gleich viel nämlich absolut nichts mehr wert war." Autor: Nach Deutschboden, dem winzigen Teil von Zehdenick, der dem Buch seinen Namen gab, kam Uslar übrigens gar nicht. Dabei hätte es sich gelohnt: (Bewohnerin Deutschboden) "Also wir möchten da janüscht einjntlich zu sagen, nich jerne. Und außerdem, wenn sie hier een Haus weiterfahren, uff der rechten Seite, die sind richtig bewandert, die Nachbarn." Autor: Viel Platz, wenig los: (Bewohner) "Naja, Naja, es sind doch drei Häuser hier oder vier vielleicht." Autor: Da verliert man schon mal leicht die Übersicht. Musik Grebe "Es gibt Länder, wo was los ist. Es gibt Länder, wo richtig was los ist. Und es gibt: Brandenburg, Brandenburg. " Autor: Nun ist es endlich soweit. Brandenburgs zweite inoffizielle Hymne stammt von Rainald Grebe, Schauspieler, Sänger und Komponist aus Köln. Die kennt sogar der alter Landesvater: (Stolpe) "Ja, aber ich kann sie Ihnen nicht vorsingen." Autor: Auch Stolpes Nachfolger Matthias Platzeck singt zuweilen mal den 'Roten Adler', zur Identitätsbildung. (Platzeck) "Also wenn Sie durch Brandenburg gehen und mit den Menschen reden, und das seit 22 Jahren, dann merken Sie sehr wohl, eine Verschiebung. Ich glaube wir waren vor 22 Jahren das Land, das hat historische Ursachen, mit der geringsten Identitätsausbildung. Mit der mit Abstand geringsten. Sogar. Mit dem roten Brandenburger Adler konnte fast niemand was anfangen, Stolpe - ist ja schon legendär der Vergleich - ist damals gefragt worden, was er mit Tirol am Hut hätte, als er den Adler am Auto hatte." Musik Grebe: "Da stehen drei Nazis auf dem Hügel und finden keinen zum Verprügeln, in Brandenburg, Brandenburg, ich fühl' mich heut' so leer, ich fühl' mich Brandenburg." (Platzeck) "Die einschlägigen Lieder: Ich fühl mich so Brandenburg! Ich kann dadrüber herzlich lachen, Aber schon alleine dieser Spruch übrigens: der Liedsänger kümmert sich wohl gerade selber um ein Grundstück in Brandenburg habe ich gehört und möchte irgendwie herziehen, Also das Thema pack Dir was zu Essen ein, Wir müssen durch Brandenburg, Das würde er heute glaube ich nicht mehr so singen, weil man kann an jeder Ecke exzellent, mindestens aber gut essen." Musik Grebe: "Nimm Dir Essen mit, wir fahr'n nach Brandenburg. Wenn man zur Ostsee will, muss man durch Brandenburg." (Markov) "Ja, wir hatten ja auf unserem letzten Parteitag der LINKEN dieses Lied eingespielt, und das war natürlich eine allgemeine Erheiterung. Und ich finde es eine wunderschöne Persiflage." Autor: Platzecks Stellvertreter, Finanzminister Helmuth Markov. Aber man hört es noch an der Sprachfärbung: der Mann ist gar nicht von hier: (Markov) "Nun kome ich ja gar nicht - anders als der MP - aus Brandenburg. Also Nationalität Slowene, geboren in Sachsen Und jetzt in Brandenburg: Brandenburg ist meinzu Hause. (Platzeck) "Wir sind ein Tolerantes Land" (Markov) "Ja! Ihr habt mir sozusagen politisches Asyl gegeben. Ich fühl mich hier zu Hause. Ich bin zuhause. Hier sind meine Kinder hier sind meine Freunde, hier sind meine Bekannten, hier ist das, wo ich auch häufig mit Motorrad durch die Gegend fahre." Autor: Womit wir wieder beim Thema des Sängers wären: Musik Grebe: "In Brandenburg, in Brandenburg ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt, was soll man auch machen mit 17, 18 in Brandenburg?" "Nee, ich bin ja hier aufgewachsen, warum sollte ich damit übereinstimmen." "Ich weiß nicht, ob ich mich zum Rest Brandenburgs dazu zählen würde, das ist der Witz" "Ja, wie' eben mit Vorurteilen so ist." "Ach ja, das find ich ein bisschen lächerlich ehrlich gesagt. Fies? Das ist ja völlig haltlos eigentlich. Was der beschreibt, das passiert in allen andern Bundesländern auch. Dass jemand gegen den Baum gurkt oder sowas." Musik Grebe: "In Berlin kann man so viel erleben, in Brandenburg soll es wieder Wölfe geben, Brandenburg" "Dass wir hier Wölfe haben, heißt ja nicht dass es irgendwie rückständig ist, sondern, dass Brandenburg voll weit vorne ist." Autor: Lokalpatriotismus? "Definitiv, ich bin hier geboren, klar." "Nee, soweit gehen wir nicht." "Na ich finds bescheuert" "Ich mag's auch nicht" Autor: Nicht mehr der rote Adler, aber auch nicht so schlimm, wie es der Liedermacher Rainald Grebe beschreibt, Brandenburg, ein Land auf dem Weg zur eigenen Identität. Musik Grebe: "Wenn man Bisamratten im Freibad sieht, dann ist man im Naturschutzgebiet, Mark Brandenburg, Brandenburg. Ich fühle mich heute so ausgebrandenburgt. Lassen Sie mich durch, ich bin Chirurg, ich muss nach Brandenburg. Nimm Dir Essen mit, wir fahr'n nach Brandenburg. Wenn man zur Ostsee will, muss man durch Brandenburg." -Ende Beitrag-