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Knut Benzner hat sich in Hamburg auf Spurensuche begeben. ______________________________________________________ Beitrag: Das "Onkel Pö" gibt es bereits lange nicht mehr. Die Alster fließt und Paula aus St.Pauli lebt womöglich noch, hat sich aber, wie auch damals schon, verändert. Was aus Lola geworden ist, wer weiß das denn, Gottfried ist noch immer der Knabe am Klavier und Bernie Flottmann, der dachte, er sein ´n Astronaut, schwebt im Himmel, vielleicht mit seiner Braut - aber sonst ist heute wieder alles klar, nichts haut einen Seemann um, ihn doch, da da da da... Musik: Hoch im Norden Der Grund für die Schließung des "Onkel Pö" war am Ende eine Untersuchung der Baupolizei. Die konstatierte, dass die Musikanlage - 1200 Watt Sinus - die durch sie verbundenen Vibrationen die Standsicherheit des Gebäudes beeinträchtigt hätten. Aus bauaufsichtlichen Gründen hätte der Betrieb der Verstärkeranlage untersagt werden müssen. So banal kann das leben sein, ohne Verstärker keine Vertonung. Dem Club war die Existenzgrundlage entzogen - andere allerdings in Hamburg hielten durch, sehr standsicher letztlich, hier und da, manchmal unter dem Tisch, zuweilen darauf. Hamburg, zirka 1973. 0-Ton: Urban "Mhhh." Peter Urban. 0-Ton: "Das ´Onkel Pö` war zunächst ein Laden irgendwo in Pöseldorf, eine Kneipe, eine Musikkneipe in Pöseldorf..." Urban, 62, war damals Freier Mitarbeiter beim Norddeutschen Rundfunk, bei der Redaktion "Nachtclub", das war Musik, andere Musik, unter anderem auch Lindenberg, der war anders, inzwischen ist Urban Leiter der Redaktion. Pöseldorf, westlich der Außenalster, gerne auch Schnöseldorf genannt, ist ein kleiner Hamburger Stadtteil - wir kommen immer wieder auf ihn zurück -, Stadtvillen, Konsulate, Boutiquen Pöseldorf soll von pöseln abgeleitet sein, was so viel wie "gärtnerisches Herumwirtschaften ohne großen wirtschaftlichen Erfolg" bedeutete. Die Zeiten ändern sich. Peter Urban, das "Onkel Pö", das "Onkel Pö" war umgezogen: 0-Ton "Der Hauptladen war Ecke Lehmweg, heute ein `Schweinske`, ´Schweinske` ist so ´ne Art Restaurant-Kneipen- Kette." Mit Schweinefleisch, daher her Name. Und Ecke Lehmweg ist die Ecke Lehmweg-Eppendorfer Weg, Eppendorf, ein wenig hochnäsig, hochfahrendes Hamburch mit Arbeiteranteil. Uwe Seeler ist in Eppendorf geboren, dessen Vater Erwin war im Hafen. Peter Urban - Udo Lindenberg: 0-Ton: "Ich bin Udo Anfang der 70er Jahre begegnet, es kann auch im ´Onkel Pö` gewesen sein, also als Schlagzeuger..." Der er war. 0-Ton: "...als Schlagzeuger auf Sessions, in Bands, aber dann auf einmal hörte man, ah, der Mann singt auch, der hat auch ´ne Platte gemacht, als Sänger, und dann hat man ihn immer wieder getroffen, ..." Bei "Onkel Pö" spielt ´ne Rentnerband... 0-Ton: "...seit so und so viel Jahren Dixieland oder was, ich weiß gar nicht mehr..." Seit 20 Jahren... 0-Ton: "...was ja natürlich für dieses Lied gut war, aber es stimmte überhaupt nicht. Der Laden war kein Dixie-Schuppen, überhaupt nicht, und insofern war das eher ´ne Beschreibung des, sagen wir mal Nachtlebens im Pö, dass da jemand auf´m Tisch tanzte, dass da alles mögliche zu sich genommen wurde, der Pineau floss in Strömen und die Stimmung war bestens, aber es war eigentlich ´n Musikladen, Rock, Jazzmusik, das war die Heimat." Für 250 Leute - mehr gingen nicht rein. Ein paar Musiker machte das Pö zu Großen: Al Jarreau, Pat Metheny - Lindenberg nicht, Lindenberg passte recht schnell gar nicht mehr rein, war aber durch dieses Lied dem Pö verbunden. Die Hamburger Szene, die so genannte. 