COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Menschen und Landschaften 22.07.2007 Moskauer Roulette Einige Besonderheiten russischer Freizeitgestaltung Von Boris Schumatsky Deutschlandradio Kultur 2005 MUSIK Prokofiev "Semero ich", CD Track 9 ERZÄHLER Dass dieser Abend ausgerechnet für Alex, den unumstrittenen Großmeister des Roulettes, kein gutes Ende nahm, war nicht meine Schuld. Nein, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil. Ich glaube sogar, dass die drei Spieler, die ich im Moskauer Casino mit dem unzweideutigen Namen "Kapitalismus" kennen lernte, es vielmehr auf mich abgesehen hatten. Aber ich bin nicht sicher, ob ich davon überhaupt erzählen soll. MUSIK Prokofiev "Peter und der Wolf", CD Track 11 ATMO Casino ERZÄHLER Alex, Tolja und Swjatoslaw sitzen mit mir am grünen Roulettetisch. Die drei Freunde werden mich in die Geheimnisse des Spiels einweihen, vielleicht trinken wir sogar ein Glas Wein zusammen. Und spielen? Ja, ein bisschen spielen werden wir auch, aber natürlich nicht so verbissen wie die Männer am Nachbartisch. Immer wieder werfen sie gleich mehrere schwarze Jetons im Wert von hundert US Dollar pro Stück auf das grüne Tableau. Und immer wieder sammelt der Croupier die Plastikmünzen ratternd ein und lässt sie auf Nimmerwiedersehen in einer Schublade verschwinden. ATMO Jetons fallen in die Schublade ERZÄHLER Wir werden uns nicht mitreißen lassen. Jeder von uns hat sich ein Limit gesetzt: Einhundert Dollar. Das Geld haben wir in Zwei-Dollar-Jetons eingetauscht, und darüber hinaus werden wir keinen Cent setzen. Der Croupier wirft die Kugel auf den Drehteller, die Kugel kreist, er fordert uns auf, "das Spiel zu machen". ATMO Croupier, Kugelgeräusch, Toljas Annoncen ERZÄHLER Tolja, ein großer Mittfünfziger mit dem langen Haar eines Priesters, macht die ersten Einsätze. Die Kugel wird langsamer, und der Croupier, ein etwa Zwanzigjähriger im weißen Hemd sagt: "Nichts geht mehr, danke!" - ?Danke!? wiederholt die Tischchefin, die das Spiel von einem hohen Stuhl aus beaufsichtigt, weil Tolja immer neue Jetons auf das Tableau wirft. ATMO Croupier, Tischchefin, Kugel ERZÄHLER Die Kugel fällt in den Zahlenkranz, überspringt mehrere rote und schwarze Fächer und bleibt schließlich in einem liegen. 31 Rot. Tolja hat verloren. ATMO Jetons fallen in die Schublade ERZÄHLER Wenn es dunkel wird in Moskau, leuchten die Casinos wie luxuriöse Kreuzfahrtschiffe. Sie werben mit überdimensionalen Neontafeln, grellroten Dollarzeichen und zahllosen Lichterketten. Vor einem Casino steht ein fünf Meter großer Elefant als Glücksbringer. Vor dem nächsten thront auf einem farbig beleuchteten hohen Postament ein 600er Mercedes. Moskauer Casinos sind den Spielbanken in Las Vegas nachempfunden, nur dass sie nicht in der Wüste von Nevada stehen, sondern zum Beispiel auf dem "Nówyj Arbát", der Flaniermeile, die direkt zum Kreml führt. Es gibt in Moskau inzwischen 56 große Casinos und ungezählte Spielhöllen mit über 50 000 so genannten "Einarmigen Banditen". Ich kenne die Stadt noch anders: Wo jetzt Casinos sind, waren früher Restaurants, Supermärkte oder Kinos. Im einstigen Filmtheater "Rossija" findet man heute den Spielsalon "Shangri-La", in einem ehemaligen Konfektionsgeschäft das Casino "Krone" und im Kino "Havanna" das "Kultur- und Vergnügungszentrum Kapitalismus?. Swjatoslaw hatte das Casino ausgewählt. Swjatoslaw ist Mitte Dreißig und versucht sich im investigativen Journalismus. Sein älterer Freund Tolja bezeichnet sich als "Businessman". Alex, wie Tolja um die fünfzig, hat sich als Schriftsteller vorgestellt. So viel weiß ich schon: Er ist der berühmteste Spieler Russlands, und auch heute macht der schlanke Gentleman im gediegenen Dreiteiler seinem Ruf alle Ehre. ATMO Kugel, "Yes!" ERZÄHLER "Yes!" Alex freut sich. Der Croupier zahlt ihm aus der Jetonkasse seinen Gewinn aus. Toljas