Deutschlandradio Kultur Länderreport COPYRIGHT: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von DeutschlandRadio / Funkhaus Berlin benutzt werden. Landgang Saarland - Moderator: Claus Stephan Rehfeld - Autor Tonia Koch (Beitrag 2 ? 2?51? + Beitrag 4 ? 2?31?) Detlev Schönauer (Beitrag 1 ? 2?20? + Beitrag 3 ? 2?01? + Beitrag 5 ? 2?09?) Hans Peter Betz (Beitrag 6 ? 2?19?) Red. Claus Stephan Rehfeld Sdg. 29.01.2010 - 13.07 Uhr Länge 20.35 Minuten WE : 20.22 Minuten LIZENZ MUSIK Haindling LC 00116 Vivaldi & vier Jahreszeiten BMG 8276 61219 2 daraus: Haindlings Frühlingsthema 2?48? Moderation (siehe Script Sendung) -folgt Script Sendung- Script Sendung M 01 Haindling (54?) REGIE Musik kurz frei & unter Moderator legen Moderator Herzlich willkommen von janz weit weg, also zum Landgang Saarland. Als Reiseleiter vom Dienst begrüßt Sie Claus Stephan Rehfeld. REGIE Musik kurz frei Die Bundesrepublik hat ein Bundesland verloren und keiner schreit auf. Wir erfuhren davon auch erst aus dem Internet. Dort teilte uns ein Schreiber mit: ?Der schwarze Peter? habe ?in seiner ersten Jamaika-Regierungserklärung" so einiges erklärt, jedenfalls habe er es versucht. Das Saarland also geschlossen ausgetreten aus der B-R-D. Und rein in den Karibik-Reisekatalog. Erst Insellage hierzulande, nun in der Karibik. Schöne Strände und schöne Sprüche. ?Der Mensch denkt, Gott lenkt, der Saarländer schwenkt." Nun ja ? E 01 (Schönauer) ?Naja, es kann nur besser werde. Unn wenn's nur die Wetter is? weil die Klimakatastroph, die is wirklisch versproch! Unn wenn hier erstmal Palme spriesse, dann wächst zusamme, was so schön zusammepaßt: Saarland, Palme, Jamaika? unn isch weiss endlisch, was ein rischtisch Bananerepüblik is.? Damit haben die Wasserstandsmeldungen heute irgendwie alle zu tun. Herzlich willkommen zum Intensivkurs Jamaika-Saarland. M 02 Handling (9?) Was sagt die Kugel? Moderator Das Jahr ist noch jung, die Politik sieht schon wieder ziemlich alt aus. Manche sehen nur bis zum nächsten Spendentopf, wir aber wollen - wie immer - mehr wissen. Die Zukunft. Was blüht uns, also dem abtrünnigen Stamm der Jamaika-Saarländer? Jeder hat seine Kugel, Schicksalskugel, frei nach dem Franzosen Diderot, also auch das Saarland. Und dort sitzt der Herr Jacques fast ganz allein in seinem Bistro und schaut tief ins Glas. Was sonst. Beitrag 1 Kugel / Schönauer - 2.20 G 01 Bistro (ruhig) Part 1 / Cybinski AUT Oh la la ? Prost! Eine edler Wein in ein schöner bauchiger Glas ? Oh, wenn mer die Glas gege die Lischt hält, was sinn das für Schliere, Moment. Sieht fast aus wie so ein Zauberkügel, wo mer kann kuckt in die Zukünfte. Hach, isch seh da was. Huch, das bin ja isch! Aber isch bin doch dünner?! Immerhin hab isch mir vorgenomm, abzuspeck. Ja, also seh isch hier, das kann isch wohl vergess. Was passiert'n sonst noch? Da seh isch ein Haus, ein Schul? Was? Geschlossen? Werde noch mehr Schule zugemacht? Obwohl mir jetzt eine grüner Bildungsminister habe? Die Grüne habe vor die Wahl zwar Veränderung versproch, aber dass die damit bloß meine, dass es künftisch ein grünes Minister sein wird, der die Schule zumacht ? Was steht da? Einheitsschule? Oh Gott. Schnell was abtrinke, damit die Bild weggeht. Huch! PISA? Bin isch in Italia? Ah, das is die PISA-Studie! Oh ? Saarland auf Platz eins! Das hätt isch nischt gedenkt ? Ah, Moment, non, isch muss wohl von die anner Seit kucke. Ach