DEUTSCHLANDFUNK Körperschaft des öffentlichen Rechts Funkhaus Köln BUCHREDAKTION Dr. Hajo Steinert (Ltg.) Denis Scheck Dr. Hubert Winkels Tel.: 0221 345-1554 Fax: 0221 345-4903 BÜCHERMARKT Aus dem literarischen Leben Sendung: Dienstag, 24. Juni 2008 16.10 bis 16.30 Uhr Redakteur am Mikrofon: Denis Scheck Die Krimi-Kolumne besprochene Bücher: Friedrich Ani: "Der verschwundene Gast" (Nautilus 64) Friedrich Ani: "Wer tötet, handelt" (dtv) Donna Leon: "Lasset die Kinder zu mir kommen" (Diogenes) Henning Mankell: "Der Chinese" (Zsolnay) Matti Rönkä: "Bruderland" (grafit) Georges Simenon: Sämtliche Maigret-Romane (Diogenes) Otto Penzler (ed.): "The Black Lizard Big Book of Pulps", Vintage Books (Random House) Ein Beitrag von Andreas Ammer Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetzt geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © DeutschlandRadio - unkorrigiertes Exemplar - Es ist Nacht im Münchner Osten. Ein blinder alter Mann geht die Straße hinunter, um dem Schlaf näher zu kommen. Da nimmt jemand eine nackte Geisel. Härter trifft es die schwedische Provinz: Da wird ein ganzes Dorf abgeschlachtet. In Venedig werden mit vorgehaltener Waffe Kinder geklaut - und zwar von der Polizei höchstpersönlich. Und an der finnisch-russischen Grenze fällt eine makellose Schneeflocke in das Auge eines Jugendlichen. Krimi-Kolumne Juni 008 Besprochene Bücher: Friedrich Ani, Der verschwundene Gast, Nautilus 64 Friedrich Ani, Wer tötet, handelt. dtv Donna Leon, Lasset die Kinder zu mir kommen, diogenes Henning Mankell, Der Chinese, Zsolnay Matti Rönkä, Bruderland, grafit Georges Simenon, Sämtliche Maigret-Romane, diogenes Otto Penzler (ed.), The Black Lizard Big Book of Pulps, Vintage Books (Random House) Krimiwelt-Bestenliste: http://www.arte-tv.com/krimiwelt * Zuspielung Spooky Scary Sounds (Herzklopfen usw.); darüber * M2 Es ist Nacht im Münchner Osten. Ein blinder alter Mann geht die Straße hinunter, um dem Schlaf näher zu kommen. Da nimmt jemand eine nackte Geisel. aa Härter trifft es die schwedische Provinz: Da wird ein ganzes Dorf abgeschlachtet. M1 In Venedig werden mit vorgehaltener Waffe Kinder geklaut - und zwar von der Polizei höchstpersönlich. M2 Und an der finnisch-russischen Grenze fällt eine makellose Schneeflocke in das Auge eines Jugendlichen. M1 Das ist der Gang der Welt und: M2 Dies ist Ihre Krimikolumne M1 ... wie immer nur echt mit ihrem Rezensenten. Aa Ich grüße die Leser der Welt draußen an den Radioapparaten! * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * m1 Conan Doyle war bekanntermaßen entnervt von Ruhm und Reichtum. Er setzte alles aufs Spiel. Um den Kopf frei zu bekommen, versenkte er seine geniale Erfindung Sherlock Holmes in den Fluten der Schweizer Reichenbachfälle. Doyle hatte genug. Nicht aber seine Leser, die so stark protestierten, dass der Erfolgsautor seinen Helden wieder auferstehen lassen musste. Seitdem liegt auf erfolgreichen Krimiautoren ein Fluch: Sie sind Gefangene ihrer Helden. Lebenslang verdammt, die immer gleiche Geschichte immer wieder zu erzählen. m2 Heute in der Krimikolumne: ein halbdutzend der größten, besten und scheußlichsten Serienermittler aller Zeiten. Von ihren Kommissaren vernichtete Schritstellerbiographen. aa Ein Blick auf die Bestsellerliste lässt uns ins Auge des Todes blicken. M2 Denn es gibt etwas, das uns Krimileser alljährlich an unsere irdische Hinfälligkeit erinnert: Es ist der jeden Sommer neu erscheinende immergleiche Brunetti-Krimi von Donna