Einsätze wirft er in die Schublade. Der große Mann spielt nervös mit den verbliebenen Jetons. In seinen breiten Händen schlagen sie laut gegeneinander. Mir fällt auf, dass die Finger von Toljas rechter Hand stark gekrümmt sind. ATMO Kugel fällt, Croupier sammelt die Jetons, Alex im Gespräch, Croupier, Tischchefin ERZÄHLER Alex gewinnt wieder. Meine Jetons sammelt der Croupier ein. Es waren die letzten. Swjatoslaw, der anfangs mit sehr hohen Einsätzen spielte und bereits alles verloren hat, beobachtet das Spiel gelangweilt. Ich lege einen 20-Dollar-Schein auf das grüne Tableau und bekomme noch einmal zehn Jetons. Es werden definitiv die letzten sein für heute. Mir scheint, inzwischen habe ich schon ein Gefühl für das Roulette bekommen, auch die Spieler verstehe ich viel besser. Und deswegen bin ich ja schließlich hier. Alex kommt her, ?um Geld zu machen?, wie er selbst sagt. O-TON Alex 1. SPRECHER Ich bin mir hundertprozentig sicher: Heute gewinne ich! Und morgen auch, vielleicht nicht so viel, aber dann werde ich auf jeden Fall übermorgen alles zurückgewinnen. Aber nach einem Gewinn das Casino zu verlassen, das ist das Schwierigste überhaupt. Ich habe in vielen Ländern gespielt und muss sagen, dass beispielsweise die Amerikaner ? eine äußerst pragmatische Nation ? sich bereits mit dem kleinsten Gewinn zufrieden geben. Natürlich gibt's auch dort große Gewinne: Eine Hausfrau, sie heißt Brewery, gewann an einem Spielautomaten zwölf Millionen, aber alle geben sie sich auch mit einer Kleinigkeit zufrieden. Wir Russen sind da anders. Wir wollen immer mehr! Immer mehr! MUSIK Schaljapin ?Vdol po Piterskoj?, CD 1 Track 18 ERZÄHLER Swjatoslaws Handynummer hatte mir eine Bekannte gegeben. Sie arbeitet in einem Casino. Als ich ihn anrief, sagte Swjatoslaw sofort "du" zu mir und nannte mich "Kollege". Von seinen Freunden erzählte er nur, dass Tolja zwei Jahre in Untersuchungshaft war und wegen Betrugs zu 20 Jahren verurteilt worden sei ? auf Bewährung. Und Alex habe sich zwei Millionen Dollar von der Mafia geliehen und sie bis auf den letzten Cent verspielt. Ich war gespannt. Schon im Casinofoyer erzählte mir Alex, dass er nicht nur Schriftsteller, sondern Antiquitätensammler und Unternehmer sei. Wegen seiner strammen Haltung und betont distanzierten Attitüde erinnerte er mich an einen russischen Adligen, der nach der Oktoberrevolution nach Paris geflohen war. Und tatsächlich war es Frankreich, wo Alex vor zwanzig Jahren die Leidenschaft seines Lebens entdeckte: Das Roulette. Als armer sowjetischer Tourist sei er damals nach Paris gefahren, erzählt er am Roulettetisch. O-TON Alex 1. SPRECHER Es war in Enghien bei Paris, in einem Casino für Arme und Ausländer. Damals konnte ich noch nicht spielen. Ich setzte immer auf die 29, und die 29 kam dreimal hintereinander. Ich gewann nicht viel, 20 000 Francs. Ich weiß noch, wofür ich sie ausgab: Ich kaufte mir eine Sex-Enzyklopädie. Zehn Bände! In der Sowjetunion gab es so etwas nicht. Ich brachte zwei Exemplare mit, eins für mich, das andere wollte ich im Antiquariat verkaufen. Ein paar Geschenke kaufte ich natürlich auch. Später habe ich in Deauville gespielt. Die Schriftstellerin Francoise Sagan hatte als junges Mädchen dort einmal acht Millionen Francs gewonnen. Von dem Geld kaufte sie sich eine riesige Datscha. Sie war eine der leidenschaftlichsten Spielerinnen, die ich kenne. Wir haben oft zusammen gespielt, aber ich muss leider sagen, sie war nur mittelmäßig. ATMO Kugel, Gläser ERZÄHLER "Sa udátschu!" sagt Alex, auf das Glück. Wir stoßen an. In den großen russischen Casinos sind die Getränke gratis. Alex und ich trinken Rotwein, Swjatoslaw hat sich ein Mineralwasser bestellt, Tolja ist bereits beim zweiten Cognac. Wir spielen weiter. Ich setze sehr vorsichtig, meist gleichzeitig auf vier oder sechs Zahlen. So kann man nicht viel gewinnen, aber auch meine Verluste