DEUTSCHLANDFUNK Sendung: Hörspiel/Hintergrund Kultur Dienstag, 22.12.2015 Redaktion: Karin Beindorff 19.15 ? 20.00 Uhr Nur kurz war der Siegestaumel Vom tiefen Fall der Muslimbruderschaft in Ägypten Von Katreen Müller URHEBERRECHTLICHER HINWEIS Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © Deutschlandradio - Unkorrigiertes Manuskript - Atmo Autorin Ein Mann hinter Gitterstäben. Trotzig steht er da, über jede Schuld erhaben. Als der Richter das Urteil verliest, hält er die Hand hoch, dem Richter entgegen, vier Finger ausgestreckt. Die Mitangeklagten stehen hinter ihm. Sie zitieren einen Text von Sayyid Qutb. Muslimbruder, islamistischer Ideologe. Auf ihn berufen sich Terrorgruppen, wenn sie ihre Bluttaten vollstrecken. Zitator: Erlesen und auserwählt. Auslöschen. Für Gott. Autorin: Erlesen und auserwählt. Auslöschen. Für Gott. Sprecher: Vor Gericht steht Mahmoud Hassan Ramadan. Ein ?religiöser Radikaler und Anhänger der Muslimbruderschaft?, heißt es in ägyptischen Sicherheitskreisen. Ramadan wird des Mordes schuldig gesprochen. Des Mordes an einem Kind. Atmo Lied Zitator: Mein Bruder, hinter Gitterstäben bist Du frei, frei, auch wenn Du in Ketten liegst Ansage: Nur kurz war der Siegestaumel... Vom tiefen Fall der Muslimbruderschaft in Ägypten Ein Feature von Katreen Müller O-Ton Mursi Sprecher: Kairo, Tahrir Platz, Juni 2012. Autorin: Zehntausende jubeln einem untersetzten bärtigen Mann zu, der oben auf einer Bühne steht. Muhammad Mursi, der erste Präsident seines Landes, der demokratisch gewählt wurde. Ein Muslimbruder. O-Ton Mursi Übersetzer 1 Großes Volk Ägyptens, großartiges Volk Ägyptens ... O-Ton Mursi Übersetzer 1 Ich bin heute zu Euch gekommen, zu Euch, Kinder dieses großartigen Volkes! Ihr seid die Quelle der Macht! Ihr seid die Quelle der Macht und ihrer Legitimität! Und darüber gibt es gar nichts! Autorin: Muhammad Mursi verspricht, allen ein guter Präsident zu sein: Christen, Muslimen, Männern und Frauen, Künstlern, eben allen Ägyptern. Die Muslimbrüder auf dem Höhepunkt ihrer Macht, fast 85 Jahre nach der Gründung der islamistischen Organisation - nach Jahrzehnten der Unterdrückung, nach Gefängnis und Folter. Atmo Anhänger und Mursi Übersetzer 1 Ich liebe Euch, ich liebe Euch alle! Atmo Protest, ?Irhal? Autorin: ?Irhal!? ? schallt es nur wenige Monate später auf ägyptischen Straßen und Plätzen. ?Tritt zurück!? Der Protest erfasst am Ende das ganze Land. Die Menschen lehnen sich auf. Gegen Muhammad Mursi, die Bruderschaft und ihr Regime. Doch der Präsident stellt sich über sein Volk, will sein Versprechen nicht einlösen. Atmo Protest Autorin: Im Frühsommer 2013 sind erneut Abermillionen auf den Straßen. Die öffentliche Ordnung bricht zusammen, Anhänger und Gegner von Muhammad Mursi liefern einander Straßenkämpfe. Angst geht um, die Angst vor einem Bürgerkrieg. Sprecher: 369 Tage nach Amtsantritt wird Muhammad Mursi vom Militär abgesetzt. Er und weitere führende Muslimbrüder werden verhaftet - mit ihnen Tausende ihrer Anhänger und Sympathisanten. Andere fliehen. Nach Qatar und in die Türkei. Autorin: Dschihadisten verüben Anschläge: Auf Sicherheitskräfte und Zivilisten. Die Zahl der Toten ist hoch. Und sie steigt weiter. Sprecher: Die Bruderschaft wird zur ?terroristischen Vereinigung? erklärt, ihre Sozial- und Lehreinrichtungen werden dem Staat unterstellt, Immobilien, Firmen, Vermögen konfisziert. Gerichte sprechen in spektakulären Massenprozessen Todesurteile. Auch Muhammad Mursi erhält am 15. Mai 2015 die Höchststrafe. Ihm droht der Strang. O-Ton Ahmad It was a coup, a coup, exactly a coup ? Autorin: Ein hochgewachsener, attraktiver Mann, Turnschuhe, Jeans, Baseball-Käppi - ein glatt rasiertes Gesicht. Eine laute Stimme, ein lautes Lachen, ein fast selbstgefälliges Auftreten. Ungewöhnlich für einen Ägypter, schießt es mir durch den Kopf. Und: Irgendwie wie ein Amerikaner. Eigentlich kenne ich das nur von Amerikanern, dass sie beim ersten