COPYRIGHT: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von DeutschlandRadio / Funkhaus Berlin benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Das Dorf und der Knast - Ein Tag im Frauengefängnis Duben und im Ort - Autor Caterina Woj Red. Claus Stephan Rehfeld Sdg. 16.03.2010 - 13.07 Uhr Länge 18.34 Minuten Regie Clarisse Cossais Spr. Eva Kryll Moderation Duben ist ein Dorf, mitten im Ort die Dorfkirche. Das Leben läuft langsam. Wenig was auffällt, wäre da nicht noch das Gefängnis. Das einzige Frauengefängnis in Brandenburg. Einige der dort Inhaftieren sorgten bis zu ihrer Verurteilung für Schlagzeilen. Jetzt spricht niemand mehr über sie. Auch im Ort nicht. Aber was ist aus ihnen geworden nach ihrer Verurteilung und Inhaftierung? Was aus ihren Familien? Der Pfarrer von Duben sagt, manchmal kommen Besucher der JVA in seine Kirche. Zum Beten. Wegen der Seelen der Inhaftierten. Mehr nicht. Caterina Woj besuchte das Dorf und das Gefängnis in Duben. -folgt Script Beitrag- Script Beitrag Atmo 0 Collage Straßengeräusche - Autobahn / Auto fährt vorbei - Duben / Menschen auf Straße REGIE Collage kurz frei & unter Sprecherin legen SPR An Duben fährt man schnell vorbei. Auf der A 13. Berlin ? Dresden. Duben. Ein kleiner Ort. Nicht interessant genug für einen Zwischenhalt. REGIE Geräusch kurz frei SPR Der Dorfpfarrer hatte am Telefon gesagt, die Leute im Ort würde das Gefängnis nicht stören. Und dass man sich an den Anblick längst gewöhnt habe. Außerdem, der Menschenschlag hier nähme die Dinge, wie sie kämen. Niederlausitzer eben. Der Knast? Nein, das kratze hier keinen mehr. Und viel kriege man sowieso nicht mit von dem, was da drinnen so passiere. Interessiere auch keinen. REGIE Collage hoch & hart weg, Atmo 1 trocken Atmo 1 Aufschluss Lebendkontrolle SPR Acht Uhr am Morgen. Abteilung Frauenknast. Gelockerter Vollzug. 16 Frauen hinter 16 Türen. Schwere Mädchen, die alle schon lange sitzen. Und noch lange sitzen werden. Wegen Tötungsdelikten, Betrug oder Raub. Drei von ihnen sind berühmt. Die "Mütter mit den bösen Herzen". So nannte sie die Boulevardpresse, als man noch ihre Geschichten erzählte. Jetzt redet niemand mehr über sie. Acht Uhr am Morgen. Aufschluss. "Lebendkontrolle". Angelika Bittner macht Kaffe in ihrer Zelle. Sie sitzt wegen Totschlags. Ihr Fall hatte einst höchstes Aufsehen erregt. Bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der Fall Dennis. Der sechsjährige Junge war unter den Augen von Mutter und Vater und der sieben Geschwister zu Hause verhungert. Als er tot war, legte ihn die Mutter in die Tiefkühltruhe. Zweieinhalb Jahre lang. Aus Angst, man könne ihr Versagen entdecken. Jetzt ist sie hier. Für 13 Jahre. Die Zeit läuft langsam. O-Ton 1 (Angelika Bittner) "Manche Tage blendet man wirklich aus, da denkt man nicht, lässt nichts an sich ran. Es gibt dann wieder Tage, wo man viel grübelt: Man versucht nicht an draußen zu denken, was jetzt da wäre, man macht hier einfach seinen Alltag, einfach weiter als wenn es normaler Tag wäre. Kreuzworträtsel machen. Beschäftigen irgendwie, dass man abgelenkt ist und beizeiten ins Bett gehen oder einen Film gucken, dass man nicht viel mitkriegt. Das ist manchmal auch nicht gerade leicht." SPR Angelika Bittner sagt, sie hätte nicht damit gerechnet, dass