0-Ton: "Nach außen sah das immer ´n bisschen aus wie die Comedy-Truppe, ne, weißte, Gottfried am Klavier, die Rentnerband..." Okko, Lonzo, Otto, der Kabarettist Hans Scheibner, der dicke Willem, Werner Böhm... Udo Lindenberg. Peter Urban: 0-Ton: "Er war´n ganz netter Typ, unheimlich kumpelig, manchmal auch ´n bisschen betrunken und fröhlich, aber er war ja immer von so vielen Leuten umgeben, er ging ja nie alleine aus, ich weiß nicht, er hatte, glaube ich, Angst. Er hatte immer seinen ganzen Hofstatt um sich, er war auch wie ne Sphinx, also er, er schwebte rein und schwebte wieder raus und hatte seine Leute um sich, von seinem Leibarzt bis zu seinen Leuten, mit denen er Kontakt hatte, die ihm auch beim Schreiben oder Komponieren halfen, sein Stamm von Musikern, seine Band, das hatte schon alles so ´ne Aura, die nich´ normal war, das war also nich´ der kumpelige Musiker, das war schon ´n Star." Peter Zadek, der Theaterregisseur, inszenierte seine "Dröhnland Symphonie", dimensional, Pinguine, Papageien, Zwerge und Transvestiten, weit weg von der heiteren Heimat des Onkel Pö. Und wo wohnte Lindenberg? 0-Ton:"Das war ein Haus am Rondeel. Bernd Schröder hat mit Udo und Otto in dem Haus gewohnt. Musst Du mal anhauen." Nichts leichter als das. Bernd Schröder sitzt eine Etage höher, genau. 0-Ton: Schröder "64 Jahre." 64 Jahre ist Bernd Schröder alt - nicht, dass Sie denken, er säße da seit 64 Jahren dort. 0-Ton: "Ganz schönes Alter, nich´." Lindenbergs Jahrgang sozusagen. Bernd Schröder, 29 lange Jahre Politikredakteur. 0-Ton: "Ich kam ´73 nach Hamburg,..." Aus Kiel - nicht so weit somit,... 0-Ton: "...und ein Freund und Kollege sagte mir: Wenn Du was suchst, geh´ doch mal in´s Rondeel, und da bin ich in einer Villa, die etwas herunter gekommen war damals am Rondeel-Teich in Hamburg-Winterhude gelandet und die Bewohner sagten, ja, klar, wir haben unter´m Dach noch´n Zimmer frei, das war zwar relativ klein, aber es war günstig und ich hab´s dann genommen und hatte zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, in was ich da rein gerate." In Udo, in Otto, in den erwähnten dicken Willem, Wilken F.Dincklage, durch Heirat zu dem Nachnamen gekommen, ansonsten Müller, Kaufmann und Teekoster, dann Schauspieler, Musiker und Moderator, Willem war der Mieter. Schröder geriet also an Udo, Otto, den dicken Willem, Marius "Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz" Westernhagen und andere. Das Rondeel, Bernd Schröder: 0-Ton: 458 "Ja ja, da ich ortsfremd war, als ich nach Hamburg kam, das erst später bemerkt, wie exklusiv die Wohnadresse da ist, na ja, und da wohnten also zu dem Zeitpunkt, als ich einzog, ein paar Musiker, Musikmanager und z.B. Gottfried Böttcher, der Pianom, so stand es an dem Schildchen an der Türklingel, und unter anderem war eben Udo Lindenberg auch häufig im Haus anzutreffen, nun weiß ich gar nicht, ob er da mal gewohnt hat oder nur immer sich aufgehalten hat, das Haus war sehr offen, es kamen viele Freunde, Bekannte, und wer da eigentlich immer genau zu welchem Zeitpunkt wohnte, war gar nicht so klar, denn wir hatten alle keinen üblichen Mietvertrag geschlossen mit dem Hauptmieter Dincklage,..." Der dicke Willem... 