COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport 11.10.2010 Ähnlichkeiten sind rein zufällig Weimar in Thüringen und Weimar in Hessen Autoren: Anke Petermann / Blanka Weber Sprecher Hinter mannshohen Sonnenblumen taucht ein Fachwerkanwesen auf. Der alte Kuh-Stall ist zur Backstube umgebaut. Die Bäckerin aus Weimar hat einen Gehilfen aus Wismar. Die beiden stehen vor dem Holz-Ofen - Klappe auf, Blick in die Glut. Hier wird traditionell gebacken, ohne Strom, auf dem glutheißen Stein. Die Weimarerin und der Wismarer tragen weiße Schürzen und besprechen, was zu tun ist. Take 1 Bernd Jäger: Die Osch rausmachen? Erna Eidam: Nein , du sollst se nich rausmachen sondern ä bissche vertelen und dann warte mer noch so en Moment und dann und machen sie auf die ... und dann schieß mer des Brot ein. Sprecher Bernd und Erna verstehen sich. Mittelhessisches Platt ist die Geheimsprache in der Backstube. Obwohl Bernd Jäger, der Backstubengehilfe aus Wismar kommt. Allerdings Wismar in Hessen. Auch die Backstube samt Holzofen liegt mitten in Hessen, in Weimar an der Lahn. Die blassen Teigklöße auf den Blechen an der Wand sollen gleich zu runden Broten werden, die Rest-Hitze im Ofen reicht dann noch für Rosinenschnecken. Und nun das Ganze noch mal auf Hochdeutsch. Take 2 Noch nicht raus machen, weil: wir sind ja noch nicht ganz fertig jetzt, das muss noch einen Augenblick drin bleiben. Und dann habe ich gesagt, machen wir hier das Gebäck fertig, legen es auf die Bleche drauf, und dann räumen wir aus und schießen das Brot ein. Sprecher Klingt martialisch - dabei geht es an diesem Freitagabend in Erna Eidams weiß gefliester Backstube ganz friedlich zu. Am kommenden Vormittag wird die Öko-Bäuerin die Brote an viele Menschen aus dem Rhein-Main- Gebiet verkaufen, die am Wochenende durch Mittelhessen reisen. Gibt's Stau südlich vor Marburg, wo derzeit die Bundesstraße 3 zur "gelben Autobahn" ausgebaut wird, nutzen Autofahrer die Gelegenheit zum Abstecher nach Weimar-Roth. Take 3 Wir backen nur aus Roggen, da haben wir so elf, zwölf Hektar. Sprecher Den Roggen lässt Erna Eidam hundert Meter vom Hof in einer Mühle an der Lahn mahlen, den Teig macht sie selbst - das zieht die Genussmenschen aus dem Rhein-Main-Ballungsraum an, die Fabrikbrot satt haben. Bis Freitag Abend backt sie, Samstag Vormittag bedient sie in dem winzigen Bioladen in der ehemaligen Futterküche, nach Ladenschluss putzt sie alles und geht dann an die Kartoffellese, Helfer sind schon engagiert. Ein straff organisiertes Wochenende auf dem mittlerweile einzigen Haupterwerbshof in Roth. Die Vollerwerbsbauern in der gesamten 2000-Einwohner-Großgemeinde an der Lahn kann man heute an einer Hand abzählen. Atmo + Pferdegetrappel Sprecher Das ist Weimarer Pflaster. Kein Ackergaul zieht hier die historische Kutsche an den Sehenswürdigkeiten dieser Thüringer Stadt vorbei. Das Hochherrschaftliche Gespann soll die Fahrgäste in eine andere ruhigere Zeit versetzen. Nur der Kutscher hat es etwas eilig. Take 4 "Sehen sie wenn man in dieser Gasse rechts schaut, dieses große graue Gebäude, ist wiederum das alte Franziskanerkloster von Weimar. Das Kloster diente Martin Luther auf seiner Durchreise hier als Herberge. Er selbst habe seine Buchlesungen in diesem Hause durchgeführt." Sprecher Dreimal am Tag fährt Dirk Trommler seine Gäste per Kutsche durch die Stadt und weist dann auch gleich darauf hin, dass das Leben eines Kutschers mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 Stundenkilometern keineswegs ein ungefährlicher Job ist. Take 5 "Das Gasthaus zur Scharfen Ecke hat seinen Namen bekommen, hier vorne ist im frühen Mittelalter auf dieser Handelsstraße mal ein Pferdefuhrwerk zu Fall gekommen, der Kutscher dabei zu Tode und man sagt immer als Warnung dazu: Die Scharfe Ecke in Weimar. Hier sollte man bitte nichts anderes vermuten.