ihr Sohn plötzlich zusammenbricht. Obwohl er ja schon sehr dünn gewesen war. UND: dass sie sich immer bemüht hätte. Darum, dass der Junge was isst. Aber er wollte nicht. Hat gebockt. Dann hätte sie ihn gelassen. Und so sei es eben passiert. O-Ton 2 (Angelika Bittner) "Er lag ja im Zimmer, mindestens 2 Tage, in seinem Bett. Mein Mann hat sich eh nicht interessiert. Und Ich war besoffen. Das war ja denn erst spät abends wie ich das gemacht hab. Die Kinder haben geschlafen und mein Mann war nicht zu Hause. Ich hab Vieles ausgeblendet, einfach ausgeblendet." Atmo 2 Zelle, Uhrenticken SPR Erinnerungen aus einer anderen Welt. Einer anderen Zeit. Doch verblasst sind sie nicht. Angelika Bittner teilt sie mit ihrer Zelle. Jeden Tag. Jede Nacht. Jede Stunde. Das geht nicht weg, sagt sie, und dass sie die Zeit gern zurück drehen würde. Um alles anders zu machen. Sie hätte damals keine Chance gehabt. Wäre immer allein gewesen mit allem. Der Mann betrunken oder unterwegs. Ohne sie. Niemand da, dem sie sich hätte anvertrauen können. Mal reden über die Einsamkeit und die Sorgen mit den vielen Kinder, die keine Rücksicht nahmen auf die Bedürfnisse der Mutter. Wie auch. Das sei das eigentliche Gefängnis gewesen. Viele, die hier sitzen, sagen das. Nach einer Weile fangen sie an zu reden. Manchmal dauert es Jahre. Aber reden tun sie alle. Irgendwann, sagt Sabine Schneider, Sozialarbeiterin in der JVA Duben-Luckau. O-Ton 4 (Sabine Schneider) "Die Inhaftierung bietet einmal die Chance, dass die Frauen aus der damaligen, aus der Situation in der sie die Straftaten begangen haben, herauskommen, hier in einen geschützten Bereich kommen, von der Außenwelt geschützt, wo sie sich auf sich konzentrieren können, wo sie Ansprechpartner da haben, egal ob Sozialarbeiter, Psychologe oder allgemeiner Vollzugsdienst. Und das ist manchmal so, als ob ne Last von ihnen abfällt, wenn sie hier sind und sie können dann gucken, weswegen ist mir das passiert." G 01 Geräusch Duben REGIE Geräusch kurz frei & unter Sprecherin SPR Duben. Ein unauffälliges Fleckchen Erde. 780 Einwohner. Mitten im Ort die Dorfkirche. Nichts, was ins Auge fällt. Außer dieses graue Ungetüm. Auf 100.000 Quadratmetern erstreckt es sich mitten ins Nichts. Das einzige Gefängnis für Frauen in Brandenburg. 333 Haftplätze. 63 für weibliche Gefangene. REGIE Geräusch kurz frei SPR Bis zur Gründung der neuen JVA Duben war der Knast in der Nachbarstadt Luckau. Fünf Kilometer vom jetzigen Standort entfernt. Im ehemaligen Dominikanerkloster direkt an der mittelalterlichen Stadtmauer. Auf 50 Metern erstreckt sich die ehemals zweischiffige gotische Kirche. Viel hat sie erlebt im Laufe der Jahre. Doch Verfall, Zerstörung und der Umbau zum Zuchthaus haben die Spuren verwischt. Spuren einer leidvollen Vergangenheit. atmo 3 Mittagessen REGIE Geräusch kurz frei & unter Sprecherin langsam weg AUT Halb zwölf. Mittagessen. Eine der wenigen Abwechslungen im Gefängnisalltag. Es gibt Senfeier. Ein süßlicher Geruch macht sich breit. Daniela J. huscht über den Flur, eine Frau Anfang 30 mit Kurzhaarschnitt. Ihr Schatten verschwindet in die abgedunkelte Zelle. Auch sie ist hier wegen Kindstötung. Ihr Urteil: lebenslang. Im Sommer 1999 hatte sie ihre zwei kleinen Kinder alleine gelassen. 