Leon. Der Verlag zählt auf dem Cover treudoof mit. Dort steht geschrieben: M2 Donna Leon, Lasset die Kinder zu mir kommen, Commissario Brunettis sechzehnter Fall, Roman Diogenes, und unser Rezensent, aa - vor 15 Jahren noch begeisterter Brunetti-Leser - m2 ... wendet sich mit Grausen, denkt ... aa ... wirklich schon wieder ein Jahr ... m1 ... weil er aber diese Kolumne schreiben muss, um sein Leben am See zu finanzieren, und weil das Publikum nach Brunettis giert, beginnt er zu lesen wie all die 15 Jahre zuvor, aber inzwischen... m2 ... ist er negativ gestimmt, ist er fest überzeugt, das Buch mit den Worten ... aa ... immer der gleiche alte Blödsinn ... m1 ... fluchend wegzuwerfen. M2 Soweit die Ausgangslage. M1 Und wirklich: Mittelschwer genervt vom 16. Fall amerikanischer Venedig-Gefühls- Krimi-Verkitschung beginnt unser Rezensent zu lesen. M2 Zum ersten Mal zucken die für Bücherwegwürfe verantwortlichen Muskelgruppen auf Seite 21, als eine Familie ihr junges Kinderglück exzessiv und halbnackt mit einer halben, ja liebe Hörer, einer halben Flasche Pinot Grigio feiert. Als dann Brunetti beim Abendessen sitzt und stolz auf seinen seit 16 Jahren immer gleich pubertierenden Sohn guckt, als der ungefragt und ideologisch korrekt seine Verachtung für Drogen kundtut, da ruft nur der Blick auf die Bestsellerliste, wo der neue Brunetti bereits klettert und klettert, unseren Rezensenten zur Räson und rettet das Buch vor dem Wurf aus dem Fenster in den See. M1 Aber plötzlich ... Aa ... plötzlich ist etwas anders ... M2 ... plötzlich stürmt eine wild gewordene Carabineri-Mannschaft in das durch exzessiven Pinot Grigio Genuß euphorisierte Elternschlafzimmer. Plötzlich blitzt dann auch die doch beträchtliche Professionalität der Leon beim Schreiben von Dialogen auf, plötzlich ist unser Rezensent zwar, aa ... nicht bezaubert, aber doch gefangen. M1 Und er hat sich für die neue Leon, "Lasset die Kinder zu mir kommen", erschienen im Diogenes-Verlag die schöne Formel ausgedacht, dass die Welt aa ... mit diesem Buch zwar nicht ... m1 ... wie die Autorin immer wieder hofft ... aa ... ein Stückchen besser geworden ist. M2 ... aber? Aa Schlechter ist sie jetzt auch nicht. Sie ist gleich geblieben, wie die Brunettis. m2 Aber um das nächste Großthema nach illegaler Kindesadoption zu behandeln, sollte die Leon ihren Kommissar vielleicht mal in LA Urlaub machen lassen. M1 Puh, das wäre geschafft! aa Ich nehm dann den Rest vom Pinot Grigio! * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * m2 Weiter mit der Frage, auf die Donna Leon keine Antwort weiß: m1 Was tun, wenn der eigene Serienheld anfängt zu nerven? M2 Henning Mankell war da radikaler: Er hat seinem weltbekannten Kommissar Wallander erst Weltschmerz, dann Alkoholsucht, später Diabetes, einen sterbenden Vater und zuletzt eine rebellische Tochter angedichtet, die statt seiner ermittelt. Mankell hat seinen Helden Wallander resigniert in den Ruhestand geschickt, um fortan endlich große Romane zu schreiben, in denen die großen Fragen der Menschheit im 3. Jahrtausend geklärt werden. M1 Somit ist Mankell der Gegenentwurf zur immergleichen Leon. Er ist ein Autor, der die Herausforderung der ganzen Welt sucht. Dafür verzichtet er in seinem neuen Roman "Der Chinese", erschienen bei Zsolnay, ganz auf einen durchgehenden Helden. Dafür läßt er am Anfang seines Romans in Schweden auf grausigste Weise ein ganzes Dorf abschlachten, was natürlich - da kennen wir unseren Mankell - globale Verwicklungen