halten sich in Grenzen. Toljas Einsätze verschwinden nach und nach in der Schublade des Croupiers. Doch es ist ihm keine Enttäuschung anzumerken. Seine restlichen Jetons dreht er phlegmatisch zwischen den Fingern. ATMO Alex, Glas, Gelächter, Klingel ERZÄHLER Alex gewinnt wieder. Er langt zu heftig nach den Jetons und wirft dabei sein Weinglas um. Es sei eine völlig banale Situation, erklärt er, "so etwas" würde ihm immer wieder passieren, das Casino locke mit gratis Alkohol und Zigaretten. Nur Drogen gäbe es hier leider nicht. An seinem Weinglas hat Alex nur ein paar Mal genippt. Dennoch wirkt er wie betrunken. Bei längeren Wörtern kommt er sogar ins Stottern: O-TON Alex "Okasi? Okasinosilas? Perwoje Casino Savoy?" 1. SPRECHER Es war so aufregend damals, als Russland casino... casinoisiert... casinofiziert wurde. Das erste Casino in Moskau, das ?Savoy?, öffnete 1989. Der damalige Premierminister Ryschkow unterzeichnete persönlich eine entsprechende Verordnung. Er hat es mir selbst erzählt. Im "Savoy" spielten nur Ausländer. Und die Gewinne wurden nie ausgezahlt ? ich meine, nicht direkt. Man bekam Verrechnungsschecks, die man nur im Ausland einlösen konnte. ERZÄHLER Mit dieser Maßnahme versuchte die letzte Regierung der UdSSR, die Sowjetmenschen vom Glücksspiel fernzuhalten. Die überwiegende Mehrheit konnte es sich ohnehin nicht leisten. Alex, der Pionier des sowjetischen Roulettes, hat natürlich trotzdem im "Savoy" gespielt. MUSIK Prokofjew "Der Spieler", Neeme Järvi, CHAN 8803, 1990 ERZÄHLER In Moskau leben inzwischen mehr Millionäre als in jeder anderen europäischen Hauptstadt. Die Casinos müssen nicht länger um die wenigen Spieler aus dem reichen Westen buhlen. Mit einheimischen Kunden läuft das Geschäft sowieso besser. Die Glücksspielindustrie präsentiert das Roulette als russisches Nationalspiel. Im Foyer des Casinos "Kapitalismus" hängen Ölportraits von Puschkin, Tolstoi, Dostojewskij ? Idole der russischen Seele und zugleich leidenschaftliche Zocker. Dostojewskij verspielte 1865 in Baden-Baden den gesamten Vorschuss auf sein nächstes Buch. Daraufhin diktierte er den Roman in nur 28 Tagen. Es war ?Der Spieler?. - "Das Roulette?, schrieb Dostojewskij? 2. SPRECHER ?Das Roulette ist geradezu für die Russen erfunden. Der Russe ist nicht nur unfähig, Kapitalien zu erwerben, sondern er vergeudet sie auch, wenn er sie besitzt, in ganz sinnloser und unverständiger Weise. Dennoch brauchen auch wir Russen Geld, und deswegen greifen wir mit freudiger Gier nach solchen Mitteln wie das Roulette, wo man innerhalb von zwei Stunden, ohne sich anzustrengen, reich werden kann. Und da wir nun unbedacht und ohne rechtes Bemühen spielen, so ruinieren wir uns durch das Spiel völlig!" ERZÄHLER Ein halbes Jahrhundert später komponierte Sergej Prokofjew nach Dostojewskis Roman die Oper ?Der Spieler?. MUSIK Prokofjew "Der Spieler", Neeme Järvi, CHAN 8803, 1990 ERZÄHLER So unüberlegt und planlos wie einst Dostojewski spielt heute wohl kaum noch jemand in Moskau. Swjatoslaw, Alex und Tolja betreiben das Roulette wie eine Wissenschaft. Sie spielen mit System. Sie beobachten aufmerksam die Croupiers und sind immer auf der Suche nach ihrem "eigenen" Dealer, wie der Croupier im Spielerjargon genannt wird. Dieser Traumcroupier soll eine konstante Wurftechnik haben, die auf wiederkehrende Gewinnmuster schließen lässt und Zahlen voraussehbar macht. Dabei wissen die Spieler genau, dass dies unmöglich ist. Swjatoslaw hatte zu mir gesagt: "Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, beim Roulette reich zu werden, Kollege: Nämlich, das Casino zu kaufen." Tolja wiederholte oft einen Spruch von Albert Einstein: "Auf keinen Fall bringt es einer fertig, beim Roulette zu gewinnen, es sei denn, er stiehlt Geld vom Tisch, wenn der Croupier nicht hinsieht." Ein älterer Spieler, erzählt Tolja, habe ihm einst die drei Gebote des