0-Ton: "...und da hab´ ich dann ungefähr ein Jahr gewohnt, bis dann der Trubel ein bisschen zu groß wurde, denn es war ja so ein Zentrum, in dem, ja, wie soll ich sagen, außer Udo Lindenberg Otto Waalkes z.B. auftauchte, die waren ja alle noch gar nicht so bekannt, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, dann hatte Udo Lindenberg seine zweite Platte gemacht, die ihn bekannt machte, `Andrea Doria´,..." Der Reihe nach: Zu aller erst wohnte L., ab jetzt nur noch L., zu aller erst wohnte L. in der Johnsalle. Dieseits der Rothenbaumchaussee, gegenüber: Pöseldorf, da is´ es wieder Schnöseldorf. Dann: Harvestehuder Weg. Wo? Genau. Spuckweite Außenalster, na ja, er hätte rein hüpfen können, wenn man in der Außenalster baden dürfte, dann Rondeel, vielleicht auch umgekehrt, Rondeel ist nördlich der Außenalster, nordöstlich, wenn sich L. im Rondeel-Teich - auch dort: Badeverbot, wenn sich L. also im Rondeel-Teich in ein Floß gesetzt hätte - nix los auf´m Floß - wäre er nach wenigen Minuten auf der Außenalster gelandet, im Rondeel wohnen Menschen, die man gar nicht kennt und vielleicht auch gar nicht kennen möchte abgesehen von Herrn L. obwohl wer würde da nicht wohnen wollen statt in Hamm oder Horn, Hamm und Horn schuf Gott im Zorn, Herrn L.s Hamburg. Bernd Schröder: 0-Ton: "Damals trug er übrigens noch keinen Hut, ich weiß nicht, wir haben nie mit ihm darüber geredet, ob es ihn bekümmerte, dass die Haare nicht mehr so üppig sprossen, aber wann er sich den Hut aufgesetzt hat? Keine Ahnung." Als die Haare auf dem Kopf weg waren, aller Wahrscheinlichkeit nach. Westernhagen war später, so Schröder, Kontakt zu L.? Nein, nicht mehr. Bernd Schröder noch einmal zu dieser Zeit: 0-Ton: "Es war ein dauerndes Trepp-auf-Trepp-ab-Gelaufe und wenn man am Wochenende, wie z.B. ich das machte, nach Kiel fuhr, weil ich ja da bis dahin gewohnt hatte und da noch Freunde hatte und kam denn mal früher zurück oder war doch mal nich´ gefahr´n, dann kam es auch vor, dass da Gäste übernachteten, was auch in Ordnung war, wir haben damals so gelebt und das war völlig o.k., nich´, und dann kam Otto und sagte: Mensch Alter, ich wußte ja gar nicht, dass Du dies´ Wochenende da bist, macht Dir doch nix aus, nicht, wenn er da schläft, nicht? Na ja, hab´ ich gesagt, geht schon irgendwie, hat man halt auf´m Sofa geschlafen im eigenen Haus." Das Haus, am Rondeel, steht noch, renoviert. Und Hamburg? 0-Ton: "Ich glaube, dass Udo Lindenberg zwar in Hamburg ´ne wichtige Station seines Lebens hatte, dass er aber nie wirklicher Hamburger war. Er kam aus?..." Gronau. Westliches Münsterland, fast schon Niederlande. 0-Ton: "...Gronau, genau, aus Gronau, und Hamburg war ja ´ne wichtige Stadt, für jeden, der Musik machte, hier saßen die ganzen Musikverlage, hier saßen die Plattenfirmen, ... Lindenberg hat das nach meiner Einschätzung natürlich mit gemacht, weil es dazu gehört, wenn man seine Karriere anschieben will, zunächst mit seiner Musik, aber die muss ja auch verlegt werden, man muss ´ne Plattenfirma haben, und da is´ Hamburg ja ´n ganz wichtiger Platz. Ich hab´ nicht feststellen können, dass Lindenberg, der ja nun sowieso ´n Quiddje is´, weil wer immer in Hamburg geboren is´, darf sich Hamburger nennen, aber alle anderen sind ja Zugereiste, und ich glaube aber, er war ein Zugereister und ist es heute noch ´n bisschen, weil, er hat seine Karriere da aufgebaut, wo es wichtig war, zu sein, und das war eben in der Zeit deutlich Hamburg, aber es ist nicht immer sein Lebensmittelpunkt gewesen, hatte ich jedenfalls nicht das Gefühl, dass es sein emotionaler Lebensmittelpunkt war." Er hat hier aber gelebt. 