DEUTSCHLANDFUNK Hintergrund Kultur / Hörspiel Redaktion: Sabine Küchler Feature Musikrausch Der Dirigent Teodor Currentzis in Perm Von Jean-Claude Kuner Prod: DLF/RBB/NDR 2014 Produktion 25. - 28. 11.2013 H2 (Berlin) REGIE: der Autor Besetzung: Autor: Currentzis: Simone Kermes Diaghilev: Junge Stimme/Ansage: Ole Lagerpusch Übersetzerin/Ansage: Meike Droste Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. (c) Sendung: Freitag, 14. Februar 2014, 20:10 - 21:00 Uhr Musikrausch Feature von Jean-Claude Kuner Autor: Ich stehe an den Ufern der Kama in Perm im Ural. (Anton Tschechow: Drei Schwestern - Hörspiel) Unsere Stadt hat 100 000 Einwohner. Und da gibt es keinen, der nicht so wie die anderen wäre. Autor: Anton Tschechow kam 1890 hierher. Der Ort erinnerte ihn an die provinzielle Garnisonsstadt, in der die drei Schwestern seines Dramas sich so sehr nach Moskau sehnen. Sie essen, trinken, schlafen, sterben. Neue werden geboren, die ebenfalls essen, trinken, schlafen und um vor Ödigkeit nicht abzustumpfen ihr Leben mit Klatsch, Alkohol ....... Autor: Ich hatte von der Stadt noch nie gehört. Perm, das während der Sowjetzeit Molotov hiess. Zentrum der sowjetischen Kriegsindustrie und bis 1989 eine gesperrte Stadt. Zwei Namen führten mich in diesen östlichsten Winkel Europas. Sergej Diaghilev, der 1929 verstorbene Impresario der Ballets Russes, und Teodor Currentzis, ein junger griechischer Dirigent, der bei seinem Amtsantritt als Opernintendant der Permer Oper 2011 sein eigenes Orchester und seinen eigenen Chor mitbrachte. MusicAeterna. Beide unbequeme Visionäre, die mit ihren Vorstellungen anecken. Musik: Dido O-Ton: Currentzis I never saw myself as a conductor before. Diaghilev: Die russische Kunst befindet sich zur Zeit in einer Situation des Übergangs ... O-Ton: Currentzis When we create an ensemble where we are going to play different kind of music ... we called it MusicAeterna. I started to be more devoted to that ... Diaghilev: ... dass nur radikale Veränderungen helfen können. O-Ton: Simone Kermes Er hat seinen Traum. Er ist total besessen von Musik. Autor: Die Sopranistin Simone Kermes, die mit Currentzis seit 2006 regelmässig arbeitet. O-Ton: Simone Kermes Er hat die Musik in seinem Kopf. Seine Vorstellungen ... und genauso will er die hören. War auch jetzt so, wie gesagt vor anderthalb Wochen in Madrid. Sehr anstregend, sehr intensiv und sehr inspirativ. Und voller Liebe irgendwie. Man spürt Liebe. Das ist schön. Das wollen wir alle. Ja ... weil deshalb macht man diesen Beruf. Musik das ist .... das ist was Höheres. Auch meine Beziehung zu ihm ist eine, was über manchen normalen Beziehungen steht. Das hat was über dem .... das ist schwierig zu erklären. Ich will nicht sagen, das ist zwischen Gott oder der Himmel und wenn das aufgeht und .... das ist ... ja, das ist pure Liebe, pure ... sich zu vereinen und zu sein. Und auch sich zu akzeptieren. Musik: Dido O-Ton: Currentzis Kermes: Bei den grossen Orchestern sind die Dirigenten schuld an der Verschlossenheit der Musiker. Sie reisen nicht einmal im selben Flugzeug wie sie. Die Musiker dort fühlen sich wie Fabrikarbeiter! It is not really a passion for me to conduct. It is a mission. The problem is if you go to the major orchestras you will notice one thing, that the people are closed and sometimes artificially open. And that is the damage of the conductors in the musical system. The conductors are responsible for that. There are not one of them. They don't even travel in the same planes or cars with the musicians. And the musicians sometimes feel that they are in a factory. Like factory workers. Aber wie gern würd ich jetzt in Moskau sein. O-Ton: Currentzis Kermes: Currentzis ist nicht jemand, der dauernd herumreist, Konzerte gibt und schöne Worte bei Empfängen verliert. I am not the man who wants to travel everyday and give concerts. And say good words in banquets. O-Ton: Batagov Autor: Der Pianist Anton Batagov sieht in Currentzis eine Art Glenn Gould! Bei ihm klingt alles so, als hätte er es selbst komponiert. Currentzis ... in a way he is like Glenn Gould - but he is conductor - I mean all the music he is performing sounds like he has just composed it himself. Musik: Dido O-Ton: Schüler Diaghilev House Voilá mes élèves. Maxim commencez, s'il vous plaît. Bonjour. Je m'apélle Maxim. Je fais mes études à l'école Diaghilev. Notre école n'est pas comme les autres. Elle porte le nom de Serge Diaghilev. Junge Stimme: Ich heisse Maxim. Meine Schule trägt den Namen von Serge