jetzt kommt mir bekannter vor: letztes Platz! Immerhin besser als vorletzter mit ein roter Latern is mer wenigstens im Gespräsch. Da seh isch eine Halle. Das muss die neuer Eventhalle sein, baue die die tatsäschlisch? Obwohl kein Wutz die brauch? Ausser naturellement unser Regierung für zum Protzen. Damit "Wetten dass" endlisch wieder in die Sarrelande kommt. Und Peter Müller macht die Saalwette: Wetten, dass er sisch auch bei 25% Stimmenverlust noch so weit erniedrischt, dass er Ministerprésident bleibt? Was is denn das für eine Nebel im Glas? Rauch? Jetz isser weg. Das Rauche in die Kneipe soll ja komplett abgeschafft werde - finallement. Die arme Raucher, mir mussen leider draußen bleiben!" Obwohl se soviel für die Gesellschaft mach! Die zahle Tabaksteuer unn - die halte nischt so lang! Wie bei unser Opa: mit 72 war Schlüss. Da wußte mir vorher schon: Pflegestufe drei erreischt der im Lebe nischt. Der hat auch keine teuere Operatione mehr gebraucht. Was sollte der auch mit ein künstlisch Kniegelenk am abbene Raucherbein. Och, was seh isch da in mein Weinglas? Ein Operation? Was? Da lieg ja isch - auf die OP-Tisch? Das soll die Zukünfte sein? Nix da! Ohne misch! Non! (trinkt aus) - So! Leer. Ein gutes Wein sollt' mer eigentlisch nischt so stürze, aber wenn er so ein blöder Zukünfte vorhersagt. Non! -ENDE Beitrag 1 / Kugel- M 02 Handling (9?) Who is who im Saarland? Moderator Was sich liebt, das neckt sich. So entstanden Spitznamen. Und weil sich die Saarländer alle lieb haben, gibt es auch ganz viele Spitznamen. So ist das im Dorf und am Rande der klugen Republik. Wir verraten jetzt keine Spitznamen, das überlassen wir anderen. Mal hören, ob Honecker auch vorkommt. Beitrag 2 Spitznamen / Koch - 2.51 einkürzen E 01 (Oskar-Rufe) ?Oskar, Oskar ?? AUT Nur wenige schaffen das, was er geschafft hat: seinen Namen zum Markenzeichen zu machen. Bei der letztjährigen Maikundgebung auf dem Platz vor dem Saarbrücker Staatstheater musste selbst der IG-Metall Vorsitzende Berthold Huber diese Erfahrung machen. Huber geißelte die Gier der Kapitalisten ? E 02 (Huber) ?Ihr wisst es, wo wäre Saarstahl heute, wenn der Staat nicht eingegriffen hätte.? AUT ? die Menge aber begeisterte sich für einen anderen, der gar nicht auf der Rednerbühne stand. Für Oskar Lafontaine. E 03 (Oskar-Rufe) ?Oskar, Oskar ?? AUT Huber war nicht erfreut. E 04 (Huber) ?Macht das nachher, bitte!? AUT Heute nicht mehr aber in den 1990er Jahren, als Oskar Lafontaine noch Ministerpräsident im Saarland war, wurde er nicht selten als Napoleon von der Saar tituliert. Er selbst war mehrfach im Karneval mit napoleonischem Dreispitz aufgetreten. Gelegentlich wirbt er in Postwurfsendungen noch heute seine Anhänger für den politischen Aschermittwoch in napoleonischer Aufmachung. Dem Karneval verdankt auch ein anderer, Ministerpräsident Peter Müller, einen Spitznamen. ?De brääd Pit?. E 05 (Seitz) ?Peter Müller, wie nennen wir ihn?? (Publikum) ?De brääd Pit.? (Seitz) ?Jawoll, de bräd Pit. Seine Leibwächter sind die Pit bulls, die von den Roten die red bulls und die von den Grünen die fishermen?s friends .? AUT Das Copyright auf ?de brääd Pit? hat Schorsch Seitz. Er ist eine musikalische Faschingsgröße, die in der 5. Jahreszeit auf keiner saarländischen Bühne fehlt. Und de brääd Pit ist zunächst als Wortspiel entstanden in Zusammenhang mit dem amerikanischen Schauspieler Brad