0-Ton: "Er hat hier gelebt und gewohnt. Er war nicht die Hamburger Szene, er war seine eigene Szene." Und dann? Atmo: Hotel innen Ein Hotel. Das Intercontinental. Wo? Pöseldorf... Frank Elstner ist auf dem Weg zum Fahrstuhl. 0-Ton: "Meine Kollegin kommt sofort." An der Alster. Von ihr getrennt nur durch ein paar Wiesen und die Straße Alsterufer... 0-Ton: "Wo Sie möchten." 0-Ton: "Ne Cola? Ja, sehr gern." Hier hat Lindenberg lange Zeit gelebt. 0-Ton: "Das ist korrekt, er war lange Zeit hier im Interconti in Hamburg Stammgast und regelmäßiger Hausgast von ungefähr Ende der 80er bis Ende der 90er Jahre." Claudia Glantz, zuständig für Marketing und Kommunikation des Interconti. Was veranlasst einen Menschen, ins Hotel zu ziehen? 0-Ton: "Ich denke mal, die Stimmung in einem Hotel ist weitaus anders als wenn man zu hause eine große Villa besitzt, natürlich auch mit Personal, aber ich denke, die Serviceleistung, die ein Hotel bringen kann, von der Wäsche angefangen über die Speisen, die man à la minute bestellen kann, ohne in den Supermarkt zu müssen, das sind alles sehr große Vorteile, das ... Auto wird geparkt und gewaschen und alle Extra-Leistungen kann man mit einem Fingerschnipp sozusagen organisiert bekommen und das ist natürlich sehr vorteilhaft für den Gast und das wird dann halt auch gerne genutzt." Claudia Glantz hat Lindenberg nicht erlebt. Aber andere ihrer Kollegen kannten ihn: 0-Ton: "Auf jeden Fall, auf jeden Fall, also wenn man eine Berühmtheit im Hause hat, ist das natürlich immer ein enges Geben und Nehmen und ein tägliches Miteinander und das ist natürlich immer spannend." Atmo: Hotel innen Auf der anderen Alsterseite. St.Georg. Holzdamm Ecke An der Alster. An der Alster ist fünfspurig, morgens und abends kommt man kaum lebend rüber, an die Alster ran, zu den Ruder- und Segelclubs, morgens nicht, weil alle in die Stadt fahren, abends nicht, weil alle aus der Stadt fahren, nach Barmbek und die nord-östlichen Hamburger Vororte. Herrn L.s zweite Hotel- Adresse: Das Atlantic. De Luxe Junior Suite Alsterblick Sonntagsrate 499 Euro - es ist nicht immer Sonntag. Superior Suite Alsterblick Sonntagsrate 869 Euro, wer nicht auf die Alster blickt, blickt auf die Pension Schmidt. Hier hatte Herr L. die Idee, ein Kino einzurichten, ein Heimkino, durch die Drehtür des Atlantic, dann rechts, den Gang entlang,... Atmo: Hotel innen ...das "Private Max", acht Kinositze, drei Ledersessel, ein Tisch, ein Kleiderständer, eine kleine Leinwand, rauchen ungerne, Getränke aus der Bar, Speisen natürlich auch, wenn man Hunger hat, welche Filme werden gezeigt´, alle Filme, die besorgt werden können, von jedermann mietbar, ein ehemals unattraktiver Raum, 25 Quadratmeter. Am Himmel? Sterne. Dann sitz man in der Lobby rum und wer kommt rein? Nicht mit Hut, sondern mit Baseballkappe und geht wohin? An die Bar bzw. in den Innenhof der Bar und sitzt da und rauchte eine Zigarre und telefoniert ziemlich zusammen gekauert und wohnt in Hamburg im Hotel. Man konnte ihm des Nachts begegnen an der Esso am Spielbudenplatz in einem VW V 8, Wolfsburger Kennzeichen, Firmenwagen an und für sich, am Steuer Kante, sein Leibwächter. Der Spielbudenplatz ist Reeperbahn. Peter Urban: 0-Ton: "Seien es Shanties, sei es Seefahrerromantik, sei es der Hafen, sei es der Kiez, ... also aber da fühlte sich Udo auch wohl, es war auch sein Kiez, dann aber auch Restaurants wie ´n paar legendäre, Cuneo und so weiter, aber das war auch seine Heimat, er liebte es auch, in die Ritze zu gehen..." Oben Kneipe und Pornofilme, unten Boxring... 