Literatur, Sendung vom 08.08.2010 "In der Wüste kennt nur der Kluge den Weg" Literatur aus den Arabischen Emiraten Autorin Margarete Blümel Redakteurin Dorothea Westphal Sendetermin 08.08.2010 Regie Beate Ziegs Urheberrechtlicher Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig (c) Deutschlandradio Deutschlandradio Kultur Funkhaus Berlin Hans-Rosenthal-Platz 10825 Berlin Telefon (030) 8503-0 Musik 1 Arab. Musikstück ( instrument. ) bitte einige Sek. stehen lassen, dann unter d. O - Ton u. unter Sprecherin 1 legen O - Ton 1 Monika Krauss "Wir haben einen sogenannten Literatur Bus lanciert in Al Ain. Und die Idee bei diesem Bus ist einfach: ein Bus mit interessanten Büchern. Und Kinder einzuladen, dahin zu kommen und mit uns darüber zu sprechen, welche Bücher sie aussuchen, warum sie sie aussuchen sollen." Sprecherin 1: Monika Krauss, Geschäftsführerin des Literatur - Projekts "KITAB" auf der Frankfurter Buchmesse. Musik 1 bitte hochziehen, dann wieder unter d. nächsten O - Ton u. unter Sprecherin 1 legen O - Ton 2 A. B. Tamim "'Kalima' Project is under umbrella of... new information happening in the world." Sprecher 2 ( VO ) "'Kalima' wird von der Kulturbehörde Abu Dhabis betrieben. Mit 'Kalima' wenden wir uns ganz gezielt an arabische Leser. Wir werden an die hundert Buchtitel aus diversen Sprachen ins Arabische übertragen. Auf diese Weise werden unsere Leser weit mehr als bisher an dem teilhaben, was im Rest der Welt geschieht." Sprecherin 1: Dr. Ali Bin Tamim. Er ist Direktor des Übersetzungsprojekts "KALIMA" aus Abu Dhabi. Musik 1 bitte hochziehen, dann unter d. nächsten O - Ton u. unter Sprecherin 1 legen O - Ton 3 M. al - Slaiman "Ein Buch wird ausgesucht. Die Übersetzung wird erstellt. Aber noch nicht stilistisch, noch nicht Sprachebene. Dann wird weitergeleitet an den ersten Lektor. Der versucht, ungefähr den Stil und die Personen, die Romanfiguren so angemessen zu gestalten, dass sie dem Original einigermaßen gerecht werden. Und danach bekommt ein anderer Lektor den Text." Sprecherin 1: Mustafa al - Slaiman, der deutsche Chefübersetzer von "KALIMA". Musik 1 bitte hochziehen, dann unter d. nächsten O - Ton u. unter Sprecherin 1 legen O - Ton 4 Hassan Hammad "Die emiratische Literatur ist unbekannter in arabischen Ländern sogar. Ja, die haben neue Welt. Echt. Total anders wie die Jungen aus Kairo, aus Kuwait, aus Libyen und so. Also, die sind total in Internet und sie versuchen, die neue Gesellschaft in Emirat zu erklären. Mit gutem Stil und guter Stimme und total fresh." Sprecherin 1: Hassan Hammad von "LISAN" - einem Verlag, der ins Deutsche übersetzte arabische Literatur herausgibt. Musik 1 bitte hochziehen, dann unter d. nächsten O - Ton legen O - Ton 5 Monika Krause "Und der deutsche Kulturattachee, der saß auf dem Boden in dem Bus und hatte eine Truppe kleiner Jungs um sich herumsitzen. Und der hat ihnen ganz liebevoll aus diesem ' Regenbogenfisch ' vorgelesen. Die waren so begeistert und das hat denen so viel Spaß gemacht, dass die irgendwann gesagt haben: 'So, jetzt lesen wir dir vor!' Und haben ihm das Buch abgenommen und haben dann ihre arabische Version vorgelesen. Und das hat mich ganz besonders berührt, weil ich gedacht habe: Volltreffer!" Musik 1 bitte hochziehen, dann in Kreuzblende verbinden mit Atmo 1 startendes Flugzeug bitte recht bald unter d. nächsten Text blenden Sprecherin 1: Sechseinhalb Stunden währt die Flugreise von Frankfurt nach Abu Dhabi. Es ist das größte und reichste der sieben Scheichtümer, die als "Vereinigte Arabische Emirate" bekannt sind. Auch bei der Literaturförderung nimmt Abu Dhabi eine Sonderstellung ein. Das Emirat hat eine sehr populäre TV - Dichtershow für arabische Poeten auf die Beine gestellt. Ein Bücherbus fährt in regelmäßigen Abständen die Schulen des Emirats an, um den Kindern Literatur aus aller Welt schmackhaft zu machen. Die Stiftung "KALIMA" übersetzt in Zusammenarbeit mit der Johannes - Gutenberg - Universität Mainz an die hundert Titel pro Jahr aus dem Hindi, Urdu, dem Chinesischen und aus europäischen Sprachen ins Arabische. "KITAB", ein Joint Venture der Frankfurter Buchmesse und der Kulturbehörde Abu Dhabis, hat mit der "Abu Dhabi International Bookfair" eine Buchmesse auf die Beine gestellt, die im gesamten Umkreis ihresgleichen sucht. Und: Das erste auch ins Deutsche übertragene Buch eines aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammenden Autors kommt aus Abu Dhabi. "From Rags to Riches" - "Vom Wüstensand zum Wohlstand" lautet der Titel dieses mit vielen Anekdoten gewürzten Bestsellers, der den Weg Abu Dhabis vom armen Fischerdorf zur reichen Metropole darstellt. Der Verfasser dieser literarischen Geschichtsstunde ist der in Abu Dhabi lebende Geschäftsmann Mohammed al Fahim. Sprecher 1 ( Zitat ): Das kleine Fischerdorf Abu Dhabi, das 1950 weniger als tausendfünfhundert Menschen zählte, ist heute eine moderne Stadt mit mehr als achthunderttausend Menschen. Die Entdeckung der Ölvorkommen, die Verwandlung, die sich aus unseren Bemühungen ergab, führten uns innerhalb einer Generation vom Wüstensand zum Wohlstand. Wir wohnen in modernen Wohnungen