Pitt, lässt jedoch auch andere Deutungen zu. Mit einem Spitznamen versehen war auch der erste saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann. Noch heute redet die saarländische Bevölkerung von ?Joho?. Wegen seiner Körperfülle und seiner markanten Brille ein ganzes Amtsleben lang ein Fall für die Karikaturisten. E 06 (Seitz) ?Jo mir sin a kloores Land?? -ENDE Beitrag 2 / Spitznamen- M 02 Haindling (9?) Was Jacques dem MP sagen würde? Moderator Wir sind im Landstrich der Überzeugungen unterwegs. ?Das Saarland wird es noch lange geben?, diktierte vor gar nicht langer Zeit Ministerpräsident Müller sein Wissen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in den Griffel. Damals glaubten wir ihm, haben aber zwischenzeitlich unseren Glauben ablegen müssen - wegen Jamaika. Dem Saarländer darf man nicht glauben, was er sagt - rein sprachlich gesehen. Sie können also ganz entspannt lächeln, wenn ein Saarländer von sich gibt: ?Isch holl mir?s Lewwe.? Sie nicken ihm dann seelenruhig und freundlich zu, denn er will sich nicht noch ein Leben holen, also noch länger leben, egal wo; nein, zwar will er es sich nehmen, jedenfalls in der wörtlichen Übersetzung. Aber er meint es nicht wörtlich so, sondern mehr anders. Ihr Gesprächspartner will Ihnen eigentlich nur sagen, was Sie ihm unbesehen abnehmen, nämlich, er habe sich überanstrengt. Kein Wunder bei den Verhältnissen dadorten. Herr Jacques, immer noch im Bistro, sitzt vor seinem Weinglas und vielen Fragezeichen. Beitrag 3 PM im Bistro / Schönauer - 2.01 G 01 Bistro (belebter) Part 3 / Cybinski AUT Oh la la - wie bitte? Was isch unser Ministerprésident Peter Müller sage würd? Hm, er war ja schon oft in meine Bistro, früher. Isch kenn ihn ja, aber das is in die Sarrelande normal: jeder kennt jeden. Unn an die Tresen isch hab die Peter Müller schon oft was gesagt, ja, unn jetzt kommt er ebe nischt mehr. Aber wenn er komme würd, hm, zuerst isch würd' ihm mein herzlischer Beileid ausdrück zu seine Wahlerfolg. Immerhin 13 Prozent Verlust, das is Guiness-Buch-verdäschtisch. Unn würd isch ihn frage, ob da nischt eine Rücktritt vielleischt besser, also, so aus moralischer Gründe. Dann isch würd ihm wahrscheinlisch erkläre, was Moral is - isch mein, er is eine Politiker. Unn dann würd' isch ihn vor allem mal frage, warum er sisch das antut: Ministerprésident in ein Jamaika-Koalition? Dafür mußt er all sein Grundsätze über Bord werfe. Was hat er vorher noch so Errungenschafte wie die Studiengebühr verteidischt! Das wär absolumment notwendisch? unn jetzt: alles weg, worum er jahrelang gekämpft hat. Die ganzer Glaubwürdischkeit in die Binsen. Spätestens jetzt würd' er mir wahrscheinlisch furschtbar leid tun, naja, unn isch würd' ihm eine Schnäpsje einschenke. Was würd' isch die Peter Müller noch sage? Eine Tipp würd' isch ihm gebe: Ob er nischt besser nach Berlin gegange wär. Das wollt' er eh schon lang. Ja, als eine Minister ? Aber, stimmt. Is naturellement auch irgendwo ein Blamasch, jetzt, nach so ein Wahlergebnis, vor die Kanzlerin zu trete, obwohl, die hat das mit die Verlust ja dann sogar nachgemacht. Ja unn dann würd isch ihm wohl ein Gläsje nachschenke. Unn dann würd isch frage, wie er die horrende Schulde von die Saarlande abbaue will, während isch vorsorglisch die Schnäpsjer schon mal abkassier. Unn sag dann: Weißte was? Am beste machste noch mehr Schulden. Und schon sinn mir erstmals