0-Ton: "...bei den Boxern da rum zu hängen oder eben in die richtigen Spelunken und das war damals ja auch ´n schönes Vergnügen, aber darüber hat er ja dann auch gesungen, Reeperbahn, ne, mit Königstein zusammen, die deutsche Platte von Klassikern, das hat er gut getroffen, die Reeperbahn-Penny Lane-Übersetzung, und das war aber auch sein Zu Hause, das fand er super und das liebte er, ... diese Romantik von Hafen und ´nem bisschen Schrägen, und das passte ihm gut." Musik: Reeperbahn Es gibt, darüber hinaus, noch ein anderes Lied von Herrn L. mit dem Titel Reeperbahn... Musik: Reeperbahn Horst Königstein, der eben von Peter Urban erwähnte, ist Fernseh- und Theaterregisseur, Drehbuchautor und Textdichter. Lindenberg kannte und kennt in Hamburg Gott und die Welt, von Friedrich Kurz, dem Musical-Mogul über Tomi Ungerer, Straßburger Graphiker, bis auch zu Domenica. 0-Ton: "Da bin ich ziemlich sicher, also: Wer kannte sie nicht? Sie hatte wunderbar weiche schöne Hände." Er, Lindenberg, ist darüber hinaus, in Hamburg politisch sozialisiert worden - unter anderem, während der Friedensbewegung, von Günter Amendt, Sozialwissenschaftler, kürzlich unter tragischen Umständen verstorben. Vor ein paar Wochen, am Ende der Trauerfeier für Amendt in Hamburg im Politt-Theater mit einem Lied... Udo Lindenberg, dünne Beinchen, spindeldürr wie eh und je. Zum Schluss dies: Ich wohnte damals, 1988, mit einer Kollegin zusammen, auf St.Pauli, Altbau, vor uns die Friedenskirche, die Kollegin war die "größte Liebe meines Lebens, kann ich nicht vergessen", wie er - Lindenberg - sang, nenne wir sie Uschi, hatte einen Termin bei Lindenberg, das fünf-jährige Jubiläum der Schließung des Onkel Pö, oder das zwanzigste seiner Eröffnung. Lindenberg wohnte in der Alten Raben- oder Badestraße, in einer Villa. Was meinen Sie, wo das ist? Exakt. Pöseldorf. Sichtweite Interconti. Ein paar Tage später, Uschi war auswärts, klingelte das Telefon. Ich ging ran und die Stimme sagte: Ist Uschi da? Ich sagte: Nein - mit wem sprech´ ich denn? Die Stimme sagte: Mit Udo. Ich sagte: Mit welchem Udo. Er sagte: Mit Udo Lindenberg. Uschi telefonierte mit ihm - oder fuhr ein weiteres Mal in seine Villa, sie war begeistert, insbesondere von dem 2 mal 1,50 Fernseher, kam zurück und ich fragte: was wollte er denn? Sie antwortete: Ich sollte seine Geheimmanagerin werden. Sie wurde es nicht, wir trennten uns trotzdem. Wer war eigentlich Rosa oder so? Musik: Andrea Doria 0-Ton: Udo Lindenberg "Rosa Pape, also Rosa war keen Groupie, Groupies haben wir sowieso nie gehabt, Rosa war´n Promotion- Mädel von irgend ´ner Firma, und die tanzte gelegentlich vor lauter Freude auf´m Tisch." Abmoderation Udos Hamburg - Hamburgs Udo Lindenburg und Hamburg - zwei, die sich verstehen Knut Benzner auf Spurensuche in der Hansestadt. Morgen kommt der Länderreport aus Bremen. Das Thema dann: Bremen vor der Wahl. Am Mikrofon verabschiedet sich Bettina Ritter. 1