und Hochhäusern statt in primitiven Hütten aus Palmwedeln oder Lehm. Wir haben Klimaanlagen, die uns in der intensiven Sommerhitze kühlen; Decken und Jacken, um uns an kalten Winterabenden wachzuhalten. Wir waschen uns nicht mehr im Meer. Stattdessen duschen und baden wir in Badezimmern aus Marmor und wir schauen dabei in Spiegel, um die der Kaiser in Rom uns beneidet hätte. Die Welt gehört uns. Gott hat sich uns gegenüber außerordentlich großzügig gezeigt. ( Mohammed al Fahim: Vom Wüstensand zum Wohlstand Übersetzer: nicht bekannt ) Atmo 2 Flughafen Abu Dhabi Länge: dann bitte unterlegen Sprecherin 1: Drei Falken aus Pakistan sind gelandet. Fluggäste, die ihre vierstündige Reise nach Abu Dhabi auf hölzernen Sitzstangen in einer geräumigen Kiste verbracht haben. Braungefiederte und ziemlich kräftige Vögel, die eben durch ihre pakistanischen Begleiter von ihren Hauben befreit werden. Um dann wie ein Standbild auf dem mit einer dicken Schutzmanschette versehenen Arm ihres Hüters zu verharren. Und ihre Aufregung nur durch ein rastloses Blinzeln zu verraten. O - Ton 6 U. Wernery "Das hat 'ne wahnsinnig alte Tradition. Und das fing eigentlich damit an - die Beduinen haben das gemacht, weil sie ihr karges Mahl auffrischen wollten. Die haben ja nur Kamelmilch getrunken und Datteln gegessen. Mehr hatten sie ja auch nicht." Sprecherin 1: Dr. Ulrich Wernery lebt in Dubai, wo er das Falkenspital des Sultans betreut. O - Ton 7 U. Wernery "Und um mal ' nen Hasen zu fangen oder 'ne Taube oder 'nen Houbara Bustard, brauchten sie einen schnellen Vogel, einen Falken. Und jetzt ist es natürlich nicht mehr nötig, aber es ist eben ein sehr angesehener Sport." Sprecherin 1: Bis heute schlägt sich die Leidenschaft für diesen edlen Sport in Abu Dhabi in Gedichten, Geschichten und Liedern ungebrochen nieder. O - Ton 8 U. Wernery "Und dann ist das ein wunderschönes Schauspiel, das muss man sagen. Also, sensationell, wenn dieser blitzschnelle Falke, der ja bis zu dreihundertfünfzig Stundenkilometer fliegen kann, besonders, wenn er 'runterschießt. Der steigt hoch, wartet, bis der Houbara - Bustard sich erhebt und dann saust der wie ein Pfeil, wie ein Stein, 'runter, und dann versucht der, diesen Vogel zu fangen. Und der ist sehr wendig, dieser Vogel. Aber wenn ein Falke ihn nicht fängt, macht der andere das." Sprecherin 1: Ein wendiger, treffsicherer Falke wertet seinen Besitzer auf. Im Gegenzug wird er von ihm verhätschelt. Immer wieder widmen Emiratis ihren Falken, die sie als ihre Brüder bezeichnen, selbst geschriebene Verse. Und sie erzählen ihren Kindern eine der seit Hunderten von Jahren überlieferten Geschichten über die bewundernswerten, klugen Vögel. Sprecher 1 ( Zitat ): Ein Falke und ein Rebhuhn bewohnten gemeinsam eine Palme. Eines Tages aber wollte der Falke seine Söhne auf die Probe stellen und er sprach zu ihnen: " Stellt euch vor, meine Kinder, wir fangen unseren Nachbarn, das Rebhuhn, und verspeisen es. Was aber sollen wir mit den Federn machen? " " Nun ", entgegnete der älteste Sohn, " ich würde seine Federn auf einen Speicher bringen! " " Ich danke dir, mein Sohn ", gab der alte Falke zurück, " aber du bist kein kluger Jäger. Wenn es kalt wird, werden die Leute ihre Speicher leeren und sie werden bemerken, dass der Falke seine Hausgenossin, das Rebhuhn, gefressen hat. " " Lieber Vater! " ließ sich der zweite Sohn vernehmen, " ich würde die Federn augenblicks ins Meer werfen! " " Auch das geziemt sich nicht für einen klugen Falken ", entgegnete ihm der Vater, " denn die Fischer werden ihre Netze auswerfen, und wenn sie die Federn des Rebhuhns darin vorfinden, werden sie wissen, dass der Falke seine Hausgenossin getötet hat. " Nun kam die Reihe an den jüngsten Sohn. Der aber sprach: " Ich würde zuerst die Federn verspeisen, dann das Rebhuhn. " Stolz nickte der alte Falke seinem Sohn zu und sprach: " Mein lieber Sohn, du bist ein kluger Jäger! Nun kann ich in Ruhe sterben, denn in dir habe ich einen würdigen Nachfolger. " Sprecherin 1: Manchmal müssen die für ihre Wendigkeit und Schönheit verehrten Vögel auch als Synonym für den verlorenen Geliebten herhalten. In den folgenden Versen setzt die unbekannte emiratische Verfasserin ihr Los mit dem Schicksal eines weiblichen Falkens gleich. Diese Falkenfrau kehrt nach einem kurzen Beutezug heim in ihr Nest, wo sie ihre Eier zerschellt auf dem Boden vorfindet. Musik 2 Arab. Musikstück bitte einige Sek. stehen lassen, dann unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Mein Herz! Erinnerst du dich des Unheils, das der stolzen Falkenfrau widerfuhr? Sie kehrt zu den in hundert Stücke geborstenen Eiern zurück. Ihr Inneres hat sich in Nichts aufgelöst. Ihre Hülle hat tiefe Risse bekommen. Wo das Leben entwichen ist, hat die Liebe ihr Haus verloren. ( Übersetzerin: Margarete Blümel ) Musik 2 Arab. Musikstück bitte kurz hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Oh mein Geliebter mit dem dichten Wimpernpaar Jäger der geschwinden Gazelle deine Leidenschaft hat meine Nächte kürzer und jede meiner Stunden unvergleichlich kostbarer gemacht. ( Übersetzerin: Margarete Blümel ) Musik 2 