(Lachen) Sprecher Dass das Pflaster hier seit diesem bedauerlichen Vorfall schon mehrmals aufgerissen wurde, hat vor allem etwas mit den veränderten Verkehrsverhältnissen seit dieser Zeit zu tun. Und so fand man nicht nur Erde unter der Erde. Take 6 "Man hat diese klassischen Sachen, die man als Bauwerke empfinden kann, die von der Jungsteinzeit bis hin zum Mittelalter wirklich die Siedlungsspuren zum Teil sehr umfangreich konserviert haben. Da hört an anderen Orten die Geschichte meistens auf, aber hier in Weimar geht es dann weiter." Sprecher Und an dieser Stelle kommt Tim Schüler ins Spiel. Er ist Archäologe und liebt Steine, Schichten und Brüche. So ist das Thüringer Becken für ihn eine Fundgrube. Hier liegt das Material in der Erde, mit dem viele Bauten, Häuser und Baudenkmale in und um Weimar errichtet wurden. Es geht um den Süßwasserkalkstein. Take 7 "Wir haben einen großen Travertin-Körper direkt unter dem Stadtkern, unter dem Markt, ein junger Travertin, der aus dem Holozän stammt. Und wir haben das große Travertin-Areal von Ehringsdorf, so dass also wirklich der größte Teil von Weimar auf Travertin steht. Wenn man sich Goethe anschaut, der war sehr interessiert an den Travertin-Steinbrüchen und hat auch in seiner Sammlung sehr viele Stücke. Sprecher Heute wird Travertin nicht mehr abgebaut. Als verbautes Material begegnet man ihm allerdings an vielen Stellen der Stadt. So manche Türschwelle Weimars wurde aus Travertin gefertigt. Übrigens: Auch das Wohnhaus des Bauhauskünstlers Henry van de Velde - und - das legendäre Hotel "Elephant". Doch dazu später. Atmo Hotel (Atmo HE) Sprecher Will man im Internet ein Hotel in Weimar buchen, muss man ziemlich genau wissen, wo man hin will. Irrtümer sind nämlich nicht ausgeschlossen. So kann ein Gast mit seiner Reservierung schon mal in Thüringen landen, obwohl er in Hessen absteigen will. Oder umgekehrt. Die 240 Kilometer, die zwischen den beiden Weimars liegen, sind nicht nur als Entfernung zu definieren, Welten und Zeiten liegen dazwischen. Etwa 314 Jahre Hotelgeschichte vom "Elephanten" in Thüringen und knapp 50 Jahre vom Ringhotel Bellevue in Hessen. Take 8 War Ackerland, ja. Überwiegend haben sie hier Kartoffeln gerodet. Die Bäuerin hat gesagt, Gott sei Dank, dass wir den steinigen Acker los sind. Sprecher Die ertragreicheren Äcker liegen nämlich unten im Tal, und die dortigen Bauern belieferten das Bellevue, erzählt Maria Horn, die gemeinsam mit ihrem Mann das Vier-Sterne-Hotel betreibt. Bis Anfang der achtziger Jahre machten die Horns den Haupt-Umsatz mit der Gastronomie, "es war die Fresszeit" im Wirtschaftswunder-Westdeutschland, schmunzelt die 73jährige. Ihr Mann war Küchenchef. Als das Ehepaar Anfang 1964 herzog, hießen die Weimarer noch Wolfshäuser, Oberweimarer, Niederweimarer, und, und, und. Dass sie zehn Jahre später zur Großgemeinde vereinigt werden würden, ahnte damals noch keiner. Nur die Vorfreude auf einen Gourmet-Tempel teilten die Dörfler. Und nervten die neuen Gastwirte mit der Frage: Take 9 Wann macht ihr denn