Spielers beigebracht: O-TON Tolja, Alex 2. SPRECHER Das erste Gebot: Du sollst nie ins Casino gehen. Das zweite Gebot: Du sollst nicht spielen. Und das dritte Gebot: Wenn du dennoch spielst, sollst du deinen eigenen Dealer finden. ERZÄHLER "Und wie findet man seinen eigenen Dealer?" fällt Alex Tolja ins Wort. Er wird es uns sagen. Alex hat seinen Dealer einfach gekauft. Unser Croupier sammelt die verlorenen Einsätze ein. Dabei schaut er missbilligend, fast vorwurfsvoll auf Alex, der unbekümmert weitererzählt: O-TON Alex 1. SPRECHER Ich habe ihn abgepasst und ihm folgendes Angebot gemacht: Er soll die Kugel in einen bestimmten Sektor des Zahlenkranzes werfen, dort mache ich meine Einsätze. Dafür zahle ich ihm vierzig Prozent von meinem Gewinn. Aber es hat sich nicht rentiert. Er traf nur zweimal bei drei Würfen, da war sogar meine Intuition oft genauer. Dennoch musste ich mich an unsere Abmachung halten. ATMO Kugel, Alex, Swjatoslaw, Gelächter ERZÄHLER Der Croupier wirft die Kugel betont energisch. Alex schaut durch ihn hindurch; ein Aristokrat und sein Dienstbote. Wir machen unsere Einsätze, dann erzählt Alex, dass er sich bald wieder von "seinem Dealer" getrennt habe. Er sei übrigens nicht mehr im Casino. "Hat man ihn umgebracht?" will Swjatoslaw wissen. "Nein", sagt Alex gelassen, "nur gefeuert. Aber mit ihm gewann ich sowieso viel zu wenig!" MUSIK Prokofiev "Peter und der Wolf", CD Track 2 ATMO Musik, Tolja, Swjatoslaw ERZÄHLER "Schau mal, Boris", sagt Tolja zu mir und trinkt seinen Cognac auf Ex. Swjatoslaw wirft dem älteren Freund einen missbilligenden Blick zu und meint, dass er sich zwar auch ab und zu betrinken würde, aber nur, um den Arbeitsstress abzubauen. Swjatoslaw arbeitet im Auftrag seiner Zeitung als verdeckter Ermittler in Sachen Korruption und Terrorismus. Die Menschen, mit denen er zu tun hat, nennt er ?Abschaum?. - ?Sie belügen einen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken!" - Irgendwie müsse er seinen Ärger doch loswerden, bevor er zur Frau nach Hause komme, sagt Swjatoslaw. Deswegen gehe er spielen, deswegen trinke er auch. Just in diesem Moment bringt uns die Kellnerin einen Cognac. ATMO Tolja, Swjatoslaw, Kellnerin ERZÄHLER Wir haben keinen Cognac bestellt, aber Tolja langt gern zu, leert das Glas erneut in einem Zug und sagt: "So einen kann ich alle drei Minuten vertragen." Swjatoslaw bleibt beim Mineralwasser. Vermutlich hat er gerade keine nervenaufreibenden Ermittlungen hinter sich. Er hält sich auch an die Verabredung, nicht mehr als 100 Dollar auszugeben. Wir anderen machen unsere Einsätze, und wie es scheint, gewinnen wir bei jeder Runde. Vor mir liegen Jetons im Wert von ungefähr zweihundert Dollar. Ich habe eine Glückssträhne. Swjatoslaw zündet sich eine Zigarette an und meint gelassen: Ihm sei es meistens egal, was auf dem Tableau passiert. "Wie kann das sein", frage ich, "du bist doch schließlich wegen des Spiels hier?" O-TON Swjatoslaw 2. SPRECHER Ich bin nicht wegen des Spiels hier. Du irrst dich. Ich gehe ins Casino, weil ich hier lebe. Natürlich ist es fast schon krankhaft, wenn du so willst, aber ich lebe hier wirklich auf, und genau deswegen komme ich her. Das Spiel an sich interessiert mich auch, wie jetzt zum Beispiel ? schau, du hast gerade wieder fünf Jetons gewonnen! ERZÄHLER Soll ich Swjatoslaw vielleicht ein paar Jetons schenken? Aber er betont doch ständig, dass wir Kollegen sind, und wird womöglich beleidigt sein. Als wollte er Swjatoslaw necken, hebt Tolja sein Glas, das in seiner großen Hand mit den gekrümmten Fingern fast gänzlich verschwindet, und fordert den jungen Mann auf, mit ihm zu trinken. "Nein", Swjatoslaw lehnt entschieden ab, "Boris und ich sind geschäftlich hier, wir müssen arbeiten." Ich stoße mit Tolja an. Schließlich bin ich kein verdeckter Ermittler in Sachen Glücksspiel. ATMO Autor, Tolja, Gläser ERZÄHLER "Auf