Diaghilev. Der grosse Landsmann und Impresario, der seine Kindheit hier in diesem Haus in Perm verbracht hat, wo sich jetzt meine Schule befindet. Je voudrais vous parler de l'enfance de Serge Diaghilev à Perm ..... Übersetzerin: Dieses Foto stammt aus dem Jahre 1881. Man sieht den kleinen Serge mit seiner Familie. Das Haus der Diaghilevs war eines der reichsten in Perm, in dem die Künstler ein und ausgingen. Mit ihren Konzerten und Festen der kulturelle Mittelpunkt der Stadt. Es ist der Anfang von Diaghilevs Werdegang als Künstler. Das Leben Serge Diaghilevs begann hier in diesem Haus, das sich noch immer in der Sibirskaya Strasse 33 befindet. Der Stolz unserer Stadt und die Erinnerung an ein sehr begabtes Kind. Diaghilev: Paris, 1928 Um Kreationen am Theater weiter zu entwickeln, reicht es nicht aus, seinen Lehrern treu zu bleiben. O-Ton: Currentzis Kermes: Es ist schön, ein Haus zu bauen, um sich dort für die zeitgenössische Musik einzusetzen. Dann, wenn alle dorthin gehen, verbrennen wir es auf ein Mal und widmen uns nun dem klassischen Haus. Even the Avantgarde, when it becomes establishment, becomes mainstream. And there is no way out of it. So we are resisting on that. It is beautiful sometimes to build a house and fight for the new arts. Then one day to just burn it when everybody goes to this house .... No, now I go to the old house. To the classical house. O-Ton: Stravinsky Diaghilev: Man hat uns auch nicht Algebra und Altgriechisch beigebracht, um unser ganzes Leben lang Rechenaufgaben zu lösen oder in der Sprache von Sophokles zu sprechen. O-Ton: Tschirkunow Autor: Ex-Gouverneur Oleg Tschirkunow meint, dass man sich in späteren Zeiten an Currentzis Wirken in Perm etwa so erinnern wird, wie an das von Sergej Diaghilev. O-Ton: Simone Kermes Ich will nicht sagen, dass er Provokationen, dass er das unbedingt will. Das kommt automatisch durch seine spezielle, individuelle Interpretation der Musik, wie er das und das und das sieht. Musik: Dido O-Ton: Currentzis Kermes: Bewegung ist der einzige Weg, um Wasser sauber zu halten. Wenn es still steht, wird es trüb. Movement is the only way to keep the water clean when there is turbulences inside ... if it is still it becomes dirty. O-Ton: Militärjet Musik: Dido O-Ton: Simone Kermes Er macht keine Kompromisse, was andere Dirigenten bestimmt machen, um Karriere zu machen. Das macht er nicht. Er geht auch den steinigen Weg und er arbeitet wirklich wie ein Besessener. O-Ton: Currentzis Kermes: Was Teodor ändern möchte, ist das Verständnis und die Bedeutung der Kunst in unserem Leben. Musikhören nur aus Gewohnheit? Oder als etwas, das unser Leben fundamental verändert? The things that I want to change a little bit is the mentality of understanding: which is the meaning of art in our life? Is it a routine because our father or mother played some discs when we were young. We put on a good suit and we sit in a concert and listen to this music, or music is something that has to change all the settings of our lifes. O-Ton: Volksfest O-Ton: Oleg Tschirkunow, ehemaliger Gouverneur Autor: 'Natürlich hatte Perm mit Abwanderung ähnliche Probleme wie andere Provinzstädte auch. Die Leute vom Land kommen nach Perm, während die Permer nach Moskau und von dort in die Welt gehen.' Ich treffe den ehemaligen Gouverneur der Perm-Krai-Region im obersten Stockwerk eines Shopping-Centers. Oleg Tschirkunow, ein Oligarch, ist wieder ganz Geschäftsmann. Ihm gehört das Einkaufszentrum. Im April 2012 ist er zurückgetreten, weil er, von Putin eingesetzt, sich neu beschlossenen Wahlen nicht stellen wollte. Ihm war es wichtig, als wirtschaftspolitische Massnahme, die Intellektuellen um jeden Preis in der Stadt zu halten. O-Ton: Currentzis Kermes: Teodor bekam auch Einladungen aus europäischen Metropolen .... Aber könnte er solche Dinge dort kreieren? Und mit so engagierten Musiker wie hier arbeiten? I chose to be here because here I create .... they also invited me to Central European cities ... But can I create these things? Usually a musician comes to play for 12 hours and than at night until 2 o'clock in the morning play for the party. You will not see this anywhere. O-Ton: Fanfare/Probe O-Ton: Oleg Tschirkunow, ehemaliger Gouverneur Autor: Um Currentzis an Perm zu binden, erhöhte der Gouverneur mit einem Federstrich für drei Jahre den Etat der Oper um mehr als ein Drittel. Im Gegenzug kann sich Teodor Currentzis in Perm eine flexible künstlerische Autonomie leisten, die nur in Russland möglich scheint. O-Ton: Simone Kermes Und diese Sachen, die er macht, kann er nur dort machen. Weil dort die Musiker bereit sind, diesen Weg zu gehen. Und er weiss ganz genau, er kann eigentlich nur seine Ziele und seine Träume und Wünsche erfüllen, wenn er das in Russland tut. Autor: In der Permer Oper sorgte Tschirkunow mit dem Engagement von Currentzis und dessen Orchester und Chor MusicAeterna für Unruhe und Spannungen. Die hauseigene Konkurrenz zu verkraften ist das Eine. Das Andere das drei bis viermal geringere Gehalt des bestehenden Opernorchesters. O-Ton: Currentzis Kermes: Ihm stand es frei, das bereits bestehende Orchester der Permer Oper zu kündigen. Er hat sich dagegen entschieden. There was an orchestra in the theatre which I had the possibility to replace when I came here. I didn't want to do this. Important, when you have a mission, is important to gain them in your own vision. That's why I didn't replace that orchestra. Musik: Prokofiev, Romeo und Julia, Fechtszene O-Ton: Flötist altes Orchester Junge Stimme: Niemand hat uns informiert, was passieren wird. Dass ein zusätzliches Orchester engagiert wird. Autor: Dmitri Fjodr, Flötist des Opernochesters. Junge Stimme: Wir hätten auch nicht gedacht, dass das Theater uns so vernachlässigen wird. O-Ton: Currentzis Kermes: Einmal in der Saison dirigiert Teodor das andere Orchester. Es wird zwar immer besser. Aber ihm fehlt schlicht die Zeit, sich ihm mehr zu widmen. When I have the Porsche .... I can not run another car .... you know, MusicAeterna. I conduct them once a year I open the season with the other... They are getting better and they want ... But I don't have so much time to pay more attention to them. O-Ton: Flötist altes Orchester Autor: Currentzis ist Intendant der ganzen Oper. Und deshalb sollte er auch die Verantwortung für das ganze Haus übernehmen. O-Ton: Batagov Autor: Aus einem traditionellen Blickwinkel heraus mag es wirklich eigenartig erscheinen, dass die Permer Oper nun Dieses Orchester ist wie sein Instrument. Nur dass er die Musiker nicht wie Marionetten behandelt, sondern als eigenständige Persönlichkeiten. Maybe from a traditional point of view (the situation with the two orchestras) it looks really strange, but this orchestra is his instrument, but at the same time he is not using musicians like marionetts. It's only possible this way, when a conductor understands, that every musician is a personality. O-Ton: Currentzis Kermes: Für Teodor ist nicht nur entscheidend, wie gut ein Musiker spielt, sondern auch dessen Persönlichkeit. The people I take for MusicAeterna is one in onethousand. Best musicians, soloists mainly, which didn't have the experience in playing in orchestras ... which have to have experience in interpretation with historical instruments and go forward with the task of researching. For me it is important in a musician not only how he plays but who he is as a personality. Musik: Dido, dann Shostakovitch Diaghilev: St. Petersburg, 20. Mai 1897 Die russische Kunst befindet sich zur Zeit in einer Situation des Übergangs. Dieses Phänomen zwingt jedesmal einen vereinten und solidarischen Protest der jungen Kräfte gegen die Forderungen und routinierten Ansichten der alten Entscheidungsträger, die ihre Zeit abgesessen haben. O-Ton: Probe Prokofiew Klavierkonzert Autor: Geduldig und aufmerksam sitzen die jungen Musiker bei den Proben. Auch der Pianist Alexander Melnikow. Manchmal sechs, sieben Stunden hintereinander. Es gibt keine festen Probenzeiten. Und Programmänderungen in letzter Minute. O-Ton: Currentzis I don't like to repeat things. I always change ... O-Ton: Künzl Ja es hat so ein bisschen was Eingeschworenes. Man ist so ein bisschen wie eine grosse Familie. O-Ton: Simone Kermes Wie das geht, ist mir manchmal auch ein Rätsel. Die Musiker dort in dem Orchester sind keine dreissig .... jung. Ich denke, je älter die werden, umso komplizierter wird es werden, weil dann ..... nicht die Sünden der Jugend ... aber diese Naivität der Jugend auch vorbei ist. Und dann wird man sehen, wie das weitergeht. O-Ton: Revich Übersetzerin: Die Proben können sehr lange dauern. Aber diese Zeit vergeht auch sehr schnell. Ich lebe ja nicht in Perm, sondern in Moskau. Und wenn ich hier bin, ist es mir ganz egal, wann am nächsten Tag die Proben sind. Yeah ... sometime you work a long time. But this time goes very fast. But for me it is not a problem because I don't live in Perm. I just come from Moscow for two weeks, ten days .... It is no problem, because I know this time I