auslöst. m1 Auch das Erscheinen eines neuen Buches von Henning Mankell ist ein derartiges, globales Großereignis. Als "Der Chinese" vor gut 3 Wochen in sieben Ländern gleichzeitig erschien, waren die Großrezensionen schon gedruckt; auch hier deutsche Bestsellerliste war mit Erscheinen erobert. Also hier nur eine Fußnote: M2 Der Fall ist so brutal wie nie, er umspannt nur die halbe Welt und die letzten hundert Jahre Menschheitsgeschichte. Zu wirklicher Kriminalliteratur verhält sich dieses Buch in etwa so wie der Armutsbericht der UNO zur Steuererklärung des eines Vorstandsvorsitzenden. Aa Freiheit für das Krimigenre! M1 ... fordert unser Rezensent angesichts von Henning Mankells neuem Volksaufklärungs-Großbuch, "Der Chinese", das bei Zsolnay erschienen ist und in jeder erdenklichen Beziehung ein ganz kleines bisschen zu groß geraten ist. m2 Zur Fußball WM erwarten wir den großen Südafrika Roman. * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * m2 Zurück zum Fluch der Serie und wie man ihn umgeht! m1 Keiner weiß, wie er das macht. M2 Allein im bisher recht kurzen dritten Jahrtausend hat er bereits 17 Krimis geschrieben. Nebenher listet sein Werkverzeichnis für diesen Zeitraum 8 große Film-Drehbücher, 5 Jugendbücher und obendrein einen Gedichtband und einen "normalen" Roman auf. M1 Und wenn man Friedrich Ani, diesen fleißigsten aller Autoren trifft, wirkt er nie überarbeitet oder gehetzt, wie viele seiner Kollegen, sondern er ist immer nett, entspannt und verbringt - nach eigener Aussage - viel seiner Zeit in gemütlichen gastronomischen Betrieben. M2 Wie macht das der Ani nur? - Herr Rezensent, Sie schreiben doch auch eine Menge, wie macht der das? Aa Ich hab keine Ahnung! Wollt ihr auch von dem Wein? M2 Obendrein schreibt Friedrich Ani nie kriminalistische Dutzendware, sondern er übersteigert gerne die eigentlich absurde Situation des Krimis durch absurde Ermittler. M1 Jedenfalls hat Ani hat seinen Sereinhelden Tabor Süden, den großen Schweiger unter den Krimihelden, der in der Vermißtenabteilung arbeitete, nach 14 Folgen wie angekündigt einfach entschwinden lassen. M1 Als kleine Zugabe ist in der kleinen Reihe Kaliber .64 in der Edition Nautilus eine letzte Tabor Süden Erzählung erschienen. M2 Die Reihe Kaliber .64 versammelt seit einiger Zeit kleine Etüden großer Krimimeister. Es gibt eine Regel: Nur 64 Seiten darf der Krimi haben. Für den 13. Band dieser Reihe ließ Ani seinen verschwundenen Kommissar Tabor Süden von der Vermisstenstelle noch einmal ermitteln. Ein Pleitier mit zerrütteter Ehe ist weg und seine Frau vermutet, dass er mit Schwarzgeld einfach durchgebrannt ist. "Der verschwundene Gast" heißt die Erzählung und wir wollen mal nicht so streng mit ihr sein. M1 Der kleine Fall überzeugt nicht durch übergroße Spannung und Plausibilität , aber weil der Ani Fritz seinem Helden Tabor Süden wohl doch eine Träne nachweint, liegt einem Teil der Auflage eine kleine CD bei, auf der der Ani mit der bayrischen Blues-Band "Schorsch und die Baggage" deren Lied auf Tabor Süden singt. Damit dürfte Tabor Süden außer James Bond einer der wenigen Serienhelden sein, für den schon einmal ein Song getextet wurde. Aa Das Lied geht so, der Autor singt selbst: Zuspielung "Tabor Süden von Schorsch und de Baggasch" M1 Herr Rezensent; schreiten sie zur Tat! Aa Leider ist das Lied besser als die Erzählung, aber gut gemeint ist beides M2 Da trifft es sich, dass der Ani gleich noch einen anderen, ungleich besseren Krimi in den Läden hat. M1 Denn