Kennenlernen so selbstverständlich die Szene beherrschen. Dennoch: Der Mann will seinen Namen nicht nennen, will, dass auch seine Stimme unerkannt bleibt: Übersetzer 2 Es war ein Coup, ja, ein Coup. Zum ersten Mal konnten wir uns frei ausdrücken, einen Präsidenten wählen. Doch dann trat der sogenannte ?tiefe Staat? in Aktion - das Militär, die Medien, die Intellektuellen, usw. ? sie alle waren beteiligt, am selben Komplott. Und das sah vor, die Muslimbrüder zu entmachten. Autorin: Nennen wir den Mann Ahmad. Ich treffe ihn privat, um Lauschern aus dem Weg zu gehen. Von der ?großen Verschwörung? aller gegen die Bruderschaft, von Opferrolle und Martyrium, habe ich schon oft gehört. Doch ich möchte mehr erfahren. Nicht von der Führung, die sich immer wieder hetzerisch im Internet zu Wort meldet. Mich interessieren Mitglieder und Anhänger, eben die Basis. O-Ton Ahmad I would say that I am furious, I am sad, I am desperate. Übersetzer 2 Ich würde sagen, ich bin wütend, traurig, ich bin verzweifelt. Übersetzer 2 Die Muslimbrüder haben vom Militär eines gelernt: Es macht niemals ein wirkliches Angebot. Und das ist seit den 50er, 60er-Jahren so. Was ich meine: Es gibt nicht ein Zeichen dafür, dass das Militär bereit ist, zu verhandeln, abzutreten, zu sagen: ?Okay, lass uns zusammenkommen!? Autorin: Ahmads Augen blicken starr. Er erzählt mir von Drangsalierung und Stigmatisierung, von Hetzjagden. Freunde hätten ihre Arbeit verloren, andere säßen im Gefängnis, ohne dass die Familien wüssten wo. Ob das westliche Ausland dann gut daran tut, den jetzigen Präsidenten Sisi zu empfangen? O-Ton Ahmad When it is protocol it is a protocol. Übersetzer 2 Protokoll ist Protokoll. George Bush war ein Mörder, aber er war Präsident. Also wurde er in Deutschland empfangen. Hitler war ein Mörder, aber er war Kanzler und er war ebenfalls gewählt. Also, Protokoll ist Protokoll. Wenn es aber um Menschlichkeit geht, um Islam, den Sisi vor sich herträgt, dann muss er weg, muss er verjagt werden. Mit aller Macht. Atmo TV Gerichtsauftritt Autorin: Betont unspektakulär hatte er sein sollen, Muhammad Mursis erster Auftritt vor Gericht. ?Keine Berichterstattung aus dem Gerichtssaal?, so die Anweisung, erlaubt sind lediglich Bilder. Kein Ton. Ein Moderator im Studio erklärt deshalb, was im Saal passiert... Atmo TV Gerichtsauftritt Moderator Autorin: Ein Stummfilm. Bizarrer noch ist die Wirklichkeit. Man sieht, wie Muhammad Mursi in einem Kleinbus vorgefahren wird. Er betritt einen Raum, der durch Gitter vom Rest des Gerichtssaales abgetrennt ist. Er hat sich der weißen Gefängniskluft verweigert, trägt einen schwarzen Anzug, staatsmännisch, ganz Präsident Ägyptens. Und er lächelt. Die Mitangeklagten stehen Spalier, für ihn, sie applaudieren, kehren dem Richter dann demonstrativ den Rücken zu. Sprecher: 4. November 2013. Der ägyptische Staat sitzt zu Gericht. Muhammad Mursi wird vorgeworfen: Die Tötung von Polizisten beim Gefängnisausbruch 2011. Die Anstiftung zur Tötung von Demonstranten im Dezember 2012. Die Verbreitung von Terror. Landesverrat. Atmo Lied, Intro Autorin Ein Videoclip kursiert im Internet. Muslime kennen die Melodie, sie lässt das Rezitieren leichter fallen. Auch Islamisten bedienen sich ihrer. Als Kampflied, als Hymne, die ihren Sieg vorwegnehmen will. Wie hier. Zu sehen sind auch Bilder: Muhammad Mursi, Hassan El Banna, Sayyid Qutb. Aufrechte sollen es sein, Helden, Märtyrer! Dazwischen eingeblendet: Das Logo der Muslimbrüder ? zwei Säbel auf grünem Grund. Gekreuzt. Darüber blutrot: der Koran. Atmo Lied Zitator: Mein Bruder, hinter Gitterstäben bist Du frei frei, auch wenn Du in Ketten liegst Vertrau? auf Gott und das Komplott der Niederen wird Dich nicht rühr?n. Autorin: Die Weltgemeinschaft der ?rechtgeleiteten? Brüder und Schwestern kennt diesen Text. Und seinen Autor Sayyid Qutb. In Europa und Afghanistan. Die Sprache: arabisch. Ein altertümliches Arabisch - mit Worten, die verschlüsselt