auf, wann macht ihr denn auf? Es war so sehr der Wunsch nach gutem Essen, dass wir überrumpelt wurden. Zum Teil haben die Gäste anfangs anderthalb Stunden aufs Essen gewartet. Also, es war einfach ein Nachholbedarf an kulinarischen Sachen, der war unbeschreiblich. Kein Fertigprodukt, alles frisch gemacht. Atmo Rezeption kurz stehen lassen unter den Text Sprecher Heute machen die Horns das Hauptgeschäft nicht mehr mit dem Essen, sondern mit den 54 Zimmern im neuen Anbau. Städtetouristen und Wissenschaftler - wer in Weimar an der Lahn logiert, strebt in die traditionsreiche Universitätsstadt Marburg, auch die Familie des saudischen Königs Fahd, dessen Schwester sich in der Marburger Uniklinik operieren ließ. Zehn Wochen lang hielt die Familie in den achtziger Jahren Hof in Weimar an der Lahn, buchte dafür das gesamte Hotel Bellevue. Take 10 Das war Himmel und Hölle. Gegessen wurden nur Seezunge, Filetsteak und Wild, alles andere kam nicht in Frage. Das musste alles sehr schnell gehen, aber andererseits, der Preis spielte auch keine Rolle. Es wurde nur das Beste vom Besten gegessen. Sprecher Feudale Pracht hielt in Weimar an der Lahn allerdings nur vorübergehend Einzug. Den Nobelhotels der gleichnamigen Stadt in Thüringen hat die ländliche Großgemeinde in Hessen wenig entgegen zu setzen. Ortswechsel zum legendären Hotel am Marktplatz der Klassiker-Stadt: der "Elephant". Atmo: Rezeption / Hotel - kurz stehen lassen Take 11 "Wir versuchen im Hotel in ganz verschiedenen Ecken ganz dezent manchmal auch etwas humorvoll unsere Gäste auf Weimar einzustimmen, auf die berühmten Gäste des Hauses. In dem Sinne sind auch unsere Suiten alle mit Patronen ausgestattet. Es gibt die Thomas Mann-Suite. Es gibt die Alma und Walter Gropius-Suite. Es gibt die Lilli Palmer-Suite. Und da ranken sich Geschichten darum, die mit diesem berühmten alten ehrwürdigen Hotel zu tun haben." Sprecher Aber die Rezeption ist diskret und der Neugierige muss sich mit Andeutungen zufrieden geben. 314 Jahre Hotel-Geschichte sind auch nicht an einem Nachmittag erzählt. Aber nicht nur die guten Geister werden im Hotel Elephant beschworen. Andrea Dietrich deutet in ihrer kleinen Ausstellung auf ein Foto im oberen Flur des Hauses. Adolf Hitler hatte sich noch vor dem Portal des alten Hotels mit seiner Renaissance-Fassade fotografieren lassen. Als er wieder abreiste, stand fest, dass hier ein neuer Baustil einziehen müsste. Hitler wollte sich seine eigenen Denkmale mit einer nationalsozialistischen Architektur setzen. Take 12 "Das historische Haus, das bis 1936 existiert hat, wurde abgerissen auf Geheiß der Nationalsozialisten, weil es angeblich baufällig war." Sprecher Was macht eine Stadt mit so einem Erbe? Von dem alten Hotel sind nur ein paar wenige Fotos übrig geblieben. Was danach kam, war zunächst erst einmal ideologisch vergiftet. Take 13 "Wir haben jetzt versucht, mit der Geschichte des Dritten Reiches, die das Hotel Elephant ja auch hat, sehr bewusst und offensiv umzugehen und dazu gehört eben, dass man die Suite 100 thematisiert, die sogenannte damals für Hitler eingerichtete Suite, die dann umgewidmet wurde zur Lindenberg-Suite. Wir haben sie vor einigen Jahren wieder umgewidmet in die Feininger-Suite und gerade in dieser Suite hat sogar Herr Ivanji den Wunsch gehabt zu übernachten." Sprecher Er war Buchenwald-Überlebender und von der Stadt zum diesjährigen Kunstfest eingeladen. Bewußt hatte er die Konfrontation mit der Suite Nummer einhundert gesucht. Sprecher Ein großer Dichter ist in Weimar an der Lahn nicht aufzutreiben, Goethe reiste auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Wetzlar allenfalls durch. Aber 250 Jahre jüdisches Leben prägten die heutige Großgemeinde. 