am in Perm. And it doesn't matter to know when I have rehearsal tomorrow. Because here I have nothing more. O-Ton: Currentzis Teodor probt zehnmal mehr als andere. Musik ist da zum Proben und nicht nur, um Konzerte zu geben, sagt er. I rehearse ten times more. Because music is to rehearse, is not to play concerts. O-Ton: Probe Musik: Shostakovitch: 14. Symphonie His hands ... that is something else. O-Ton: Simone Kermes Irgendwo denkt man, er ist so etwas wie ein Guru, der alles so zusammenhält, auch mit seinen Händen .... Ja ... gucken auf seine Hände. O-Ton: Simone Kermes Ich will nicht sagen, das ist so wie ein Magier. Aber .... In den Händen liegt die Musik. O-Ton: Currentzis Kermes: Wenn man sich nicht an die Regeln hält, sondern ehrlich mit den Leuten kommuniziert, dann erhält man auch andere Ergebnisse. When you are honest with people, when you don't play with the rules of the system, but with the human rules of understanding and communication than you have other results. It is something else. It is .... O-Ton: Simone Kermes Das hat so etwas wie .... ... from another world, I think ... O-Ton: Simone Kermes Metaphysik ..... ... from another space .... .... und sehr klar ..... O-Ton: Simone Kermes Auch ein bisschen Mystik ..... Sehr klar zu verstehen. Musik: Schnittke Chor O-Ton: Currentzis Kermes: Der Dirigent erkennt den Geist einer Gruppe und bringt sie dazu, gemeinsam zu denken und zu fühlen. I don't think the conductor is better that other people. He is somebody who tries to see the spirituality of a group and tries to make them think together and feel together. O-Ton: Simone Kermes: Man macht ..... He knows how to ... O-Ton: Simone Kermes: ... was er zeigt. .... to communicate to the choir through his hands. O-Ton: Currentzis Kermes: Die meisten Orchestermusiker tragen eine Maske. Einfach, weil sie nicht jeden Tag leben und sterben können. Wer das Orchester nicht nur als amorphe Masse sieht, sondern jeden Einzelnen als Individuum, der erhält andere Ergebnisse. Most of the orchestras have a mask. Because they can not live and die every day. If you have this mask: I am the maestro, than I think there is no point of making this art. If you don't see people as an amorphic mass but with individualities than you have a different response. And I think this is the future of arts. And the future of music. I think the situation that I am the maestro and you are the orchestra, and when there is applause you have to sit like that, like a statue in between the audience .... this is finished. O-Ton: Pavel Wir verstehen, dass wir mehr bekommen als die anderen Musiker. Aber wir vestehen auch, dass die Qualität zwischen dem Orchester und unserem genauso so ist wie zwischen dem Lüneburger Orchester und der Münchner Philharmonie. Ein riesiger Qualitätsunterschied und ein riesiger Verdienstunterschied. O-Ton: Geigerin altes Orchester Autor: Today I saw there are mostly women in the orchestra .... ?Is that true? Mir fiel heute auf, in Ihrem Orchester sitzen hauptsächlich Frauen ... ? Schon vor einer Weile realisierten viele Männer, dass sie von ca. 500 Euro Gehalt allein ihre Familien nicht mehr ernähren konnten und haben deshalb ihren Beruf gewechselt, erklärt die Konzertmeisterin vom Permer Opernorchster. O-Ton: Pavel Es gibt gute Leute. Die sitzen aber schon seit 20 Jahren hier und interessieren sich nicht für die Musik. Sie sitzen einfach auf der Stelle und spielen wie sie können. Und dann kommt plötzlich das junge Orchester und es gibt einen so riesigen Unterschied mit dem Geld. Kann man verstehen, dass diese Leute das als unfair und nicht gerecht empfinden! Naja ... jede Person kann entscheiden: wir bleiben weiter in Ruhe jahrelang ohne irgendwelche Ambitionen, oder wir versuchen etwas, manchmal von Null gestartet. Wenn man riskiert, kann man gewinnen! O-Ton: Schüler Diaghilev House Bonjour. Mon nom est Lise et je veux parler des Ballets Russes..... Junge Stimme: Lise, Schülerin an der Diaghilev-Schule. Übersetzerin: Als Diaghilev nach Paris kam, entdeckte er, dass die Franzosen sehr wenig über die russische Kultur wussten. Für die Franzosen war das wie eine Revolution. Zuerst brachte er die Musik, mit Schaljapin und Rimsky-Korsakow, dann das Ballett mit den Ballets Russes. Zwischen 1909-29 war es eine unermüdliche Suche nach neuen künstlerischen Formen. Die Ballets Russes wurden zu einem Wunder der Ballettgeschichte. O-Ton: Ansprache Diaghilev Festival/ Ballett-Probe O-Ton: Marc de Mauny Junge Stimme: Ganz vergessen hatte man ihn