sind. Sektengebaren. Ein Geheimbund mit Tradition. In einem sonnendurchfluteten Raum sitzt auf einem Stuhl ein alter Mann. Er hat einen ordentlich gestutzten Vollbart und nimmt gerade genüsslich ein Fußbad, als er mich empfängt. Der alte Mann schaut sich eine Fernseh- Aufzeichnung an. Eine Sendung vom Vorabend, mit ihm als Studiogast. Atmo TV, Helbawi, arab. Autorin: Ich habe Kemal El Helbawi immer wieder besucht. Er weiß viel über die Bruderschaft. Sechs Jahrzehnte hatte er sich ihrer Sache verschrieben. All seine Energie, seinen Idealismus, sein Leben. Heute hat er mit ihr abgeschlossen. O-Ton, Helbawi The organisation is dead. And should be buried. Autorin: Die Organisation ist tot, sagt er, und sie sollte beerdigt werden. O-Ton, Helbawi Sympathy, sympathy? And a little bit of anger of course. Because of the fatal mistakes that the leadership committed and let the whole organisation almost work catastrophe. Autorin: Für das Gebaren der Brüder vor Gericht hat er nur wenig übrig. Spott vielleicht. Unverständnis. Sie träumen, sagt er, alle sollen ihnen helfen, Amerika, Qatar, die Türkei. O-Ton, Helbawi All of them they give their backs to the judge. If you look to that from the polite behaviour of Muslims who make dawaa you find it very strange. This can be like secondary school?s boys. I say politely. But really it is the behaviour of ?madrasat al musharibin?, how can I explain, we have a theatre, called ?school of naughty boys?? Übersetzer 3 Sie drehen dem Richter den Rücken zu. Das ist befremdlich für einen frommen Muslim, der weiß, was Höflichkeit bedeutet. Sie verhalten sich wie Schuljungen, nett ausgedrückt, aber eigentlich ... - wissen Sie, wir haben hier ein Theaterstück, das heißt: ?Schule der ungezogenen Jungs?. Autorin: Kemal El Helbawi, geboren im Nildelta, die Familie bäuerlich, das Umfeld traditionell. An den Schulen rekrutierten Sozialisten, Liberale, Muslimbrüder. Als 11-Jähriger wurde Helbawi Muslimbruder. Ihr religiös-sozialer Anspruch war ihm vertraut. Es folgten Studium und Jahre im Ausland - Nigeria, Saudi-Arabien, Golf, Pakistan - ein steiler Aufstieg in der Organisation. Helbawi lehrte und arbeitete karitativ. Er zählte umstrittene Führer der Mudjahedin zu seinen Freunden, Rabbani, Ahmed Shah, Hekmatyar. Nach der Ermordung Sadats musste auch er ins Exil. Er ging nach England, blieb 23 Jahre lang, wurde dort Mitglied des internationalen Führungskaders der Muslimbruderschaft. Nach dem Volksaufstand von 2011 kehrte Helbawi nach Ägypten zurück, um, wie er sagt, das ?islamische Projekt? voranzubringen ? ganz im Geiste Hassan El Bannas, dem Begründer der Bruderschaft. Ein Jahr später, 2012, trat er aus. O-Ton Helbawi They diverted and this is one of the reasons why I resigned myself. Because they diverted from the main course, the main road and concentrating on some Qutbi ideas and they looked differently to the society than we used to. Übersetzer 3 Sie sind vom rechten Weg abgekommen. Das ist einer der Gründe, warum ich ausgetreten bin. Sie haben unseren Pfad verlassen, sie haben sich Gedanken von Sayyid Qutb zu eigen gemacht, die Gesellschaft anders gesehen als wir es taten. Autorin: Helbawi macht nicht das einfache Mitglied, sondern die jetzige Führung der Bruderschaft in Ägypten verantwortlich. Für die seiner Meinung nach ?fatale Fehlentwicklung?. Und dann teilt er aus, der alte Mann, der am liebsten in seinem Stuhl sitzen bleiben und lesen möchte. Dumm, nennt er die jetzige Führung, verlogen, stur und überheblich, gierig nach Macht. Und dabei bereit, das Heiligste zu opfern, die Friedfertigkeit. O-Ton Helbawi They have alliance with Jihadi people and Gamaat al-Islami. For the first time you can see the flags of al-Qa?ida in their demonstrations, yes I saw, I saw. Übersetzer 3 Sie sind Allianzen eingegangen, mit den Jihadisten, mit Gamaat al-Islamiyya. Zum ersten Mal wehten auch die Fahnen von al Qa?ida bei den Demonstrationen. Doch, ich habe