1942 fand diese Tradition ein gewaltsames Ende. Da wurden die letzten verbliebenen jüdischen Familien vom Bahnhof Niederwalgern aus nach Theresienstadt deportiert - darunter Bertha Stern mit ihren zwei Söhnen Louis und Hugo, die in Roth ein Haus mit altem Bauerngarten bewohnten. Sie wurden in Auschwitz ermordet, Tochter Toni hatte sich 1938 in die USA retten können und überlebte. Atmo Klasse in der Synagoge Take 14 (Schmitt) Ihr werdet euch nachher auch noch mit den Briefen der Bertha Stern beschäftigen ... Sprecher Gabriele Schmitt verteilt in der Synagoge unweit des ehemaligen Sternschen Hauses Arbeitsaufträge an zwei Dutzend Achtklässler. Die pensionierte Lehrerin leitet den Arbeitskreis Landsynagoge Roth. Der organisiert Lesungen, Diskussionen und Treffen, zu denen auch überlebende Juden aus den USA anreisen. Zum Beispiel zum Straßenfest vor dem jüdischen Gotteshaus, das manche im Dorf bis heute nicht zu betreten wagen. Take 15 Da kommen natürlich viel mehr Leute, und da gibt es auch schöne Begegnungen: "Ach, du siehst ja aus wie deine Oma", kriegen dann die Enkelkinder gesagt, oder "ach, die Sowieso, die hatte so eine schöne Schrift" oder "die hatte ne tolle Puppe, da hab' ich mit gespielt", also dann kommen die alten Geschichten. Sprecher Und mit ihnen die Erinnerung daran, wie selbstverständlich die jüdischen Familien einst zum Dorf gehörten, als Nachbarn, Schulfreunde, Gesangs- und Turnvereinsmitglieder. Das Grauen aber ist auch nie weit. Dass SA- Männer die Synagoge 1938 nicht abfackelten, ist allein dem eigennützigen Widerstand der Bauern zu verdanken, deren Höfe direkt daneben mit in Flammen aufgegangen wären, erzählt Gabriele Schmitt den 14jährigen von der Gesamtschule Niederwalgern. Nach dem Krieg wurde die Synagoge als Getreidelager zweckentfremdet. Take 16 Der Schreiner hat auch sein Holz hier gelagert, hier waren landwirtschaftliche Geräte drin, wie so'n Schuppen, kann man sagen. Sprecher Dass aus dem "Schuppen" ein zentraler Gedenkort im Landkreis Marburg- Biedenkopf wurde - keine Selbstverständlichkeit. Als die Großgemeinde die Synagoge übernahm und die Schiefer-Fassade sanierte, entzweite das die Weimarer zutiefst, ausgerechnet im Jahr der deutschen Wiedervereinigung. Otto Weimar erinnert sich noch gut daran. Der 72jährige ist Vorsitzender des Geschichtsvereins und Mitglied im Arbeitskreis Landsynagoge Roth. Take 17 "Das war sehr umstritten, und das ging auch quer durch die Familien, dagegen und dafür. So waren damals die Emotionen, und wenn ich heute so denke: Wir haben ja was erreicht, wenn es auch immer noch umstritten ist im Dorf.. Die heute noch sagen, sie hätten sie ab sollen reißen, hätten einen Gedenkstein machen sollen, dann wär' es auch gut gewesen. Aber ich denke heute, das war der richtige Schritt, dass es so gelaufen ist, dass wir wieder eine Versöhnung mit denen geschaffen haben, die damals das Glück hatten auszuwandern und heute hierher kommen, ich meine, da haben wir doch was bewirkt.." Sprecher Zumal kluge Denkmalschützer verhinderten, dass die Spuren der nationalsozialistischen Verwüstung und der späteren Vernachlässigung einfach wegsaniert wurden wie andernorts. Etwas verständnislos