dich, Boris", Tolja prostet mir zu, "du musst trinken, sonst wirst du das Spiel nie wirklich verstehen." MUSIK Prokofiev "Peter und der Wolf", CD Track 11 ERZÄHLER Zeit für eine Pause. Wenn man gewonnen hat, soll man den Roulettetisch sofort verlassen, hatte Alex gesagt. Tolja und ich gehen in die Halle mit den Spielautomaten. Aus den Lautsprechern klingt die allgegenwärtige Popmusik, aber alle Plätze sind leer, niemand spielt. ATMO Autor, Tolja ERZÄHLER Wir setzen uns. Tolja hatte gesehen, dass Alex gerade 250 Dollar gewonnen hat. Der Meisterspieler habe sofort seine Frau angerufen und versprochen, die Telefonrechnung zu bezahlen. O-TON Tolja 2. SPRECHER Aber in Wahrheit ist dieses Geld bereits verloren. Heute ist er euphorisch, wie im Rausch, morgen wird er alles wieder verspielen. Sie sind nämlich beide krank. Alex ist krank, und Swjatoslaw ist auch krank. Ich kann das beurteilen, ich habe fünf Jahre spirituelle Erfahrung. Ich bin in der Kirche. Und was die Kirche vom Casino hält, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Jede Kopeke, die hier verspielt wird, ist eine Opfergabe an den Satan. ERZÄHLER Wieso er dann überhaupt ins Casino gehe, frage ich Tolja. Der gottesfürchtige Spieler ist nicht im Geringsten irritiert. Das sei doch etwas anderes, er wisse genau, was er tue. Er sei sich bewusst, dass er eine Sünde begehe, und er sei bereit, die volle Verantwortung dafür zu tragen. Die Anderen, sagt Tolja, wissen nicht, was sie tun. 99 Prozent der Casinobesucher wissen es einfach nicht! ATMO Tolja ERZÄHLER Tolja hat tatsächlich einen triftigen Grund, ins Casino zu gehen. Die Casinobetreiber sind seine Freunde. Sie haben ihm eine Goldene Mitgliedskarte geschenkt. Die Inhaber solcher Karten können im Casinorestaurant speisen, Getränke an der Bar bestellen oder sich vom Taxidienst nach Hause fahren lassen. Wenn sie das Limit von 500 Dollar pro Tag nicht überschreiten, müssen sie nichts bezahlen. Tolja darf sogar andere Leute einladen. Nur Spielmarken kann er mit der Goldenen Karte nicht kaufen. Seit er vor drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde, kommt Tolja an jedem Wochentag um acht Uhr morgens ins Casino und bleibt bis Mitternacht. Die Halle ist sein Empfangsraum, die Bar sein Büro. Hierher kommen Toljas Geschäftspartner, hier führt der "Businessman" Verhandlungen, und wenn sie erfolgreich waren, wird der Geschäftsabschluss im Casinorestaurant gefeiert. Ich frage Tolja, was sein Beichtvater davon hält. Für einen russisch-orthodoxen Gläubigen ist diese Frage eigentlich viel zu persönlich, aber Tolja antwortet dennoch: O-TON Tolja 2. SPRECHER Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen, und er untersagte es mir strengstens, ins Casino zu gehen. Ich erklärte ihm, dass ich nicht darauf verzichten könne, weil ich mir kein eigenes Büro leisten kann. Er schalt mich einen Sünder und gab mir einen täglichen Bußgang und Verbeugungen auf. Er hat Recht, ich bin ein Sünder... Wie viele Verbeugungen ich täglich mache? Vierzig. Vierzig Kniefälle! Und das ist noch viel zu wenig, weil meine Sünde so schwerwiegend ist. Ich verdiene viel mehr! Vierhundert! Ich weiß doch: Das Casino ist Satans Werk. ERZÄHLER Jetzt wird mir auf einmal klar, an wen mich Tolja von Anfang an erinnerte: An einen altrussischen Kupéz, einen Kaufmann. Bei Tolstoi oder Dostojewski kommt häufig so ein Kupéz vor, der jeden Abend in die Schänke geht und dort sein Geld für Wodka und Zigeunermusik vergeudet. Morgens sieht man ihn dann in aller Frühe in der Kirche beten. MUSIK Bassarie Kutuzov, Moskva, CD 3 Track 2 ATMO Autor, Tolja ERZÄHLER Ich habe mich in Tolja geirrt. Er ist kein altertümlicher Kaufmann sondern ein moderner Erfinder. Mit seinen "Know- hows" will Tolja "die ganze Menschheit von all ihren Problemen erlösen?. Sagt er zumindest. O-TON 7 Tolja 2. SPRECHER Von den Energieproblemen zum Beispiel. Ich