Arab. Musikstück bitte kurz hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Oh Allah, wären doch die Wüstenpfade weniger unwegsam würden die Sterne mir den Weg leuchten könnte ich behende davon fliegen wie die Falkenfrau ich schnellte in der Bahn des Wüstenwinds daher ließe mich endlich vor ihm nieder und er sagte: 'Sei gegrüßt, meine Falkenfrau. Seitdem wir getrennt sind, habe ich nichts anderes getan als hier auf dich zu warten.' ( Übersetzerin: Margarete Blümel ) Musik 2 Arab. Musikstück bitte kurz hoch kommen l., dann blenden O - Ton 9 S. Sporrer "Wir hatten eine Veranstaltung mit deutschen und arabischen Dichtern, und es ging in dem Gespräch sehr stark um die unterschiedliche Art, Dichtung vorzutragen. Und über die unterschiedliche Gewichtung auch des Vortrags." Sprecherin 1: Susanne Sporrer leitet das "Goethe - Institut Golfregion", das seinen Sitz in Abu Dhabi hat. O - Ton 10 S. Sporrer "Während der deutsche Dichter sagte:' Ich trete hinter mein Gedicht zurück' - ist, sozusagen, der arabische Dichter sein Gedicht. Er stellt es dar. Und zwar auch mimisch und gestisch. Es ist fast so, dass man sagen kann, nicht der schreibt das beste Gedicht, der vom Lesen her das beste Gedicht schreibt, sondern wo Ausdruck, Mimik, Sprache in einem quasi als Gesamtkunstwerk vermittelt wird. Und das lässt sich natürlich in der Übersetzung an keiner Stelle übertragen." O - Ton 11 Sultan Al Amimi "When we say about the subject... it's the social memory of the bedouin." Sprecher 2 ( VO ) "Was macht die Bedeutung unserer Nabati - Dichtung aus? - Sie gibt unsere Geschichte wieder. Sie ist der Spiegel unserer Kultur - das gesellschaftliche Vermächtnis der Beduinen." Sprecherin 1: Sultan al Amimi, Direktor der "Akademie der Poesie" in Abu Dhabi, einem Institut zur Pflege der traditionellen arabischen Dichtung. O - Ton 12 Sultan al Amimi "Falcons, birds yeah, they still ... in desert because the life has been changed now." Sprecher 2 ( VO ) "Die Beziehung des Menschen zu seinem Falken oder auch zu seinen Kamelen, die Wüste, wie sie zum Leben erwacht, wenn es dort einmal geregnet hat - all das lassen unsere Dichter auch heute noch in ihre Verse einfließen. Während etwa Trecks durch die Wüste, um vom Sommer - ins Winterquartier zu ziehen, von den modernen Nabati - Interpreten kaum noch thematisiert werden, weil solche Dinge in unserem Leben keine Rolle mehr spielen." Sprecherin 1: Seit 1971 bilden die Vereinigten Arabischen Emirate ein Staatenbündnis, dem sieben autonome Emirate angehören. Eines davon ist Abu Dhabi, was übersetzt "Vater der Gazelle" heißt. Große, zusammenhängende Wohnsiedlungen befanden sich bereits um 3000 v. Ch. auf diesem Gebiet. Religiös, politisch, sprachlich und kulturell sind die Vereinigten Arabischen Emirate dicht miteinander verwoben. Dass Abu Dhabi inzwischen literarisch federführend ist, fußt auf den Bemühungen des vor sechs Jahren verstorbenen Staatsoberhaupts Abu Dhabis: Scheich Zayed Bin Sultan. O - Ton 13 a ) Mohammed al Fahim "This is not actually started in recent time. It was started by Shaik Zayed." Sprecherin 1: Sagt der Geschäftsmann und Autor Mohammed al Fahim. O - Ton 13 b ) Mohammed al Fahim "He wanted to give the Emiratis a personality of its own ...... until Shaik Zayed actually encouraged that in people here." Sprecher 2 ( VO ) "Scheich Zayed brachte diese Entwicklung vor mehr als vierzig Jahren auf den Weg. Er legte großen Wert darauf, dass wir unsere emiratische Kultur bewahren sollten. Ob es um unsere traditionelle Bekleidung, unsere Sitten oder um unsere Dichtung ging.... Vor seiner Zeit hatte sich niemand darum gekümmert, die Literatur des Landes schriftlich festzuhalten." Sprecherin 1: Ähnlich wie eine ganze Reihe anderer Herrscher der Region, verfasste übrigens auch Scheich Zayed selbst Gedichte in der Nabati - Tradition. Die auf der arabischen Halbinsel verbreitete Nabati - Dichtung ist mit der traditionellen Stammesgesellschaft verknüpft. Die Volkspoesie des Nabati betont, wie wichtig die seit jeher gültigen Konventionen sind. Sie ist in einem Beduinendialekt verfasst und deckt seit Jahrhunderten bis heute eine Vielzahl von Themen ab. Vom Alltagsleben über die Beziehung zum Falken oder zum edlen Pferd, dem Sehnen nach der Geliebten bis hin zu Familientraditionen, Kriegen und anderen historischen Ereignissen wurde seit jeher alles, was dem Wüstenbewohner widerfuhr, abgebildet. Musik 3 nach einigen Sek. bitte unterlegen Sprecherin 1: Zusätzlich übernahm das Nabati die wichtige Aufgabe, die Geschichte der Emiratis zu bewahren. Ohne diese in Verse gegossenen Chroniken wäre wohl vieles in Vergessenheit geraten, da es bis vor wenigen Jahrzehnten in den Emiraten nur mündliche Erzählformen gab. Musik 3 bitte kurz hoch, dann unter d. nä. Text blenden Sprecherin 1: Inzwischen werden Nabati - Verse auch in Gedichtbänden und im Internet veröffentlicht. Eine der wenigen Nabati - Übertragungen ins Deutsche hat der Hanser Verlag vorgenommen. "In der Wüste findet nur der Kluge den Weg" lautet der Titel der Gedichtsammlung. Der Autor: Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, der Herrscher Dubais und Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Sprecher 1( Zitat ): "Der alte Mann": Bei Sonnenuntergang, als das Gesicht der Sonne sich verfinsterte und die Nacht das Auge des Tages schwarz umrandete, blieb ich bei ihm stehen. Er läuft in den Fesseln des Alters, die Beine schleppend, sein Rücken gebeugt wie ein Bogen vom Alter, abgenutzt. Greisenhaft sucht mich sein Blick. in den Runzeln seines Gesichts sehe ich Buchstaben und Linien, in denen ich eine Geschichte lese, die sonst niemand kennt. Von der Schuld, die er einst aufnahm, ist er noch nicht entbunden, bis heute zahlt er sie in Raten ab. ( Übersetzerin: Leslie Tramontini ) O - Ton 14 Sultan al Amimi "It's very important for ... their families ...it's something very, very important in our culture." Sprecher 2 ( VO ) "Auch den Familienangehörigen der Dichter und ihren Landsleuten bedeutet es sehr viel, einen bekannten Poeten in ihren Reihen zu wissen. Die traditionelle Poesie beeinflusst uns in hohem Maße, sie färbt unser Meinungsbild, sie begleitet uns auf Schritt und Tritt. Deshalb sind Dichter hierzulande sehr angesehen." Sprecher 1 ( Zitat ): Die Stimme des alten Mannes klingt wie das Echo aus einem tiefen, dumpf tönenden Brunnen. Frage ich ihn, ob er die Ziele, die er sich gesteckt hat, erreicht habe, überfällt ihn die Stille der traurigen Nächte. Jetzt, bei Sonnenuntergang, erkenne ich Zeichen des Todes und die Bedeutung des Endes offenbart sich mir. Zwischen Tag und Nacht verbringen wir das Leben - bis der Gefangene den Trümmern entfliehen kann. ( Übersetzerin: Leslie Tramontini ) Sprecherin 1: Die Mitarbeiter der "Akademie der Poesie" in Abu Dhabi untersuchen und lehren die Prinzipien der Nabati-Poesie. Die Akademie gibt Gedichtbände heraus, fördert begabte Autoren und entwickelt Poesie-Formate wie den TV- Dichterwettbewerb "Poet of the Million". Atmo 3 Ausschnitt aus "Poet of the Million" bitte unter Text Sprecherin 1: An die achtzehn Millionen Zuschauer aus den Emiraten und den Golfstaaten sehen die einmal in der Woche ausgestrahlte Poesie - Show. "Poet of the Million" gibt es seit mittlerweile vier Jahren. Achtundvierzig Dichter aus zwölf arabischen Ländern treten in der Sendung gegeneinander an. Einmal im Jahr wird darüber entschieden, wer die drei besten Poeten sind. Der erste Preis ist mit umgerechnet einer Million Euro dotiert. Atmo 3 Ausschnitt aus "Poet of the Million" bitte kurz hochziehen, dann blenden Sprecherin 1: Sultan al Amimi ist einer der Juroren der Show. Wäre er jetzt auf Sendung, gäbe es wohl an dieser Stelle einen Tusch. Doch da wir uns in der "Akademie der Posie" befinden, geht einfach nur ganz leise die Tür auf. Eine Frau im schwarzen Nikab, einem Ganzkörpergewand mit Vollschleier, tritt ein: Hissa Hilal. Atmo 4 / Raum mit Stimmen von S. A. Amimi und H. Hilal bitte einige Sek. stehen lassen, dann bis zum Live - Gedichtvortag unter Text Sprecherin 1: Unter dem bis zum Boden reichenden Umhang lässt sich eine eher zierliche Frau erahnen. Ihre Augen sind das Einzige, das der Gesichtsschleier preisgibt. Während sie spricht, flattern die Hände in ihrem Schoß auf und nieder. Hissa Hilals Stimme wird von dem Tuch gedämpft, das ihren Kopf bis auf den Augenschlitz verhüllt. Man sieht und hört ebensoviel - oder ebensowenig ? - von Hissa Hilal wie während der vor ein paar Monaten ausgestrahlten Sendung von "Poet of the Million", in der die saudiarabische Dichterin ihre Verse vortrug. Atmo 5 Ausschnitt "Poet of the Million" / Vortrag Hissa Hilals bitte einige Sek. stehen lassen, dann leise unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( VO ): Er spricht von seiner offiziellen Kanzel terrorisiert die Menschen reißt jeden, der von Frieden spricht, als Beute. Die Stimme der Mutigen rennt davon. Während die Wahrheit in der Ecke steht - und schweigt. ( Übersetzer: Karim El - Gawhary ) Atmo 5 Ausschnitt "Poet of the Million" / Vortrag Hissa Hilals bitte kurz hoch, dann wieder unterlegen Sprecher 1 ( VO ): Ich sah das Böse funkeln in den Augen der Fatwas In einer Zeit, die Erlaubtes mit Verbotenem verwechselt Wenn ich die Wahrheit enthülle, kommt ein Monster aus seinem Versteck. Barbarisch in Denken und Handeln, zornig und blind es trägt den Tod als Kleid, mit dem Sprengstoffgürtel darüber. Im Kampf um Aufklärung schließe ich zu den Vögeln des Lichts auf wir wollen mit einer Welt aufsteigen, die die Ignoranz besiegt. ( Übersetzer: Karim El - Gawhary ) Atmo 5 Ausschnitt "Poet of the Million" / Vortrag H. Hilals hoch, dann bitte unter dem engl. O - Ton ( ebenfalls H. Hilal! ) blenden O - Ton 15 Hissa Hilal "We are going to do make more ... I feel should reach to the whole world. I will work in that." Sprecherin 2 ( VO ) "Wir werden schon bald mehr meiner Gedichte veröffentlichen. Außerdem wollen wir einiges auch ins Englische übertragen, damit nicht nur die arabische Welt erfährt, was bei uns vor sich geht. Dafür werde ich mich einsetzen." Sprecherin 1: Auch das ist Abu Dhabi. Eine solche Tonart wird vielleicht nicht gern gehört, aber sie darf hier angeschlagen werden. Das Emirat ist nicht ganz so schillernd wie Dubai. Es ist ein wenig leiser, um