sie selbst gesehen. Autorin: Hassan El Banna, sagt Helbawi, war gegen Gewalt. O-Ton Helbawi He was a teacher, a father, a preacher, a symbol. A man who owned a very clear vision and who wanted to bring Muslims to unity and advancement. Übersetzer 3 Er war Lehrer, Vater, Prediger, ein Symbol. Ein Mann, der eine sehr klare Vision hatte. Er wollte die Muslime zur Einheit bewegen, zu Entwicklung und Fortschritt. Autorin: Der alte Mann greift nach einem der Bücher, schlägt es auf, liebevoll, fast andächtig, will daraus zitieren, doch er hält inne, als der Ruf des Muezzin ertönt. Sprecher: Hassan El Banna, geboren 1906, ermordet 1949. Wahrscheinlich auf Weisung des Königs. Autorin: Ein Moralist. Ein Idealist. Sprecher: Hassan El Banna gründete die Bruderschaft. 1928. Autorin: In Zeiten von Monarchie und britischer Herrschaft. Banna wollte ein starkes, unabhängiges Ägypten, propagierte die Rückkehr zum ?wahren? Glauben, für ihn war der Islam erz-orthodox, sunnitisch: Geschlechtertrennung, Zensur des Kulturbetriebs, Überwachung religiöser Rituale, drakonische Strafen bei Ehebruch und Prostitution. Bannas Mission: Moralisch und karitativ. Er ließ soziale Dienste aufbauen. Für die Armen im Land. Sprecher: In den 1940er-Jahren gewannen die Säkularen an Einfluss. Autorin: Die Briten verschärften die Repression. Banna veränderte sich, wurde politisch, zutiefst anti-säkular und anti-kolonialistisch. Zitator: Gott ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Dschihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser nobelster Wunsch. Autorin: Bannas Leitsätze gelten für die Muslimbrüder bis heute. Verbindlich ist auch ein Eid, der die Mitglieder zu absolutem Gehorsam zwingt. Über allem steht der ?Murshid?, der oberste Führer der Bruderschaft. Das Erbe des Gründervaters umfasst mehr: Ein Netzwerk aus Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern. Versammlungs- und Gebetsräume. O-Ton Ahmad I am from low class district of Cairo, one of the poor districts in Cairo ? Autorin: Ahmad, der Mann mit dem Baseball Käppi, erzählt mir von seinen Erinnerungen an die Kindheit: Übersetzer 2 In den 1970er, 80er-Jahren gab es nirgendwo staatliche Gesundheitsdienste. Das einzige Krankenhaus, das wir kannten, war das der Muslimbrüder. Die einzigen Schulen oder Einrichtungen, in denen kostenlos unterrichtet wurde, waren von den Muslimbrüdern. Sie waren überall im Land. Und sie waren die einzige Institution oder Organisation, die Ägyptern geholfen hat. Den armen Ägyptern. Autorin: Ich habe lange nach jemandem wie Ahmad gesucht. Kaum ein Muslimbruder, der sich heute noch öffentlich äußert, nicht hier in Ägypten. Zwar betont Ahmad, kein Mitglied zu sein, auch kein Anhänger oder Sympathisant, doch von Dritten weiß ich, dass nahe Verwandte von ihm führende Muslimbrüder sind und dass er selbst deren Aktivitäten finanziell unterstützt. Geheim. Gut kaschiert. Für den Staat kaum aufzuspüren. Sie nennen diese Aktivitäten: ?Mission?. Für mich ist es ?Gehirnwäsche?. Atmo Lied Zitator Mein Bruder, willst Du Tränen verlier?n, mein Grab voll Demut benetzen, so entzünde eine Kerze aus meinem Gebein und folge dem Pfad zu immerwährendem Ruhm Sprecher: 28. Januar 2014. Drei Monate nachdem die erste Klageschrift verlesen wurde. Autorin: Muhammad Mursi wirkt noch immer unbeeindruckt: Keine Einsicht, keine Reue, kein Schuldgefühl. Im Gegenteil: Das Kinn erhoben, den Blick trotzig in die Ferne gerichtet. Plötzlich reißt er die Arme hoch, fuchtelt aggressiv mit den Händen herum, schreit den Richter an: O-Ton Mursi Übersetzer 1 Wer bist Du schon? Weißt Du nicht, wer ich bin? Autorin: Der Mann in Amtsrobe herrscht zurück, macht klar, wer hier wen zu richten hat. Die Mitangeklagten gehen in Abwehrhaltung, heben die Hand, strecken dem Richter vier ausgestreckte Finger entgegen, den Daumen abgewinkelt. Die sogenannte Rabaa-Hand. Eine Geste des Widerstands, eine Mahnung, Erinnerung an die Toten von Rabaa. Atmo