statt seinem Tabor hat er sich gleich 2 neue Helden erfunden, die auf den ersten Blick richtig ausgedacht wirken: M2 Da ist einmal der Hauptkommissar Polonius Fischer, ein ehemaliger Mönch, dessen Fälle im ehrwürdigen Nobel-Krimiverlag Zsolnay erscheinen ... M1 ... andererseits veröffentlicht Ani, da er mit einem Krimi im Jahr eklatant unterfordert wäre und sonst seine Zeit nur noch in Kneipen verbringen würde, nebenher noch sympathische Taschenbücher mit dem blinden Kommissar Jonas Vogel, den sie nur "Den Seher" nennen. M2 "Wer tötet, handelt", ist der zweite Fall des Sehers und es nötigt wahrhaft Respekt ab, wie furios Ani mit der absurden Szenerie seines blinden Ermittlers umgeht. Im Münchner Osten hat jemand eine junge Frau als Geisel genommen. Der "Seher" bietet sich zum als Austausch an. Und während der Held nichts sehen kann, schildert sein Autor Friedrich Ani genüsslich die vielen Blicke der Menschen um ihn herum. Mehr als der Fall interessiert den Ani sowieso das schwierige Verhältnis zwischen dem "Seher" und seinem sehenden, aber etwas ratlosen Sohn. M1 Dieser Sohn ist selbst im Polizeidienst und besetzt jetzt die Planstelle seines vom Dienst suspendierten Vaters. Ein klassischen Konstrukt! Unser allseits gebildeter Rezensent urteilt über Friedrich Anis neuesten Krimi "Wer tötet, handelt", erschienen als Taschenbuch bei dtv:: Aa Eine beinahe klassische Tragödie! Das ist Ödipus als Kriminaler. Das ist groß, das ist schön, das ist exaltiert. M2 Und weil der Ani jetzt schon weiß, dass er in ein paar Jahren etwas noch Größeres und Schöneres und Exaltierteres schreiben will, hat er sich gleich schon festgelegt, dass seine "Seher"-Geschichten trotz klassischer Tragödienstruktur ihn nur 6 Bücher lang interessieren werden. Er hat verkündet, das die Krimis über den blinden Ermittler höchstens zur Hexalogie taugen. M1 Hä? Aa Sechs Folgen sollen es werden! m1 Ist noch was von Donnas Wein da? * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * M2 Es gibt nur einen Schriftsteller, der mit den Nöten und Zwängen der Serienhelden noch souveräner umgeht als Friedrich Ani. M1 Wer kann das sein? A Der Großmeister, der Säulenheilige, der 75 fache Mord-ausdenker-und-dann- Aufklärer. Der Nimmermüde ... Na? M1 Der Rezensent meint schon wieder Maigret! M2 ... und er ist immer noch begeistert von der Gesamtausgabe aller 75 Maigret- Romane von Simenon, die derzeit - jeden Monat 4 davon - im Diogenes-Verlag erscheinen. Jeder für 9 Euro im Cover schön ausgestattet mit einem Stadtplan von Paris, der wohlig an Karl May erinnert, nur dann etwas nervt, wenn der Fall - so wie im letzten Monat bei "Maigret und das Verbrechen in Holland" - gar nicht in Paris spielt. Da hätte man sich etwas mehr Liebe zum Detail erwünscht. M1 Bei so vielen Bänden ist der kritische Rezensent gefragt. Was soll man von Simenon lesen? Aa Mein Kollege Andre Gide hat auf die Frage geantwortet M2 Ihr Kollege, Andre Gide, und was hat er gesagt? Aa Alles, man soll einfach alles lesen, hat er gesagt * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * M1 Friedrich Ani ist deshalb noch kein Weltstar, weil er einfach ein netter Kerl ist und weil seine Helden gar nicht so knurrig, verzweifelt und eigenbrötlerisch sein können, dass nicht irgendwie auch nette Kerle sind. M2 Dagegen hilft ein Buch, das so massenhaft schlechte Menschen in sich birgt, dass man es in den literarischen Hochsicherheitstrakt für Bücher, wenn nicht nach Guantanamo sperren müsste. Das Buch ist bisher