nicht zu sagen, "vornehmer" als sein etwas anmaßender Nachbar. Außenpolitisch sind alle sieben Emirate pro - westlich eingestellt. Besonders in Abu Dhabi ist über die Jahrzehnte hinweg dezent, aber deutlich, ein ziemlich liberales Klima entstanden, ohne dass die eigenen Wurzeln verleugnet werden. Im Gegenteil, sie werden genährt und gepflegt, wie etwa durch die Förderung der traditionellen Dichtung. Oder durch die Einführung eines sehr angesehenen und lukrativen Buchpreises für innovative arabische Literatur. Doch dass die streitbare Saudi Arabierin Hissa Hilal mit ihren für ihr Heimatland ketzerischen Versen in der Dichter - Show nicht nur durch -, sondern sogar gut ankam, spricht für sich. Und für Abu Dhabi. Sie gewann den dritten Preis - und mehr: die Option, sich in Abu Dhabi niederzulassen. Nach diversen Morddrohungen bangt die Dichterin inzwischen, ob sie in Saudi Arabien noch sicher ist. Sollten ihre Familie und sie sich dazu entscheiden, ins liberalere Abu Dhabi überzusiedeln, betont Sultan al Amimi, werde man alles tun, um ihr zu helfen. O - Ton 16 Sultan al Amimi "Here in Abu Dhabi, in Emirates, nobody can touch her... ...to live here in Abu Dhabi." Sprecher 2 ( VO ) "Wenn sie einmal hier ist, kann ihr niemand mehr etwas anhaben. In Abu Dhabi ist Hissa Hilal in Sicherheit. Deshalb zieht sie mittlerweile auch ernsthaft in Erwägung, sich bei uns niederzulassen." Atmo 6 / Koransure bitte einige Sek., dann unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Als Augenzeuge der 50er, 60er und 70er Jahre fühle ich mich verpflichtet, die wichtigen Ereignisse dieser Jahre aufzuschreiben, um sie jüngeren Generationen zu überliefern, aber auch, um Neuankömmlingen in den Emiraten und besonders in Abu Dhabi die Lebensumstände vor der Entdeckung des Erdöls zu schildern. Die Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten hier vollzogen haben, sind kaum zu fassen, sogar für diejenigen, die sie mit eigenen Augen beobachtet und miterlebt haben. Vor etwa fünfzig Jahren stand unser Leben noch ständig auf des Messers Schneide. Ich selbst wäre heute vielleicht gar nicht hier, um dieses Buch zu schreiben, hätte Gott mich in seiner Barmherzigkeit nicht geschützt, als ich noch ein Kleinkind war. ( Mohammed al Fahim: Vom Wüstensand zum Wohlstand Übersetzer: nicht bekannt ) Atmo 6 Koransure bitte hoch, dann wieder unterlegen Sprecher 1 ( Zitat ) weiter: Im Jahre 1950 hielt mich meine Mutter beim Kamelritt über die Dünen in der heißen Sonne in ihren Armen. Der siebentägige Treck von Abu Dhabi nach Al Ain war anstrengend und ermüdend und meine Mutter schlief vor Erschöpfung ein. Ich glitt aus ihren Armen, verwickelte mich in ihrem Gewand und baumelte so eine Zeit lang an der Seite ihres Kamels. Heute schlafen meine Kinder im klimatisierten Wagen angenehm und komfortabel auf der zweistündigen Fahrt zwischen Abu Dhabi - Stadt und Al Ain! Doch damals... Endlich wandte eine meiner Tanten, die voraus ritt, sich um und sah mich so baumeln. Die Karawane hielt an,man half mir hoch, ich war wieder in den Armen meiner Mutter. Und alle dankten Gott für meine Rettung. Atmo 6 Koransure bitte kurz hoch, dann blenden Sprecherin 1: Der Verfasser dieses Textes, der vor sechzig Jahren beinahe ziemlich unglücklich vom Kamel gestürzt wäre, sitzt auf einem bequemen Sessel im Foyer des" Hilton Corniche Hotel Abu Dhabi". In einer Glasvitrine ist die arabische Version seiner Chronologie "Vom Wüstensand zum Wohlstand" ausgestellt. Zwei Stockwerke höher befindet sich der Bürokomplex, zu dem nur der Autor selbst Zugang hat: Mohammed al Fahim. Er ist der Besitzer dieses Hotels. Vor wenigen Jahrzehnten noch musste sich die Familie Mohammed al Fahims fast das ganze Jahr hindurch von Kamelmilch und Datteln ernähren. Heute gehören al Fahim und seine Brüder zu den reichsten Bewohnern der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie haben eine gute Schulbildung genossen und wissen um den Wert ihrer Traditionen. O - Ton 17 Mohammed al Fahim "I was present at the awarding of ....for the future event next year." Sprecher 2 ( VO ) "Als ich an der letzten Preisverleihung der Fernseh - Show 'Poet of the Million' teilnahm, wurde mir noch einmal klar, wie bedeutend das Ganze für uns und für die gesamte Golfregion ist. Und das ermuntert natürlich auch viele Dichter dazu, an diesem Wettbewerb teilzunehmen!" Sprecherin 1: Mohammed al Fahim ist ein schlanker, älterer Herr. Er trägt die für die Region typische Disdhasha, ein bis an die Fußknöchel reichendes, langärmliges Männergewand. Er war einer der ersten, die von der Bildungspolitik des Regenten Shaik Zayed profitierten. Al Fahim erhielt ein Auslandsstipendium und ging zum Studium nach England. 