14 Tage. In ihrer Neubauwohnung. Bis sie tot waren. Ein bisschen wie bei Angelika Bittner, sagt Sabine Schneider. O-Ton 5 (Sabine Schneider) "Die Frau war damals auch in einer Situation, wo sie nicht richtig wusste, wohin? Sie war mit vielen Sachen, auch gerade mit den kleinen Kindern überfordert gewesen, und sie hat bei uns die Zeit genutzt für sich selber was zu tun, zu lernen, sie hat die Schule gemacht, ihre Berufsausbildung jetzt hier abgeschlossen, also auch für sich zu gucken, wie sie sich positiv entwickelt hat." SPR Auch Sabine H. eine Geschichte von Duben-Luckau. Auch sie verbirgt sich hinter einer der 16 Türen. Sie ist nicht so still wie Angelika Bittner oder Daniela J., eher eine Rädelsführerin. Das ist wichtig hier, wegen der Rangordnung, auch bei den Frauen. Seinen Platz behaupten - das ist wichtiger als Freundschaften. Die sind selten. Die Mitte 40jährige sitzt ebenfalls wegen Kindstötung. So wie Daniele J. und Angelika Bittner. Verurteilt zu 15 Jahren Haft. Sie hatte die Überreste ihrer toten Kinder in Blumenkästen, mit Erde gefüllten Plastikeimern und in einem Aquarium vergraben. athmo 4 draußen, Autobahn SPR Das sind so die Geschichten, an denen man auf der A 13 vorbeirast. Verriegelt hinter dicken Mauern. Geschichten von Menschen mit gefährlichen Persönlichkeitsstörungen, oft ohne Namen, verurteilt und weggesperrt. Höchster Sicherheitsstandard. Atomo 4.1. Computerklappern SPR Hanns Hoff haut in die Tasten seines Computers. Er ist in Eile. Ein schlanker Mann Anfang 50. Der Leiter der JVA. Seit deren Bestehen 2005. Nein, ein Bürokrat sei er nicht, sagt er. Die Frauen kenne er alle persönlich. Und auch ihre Geschichten. Besonders die mit den schweren Delikten wie Daniela J. O-Ton 6 (Hanns Hoff) "Also diese Gefangene ist ja eine der längsten Inhaftierten hier mit Strafmaß lebenslänglich. Und die hat natürlich schon zu den Mitarbeiterinnen, die sie auch seit fast 10 Jahren jetzt kennt, ne Art Vertrauensverhältnis aufgebaut und mit dieser kommen wir auch ins Gespräch." SPR Ein Mann mit einem Konzept. Die "Harte Hand" ist nicht seine Sache. Die Frauen sollen eine Chance bekommen. Solange sie hier sind: aus ihren Fehlern lernen und wenn sie rauskommen: eine Perspektive haben. Zu leidvoll sei die Vergangenheit der Gefängniskultur in dieser Region, sagt er, und dass er angetreten sei, etwas zu verändern. M 01 Klostergesang, darauf hallige Schritte auf Stein REGIE Collage kurz frei & unter Sprecherin legen SPR Im alten Dominikanerkloster ging es nicht so menschenfreundlich zu wie in Dubens neuer JVA. Mitte des 18. Jahrhunderts war es Zucht? und Armenhaus. 1871 dann übernahm der preußische Staat die Haftanstalt mit Karl Liebknecht als wohl prominentestem Inhaftierten. Nach Ende des zweiten Weltkriegs nutzte der sowjetische Geheimdienst die Gebäude für Haft und Folter. Später dann die DDR. Hauptsächlich sogenannte "Politische" saßen ein. Die Gefangenen wurden zu Arbeitseinsätzen verpflichtet. Zum Beispiel im Tagebau Schlabendorf. Nach der Wende war das Kloster Frauenhaftanstalt. So blieb das bis 2005, als die neue JVA eröffnet wurde. Gefängniskultur in der Niederlausitz. Gefängniskultur von Luckau seit einem Vierteljahrtausend. REGIE Musik-Schritte-Collage weg SPR Das hätte die Menschen hier geprägt, erzählt Luckaus Bürgermeister Harry Müller. Gewohnheit