als Dritter-Welt-Land anerkannt, sinn überall in die Gespräsch unn die Zeitunge und Nachrischte sinn voll von uns. Unn endlisch weiss mer mal eine bisje mehr von die Sarrelande, als nur die Größe: nämlisch ungefähr so groß, wie ein mittleres Ölteppich. -ENDE Beitrag MP / Schönauer- M 02 Haindling (9?) Warum er nicht mehr sprayt? Moderator Nichts ist ewig im Saarland. Das hat dort Tradition, die Sprayer wissen ein Lied davon zu singen. Graffiti wird dort schnell vom Tisch gewischt, doch was ein waschechter Saarländer ist, der sprayt nur so vor Ideen. Doch gelegentlich und irgendwann trifft er auf die Wirklichkeit. Die ist zwar hart wie Beton, aber nicht ganz so farbig. Beitrag 4 Sprayer / Koch - 2.31 G 01 Geräusch Spray-Dose AUT Die Spray-Dose hat ihn über Jahre begleitet, auch wenn er heute lieber zum Pinsel greift. Irgendwann sagt Reso, alias Patrick Jungfleisch, hatte er keine Lust mehr darauf, weggewischt zu werden und ist auf Leinwand umgestiegen. E 01 (Reso) ?Die ganze Energie, die Zeit, das Geld, das man investiert hat, um Bilder im Außenraum zu malen, das ist sehr schnell vergangen. Entweder die Bilder im Außenraum werden übermalt oder gereinigt und das ist auch ein Punk t, der mich frustriert hat, das ist bei Leinwänden anders.? AUT In insgesamt 12 Ländern hat er gemalt, immer auf Einladung. So läuft das ? wenn man gut ist - in der Graffiti-Szene. Besonders häufig war er in Basel, Paris und in New York, wo er Familie hat und seine Graffiti-Leidenschaft ihren Anfang nahm. E 02 (Reso) ?Die Reisen dorthin haben mich doch sehr stark geprägt. Und das, was ich aus den Großstädten mitgenommen habe, ist das, was ich hier umgesetzt habe.? AUT Ohne diese Ausflüge in den Dunst der Großstädte fiele es ihm schwer, sich zu Hause im Saarland künstlerisch weiter zu entwickeln. Denn er fühlt sich als waschechter Saarländer, der an der Heimat klebt. E 03 (Reso) ?Ich denke, dass das bei jedem ordentlichen Saarländer so ist, dass man doch eine gewisse Heimatverbundenheit hat.? AUT In New York und in Paris, wo er viele Ferien verbracht hat, sind die Galerien längst auf ihn aufmerksam geworden. Zu Hause hingegen Fehlanzeige. E 04 (Reso) ?Im Saarland ist es immer so, der Prophet aus dem eigenen Land taugt nichts.? AUT An den Pariser Hochschulen habe Graffiti oder urban art inzwischen einen festen Platz, sagt Reso, der Lehrer, der Kunst und Französisch unterrichtet. An der Kunsthochschule seines Heimatlandes könnte er sich das ebenso gut vorstellen. Experimentierfreude ist allerdings nicht das Markenzeichen der Verantwortlichen des saarländischen Kulturbetriebes. Das weiß auch Reso. E 05 (Reso) ?Die Leute hier, denke ich, sind auch sehr vorsichtig und was kulturelle Dinge betrifft nicht unbedingt die offensten Menschen. Aber ich denke, dass man aus dem Saarland schon einiges machen könnte, dass die richtigen Leute auch einiges bewegen könnten.? AUT Die richtigen Leute ? die also, die im Moment im saarländischen Kulturbetrieb das Sagen haben - wollen keine Experimente wagen. Für Neues fehle das Geld, äußerte sich gerade erst der saarländische Minister für Bundesangelegenheiten, dem das Kultusressort kostengünstig zugeordnet wurde. -ENDE Beitrag 4 / Sprayer- M 02 Haindling (9?) Musse mir jetzt umlerne? Moderator Wir waren platt ? auch wegen des Dialektes, der dadort gemeinhin als Platt bezeichnet wird, aber so seine Höhen und Tiefen hat. Gelegentlich