1972 führte der damalige Landesvater Abu Dhabis, Shaik Zayed, die allgemeine Schulpflicht ein. Flächendeckend entstanden im ganzen Emirat Schulen. Während die Väter dieser neuen Generation von Schülern und Schülerinnen weder lesen noch schreiben konnten und sogar ihr Geburtsdatum nur aus den Erzählungen der Älteren kannten, lernten ihre Kinder arabisch und englisch in Wort und Schrift. Im Unterricht begannen sie damit, die landeseigenen Gedichte niederzuschreiben und zu interpretieren. O - Ton 18 Mohammed Al Fahim "In the past, say about ...now .. published it is more permanent and for longer period, I hope." Sprecher 2 ( VO ) "Vor fünfzig Jahren wurden unsere Gedichte noch ausschließlich mündlich überliefert. Das führte oft dazu, dass die Verse eine Woche später bereits vergessen waren. Nun aber, da längst alles schriftlich festgehalten und zum Teil auch publiziert wird, bleiben die Verse hoffentlich um einiges länger in unserer Erinnerung." Sprecherin 1: Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gibt es für die Geschichte der Emirate nur eine Handvoll schriftlicher Überlieferungen. Ereignisse wurden von Generation zu Generation weitererzählt. Das Verfahren barg eine gewisse Objektivität, da jeder jeden kannte und verfälschende Berichte durch Korrekturen anderer Zeitgenossen korrigiert wurden. Die Tradition dieser "erzählten Geschichtsdarlegung" korrespondierte mit den mündlichen Überlieferungen zur Bewältigung des Alltags. Wassermangel, Hitze und Hunger wurden in Geschichten, Anekdoten und Gedichten illustriert. Oft genug fanden sich in dem Erzählgut praktische Hinweise, die den Betroffenen im täglichen Leben weiterhalfen. Selbst Wegbeschreibungen wurden auf diese Weise transferiert - in einer Region, die bis vor wenigen Jahrzehnten keinerlei Wegweiser aufwies, war dies überlebenswichtig. Atmo 7 Verbindungsstraße Abu Dhabi - Dubai bitte ein paar Sek. stehen lassen, dann unter d. Text legen Sprecherin 1: Mittagsverkehr auf der Verbindungsstraße Abu Dhabi - Dubai. Wie von Geisterhand gesteuert, zieht gerade auf der Überholspur eine breite Limousine mit schwarz getönten Scheiben an allen anderen vorbei. Um dann mit wenigstens hundertsiebzig an dem Schild vorbeizuzischen, das hier den Highway säumt: 'Maximal hundert Stundenkilometer!' Atmo 7 Verbindungsstraße Abu Dhabi - Dubai bitte kurz hoch, dann blenden Sprecherin 1: Diese Mahnung scheint auch die Fahrerin des Buicks nicht zu kümmern, die nun mit Sonnenbrille, schwarzem Kopftuch und Lichthupe dazu ansetzt, die vor ihr daher brausende Limousine zu überholen. Zwischen Abu Dhabi und Dubai verkehren auch Busse. Die allerdings werden fast ausschließlich von den meist aus Indien, Pakistan oder aus Bangladesch stammenden Expatriates, den Gastarbeitern, benutzt. Die einheimischen Bewohner Abu Dhabis fahren mit dem eigenen Wagen oder sie mieten sich ein Taxi für die knapp zweistündige Reise ins Nachbaremirat. Die soziale Situation der Einwohner Abu Dhabis ist vorbildlich. Ärztliche Behandlungen und Krankenhausaufenthalte sind umsonst. Es werden keine Steuern erhoben. Alle Ausbildungskosten, vom Kindergarten bis zur Universität, zahlt der Staat, der seine "Kinder" wie ein Vater umsorgt. Behinderte, alte Menschen, Witwen und unverheiratete Frauen über vierzig Jahre werden großzügig unterstützt. Ein System, das der gerade in Dubai weilende Quais Sedki einerseits sehr begrüßt. Doch das Ganze hinterlässt bei ihm auch einen bitteren Nachgeschmack. Denn was der vierunddreißigjährige Shooting - Star der emiratischen Literatur - Szene vehement ablehnt, ist die träge und am raschen Konsum orientierte Geisteshaltung seiner Landsleute, die aus alldem erwachsen ist. O - Ton 19 Quais Sedki "Traditionally life has been ... very harsh environment ... even our entertainment needs to be easy." Sprecher 2 ( VO ) "Wir leben in einem sehr unwirtlichen Teil der Welt. Und es liegt noch gar nicht lange zurück, da war das Dasein hier sehr hart. Das Öl aber hat alles verändert, und schon bald richteten unsere Väter und Großväter sich in den bequemen, neuen Gegebenheiten ein. Plötzlich sollte alles mühelos sein. Das hat sich auch auf die Gestaltung unserer Freizeit übertragen. Was immer wir dann tun, muss leicht vonstatten gehen." Sprecherin 1: Sich mit Literatur zu beschäftigen, ist zum Beispiel nicht besonders populär. So ist man zwar stolz darauf, Schriftsteller und Schriftstellerinnen in seinen Reihen zu wissen, aber: Muss man deren Romane oder Kurzgeschichten - wie etwa die Erzählungen der Autorin Fatma al Mazru'l - dann auch lesen? Musik 4 bitte einige Sek., dann unter Sprecher 1 ( Zitat ) legen Sprecher 1 ( Zitat ): "Das Gesicht der reizenden Witwe": Musik 4 bitte wieder hoch, dann unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Du hast ihren Namen und andere Dinge, die keinen Wert haben, absichtlich verloren. Plötzlich bist du allein am Flughafen, trägst deinen kleinen Koffer, und in deiner Erinnerung siehst du nur das dunkelhäutige Gesicht, die weichen Haare und ihren duftenden Körper. Es gibt kleine Details in diesem zertrümmerten Gedächtnis. Vielleicht verlieren sie sich im Lauf der Zeit durch den Alltag. Aber das, was dich mit ihr verbindet, kann nicht aus deiner Erinnerung verschwinden. Nicht, weil du es behalten wolltest, die Umstände wollen es so. Du lächelst müde und deine Augen wandern über unbekannte Orte, die du unweigerlich sehen musst, sobald du den Flughafen betrittst. Du fühlst, dass Tausende von Grenzen plötzlich fallen. Musik 4 bitte kurz hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Bevor