nicht. Aber man räumt ihm erst jetzt wieder seinen richtigen Stellenwert ein, Autor: Marc de Mauny, General Manager der Permer Oper. I don't think he was ever forgotten. But he is only recently preeminent and regaining his proper place in the hearts and minds of the people of Perm. O-Ton: Currentzis Kermes: Ohne die Skandale Diaghilevs hätten wie heute ein vollkommen anderes Verständnis der Kunst. Diaghilev ... did scandals. And if these scandals wouldn't exist we would have not the same understanding of arts. Musik: Shostakovitch: 14. Symphonie O-Ton: Currentzis Kermes: Der Geist funktioniert nicht so wie die heutige präzis-kalte, schmucklos moderne Architektur! Der Geist ist voller Widersprüche. So how we can survive in a world that is done by others? A world that is cool, precise, is like the modern architecture that don't have any ornaments. Which just have these boxes. So the functionals would be the esthetic. But the spirit is not like that. The spirit always have the difficulties, the dissonances and the ornaments. Musik: Mozart REQUIEM O-Ton: Currentzis Kermes: Nach Moskau und St.Petersburg ist Teodor in sein Exil gegangen, nach Novosibirsk, um diese radikale Gesellschaft zu gründen, die mehr will, als das, was man in den Konservatorien und Konzerthallen lehrt. In den Hauptstädten ist alles so gesättigt. Für die ist Leben nur das, was sichtbar ist. Es gibt dort keinen Platz für Liebe oder Mystik. So MusicAeterna was .... after St. Petersburg and Moscow, when I went to Novosibirsk to find my exile and create this kind of radical society, column, from people that really want a little more forward than they taught them in the conservatories and concert halls. I mean to go deeper and to establish a new communication of understanding things. A new Language. The third solution. The plan B for the evacuation of ourselves in arts. But it is difficult to do it in capitals. Because the people have a lot of cholesterin, cholesterol, all the dishes are with sauces, all the cars are very expensive. Life has no space for love. Has no space for romance. For angels, arcangels, deserts, mystic, no esoterism in music. Everything is ..... Ladies and Gentlemen, life is what you see, everybody is dying, everybody is being born: play our game! Musik: Mozart REQUIEM O-Ton: Currentzis Kermes: Musik kann in so einer Märchenwelt nicht existieren. Musik braucht Dissonanzen und den Widerstand der Künstler gegen die Realität. Genauso müssen Künstler sein: Mit einem Fuss auf der Erde und einer immer offenen Tür zum Himmel. But music can not exist in this fairytale. Music means desert. Romance. Naivety. Needs dissonance and the crucial power of the resistance of the artist with the reality. This is an example of a way how the artist need to be. He has to have one leg to the earth and the door always open to the sky. O-Ton: Orchesterprobe Musik: Prokofiev O-Ton: Simone Kermes: Man ist wie eine Seele ... verbunden. Man hat denselben Geschmack in der Musik und ... man will das gleiche. Und was gibt es Schöneres, wenn man als Musiker, als Künstler, mit jemandem im Konzert, in der Musik, verschmilzt? Musik: Shostakovitch: Klavierkonzert O-Ton: Simone Kermes: Also man trifft nicht immer Menschen, wo man diese Gefühle hat. Diese echten Gefühle. Das ist wunderbar. O-Ton: Currentzis Kermes: Wenn Teodor morgens aufwacht, dann sieht er bereits Musik. Sie öffnet Spiegel, durch die wir zu anderen Dimensionen gelangen. You know, when I wake up in the morning I see music. I don't listen to music. I see music. Even in silence I see the music and I can smell all these amazing spaces all these beautiful imaginations, hallucinations that carries the music I can see that they open the mirrors to pass to another space. To open the doors to a different kind of imagination. And I wish I can share that with other people. O-Ton: Elena Revich, Geigerin Übersetzerin: Das alles ist sehr wichtig, nicht nur für Teodor oder MusicAeterna, sondern für ganz Russland. Weil es ein Beispiel dafür ist, wie man auch ausserhalb der Zentren Moskau und St.Petersburg qualitativ hochstehende Kunst machen kann. Autor: Elenena Revich, Konzertmeisterin bei MusicAeterna. Übersetzerin: Ich reise viel und weiss, was im Land los ist. Es ist manchmal sehr deprimierend. Wir haben soviel verloren. Unsere Kultur! Was in Moskau oder St.Petersburg passiert, ist kein Thermometer für das Land. Man muss weit weg von den Zentren sein, um zu sehen, was los ist. Heute bestimmt das Fernsehen mit schlechter Popmusik