wähnten wir uns in der Türkei unter deutschsprechenden Einheimischen. ?Ich habe kalt? ? der Saarländer kennt es nicht anders, unsere deutschsprechenden türkischen Brüder und Schwestern können es nicht anders. ?Ich habe kalt? ? an der Saar und am Bosporus sagt man es, wenn einem so ist, soll heißen: Mir ist kalt. Deshalb der Ruf nach Jamaika? Oder wegen der Bananen? Wie damals in die D-D-eRre? Beitrag 5 Jamaikanisch / Schönauer - 2.09 G 01 Bistro (ruhig) Part 1 / Cybinski AUT Oh la la ? die Sarrelande is jetzt jamaikanisch geworde. Vorher hatte mir 3 Wahle - es war schlimm! Monatelang! An jedes zweite Laternepfahl hing eine Politiker! Non, seine Bild! Und vor die Wahl war noch alles klar: rot-rot-grün. Ja, alle wollte die Wechsel - unn dann kam doch alles annerst. Unn die Grüne sinn plötzlisch umgefall. Was heißt plötzlisch? Wurde ihne ein paar Ministerposten aufgedrückt, schon ware alle Bedenken wie weggewischt. Zur Not werde eben ein paar neue Minister erfunn, die Steuerzahler zahlts - unn fertisch. Trotzdem, es war rischtisch peinlisch, wie die Spitzepolitiker um die Grünen-Chef, die Hübert Ülrisch rumgeschlischt sinn. Der hat sisch gefühlt, wie die Napoléon von die Sarre unn hat das wochenlang ausgekostet. A propos gekostet. Auch in die Saarland ist mer käuflich - unn wer weiss, was die regierender CDU dem Hübert Ülrisch alles versprocht hat. Immerhin wird in drei, vier Jahr der Chefsessel von die Totogesellschaft wieder frei - unn ein halber Million Jahresgehalt. Das is mehr, als Fussmatte von Ford Mondeos zu verkauf. Da is vor Jahre unser Obergrüner nämlisch mal mit ein paar dubiose Auto-verkäufe aufgefall. Er hat gesagt, es wär ihm nur um die Fußmatte gang. Aber mit so Kleinkram muss sisch der Grüne jetzt nischt mehr rumschlage. Jetzt isser mit sein 5,9% Wählersstimme quasi Herrscher von die Sarre, weil die Peter Müller hat so viel verlor, dass er musst all sein heilische Küh schlachte, sein ganzer Parteiprogramme wegschmeisse für dieser Koalition, damit er wenigstens im Amt bleibt, unser Mister-Minus-13 Prozemt. Die Gelbe habe sisch auch rücke-di-zücke eingekauft. Ein schöner Spende an die Grünen vom Weihnachtsmann ? Osterhas', non, Ostermann, so heißt er. Isch muss mir den Name merke. Ist immerhin der Pate von der Saar. Das is ja jetzt der, wo künftisch die Fäden zieht. Hat ja auch genug dafür bezahlt, oder wie hat die Oskar gesagt: Der hat sisch sein Regierung zusammegekauft. Nachdem pünktlisch seine Prozess wege Untreue unn Steuerhinnerziehung eingestellt worde is ? irgendwie ... das is ebe jamaikanisch. Naja, es kann nur besser werde. Auch wenn's nur die Wetter is ? weil die Klimakatastroph, die is wirklisch versproch! Unn wenn hier erstmal Palme spriesse, dann wächst zusamme, was so schön zusammepaßt: Saarland, Palme, Jamaika ? unn isch weiss endlisch, was ein rischtisch Bananerepüblik is. -ENDE Beitrag 5 / Jamaikanisch- M 02 Haindling (9?) Saarland wirklich nicht nötig? Moderator Ist doch alles Käse! Sie kennen den Spruch und das dazu passende Gesicht ihres Gesprächspartners. Aus uns unerklärlichen Gründen machte die CDU im Saarland bei den letzten Wahlen Werbung mit Käsehäppchen, selbige bestückt mit der Deutschlandfahne. Das hat die Fahne nicht verdient, immerhin handelt es sich um ein nationales Symbol! Und dann zierte noch das Konterfei des damals-heute Ministerpräsidenten den Käsebissen!! Wir trauten unseren Augen nicht - im Fernsehen, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, es mußte also stimmen. ?Saarland ist fertig!? schrieb uns schon vorher ein Herr, der eine wirklich sehr eigene Meinung zum Saarland und so Wahlen und so hat. Beitrag 6 Wahlen und so im SL / Betz ? 