du dich von ihr verabschiedest, weint sie in deinen Armen, hängt an dir, fleht dich an, dich mitzunehmen. Du versprichst es ihr und später ignorierst du sie, überzeugst dich davon, dass du sie vergessen wirst und dass es nur für diesen Augenblick der Not und Lust galt. Sie wird für sich einen Weg in dieser Welt finden und einen anderen Mann, der an ihr etwas anderen findet als diesen Geruch. Musik 4 bitte kurz hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Du drehst dich um, schaust sie ein letztes Mal an. Du hast sie nicht einmal gefragt, wie sie heißt. Jedes Mal, wenn du bei ihr warst, hast du das Licht im Zimmer absichtlich gedämmt. Jedes Mal, wenn du mit ihr zusammen warst, wolltest du nicht zulassen, dass dir dieses Gesicht in Erinnerung bleibt. Was du wolltest,war, dass alle Namen, Wege, Straßen und Läden aus deiner Erinnerung verschwinden. ( Übersetzer: Amr Kassem und Manuela Müller ) Musik 4 bitte kurz hoch, dann weg O - Ton 20 Quais Sedki "I think in an environment where we are surrounded by so many nationalities... And I don't like that." Sprecher 2 ( VO ) "Wir teilen unser Land mit vielen Menschen anderer Nationalitäten. Mehr als achtzig Prozent derer, die hier leben, sind Gastarbeiter. Umso wichtiger ist es, unsere eigene Identität zu bewahren. Auf den Unterhaltungssektor gemünzt, heißt das: Wir sollten uns nicht immerzu auf ausländische Quellen stützen. Denn dann müssen wir uns die Frage gefallen lassen, ob wir nicht etwas Eigenes auf die Beine stellen können. Damit entsteht ein deutliches Gefühl der Unterlegenheit. Und dieser Gedanke widerstrebt mir sehr!" Sprecherin 1: Quais Sedki hat im vergangenen Jahr den "Shaik Zayed Book Award" in der Kategorie Kinderbücher gewonnen. Dieser wichtige Buchpreis belohnt innovative Konzepte emiratischer Autoren. Die Jury legt Wert darauf, dass traditionelle literarische Elemente neu aufbereitet werden - fantasievoll und auf hohem Niveau. Quais Sedki hat in seinem auf Arabisch erschienenen Werk "Der goldene Ring" alte arabische Texte als Manga, als japanischen Comic, verpackt. Mangas sind zeichnerisch unter anderem durch besonders große Köpfe mit Kulleraugen geprägt. Ihre Sprache ist sehr direkt. Die Botschaft von Quais Sedkis Manga - Adaption lautet, dass man stets zum Ziel kommt, wenn das Durchhaltevermögen ausgeprägt ist und die Intentionen gut sind. Die einzelnen Textbausteine von "Der goldene Ring" sind kurz, die Handlung wird zu einem Gutteil über die Zeichnungen transportiert. Atmo 8 Trailer zu S. Q.s Falken - Comic bitte einige Sek. hoch, dann bitte unter d. Text legen Sprecherin 1: Quais Sedkis Comic "Der Goldene Ring" erzählt die Geschichte des kleinen Jungen Sultan. Er nimmt mit seinem Falken an einem Wettfliegen teil. Seine Mitbewerber kämpfen mit allen Tricks. Doch haben Sultan und sein Falke einen klugen Wüstenscheich an ihrer Seite. Mit seiner Hilfe und einigen geheimen Fertigkeiten der Beduinen schaffen Sultan und sein Falke es am Ende, den goldenen Ring zu gewinnen. Atmo 8 Trailer zu S. Q.s Falken - Comic nochmal hochziehen Sprecherin 1: In Quais Sedkis Comic schlendern Kamele zwischen den Sanddünen einher, Wüstenfüchse warten in der Nähe eines ausgetrockneten Flussbetts auf unvorsichtige Besucher und Falken segeln zielstrebig durch die Wüstenluft, um Beute zu machen. Die menschlichen Protagonisten tragen die helle, bodenlange Tracht der Golfbewohner und sie sprechen feinstes Hocharabisch. Atmo 8 Trailer zu S. Q.s Falken - Comic bitte hochziehen, dann blenden Sprecherin 1: Quais Sedki ist schlank und sprüht vor Energie. Er ist von dem Wunsch durchdrungen, in Abu Dhabi literarisch etwas in Bewegung zu setzen. Was ihn in dieser Hinsicht besonders stört? O - Ton 21 Quais Sedki "For most people here in this region...It didn't hurt. It was actually nice. I actually liked it." Sprecher 2 ( VO ) "Die meisten meiner Landsleute mögen einfach keine Bücher. Wenn Sie nur das Wort 'Buch' erwähnen, löst das unangenehme Assoziationen aus. Was ich erreichen will? - Ich möchte, dass die Leser bis zur letzten Seite dabei bleiben, dann das Buch zuklappen und sagen: 'Hm, ich habe gerade ein Buch zuende gelesen. Und es war prima. Ich habe es genossen!'" Sprecherin 1: Quais Sedki hat den von ihm gegründeten Verlag "Flip Page" genannt - eine Anspielung auf das rasche Umschlagen der Seiten eines Buches. Wie die meisten anderen Verleger in den Emiraten ist Sedki ziemlich wohlhabend. Ohne ein solides finanzielles Fundament ist es kaum möglich, in diesem Umfeld einen Verlag zu unterhalten. Quais Sedki stört es, dass das Verlagswesen in Abu Dhabi derart unterentwickelt ist. Dass viele Verleger es nicht einmal für nötig befinden, eine Website zu erstellen. Es freut ihn, dass das mit der Buchmesse betraute Joint - Venture - Unternehmen "KITAB" immerhin dabei ist, den Buchmarkt zu professionalisieren. Dass man damit begonnen hat, ein Distributionssystem zu schaffen und dass es nun Fortbildungen für hiesige Verleger gibt. Woran sich Quais Sedki aber immer wieder reibt, das ist der - wie er es nennt - "geringe Lese - Appetit" seiner Landsleute. O - Ton 22 Quais Sedki "When you look