die Musikbildung der jungen Leute. Während der Sowjetunion war das anders. Heute gibt es nur noch eine Richtung: Vom Land nach Moskau und von dort nach Europa. It is very important. I will try to explain why it is very important. It is not only important for Teodor and for MusicAeterna. It is very important not only for the people in Perm but in Russia. Because this in an example for high quality culture that it is possible to exist, not only in Moscow or St.Petersburg, far away from the centers of money. You know, I travel a lot. Sometimes I have masterclasses and my recital concerts and I know very well what happens in Russia. Sometimes it is very depressing. We lost, I mean Russia, many many things. We lost our culture. It is not a thermometer what happens in Moscow and St. Petersburg. If you go very far you see what is happening. Because in the TV nobody can see a violin, cello what it is. Only popmusic. And very bad quality popmusic. During Soviet time you know it was a different situation. Now it is only one direction: from the country to Moscow and after to Europa. O-Ton: Currentzis They leave their own cities to come here. Some lived in Paris, in Barcelona, in München and they leave their beautiful cities to live in a city that is not beautiful. I think Perm is the ideal place for doing that. This is a city where we can fulfill our dreams. And this is impossible to do it in another city. Kermes: Wirklich Perm jetzt ... das ist keine wirklich schöne Stadt. Und es gibt für die Musiker eigentlich nur die Musik. Und deshalb spielen die vielleicht auch 24 Stunden am Tag. Deshalb ist das möglich .... O-Ton: Currentzis I think Perm is the ideal place for doing that. This is a city where we can fulfill our dreams. And this is impossible to do it in another city. Kermes: Und sie spielen vielleicht auch deshalb so, um vielleicht eines Tages aus diesem Land herauszukommen. O-Ton: Künzl Natürlich ist es ein bisschen weiter weg und nicht so optimal zu erreichen. Aber als Musiker ist man sowieso soviel unterwegs. Obwohl es feste Verträge sind, funktioniert es wie ein freischaffendes Orchester. Weil einfach alles viel flexibler ist. Gerade in Deutschland, in TVK Orchestern ist ja alles unheimlich stark geregelt. Auch die Gewerkschaften haben eine wahnsinnige Macht. Was ja auch gut ist für manche Sachen ... Aber hier steht sozusagen immer die Musik im Mittelpunkt und wir sind alle so ein bisschen Verrückte, die die Musik an Nummer Eins stehen haben und das nicht nur als Beruf sehen, sondern als mehr! O-Ton: Batagov Autor: Wenn der Pianist Anton Batagov ein Konzert von Currentzis hört, dann ist er danach wie verwandelt. There are many great conductors in the world. But the question is what happens when we are listening to music? When I am listening to Currentzis performances ... something happens. Musik: Mozart: Figaro O-Ton: Pavel Was manchmal schwierig ist, er hat soviel Energie und ich bin schon platt oder fertig, aber er hat noch mehr. Es gibt mir aber Stärke, auch wenn ich schon platt bin und meine Lippen kaputt. Wenn ich über (die Zeit) spiele, dann trainiere ich meine Lippen. Weil er hasst Musiker, die auf die Uhr gucken und aufstehen und von der Probe weggehen. Zum Beispiel bei Aufnahmen ... wir haben nur zehn Tage für die ganze Opernaufnahme. Die Solisten haben am nächsten Tag schon wieder einen Auftritt. Man muss also heute fertig werden. Heute Nacht, bis zum Ende. Das Orchester versteht das. Das war beim Mozart so. Das, was die europäischen Leute manchmal nicht verstehen konnten: wie kann man funktionieren und aufnehmen zehn oder elf Stunden lang ..... ? Ja! Kann man! Und dann kann man ein Ergebnis hören, was man ein ganzes Leben lang ... und auch seinen Kindern zeigen kann! Musik: Mozart: Figaro O-Ton: Simone Kermes Ich hab einmal gesagt zu ihm, dass er ein Sadist ist. Er hat mir das sehr übel genommen und hat dann zu mir gesagt - das war während der Aufnahmen zu Figaros Hochzeit: Weißt Du, Simone, in zehn Jahren, und wir hören dann die Aufnahme La Nozze di Figaro, dann wirst Du mir zustimmen, dass ich in dem Moment Recht hatte. Und ich kann jetzt schon sagen, da muss ich nicht zehn Jahre warten ... (schluckt) ... Jetzt werd ich sentimental ... dass er Recht hat. Und ich glücklich bin .... da mit dabei gewesen zu sein. O-Ton: Currentzis Can you imagine life without Stravinsky? Without Debussy? Without Shostakovitch? Diaghilev: Unser Jahrhundert beschäftigt sich unentwegt mit den Problemen der mechanischen Bewegung, fürchtet