habe eine Energiequelle entwickelt, in der Größe einer Autobatterie. Damit kann ein Landhaus 30 Jahre lang mit Strom und Wärme versorgt werden. Ich nenne sie WIP, abgekürzt für "Wétschny Istótschnik Pitánija" - "Ewige Kraftquelle". Der Prototyp steht bei mir zu Hause. Leider habe ich kein Geld für die Patentgebühren... Oder die Anlage zur Wassererzeugung in der Wüste, direkt aus der Luft. Zweihundert Liter pro Tag. Vor kurzem brachten mir Juden Wasser aus dem Toten Meer mit. Ich habe daraus Süßwasser für sie hergestellt. Alles in allem besitze ich zehn solcher Know-hows, die unsere Welt verändern könnten. ERZÄHLER Tolja hat ein mobiles Kommunikationssystem entwickelt, das weder Funknetze noch Satelliten braucht. Die Verbindung läuft über die Erdmeridiane. Wenn seine Erfindung erst auf dem Markt ist, dann, so Tolja, werden die Mobilfunkmultis in Kürze alle bankrott sein. Mit solchen Know-hows verdiente Tolja seine dritte Million und verbrachte anschließend zwei Jahre in Untersuchungshaft. Es sei auch sein dritter Prozess gewesen, erzählt er. Wie bei den ersten beiden verließ Tolja den Gerichtssaal als freier Mann. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, allerdings war sie ungewöhnlich hoch: Zwanzig Jahre wegen versuchten Betrugs mit falschen Edelsteinen. Von dieser Affäre hatte ich gehört. Es ging um synthetische Diamanten. Ich stelle es mir so vor: Der Erfinder und Weltenretter lockt die leichtgläubigen Unternehmer ins Casino, bewirtet sie ausgiebig auf Kosten des Hauses und verkauft ihnen dann seine hausgemachten Perpetuum mobiles oder die "Schwarzen Diamanten". Ich bin drauf und dran, Tolja einen Spinner oder Betrüger zu nennen, da holt er aus der Jackettinnentasche eine kleine Tüte heraus und schüttet eine Handvoll Diamanten auf den Tisch. ATMO Diamanten fallen aus der Tüte ERZÄHLER Tolja richtet eine Lasertaschenlampe auf die erbsengroßen Steine. Einer leuchtet glutrot auf, der andere smaragdgrün. Vor sechs Jahren hat Tolja eine Technik erfunden, um synthetische Diamanten in diesen Farben herzustellen. Ich glaube, das kann er wirklich. Und über seine gekrümmten Finger weiß ich inzwischen auch Bescheid. O-TON-MUSIK E-Gitarre ERZÄHLER Seine erste Million verdiente Tolja in der Sowjetzeit als Restaurantmusiker. Er hatte eine Band und spielte Nacht für Nacht, Jahr um Jahr. Toljas Finger krümmen sich noch dreißig Jahre später, als würde er an den Stahlsaiten seiner alten E- Gitarre zupfen. ATMO Swjatoslaw und Alex ERZÄHLER Zurück im Spielsalon überraschen wir Alex und Swjatoslaw bei einem heftigen Disput. Alex erzählt gerade, dass er schon zwei Wohnungen und ein Auto verspielt hat. Jetzt aber habe er seine Spielleidenschaft unter Kontrolle, sagt er und setzt dabei so eilig auf die 24 und auf Schwarz, dass die Jetons laut gegen das Tableau knallen. Während die Kugel immer langsamer kreist, fügt er noch hinzu: "Ich bin der tragischste Spieler Russlands." Die Kugel fällt. 24 Schwarz. Schon wieder hat Alex Glück. Oder hat er vielleicht ein Gewinnsystem? Natürlich ist längst bewiesen, dass es beim Roulette kein System geben kann. Jedenfalls kein dauerhaftes. Alex gewann am Anfang seiner Spielerkarriere viel Geld, aber er hatte es auch bald wieder verloren. Er lieh sich etwas, spielte weiter, machte Schulden. Seine Kreditgeber verkauften die Schuldscheine an die Mafia. Inzwischen besaß Alex außer der französischen Sex-Enzyklopädie auch eine einmalige Folianten- und Antiquitätensammlung. Das alles musste er verkaufen, um die Mafia zu bezahlen. Die "Anonymen Spieler" hätten ihn darauf hin in ihre Moskauer Selbsthilfegruppe eingeladen. ?Aber ich bin doch nicht krank!" sagt der Meisterspieler. Tolja bricht in Gelächter aus. Da greift Alex in seine Hosentasche und zeigt Tolja ein Bündel Geldscheine. O-TON Alex 1. SPRECHER Schau, das hier sind 100 Dollar, sogar mehr. Ich habe sie gewonnen