Sit-In Rabaa, Lautsprecher, Klatschen Zitator: ?Nein zum Säkularismus! Wir sagen der Welt: Ägypten ist islamistisch!? Autorin: Die Massenproteste gegen Muhammad Mursi im Sommer 2013 hatten auch seine Anhänger auf die Straße getrieben. Nach seiner Absetzung blieben sie in Rabaa al-?Adawiyya, um für seine Wiedereinsetzung zu demonstrieren. Sie besetzten den Platz im Osten Kairos. Es wurde ein Dauer-Sit-in, Männer, Frauen, Kinder, ein Camp mit Bäckerei, Supermarkt, Friseur und Feldlazarett. Und täglich kamen neue Leute. Atmo Sit-In Rabaa, Vox-Pop, dann Sprechchor Zitator Wir haben ein Ziel und halten daran fest. Selbst wenn wir dabei sterben. Wir werden nicht weichen, bis der rechtmäßige Präsident wieder im Amt ist. Autorin: auf Sprechchor Oh Präsident, wir stehen zu Dir, halten Dich an Händen ? Mehrfach wurden die Protestierenden zur Räumung aufgefordert. Dann hieß es, Waffen seien in Umlauf, die Demonstranten verbarrikadierten sich. Nach fast sieben Wochen wurde das Lager gestürmt. Hunderte wurden getötet. Atmo Lied Strophe Zitator Bruder, wahrlich, standhaft steh? ich da, habe meine Waffen nicht gestreckt. Sterbe ich, so werde ich Märtyrer sein - Du aber wirst weitergeh?n: Zu Sieg, Ruhm und Herrlichkeit... O-Ton Ahmad I was in Rabaa, okay, and I remember when they came. Übersetzer 2 Ich war in Rabaa, okay? - und ich erinnere mich daran, wie sie kamen. Ich hatte mich mit Freunden in einem der Gebäude drum herum versteckt. Ich hörte, wie ein Offizier seinen Soldaten befahl: Tötet sie alle, auch die, die am Boden liegen. Geht sicher, dass sie tot sind. Sprecher: Aus Geheimdienstkreisen heißt es später: 27 Armee-Lastwagen mit Waffen und Munition wurden sichergestellt. Atmo Siegeshymne Autorin: Muslimbrüder und Staatsspitze ? seit Gamal Abd El Nasser ein Konflikt, der die ägyptische Gesellschaft gefangen hält. Und den Fortschritt verhindert. O-Ton Nasser Sprecher: 1952 setzte Gamal Abd El Nasser mit gleichgesinnten Offizieren den König ab. Als er die Briten zwang, die Truppen abzuziehen, waren die Muslimbrüder an seiner Seite. Autorin: Aus dem Zweckbündnis wurde Konkurrenz, später erbitterte Feindschaft. Zwei Konzepte prallten aufeinander: An der Spitze der Bruderschaft der Murshid, dem die Mitglieder Treue und absoluten Gehorsam schuldeten: streng orthodox, auf die Umma, die Gemeinschaft aller Muslime ausgerichtet Die politische Führung dagegen: Säkular, sozialistisch, panarabisch. An der Spitze der Republik Ägypten: der Ra?is, Führer und arabische Lichtgestalt zugleich: Gamal Abd El Nasser: O-Ton Nasser Übersetzer 1 Ich traf den Murshid und hörte ihm zu. Er hat seine Forderungen gestellt. Und was wollte er? Er wollte, dass ich die Frauen zwinge, den Schleier zu tragen. Alle Frauen auf ägyptischen Straßen ... Ich sagte: ?Das ist doch archaisch! Davon sind wir weg, Religion ist Privatsache.? Doch er blieb hartnäckig. Da sagte ich: ?Herr Professor, Ihre Tochter studiert doch Medizin. Und sie ist nicht verschleiert. Wenn Sie ihre eigene Tochter nicht zwingen können, wie soll ich es da tun? Bei 10 Millionen in diesem Land?? Sprecher: Nasser entging einem Attentat. Er machte die Brüder dafür verantwortlich. Autorin: Die Muslimbrüder, so sein Credo, nutzten die Frömmigkeit der Menschen nur aus. Um eines zu erlangen: Die Macht. Absolut. Totalitär. O-Ton Nasser Übersetzer 1 Die Muslimbrüder sagen: Wir lehnen die Herrschaft des Volkes ab, wir wollen Gottes Herrschaft auf Erden! Autorin: Zerstören. Auf Ruinen Neues errichten ... Wahn oder Wirklichkeit? Nasser beugte vor. In nur einer Nacht, heißt es, brachte er 20.000 Brüder hinter Gitter. Viele wurden gefoltert, andere hingerichtet. O-Ton Nasser Übersetzer 1 Aber wer legt fest, was Gottes Herrschaft ist? Es ist ihr Führer! Er will Gottes Stellvertreter sein. Und wir, der Rest, sind alles Ungläubige. Nein, die ganze Welt soll es sein. Ja, so reden sie, die Brüder. Nur sie seien die wahren Gläubigen. O-Ton Nasser, am Ende: Sprechchor Zitator Wir sind gegen die Reaktionäre! Gegen die Muslimbrüder! Atmo Autorin: Ein Mann hinter Gitterstäben. Mit beiden Händen umklammert er das kalte Eisen. Große dunkle Augen, ein Oberlippenbart, die Gestalt schmal, ganz in Weiß. Jenseits der Angst. Auserwählt. Gott zu Gefallen. Atmo Lied Zitator: Mein Bruder, schreite fort, dreh Dich nicht um Blut hat Deinen Weg getränkt, Lass den Blick nicht schweifen, nicht hier, nicht dort Erhebe ihn! Blick auf, blick nur zum Himmel hinauf! Autorin: Sayyid Qutb. Schriftsteller, Literaturkritiker, Sprachrohr der Bruderschaft. Anti-kapitalistisch. Anti-sozialistisch. Anti-jüdisch. Ideologe des militanten Islamismus. Sprecher: Sayyid Qutb, hingerichtet 1966. Autorin: In der Welt herrschten Unrecht und Willkür. Auch Regime, die sich islamisch nennen, seien Frevel und Tyrannei. Einzig die Herrschaft Gottes sei legitim. Sie müsse wiederhergestellt werden. Von einer Avantgarde rechtgeleiteter Muslime. Durch Mission und durch den Dschihad. Die ?Dschahiliyya?, die vorislamische Periode der Unwissenheit, müsse ausgerottet werden. Von Innen heraus. Gott zu ignorieren, bedeute Tod. Atmo Lied Zitator Wir sind nicht Vögel, mit Flügeln, die gebrochen sind Keiner wird uns erniedrigen, keiner Gewalt antun Wahrlich, ich höre die Stimme des Blutes... Kraftvoll, rufend: Kämpfe! Kämpfe! Sprecher: Nassers Nachfolger Anwar El Sadat wollte die Öffnung zum Westen. Und ging einen Kuhhandel ein: Er ließ die Muslimbrüder frei, instrumentalisierte sie gegen die Linken im Land. Dafür war er ihnen zu Gefallen: Er verankerte die Sharia in der Verfassung. Als Grundlage des Gesetzes. Autorin: Dem Westen war es recht. Sprecher: Sadat schloss Frieden mit Israel. Es gab Proteste. Die Muslimbrüder blieben ruhig. Autorin: Einzelne und ganze Gruppen scherten aus der Organisation aus. Unter ihnen auch Ayman az-Zawahiri, heute Führer von al-Qa?ida. Sprecher: 1981 wurde Sadat erschossen. Autorin: ?Tod dem Pharao!? ? schrien die Mörder. ?Der Präsident ist ein Kafir!? Abtrünnig. Abgefallen. Tot. Die Polarisierung setzte sich fort. Sprecher: In den 1990er-Jahren überzogen Dschihadisten das Land mit Anschlägen. Autorin: Die Muslimbruderschaft aber, die ?Mutter? aller Islamisten-Organisationen, setzte ihren Weg fort. 1995 folgte ihr offizielles Bekenntnis zur Demokratie. Der Beginn eines Siegeszuges. Mit stetig wachsenden Erfolgen bei den Parlaments-Wahlen. Sprecher: 30. Juni 2012: Muhammad Mursi wird Staatsoberhaupt. Autorin: Er gewinnt gegen einen Vertreter des alten Machtapparats. Ein Islamist wird Präsident eines 90 Millionen Volkes. Nicht zurück! Die Ägypter blicken nach vorn. Atmo Lied Zitator Bruder, niedergemacht ist das Heer der Finsternis Über dem Universum angebrochen heut? ein neuer Tag So befrei Deine Seele - Auf dass auch sie das Licht von fern erblicken kann O-Ton Habib Autorin: Ich treffe Muhammad Habib weitab vom Zentrum der ägyptischen Hauptstadt, irgendwo in einem der typischen Neubaugebiete Kairos - Müllberge, streunende Hunde, Straßen, die noch asphaltiert werden müssen. Habib begrüßt mich im Dunkeln. Stromausfall. Es ist kalt und ungemütlich. Unwillkürlich zieht mich die Stimme in ihren Bann. Habib lässt sich Zeit, nachdenklich ist er, sein Arabisch kultiviert. O-Ton Habib Übersetzer 4 Es war nicht Mursi, der das Sagen hatte. Die Befehle kamen aus der Zentrale der Bruderschaft. Deswegen haben die Menschen auf den Straßen auch ?Nieder mit dem Murshid!? gerufen. Im Sommer 2013 stand Ägypten vor einem Bürgerkrieg. Hätte die Armee nicht eingegriffen und Mursi am 3. Juli abgesetzt, dann wäre die Lage heute furchtbar ernst. Autorin: Die Kolumnen und Analysen, die Habib in den ägyptischen Medien veröffentlichte, waren mir aufgefallen. Er und Kemal El Helbawi seien Freunde, erzählt er mir, sie gehörten zu den wenigen, die heute öffentlich einen Diskurs über den Islamismus führten. Sprecher: Muhammad Habib, Professor für Gesteinskunde in Assiut, seit