aber im Gegenzug, bei jeder neuen Kunstbewegung eher von ihr überfahren zu werden als von einem Auto auf der Strasse! O-Ton: Currentzis He is like a prophet. He sees what we should do in 2000. Diaghilev: Das Unglück der Kunst ist, dass jeder glaubt sie beurteilen zu können. O-Ton: Currentzis You know Diaghilev was bancrupt. Diaghilev: Formen ändern sich! O-Ton: Currentzis Kermes: Oft war er pleite und bezahlte seine Hotelrechnungen nicht. Aber er hat Zukunft gestaltet. Für heutige Veranstalter bedeutet Zukunft höchstens die nächsten fünf Jahre. Konzerte spielt MusicAeterna im Stehen. Die Energie ist einfach eine andere, wenn man mit Leidenschaft und Liebe spielt. Sometimes he was living in hotels and he wouldn't pay. He said he will send the money. But he made advancements to the future. The producers today are all the same. 'We have to care about the future!' The future for them is five years! You know in our concerts we play standing, the whole symphonic orchestra. Because we want to feel all this kind of energy and want to share it and be richer. And the energy is different when you do something that you really care with this passion and love. Musik: Bartok O-Ton: Künzl Ich war vorher zwei Jahre ganz frei und da ist die Zukunft auch nie klar. Das ist sozusagen ein normaler Zustand für mich. Und soweit ich informiert bin für russische Kollegen sowieso auch. Weil so ein Arbeitnehmerschutz wie es bei uns in Europa gibt, ist glaube ich in Russland sowieso nicht soweit her. Ich glaube es ist hier ziemlich üblich, dass man nicht soweit in die Zukunft denkt als Russe wie bei uns. Seine Vision vom Orchester ist, dass jeder irgendwie wie ein künstlerischer Direktor ist und seine Ideen miteinbringt. Und man sich da nicht nur als Taste eines Klaviers empfindet, die abliefern muss. Sondern jeder kann mitgestalten. O-Ton: Zamfassi Autor: Der junge Konzertmeister Zamfassi, Spezialist für historische Aufführungspraxis, schätzt es, dass er hier so unterschiedliches Repertoire spielen darf, von der Renaissance bis zum Rock 'n Roll. Junge Stimme: Es ist auch kein Problem, Kollegen zu finden, um mit ihnen adhoc eine Band oder ein Kammerensemble zu gründen und Konzerte zu geben. Die Arbeit mit Currentzis ... Manchmal ist sie körperlich sehr anstrengend, weil die Musiker 24 Stunden am Tag für ihn da sind. Manchmal kommen wir kaum zum Schlafen. You know it is such a different experience when you do all kinds of different repertoire from Renaissance to Rock 'n Roll. And in this project you can find your place in any experience you like. It is not forbidden to play Jazz ... for sure you can find 20 musicians to form a band and make a concert. That is why we have many chamber music concerts with different kind of music and we collect other musicians and create smaller ensembles .... of course the experience of working with Teodor .. sometimes it is difficult physically because it takes 24 hours of you each day .... in hard times it can happen that you almost don't sleep. Musik: Dido O-Ton: Pavel MusicAeterna, Altersdurchschnitt ist 28-29 Jahre. O-Ton: Nachtkonzert O-Ton: Simone Kermes Dann werden einmal im Monat Abende veranstaltet, wo richtig Hausmusik gemacht wird. Dazu sitzen alle im Theater mit Wein, Wodka, Lachs. Da wird manchmal musiziert bis früh um vier. Ja, das ist sehr inspirativ. Man hört die Musik und denkt: mein Gott! Sind die gut. Das hörst Du ja nicht mal hier im Konzert. O-Ton: Pavel Ein Klarinettenkonzert, das kann ganz leicht unser Solist spielen. Weil er hat bereits 14 internationale Wettbewerbe gewonnen. Unsere Solooboe hat auch eine europäische Solokarriere. Mehrere Leute können so spielen ... O-Ton: Nachtkonzert O-Ton: Currentzis "Verklärte Nacht" haben sie einmal um 4 Uhr morgens gespielt. Ganz ohne Publikum. Musik und Leben gehören zusammen. I remember the Verklärte Nacht we played once at 4 o'clock in the morning at a party. For us. Without audience. It is beautiful. In darkness. Music and life is together! O-Ton: Nachtkonzert O-Ton: Currentzis Kermes: Die Musiker der grossen Symphonieorchester fühlen sich manchmal wie Fabrikarbeiter. Man kann sich dort kaum einen Dirigenten vorstellen, der vor dem Orchester über Gefühle oder Liebe redet ... Die Energie von MusicAeterna und wie sie entsteht, das ist wie von einem anderen Stern. Teodor kann sie bei Konzerten selbst manchmal kaum kontrollieren. Am Ende vom 1. Teil des Frühlingsopfers dachte er, die Decke stürze ein. These musicians they have an open channel. The problem is if you