und werde sie heute Abend nach Hause bringen. Mag meine Frau mich auch für krank halten, ich habe alles unter Kontrolle. ERZÄHLER "Ach wirklich?" meint Tolja und schlägt vor, das Geld doch lieber zu setzen. Alex bleibt standhaft. Ich frage ihn, was es für ein Gefühl war, alles verspielt zu haben? Alex antwortet, dass alle Verlierer morgens mit demselben Gefühl aufwachen: Heute werde ich garantiert alles zurückgewinnen! Sie borgen sich Geld, sie gehen ins Leihhaus, am Ende bringen sie sogar jemanden um, um sich Geld fürs Casino zu besorgen. Tolja nickt zustimmend, dann dreht er sich um und winkt der Kellnerin. ATMO Tolja, Gelächter, Kellnerin ERZÄHLER "Hey, du, kommst du mal her?" ruft Tolja. Die junge Frau zeigt sich brüskiert: "Was möchtest du?" fragt sie. Der Erfinder bestellt sich noch einen Cognac und erklärt: O-TON Tolja 2. SPRECHER Jeden Tag trinke ich einen Liter. Einen Liter Cognac. Heute war es sogar mehr. Keine Angst, ich habe alles unter Kontrolle. Sag mal, ist mir etwas anzumerken? Nein? Habe ich doch gesagt, und darauf möchte ich jetzt mit dir anstoßen. Ich bleibe immer gelassen ? im Gegensatz zu Swjatoslaw, der ganz schön ausflippen kann! ERZÄHLER In den ersten drei oder vier Minuten, als Swjatoslaw seine hundert Dollar verlor, wirkte er tatsächlich ziemlich aufgeregt. Aber mit der Zeit wurde er immer ruhiger, jetzt sitzt er fast regungslos auf seinem Platz, und nur wenn Tolja mich zum Trinken auffordert, schüttelt er jedes Mal kaum merklich den Kopf. Tolja hat keine Jetons mehr. Alex will seinen Gewinn nicht setzen. Ich spiele allein weiter. MUSIK Prokofjew "Der Spieler", Neeme Järvi, CHAN 8803, 1990, CD Track 10 ATMO Tolja "First Four" ERZÄHLER Obwohl es unter Spielern eindeutig gegen die Etikette verstößt, sagt Tolja bei jeder Runde: "Setz auf First Four!", auf die ersten vier Zahlen. Ich befolge seinen Rat - und verliere. Doch Tolja lässt sich nicht entmutigen. Je öfter wir verlören, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, am Ende zu gewinnen. Wir sollten aber ausschließlich auf ?First Four? setzen. Ich setze auf ?First Four? - und verliere wieder. Mir fällt auf, dass Tolja "wir" sagt, obwohl es eigentlich um mein Geld geht. "Wir" haben noch acht Jetons, rechnet er mir vor, das sind acht Versuche. Wir werden garantiert gewinnen. Aber ?wir? verlieren wieder. Vor lauter Enttäuschung greift Tolja nun selbst zu meinen Jetons und, kurz bevor die Kugel fällt, macht er laut seine Ansage. ATMO Tolja First Four", Kugel, Tolja, Swjatoslaw, Alex ERZÄHLER "Molodéz ? Prachtkerl - du bist gut", sagt Alex, "was für ein Treffer!" Er meint natürlich Tolja. "Wenn ihr nur wüsstet", seufzt der Meisterspieler, "wie sehr ich sie liebe, die ersten vier Zahlen!" Wie ein Hund, der seinen Blick von einem Leckerbissen nicht losreißen kann, beobachtet Alex Toljas Hand: Die gekrümmten Finger tasten nach meinen Jetons, setzen zwei davon auf die Vier, greifen sich zwei weitere, werfen sie neben die ersten, kehren schnell zurück und holen den Rest... Tolja hat unseren ganzen Gewinn gesetzt. Oder soll ich sagen, seinen Gewinn? Mich haben die Spieler völlig vergessen. Schließlich reißt sich Alex zusammen. Das Geldbündel, das er die ganze Zeit über in den Händen gehalten hat, steckt er wieder in die Hosentasche und steht auf. Ich bitte ihn, doch noch eine Weile zu bleiben. Natürlich möchte ich seine Willenskraft keinesfalls auf die Probe stellen, aber vielleicht könnten wir später unter vier Augen reden? Alex antwortet, er würde lieber im Restaurant auf mich warten. Tolja verliert wieder. Ich nehme es dem Erfinder nicht übel, obschon es todlangweilig ist, das Roulette lediglich zu beobachten. Wie hält Swjatoslaw das nur so lange aus? Ich lasse Tolja mit meinen restlichen Jetons weiterspielen und gehe mit dem Aufdeckungsreporter an die Bar. ATMO Spielhalle ERZÄHLER Im Vorbeigehen sehen wir Alex in der