frühester Jugend Muslimbruder, verantwortlich für die Sektion in Oberägypten. Mehrfach vor Gericht, mehrfach im Gefängnis. Wegen der Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation. Von 1995 bis 2010 die Nummer zwei in der Bruderschaft. Autorin: Der heute 72-Jährige war also Vertreter des obersten Führers, agierte damit lange Zeit im Zentrum der Macht. Trotz der Torturen im Gefängnis stellte er die Weichen anders. Habib engagierte sich maßgeblich für den pragmatischen, moderaten Kurs, den die Bruderschaft seit den 1970er-Jahren eingeschlagen hatte. Doch 2011 trat auch er aus. O-Ton Habib Autorin: Die jetzige Führung hat einen radikalen Kurswechsel vorgenommen, sagt mir Habib. Und bestätigt damit, was auch sein Freund Helbawi ausführte. Sie folge Sayyid Qutb, habe sich der Gewalt zugewandt, verwende dabei dieselben Begriffe wie Qutb, nämlich ?Dschahiliyya? ? also Unwissenheit, Ignoranz - und ?Gottesherrschaft?. O-Ton Habib Autorin: Die Fragen liegen mir auf der Zunge: Wie konnte er, Habib, der bereits als neuer Murshid gehandelt wurde, so einfach das Feld räumen - und dabei 40 Jahre Reformarbeit preisgeben? O-Ton Habib, Lachen Autorin: Und dann enthüllt er Interna, Interna der Banalitäten: Er erzählt mir von Vetternwirtschaft und Seilschaften, schmutzigen Spielen und Intrigen. Und eigentlich gar nicht von Religion. Es ging um Macht, sagt er, und eine Ideologie, die alles und alle anderen ausschließt. Absolut. Total. Sprecher: Im November 2012 verabschiedete Mursi ein Verfassungsdekret. Darin vereinte er alle Macht auf sich und seine Bruderschaft. Autorin: Das Licht geht an. Vor mir sitzt ein Mann auf einem Stuhl, dessen Plastikhülle nicht entfernt wurde. Ein Mann von fast zierlicher Statur, eine Nickelbrille, dicke Gläser, wache Augen, die mich freundlich fixieren. O-Ton Habib Übersetzer 4 Als Abdel Fattah El Sisi, der 2013 noch Armee-Chef war, die Gefahren beschrieb, da waren sie real. Wenn Mursi weiter regiert hätte, dann wäre das Land auseinander gebrochen. Wir wären heute Teil eines islamistischen Gebildes, vielleicht zusammen mit Libyen, dem Irak, Syrien. Und wir würden bis zu den Knien im Blut stehen. O-Ton Ahmad I am not one of those who are Übersetzer 2 Ich gehöre nicht zu denen, die diesem Gerede aufsitzen, dass Ägypten wie Syrien oder Libyen sein könnte, nein, das ist nicht wahr, Ägypten ist völlig anders, es ist kein Land, das auseinanderbrechen kann. O-Ton Ahmad But these are the lies that they are using to frighten people and to make them surrounding them, no, no, no ? Übersetzer 2 Aber das sind die Lügen, die sie verbreiten, um die Menschen zu erschrecken, sie um sich zu scharen ... nein, das alles ist nicht wahr. Atmo Gericht Ramadan, Richter Sprecher: Mahmoud Hassan Ramadan, ein Muslimbruder vor Gericht. Er wird des Mordes schuldig gesprochen. Autorin: Trotzig steht er da, über jede Schuld erhaben. Ein Amateur-Video, das die Tat in der Hafenstadt Alexandria aufzeichnete, ging ins Netz und schockierte die Öffentlichkeit. Das Video zeigt den Angeklagten: Während der Unruhen nach der Absetzung von Präsident Mursi wirft er vom Dach eines Hochhauses ein Kind. Eine Fahne ragt aus seiner Hosentasche. Das Banner von al-Qa?ida. Vor dem Gerichtsgebäude stehen Angehörige des toten Kindes und feiern. Sie halten Plakate hoch: ?Tod den Muslimbrüdern, Tod den Terroristen!? steht darauf. Ein rotes Männchen, eine Puppe, baumelt an einem Galgen. Ramadan wird hingerichtet. Im März 2015. Atmo Lied Zitator Mein Bruder, der Tod wird uns beglücken, lässt uns die Geliebten wiederseh?n Gott hat uns Gärten bereitet, mit Vögeln darin dass es uns wohl ergeht - unser Zuhaus, uns?re Heimstatt in alle Ewigkeit. O-Ton Helbawi For the first time in history of the MB a very big section of the people dislike them, hate them, revolt against them. It never happened before. Autorin: Zum ersten Mal in der Geschichte Ägyptens lehnt ein großer Teil der Bevölkerung die Muslimbrüder