schauen die Schüler auf die rissige rotbraune Farbe und die teilweise verblassten hebräischen Schriftzeichen an der Wand: Take 18 Eben hat jemand gefragt "wird das noch renoviert oder restauriert?" das ist schon - ihr könnt's nicht glauben, man hat das ganz bewusst so gemacht. Deswegen ist die Marmortafel da oben noch zerschlagen, deshalb seht ihr die Axthiebe noch, Sprecher ... erklärt Gabriele Schmitt und zeigt auf die hölzernen Säulen mit den tiefen Kerben. Unter denen, die 1938 vergeblich versuchten, die Frauenempore zum Einsturz zu bringen, waren auch Dorfbewohner. Den Thora-Schrein demolierten sie und warfen ihn mitsamt den Schriftrollen auf die Straße. In diesem Jahr werden auch Schüler die Gedenkveranstaltung des Arbeitskreises anlässlich der Pogromnacht mit gestalten. Frühere Recherchen der Gesamtschüler von Niederwalgern zum Schicksal fünf jüdischer Familien am Ort flossen in eine Ausstellung ein. Take 19 Unter dem Titel "A reason to remember: Roth, Germany" läuft diese Ausstellung schon seit Jahren in Springfield und hat sich in eine Wanderausstellung verwandelt und ist in San Franciso, in Phoenix, in Chicago, in Boston, in Long Beach, da war ich zum Beispiel eingeladen. Das heißt, es ist unglaublich, was sie für eine Entwicklung genommen hat, diese Ausstellung und damit auch die Geschichte der Menschen, die hier gelebt haben und der Synagoge. Musik Atmo Treppensteigen Sprecher Weimar in Hessen und Weimar in Thüringen - Da erlebt selbst Fritz von Klinggräff im Rathaus mitunter einige Verirrungen. Take 20 "Ja, ich muss ab und zu aufpassen. Wenn ich im Örtlichen nach Gesprächspartnern in Weimar suche, dann wird mir immer erst `mal das hessische Weimar angeboten." Sprecher Offensichtlich ging es auch den Herrschaften im Rathaus der polnischen Stadt Samosz so, denn sie waren bei der Beantwortung einer Anfrage zunächst erst mal ganz woanders gelandet. Take 21 "Die haben am Anfang, als wir die angefragt haben, da hat Samosz gesagt, naja, wir haben schon so viele, Schwäbisch-Hall, wir haben auch `ne deutsche, wissen wir nicht so genau. Wir haben dann 3 Tage später zurückgerufen: Ja! Wir wollen unbedingt Weimarer Partnerstadt werden. Also, die haben erst nochmal googeln müssen, dann gesehen: Ach Gott, das ist ja dieses Weimar und dann ist der Schlüssel gefallen." Sprecher Doch: Weimar und Weimar - das muss nun eigentlich auch ein Schulterschluss werden - zumindest wird's Zeit zum Kennenlernen, meint Fritz von Klinggräff aus dem Rathaus des Thüringer Weimar: Take 22 "Wir müssten diesen Kontakt ja unbedingt mal herstellen. Ich finde das ja wunderschön, dass es dieses kleine Weimar noch gibt. Und es könnte ja wahrhaftig noch `ne Art von Spiegelbild werden auf das Weimar von Goethe und Schiller, das ja auch damals 6000 Einwohner hatte. Vielleicht hat ja dieses hessische Weimar genau diese 6000 Einwohner, die unser Ursprungsweimar, damals auch gehabt hat." Sprecher 1 Leider nicht. Vorerst bringt es die hessische Großgemeinde nur auf 2000 Einwohner - so mancher Verwaltungsfachmann befürchtet schon, das sei zu klein, um eigenständig zu bleiben. Die Einwohnerzahl verdreifachen: aus eigener Kraft? So mancher Stromspareffekt einer Kommune soll da ja schon Erfolg gehabt haben. Mit einem Anstieg der Geburtenrate nach 9 Monaten. Ansonsten käme nur noch eine feindliche Übernahme durch die Nachbargemeinden infrage. Eines stünde dabei allerdings auf dem Spiel: der schöne Name Weimar. 1