2?19? AUT Ist es nicht etwas übertrieben, einem kleinen Flecken im äußersten Südwesten Deutschlands dieses Privileg einer föderalen Selbstverwaltung zuzugestehen? Ein Sektor mit gerade einmal einer Million Einwohnern, noch nicht einmal so groß wie manche Landkreise in anderen Bundesländern, leistet sich ein eigenes Parlament mit einem kompletten Kabinett? Was gibt es da für einen Ministerpräsidenten für staatstragende Aufgaben zu erledigen? Nun, er muss wahrscheinlich jedem Ehepaar, das seine Silberne Hochzeit feiert, persönlich gratulieren, und er wird auch mit großem Brimborium eine neu gestrichene Parkbank im Saarbrücker Zoo einweihen dürfen. Aber damit hat es sich dann auch mit der Regierungsarbeit. Außerdem muß man die Fähigkeit zur politischen Mündigkeit der Saarländer durchaus in Frage stellen. Immerhin fehlen den Einwohnern einige Jahre Grunderfahrung mit der deutschen Demokratie. Schließlich wurde das Ländchen erst 1955 in den Schoß der westdeutschen Länderfamilie aufgenommen. Hat man da zum Urnengang überhaupt die politische Reife? Zudem hat die französische Besatzungszeit ihre Spuren hinterlassen. Zwar läuft der gemeine Saarländer nicht mit dem Barrett auf dem Kopf, der Gauloise im Mundwinkel und dem Baguette unterm Arm umher, aber nirgendwo kriechen mehr Renaults, Peugeots oder Cirto?ns herum als auf Saarbrücker Straßen und nirgendwo sonst nennt man eine Fleischwurst eine Lyoner? Nicht zuletzt deswegen redet man im Südwesten immer noch vom Saargebiet. Und viele erinnern sich noch an die Bezeichnung MUF(gesprochen muff), die Militaire Union Francaise, weshalb man in der Pfalz den Saarländer auch heute noch gerne als Muffländer betitelt. Ein weiterer Grund, die politische Mündigkeit zu hinterfragen, ist ein äußerst zweifelhaften Charakterzug des saarländischen Menschenschlags. Er leidet an chronischer Selbstüberschätzung. Größenwahn wird ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Wahrscheinlich ein Minderwertigkeitskomplex, der seine Ursache in der provinziellen Enge und der Winzigkeit dieses Landstrichs hat. Bedingt durch diese Angeberei, gepaart mit der Großmannssucht eines Gernegroß, kann dem Saarländer deshalb eine gewisse Ähnlichkeit mit dem französischen Staatspräsidenten Sarkozy attestiert werden. Die logische Schlussfolgerung wäre deshalb, statt der Landtagswahlen, das ganze Saarland als Morgengabe an Frankreich zurückzugeben. Im Interesse der in den letzten Jahrzehnten wunderbar funktionierenden deutsch-französischen Freundschaft ist davon allerdings dringend abzuraten. -ENDE Beitrag 6 / Wahlen und so- M 01 Haindling (54?) REGIE Musik kurz frei & unter Moderator legen Moderator Das war der Landgang Saarland. Im deutschen Jamaika schauten und hörten sich um Tonia Koch und Detlev Schönauer sowie Hans-Peter Betz. Als Reiseleiter vom Dienst moderierte sich Claus Stephan Rehfeld durch die Sendung. Der nächste Landgang steht dann am 26. Februar auf dem Programm. Wir haben uns schon mal die Landkarte von der Sandbüchse namens Brandenburg besorgt. Schönen Tach noch. REGIE Musik frei & ausspielen -ENDE Ablaufplan Landgang SL- 13