macht blind, sagt er, und dass das jedenfalls zu DDR-Zeiten so gewesen sei. Niemand habe sich gestört. Weder an den unansehnlichen Mauern mitten in der Stadt, noch am Hundegebell und den Schreien der Aufseher. O-Ton 7 (Bürgermeister Harry Müller) "Dieses lange Dasein hat wohl dazu geführt, dass man es gar nicht mehr bemerkte, dass man ein Stadtquartier unmittelbar neben dem Marktplatz hat, gewissermaßen als verbotene Stadt in der Stadt gar nicht mehr wahrnahm. Das hängt mit der Gewöhnung über Generationen zusammen." atmo 5 Straße SPR Ein Mann rennt über den Marktplatz, einen Steinwurf vom alten Knast entfernt. Ob er wohl froh ist, dass die neue JVA nun nicht mehr mitten in der Stadt, sondern im 5 km entfernten Duben angesiedelt ist? O-Ton 8 (Mann auf der Strasse) "Mir ist es eigentlich egal, ob es hier oder da ist. Das einzige war, das einzige, was ich sagen muss, ich hab immer ein bisschen dran gezweifelt, dass diese ganze Kosten, die da benötigt wurden, dass die überhaupt erforderlich waren. Ich fand, man hätte mit dem was hier war auch auskommen können, das Geld woanders sinnvoller verwenden könnte." SPR Klassische Konzerte hinter Gittern. Lesungen. Eine eigene Gärtnerei für die Gefangenen. Eine Sportanlage - nein, das hat es so in Luckau vorher nicht gegeben. Passt auch gar nicht ins gewohnte Bild vom Strafvollzug. Eher Kolonien von Strafarbeitern in der Stadt. Mit eigenen Gespannen. Arbeiter, die man leihen kann. Für Gartenarbeiten oder zur Pflege des Stadtgrabens. Im Dritten Reich, aber auch in der DDR war das Alltag in Luckau. Bemühungen um Resozialisierung? Nein, so war das nicht. Erst seit Errichtung der neuen JVA vor 5 Jahren. Sabine Schneider, die Sozialarbeiterin, erläutert das Konzept. O-Ton 9 (Sabine Schneider) "Wir sind eigentlich dabei, zu schauen, wo liegt der Bedarf der Frauen? Nicht nur die Frau zu sehen, sondern die Umgebung zu sehen. Wir haben jetzt die Möglichkeit in der neuen JVA, was wir früher in der alten JVA nicht hatten, den Frauen auch Schulmöglichkeiten zu bieten und Berufsausbildung anzubieten. Und ansonsten ist es auch, dass wir die Möglichkeiten haben, wenn es sehr schwierige Persönlichkeiten sind, hier eine externe Einzelpsychotherapie anzubieten." SPR Anstaltsleiter Hoff und seine Mitarbeiter sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Ihr Engagement hätte sich gelohnt, auch wenn sich die Erfolge nicht immer gleich messen ließen, sagt er. Klagen über zu hohe Kosten oder das kulturelle Angebot wären ihm nur am Anfang zu Ohren gekommen. Längst hätten sich die Leute im Dorf beruhigt. Ein Eindruck, den Luckaus Bürgermeister ein wenig zurechtrückt. O-Ton 10 (Bürgermeister) "Da haben sie natürlich die unterschiedlichsten Replikte in der Bevölkerung von sicherlich im Verhältnis zur alten Anstalt pompösen Bauten. Und manche verstehen vielleicht auch nicht das sehr intensive Kulturangebot in der JVA." AUT /SPR Was sagen die Leute so? O-Ton 10.1. (Bürgermeister) "Die Turnhalle der Gefangenen, die würden wir uns auf manchem Dorf wünschen. Und die Klassik hinter Gittern ist auf manchen unserer Ortsteile nicht bezahlbar. Das sind so Dinge, wo Verschiedenes in einen Topf geworfen wird. Das hängt einfach mit gelernten DDR-Bürgern damit zusammen, wie Vollzug in der DDR sich vollzog. Das