nur auf amerikanisch erschienen und heißt: "The Black Lizard Big Book of Pulps". Es versammelt 52 der dreckigsten, billigsten und besten Pulp-Geschichten aus den 20iger und 30iger Jahren. M1 "Big Book" ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Der Verlag macht - wahrscheinlich zu Recht - Werbung damit, dass nicht einmal eine Pistolenkugel dieses Buch durchdringen könnte. Auf fast 1200 Seiten hat der Herausgeber Otto Prenzler Pulp-Geschichten aus der Frühzeit des Krimigenres zusammengetragen, die allesamt in den zwanziger und dreißiger Jahren in schmuddeligen Magazinen wie "The Black Mask Magazine" oder "Dime Detective" in Amerika erschienen sind. M2 Bekannte Autoren wie Dashiell Hammett oder Cornell Woolrich finden sich in dem Band, aber hauptsächlich besteht er aus Stories, die auf 1200 eng bedruckten Seiten in halsbrecherischem Tempo irrwitzige Geschichten von einem halbhundert knüppelharten Detektiven erzählen. M1 Als... Aa Juwelen der Erzählkunst! M1 ... bezeichnet unser Rezensent diese Geschichten, die - so wie der Jazz oder Guantanamo - eine ureigene Erfindung der Amerikaner sind. Hier noch mal der Titel: M2 "The Black Lizard Big Book of Pulps", erschienen im amerikanischen Verlag Vintage Crime. Kostenpunkt 25 mickrige Dollar. Mehr Morde bekommt man für so wenig Geld sonst nirgends. Und dank globalisiertem Handel ist das Dickbuch via Internet für weniger als 18 Euro morgen früh schon bei Ihnen. * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * m1 ()Einen Krimiautor gibt es, den möchte Ihnen unser Rezensent heute einfach so jenseits aller Serien empfehlen. Es ist erst der zweite Fall von Matti Rönkäs Detektiv Viktor Kärppä - Kärppä mit doppelP und Doppel Ä und also Finne. M2 "Bruderland" heißt der zweite Krimi von Matti Rönkä, er ist erschienen im Grafit- Verlag. Und unserem Rezensenten gefiel an diesem Buch am besten die Rezension eines anderen Rezensenten. Der bemerkte nämlich, dass es in diesem dunklen Krimi, der im Grenzland zwischen Finnland und Russland spielt und dessen Ermittler sich beständig im Grenzland zwischen Legalität und Illegalität bewegt, dass es also in diesem Krimi genau ein idyllisches Moment gibt: M1 ... und das besteht in einer schönen, makellosen Schneeflocke, die sich auf der ersten halben Seite aus dem finnischen Himmel hinunter in das geöffnete Auge eines schönen Jugendlichen fällt. M2 Der Junge ist tot. Heroin. Superrein. Tödlich. Die Russen, denen eigentlich in Finnland das Drogengeschäft gehört, laufen Sturm. Und Viktor Kärppä, der eigentlich ebensowenig ein Krimiheld sein will wie Conan Doyle noch einen schreiben wollte; ... dieser Kärppä, ein halbrussischer Finne, der lieber seinen Autobahnkiosk betreiben oder in Ruhe Kühlschränke nach Rußland verschieben will, wird in die Intrigen hineingezogen. M1 Unser Rezensent hat sich entschieden: Aa Das ist so schnörkellos, so exakt und rein, wie derzeit kaum etwas im Kriminalromanuniversum . "Bruderland" ist der beste Krimi des Frühjahrs. M2 Dieser Ansicht waren auch die anderen Juroren der Krimiwelt-Bestenliste: sie wählten Matti Rönkä zum zweiten Mal hintereinander zum besten Krimi des Monats. * Zuspielung: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß * m2 Wenn Sie einen anderen, noch besseren Krimi kennen, oder sonstwie anderer Meinung sein sollten als unser Rezensent, wenn Sie noch lieber Fußball-EM gucken als zu lesen, dann gilt auch diesmal wieder, wie jedes Mal. * Zuspielung des akustischen Sketches wie jedes Mal * 2