go to the major orchestras and the musicians they sometimes feel they are in a factory. It is difficult to say about your feelings, your love. You can not imagine a conductor going to an orchestra and say: you know I am in love and I saw a dream and I can still feel the perfume of her hair in this septachord ... Can we see that perfume together? It is a bit weired if you talk like this in an orchestra. In MusicAeterna the energy and the way of creating energy is completely from another world. I can say cosmic a little bit. The energy is so huge that sometimes it is beyond our understanding and control. Sometimes for me it is difficult to control the energy of the musicians during the concert. If you could sit in the place I sit it is a little bit scary to see what kind of energy they create. It is really scary. At the end of the Rite of Spring, of the first part, I thought that the ceiling would fall. Because I started to listen to .. takatakataka ... when we are starting playing this with the strings and the horns ... this vibration was really scary .... it was like a storm and the tsunami is coming. I said, my god I am used to that, but if there is another conductor on my place, he would be really ... he would want to leave that place! Musik: Sacre du printemps O-Ton: Pavel Das ist für uns keine Routine. Wenn sich die Energie vom Dirigent mit der vom Orchester trifft ... Sie haben es vielleicht gesehen, wenn das Orchester spielt, dann bewegt es sich. Und nicht, weil wir so müssen. Nein, es kommt von unserer Seele, unserem Gefühl, eine Bewegung wie eine Welle im Meer. Auch auf den Proben. Die Gefühle, die die Musiker geben, ist: spielen als wäre es das letzte Mal im Leben. O-Ton: Evgeni, Chor MusicAeterna Junge Stimme: In Russland ist alles von persönlichen Beziehungen abhängig. Ein neuer Gouverneur, eine neue Situation. Autor: Evgeni vom MusicAeterna Chor betrachtet die Zukunft von MusicAeterna in Perm vorsichtig. Nach Ablauf der ersten drei Jahre wurde die Fortsetzung des Orchester-Experiments von der Nachfolge-Regierung Tschirkunows zwar genehmigt. Junge Stimme: Nichts hier ist stabil und sicher. So sind die Bedingungen. I am afraid of what is going on in Russia depends on personal relationships and support. i.e. another governor another situation. Or the minister of culture could be another or something else. They can find new friends. And they have their own projects. This is a special project. Money that each year has to be defended. It is nothing which is stable and comes ..... This is the condition actually. You come here to work with Currentzis. O-Ton: Currentzis Kermes: Teodor hat einen Traum, den er gegen alle Widerstände aus Kultur und Politik umsetzen wird. We have a dream. And we are making it true whatever will happen to the turbulences of the musical or political life. O-Ton: Currentzis Kermes: Wir gehören zu den Menschen, die, auch wenn sie alt sterben, jung sterben! Traditionen zu bewahren ist wichtig, aber sie sind die Kreationen der Vergangenheit. Wir brauchen Zeitgenössisches, um die Tradition von Morgen zu begründen. We are from the part of people that even when they die old they die young! So for all the people who believe that the system is finished they have to do something for changing things in the next twenty years. We have to make big changes, radical changes. Otherwise the music will die. This obvious. And all these big orchestras also they to change. Tradition is good to keep but the tradition is a creation of the past. You can not only have creations of the past, you need to have a creation of today that will be the tradition for tomorrow and than you make a new tradition. Musik: Mozart: Figaro O-Ton: Simone Kermes Ich fahr jedesmal mit ganz viel ... wie soll ich sagen? Nicht müde, aber sehr intensiv ... Also ich merke, dass ich sehr intensiv gearbeitet habe. Aber ich fahr dann auch nach Hause mit ganz viel wieder in meinem Gepäck, was mich trägt die nächste Zeit. Absage: Musikrausch Der Dirigent Teodor Currentzis in Perm Feature von Jean-Claude Kuner Es sprachen: Simone Kermes Meike Droste Ole Lagerpusch Fritz Lichtenhahn und der Autor Im Originalton hörten Sie u.a. Teodor Currentzis, Simone Kermes Oleg Tschirkunow Marc de Mauny und die Musiker Pavel Kourdakov und Sebastian Künzl Ton: Peter Kainz Regie: Jean-Claude Kuner Produktion: Deutschlandfunk mit dem rundfunk berlinbrandenburg 2014 (Produktion: Deutschlandfunk, mit dem NDR und dem rundfunk berlinbrandenburg 2014) Redaktion: Sabine Küchler 2