ab, hasst sie, lehnt sich gegen sie auf, sagt Helbawi, der nach dem Rücktritt Mubaraks 2011 aus dem Exil zurückkehrte und das ?islamische Projekt? voranbringen wollte, seine Brüder jedoch ein Jahr später enttäuscht verließ. O-Ton Helbawi They should condemn violence ? Autorin: Die Führung müsse die Gewalt verurteilen. Ihre Fehler einsehen, sie verurteilen, sich öffentlich entschuldigen. Auch für den großen Vertrauensbruch, den sie begangen habe. Er selbst habe das mehrfach getan. O-Ton Helbawi Because as I said to them you got whatever you got after the revolution because of the revolution not because of your efforts. We should understand that we got our freedom, we got our liscenses for political work because of the revolution. They did not appreciate that. So they should apologize and forget about politics. At least for ten years. Übersetzer 3 Ich habe ihnen immer gesagt: Was Ihr erreicht habt, verdankt Ihr nicht Euch selbst. Wir haben unsere Freiheit, die Möglichkeit, uns politisch zu engagieren, erst durch die Revolution von 2011 erlangen können. Durch die Revolutionäre. Sie haben das nie gewürdigt. Sie müssen sich entschuldigen. Und der Politik entsagen, mindestens für ein Jahrzehnt. Autorin: Helbawi sorgt sich. Um die jungen Brüder. Der Staat müsse strafen, aber er dürfe nicht abstempeln, nicht alle seien Terroristen. Der alte weise Mann, dessen Rat bei der Ausarbeitung der neuen Verfassung nachgefragt wurde, versucht zu vermitteln. O-Ton Helbawi I did what I can. And I am doing whatever I can. But I can?t impose myself and you have to understand it is a very serious problem and it is a thorny road. And dangerous of course. And you can be misunderstood easily. Übersetzer 3 Ich habe getan, was ich konnte, und ich werde es auch weiterhin tun. Aber ich kann mich nicht aufdrängen. Sie müssen eines versteh?n: Das Problem ist ernst. Und der Weg ist steinig. Auch gefährlich. Man kann schnell falsch verstanden werden. Autorin: Der andere Renegat: Mohammed Habib, einst stellvertretender Oberster Führer. Er spricht von einer ?letzten Schlacht?, die heute zwischen Staat und Muslimbrüdern geschlagen werde. An eine innere Erneuerung glaubt er nicht: O-Ton Habib Übersetzer 4 Die Mitglieder sind ihrer Führung fast blind ergeben. Sie bleiben ihrer Kultur treu, sie sind absolut gehorsam und vertrauen auf den Murshid. Sie isolieren sich. Ich kann nicht hoffen, dass sie anfangen, ihre Führung zu hinterfragen und sie dann zur Rechenschaft ziehen. Autorin Gründervater Hassan El Banna war gegen Demokratie und Pluralismus, sagt Habib, und er war gegen die Souveränität des Volkes. Doch Banna sei Produkt seiner Zeit gewesen. O-Ton Habib Übersetzer 4 Es gibt bestimmte Prinzipien im Islam, die unumstößlich sind. Doch das sind nur wenige. Viel mehr aber ist veränderbar und muss an die heutige Zeit angepasst werden. Deswegen glaube ich auch, dass wir eine Form finden können, eine Vereinbarung zwischen Islam und Säkularismus. Atmo Explosion / Hilferufe/ Vox-Pop, Mann und alte Frau Zitator Muslimbrüder, Ihr Hundesöhne, Ihr schmutzigen Hundesöhne. Von was für einem Koran, von was für einer Religion redet Ihr? Ich bin gegen die Terroristen. Gebt uns Waffen, zeigt uns, wie wir sie benutzen! Wir werden sie töten, so wie sie andere töten! Warum tun sie das? Das sind keine Ägypter und keine Muslime! Atmo Lied Zitator Bruder, von Deinen Händen rann das Blut Gewehrt, abgewehrt die Fesseln, gepeinigte Hände dem Himmel ihr Opfer dartun bedeckt von Blut, vom Blut der Unsterblichkeit. Absage Nur kurz war der Siegestaumel Vom tiefen Fall der Muslimbruderschaft in Ägypten Ein Feature von Katreen Müller Sie hörten eine Produktion des Deutschlandfunks 2015. Es sprachen: Jele Brückner, Tom Jacobs, Jonas Baeck, Volker Niederfahrenhorst, Rainer Homann, Wolfgang Rüter und Andreas Potulski Ton und Technik: Wolfgang Rixius, Jens Müller und Kiwi Hornung Regie: Matthias Kapohl Redaktion: Karin Beindorff Atmo 1