war wesentlich regider, militärisch organisiert, und die Humanisierung hinter Gittern braucht einen Lernprozess ganz generell für neue Strukturen und Systeme." SPR Hoff hätte ganz Recht mit seinem Konzept, sagt der Bürgermeister und dass es Zeit sei, die Jahrhunderte lange örtliche Gefängniskultur ein wenig zu modernisieren. Zucht und Ordnung seien Modelle von gestern. Ein neuer Wind soll wehen, und die Niederlausitzer sollten sich dem nicht in den Weg stellen. atmo 6 SPR Ein Mann in einem Uhrengeschäft am Marktplatz weiß nicht recht, was von der Sache zu halten ist. Er schaut ungläubig und wackelt mit dem Kopf bei der Frage, was die Leute im Ort denn so darüber denken? Von klassischen Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen im Knast. O-Ton 11 (ein Luckauer im Uhrengeschäft) "Da ist man geteilter Meinung. Auf der einen Seite sagt man sich, es sind Strafgefangene und die haben eigentlich eine Strafe zu verbüßen. Man kann natürlich auch sagen, man will sie wieder eingliedern in die Gesellschaft. Das ist wohl richtig, aber es sollte wohl doch im Rahmen bleiben und dass die Kosten und letztendlich auch die Konzerte nicht überdimensioniert sind. Die sind ja aufwendiger und interessanter als die, die wir uns hier im eigenen Ort leisten können. Das ist manchmal ein bisschen frustrierend." atmo 7 wie 2 in der Zelle, Uhrenticken SPR Angelika Bittner sitzt in ihrer Zelle. Es ist Nachmittag geworden. Zwei Drittel des Tages sind geschafft. Sie hockt über einem Kreuzworträtsel. Konzerte? sagt sie: O-Ton 12 (Angelika Bittner) "Das ist Anfang und Ende des Jahres, 2 mal im Jahr. Es wird auch reichlich angenommen, ich geh selber hin, obwohl ich mich für so was nie interessiert hab, ist ne Abwechslung für uns." SPR Bezahlt werden die Konzerte von Sponsoren, erklärt die Sozialarbeiterin Sabine Schneider. Und dass die Leute einfach nicht verstehen wollen, dass Knast nicht nur eine Strafmaßname ist. Ein Recht auf Bildung hätte jeder Mensch, ob straffällig geworden oder nicht. O-Ton 13 (Sabine Schneider) "Die Straftaten, die die Frauen begangen haben, ist ja immer nur ein Teil der Persönlichkeit, das ist ja nicht die ganze Persönlichkeit. Und wir sind ja auch beauftragt, die Frauen auf das Leben nach der Haftentlassung vorzubereiten und ich denke da gehört das einfach mit dazu. Das sind Highlights im tristen Vollzugsalltag, die von den Frauen auch sehr gerne angenommen werden." SPR Die Frauen, die hier sitzen, haben andere Sorgen als die da draußen. Als die Bürger von Luckau. Die Zeit überstehen. Die Sorge um die Familie. Dass sie nicht auseinander bricht. Dass die Kinder zurecht kommen. Über die vielen Jahre. Im Heim oder in den Pflegefamilien. Und: die Sorge um den Partner. Dass man am Ende allein dasteht. Wenn man rauskommt. atmo 9 Einschließen SPR Und dann gehen die Türen zu. 16 Türen mit 16 Frauen. Wieder geht ein Tag zu Ende. Einer von den vielen, die noch kommen werden. Für alle, die hier lange aushalten müssen. Auch für Angelika Bittner. G 02 Autobahn / Auto rast vorüber REGIE Geräusch kurz frei & unter Sprecherin legen SPR Nur eine Geschichte hinter den dicken Mauern der JVA Duben-Luckau. Draußen verändert sich nichts. Der Menschenschlag eben, wie der Pfarrer sagt. REGIE Geräusch kurz frei & langsam weg -ENDE Beitrag- 1