Automatenhalle. Er hantiert heftig an einem der Geräte. Eine junge Casinomitarbeiterin steht regungslos daneben. Mit beiden Händen hält sie ein Tablett, auf dem seine Gewinne liegen: Hohe Jetonstapel und Geldscheine. MUSIK Prokofjew "Der Spieler", Neeme Järvi, CHAN 8803, 1990. CD Track 11 ATMO Swjatoslaw an der Bar ERZÄHLER An der Bar erzählt Swjatoslaw, dass er vor kurzem in Las Vegas war. Dort habe er eine nahezu grenzenlose Freiheit erlebt. In einem amerikanischen Casino darf jeder spielen, egal, wie er gekleidet ist oder wie viel Geld er hat. Dort muss man am Eingang keine Jetons kaufen, während man in Moskau gezwungen wird, bis zu 500 Dollar einzutauschen! Ich frage Swjatoslaw, ob er vielleicht in Amerika leben möchte? O-TON Swjatoslaw 2. SPRECHER Ich will lieber mein eigenes Land verbessern. Das schwerste Erbe der Sowjetzeit ist die Ineffizienz. Und im Krieg gegen die Ineffizienz kämpfe ich an der vordersten Front, im ersten Schützengraben! MUSIK Prokofiev "Alexander Newski", CD Track 4 ERZÄHLER Als wir die Bar verließen, um Alex von den einarmigen Banditen zu erlösen, fragte Swjatoslaw plötzlich: "Habe ich dich nicht mit interessanten Leuten bekannt gemacht? Bist du zufrieden, Kollege?" Ich antwortete: "Ja". Swjatoslaw fragte, ob er effizient gewesen sei. Ich sagte wieder "ja". Da verlangte der Aufdeckungsjournalist 100 Dollar von mir. Dafür würde er mir etwas ganz Besonderes zeigen. Mir schoss durch den Kopf: Will er mir ein todsicheres System andrehen? Oder etwa zeigen, wie das Casino die Spieler betrügt? Hoffentlich führt er mich nicht in einen Raum, wo Prostituierte auf die Gewinner warten... Aber wahrscheinlich will Swjatoslaw sich bloß Jetons kaufen, nachdem er den ganzen Abend über nicht spielen konnte. Ich griff nach meiner Geldbörse, sie war leer. Ich zeigte sie Swjatoslaw. Mein Kollege zuckte enttäuscht mit den Schultern und sagte: "Dann lass uns nach Alex sehen." MUSIK Prokofiev "Peter und der Wolf", CD Track 11 ERZÄHLER In der Automatenhalle ist keiner mehr. Wir gehen zurück in den Roulettesaal. Im Saal ist Alex auch nicht. Nur Tolja sitzt immer noch vor einem Glas Cognac am Roulettetisch. Neben dem Glas liegen seine Zigaretten und ein Handy, sonst nichts. Keine Jetons. Tolja hat sie alle verspielt. Wir verabschieden uns - ausgesprochen herzlich - vom Erfinder und durchqueren auf dem Weg zum Ausgang noch einmal die Halle mit den Spielautomaten. ATMO Spielautomaten, Swjatoslaw, Casinomitarbeiterinnen ERZÄHLER Neben den wild blinkenden Geräten plaudern zwei Casinomitarbeiterinnen gelangweilt miteinander. Unser Freund, meinen sie, sei längst nach Hause gefahren. Ich frage, ob er etwa alles verspielt habe? Die Casinomitarbeiter dürfen solche Fragen natürlich nicht beantworten, aber die jungen Frauen kichern, so dass klar wird: Der Großmeister des Roulettes wird auch morgen seine Telefonrechnung nicht bezahlen können. MUSIK Schaljapin ?Vdol po Piterskoj?, CD 1 Track 18 ERZÄHLER Zuerst wollte ich hier nicht alles erzählen, was an diesem Abend geschah. Aber würde Swjatoslaw die Ergebnisse seiner Ermittlungen den Lesern vorenthalten? Und hat er mir nicht selbst erzählt, wie er arbeitet? Wenn Swjatoslaw eine Korruptionsaffäre aufdecken soll, bezahlt er eine Prostituierte für einen Tag und fährt mit ihr hinaus aufs Land, wo ein korrupter Beamter sich gerade eine schicke Villa baut. Dort erzählt Swjatoslaw, dass seine Frau und er sich nach einem Grundstück umsehen, um genau so ein Haus zu bauen. ?Was würde so eine Villa kosten?? fragt er. Die Summe erscheit am nächsten Tag in seiner Zeitung. Sollte mir also Swjatoslaw Undankbarkeit vorwerfen, würde ich ihm antworten: MUSIK Kutuzov ?Neprijatel rasbit? ERZÄHLER Ich habe euch alle drei als äußerst bemerkenswerte Persönlichkeiten erlebt. Und genauso habe ich euch hier dargestellt. Oder etwa nicht? MUSIK Kutuzov "Spassena Rossija!" - "Hurra!" 1