at what people are doing to be entertained ...a lot less time and a lot less effort." Sprecher 2 ( VO ) "Schauen Sie sich einmal an, was bei den meisten meiner Landsleute als Unterhaltung durchgeht - Filme gucken. Dann eventuell noch Videospiele - immerhin muss man hier ab und an ein Knöpfchen drücken. Lesen wird als viel zu mühsam angesehen. Wenn das Buch verfilmt worden ist, prima! Weil es einfach weniger Zeit und Kraft kostet, sich den entsprechenden Film anzusehen." Sprecherin 1: Nachdem Sedki den sehr lukrativen Shaik - Zayed - Buchpreis gewonnen hat, kann er wieder aufatmen. Die Produktion des Comics, dessen Zeichnungen von zwei bekannten japanischen Manga - Künstlerinnen gefertigt wurden, war kostspielig. Der Preis hat dem "Goldenen Ring" große Schubkraft verliehen. Allein in Abu Dhabi wurden kurz nach der Verleihung mehr als fünftausend Ausgaben des Comics verkauft. Ein traumhaftes Ergebnis, sagt der junge Autor. O - Ton 23 Quais Sedki "The issue of sales is very challenging ...it will ... take a long time to elevate ourselves to that level." Sprecher 2 ( VO ) "Der Verkauf von Büchern ist hier mit vielen Fragezeichen versehen. Zum einen ist das Interesse nicht so groß. Zum anderen hapert es am Marketing. Wenn ein Buch heraus kommt, werden Sie hier nirgendwo eine begeisterte Menge vor den Läden Schlange stehen sehen. Es wird noch geraume Zeit dauern, bis wir hinsichtlich unserer Lesekultur mit dem Westen gleich ziehen können." Sprecherin 1: Doch die Resonanz, die Sedki seit der Verleihung des Buchpreises erfahren hat, war definitiv ermutigend. Besonders die E - Mail eines gewissen Achmed aus Abu Dhabi hat es ihm angetan. O - Ton 24 Quais Sedki "It was very clearly from a young person...So please answer me. Thanks, Mr. Quais.'" Sprecher 2 ( VO ) "Die Mail war eindeutig von einem sehr jungen Menschen. Und ihre Botschaft hat mich richtig glücklich gemacht. Der Junge schrieb:'Hallo Herr Quais. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, bevor ich Ihren Comic in die Hand bekam. Ich fing an zu lesen. Und jetzt, jetzt warte ich auf die Fortsetzung. Also, bitte schreiben Sie mir doch zurück. Danke, Herr Quais!'" Atmo 9 Highway Dubai - Abu Dhabi einige Sek., dann bitte recht bald wieder unter d. nächsten Text blenden Sprecherin 1: Zum Lesen ist auf der knapp zweistündigen Busfahrt zurück nach Abu Dhabi genug Gelegenheit. Ich habe einen Band mit Kurzgeschichten der in Abu Dhabi lebenden Mariam al-Saadi dabei. Die junge Autorin hat ihre Erzählungen bisher ausschließlich im Internet publiziert. Nun hat der auf arabische Literatur spezialisierte "LISAN - Verlag" in Basel eine Übersetzung ihrer Kurzgeschichten herausgegeben. Musik 5 bitte einige Sek. stehen lassen, dann unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Sie nennen sie die Alte. Ihre Kinder und auch die anderen. Sie ist eine altmodische Frau. So eine von früher. Ihre Kleider riechen nach ihren Schafen und nach dem Rost ihrer alten Truhe. Nie hatte sie daran gedacht, sich für den Tag zurecht zu machen. Genau genommen war es ihr völlig gleichgültig, wie sie aussah. Sie gehörte zu jenen Frauen, die viele Kinder gebären. Jenen Frauen, die es ihren Männern nicht erlauben, ihr Gesicht zu sehen, da dies als schamlos galt. Jenen Frauen, die ihren Mann nicht einmal beim Namen nennen, sondern nur "der Mann" sagen, denn er ist nun mal der Mann und fertig. ( Übersetzung: Jessica Siepelmeyer ) Musik 5 bitte einige Sek. stehen lassen, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): "Der Alte" war vor einiger Zeit gestorben, weshalb sie nun bei einem ihrer Söhne leben sollte. Die Söhne bestanden darauf, dass sie zu ihnen zog. Sie lockten sie mit kaltem Wasser. Mit klimatisierten Zimmern und einem weichen Bett. Mit den Enkelkindern, die sie um sie scharen würden. Und sie versprachen ihr, dass sie ihre Schafe jede Woche besuchen könne. Musik 5 bitte einige Sek. hoch ziehen, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Doch all ihre Häuser waren kalt. Sie zog zwischen den Häusern hin und her. Die Betten waren kalt. Die Häuser waren kalt. Die Familie war kalt. Es gab keine Schafe mehr, die mit ihr sprachen. Sie verwechselte das Dienstmädchen mit der Schwiegertochter und wunderte sich, dass es kein Arabisch verstand. Als die Leute laut darüber sprachen, wie undankbar die Alte sei, beruhigten sich die Kinder, denn nun hatten sie ein gutes Gewissen. Musik 5 bitte hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ) : Das Dienstmädchen weigerte sich, bei der Alten zu schlafen. Sie würde die ganze Zeit reden. Selbst im Schlaf. Sie riefe nach ihren Schafen. Sie streite sich mit ihrem "Alten". Sie rufe die Jungs, damit sie vor Sonnenuntergang zum Zelt zurückkehrten. Musik 5 bitte wieder hoch, dann erneut unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Als die Alte dann starb, war alles vorbereitet. Das Zelt für die Trauerfeier war vom Feinsten. Viele Leute waren anwesend. Freunde ihrer Kinder in hohen Positionen, ihre Nachbarn und Arbeitskollegen. Selbst der ausgewanderte Sohn. Er war zurückgekehrt, um mit seinen Brüdern die Trauergäste zu empfangen. Denn sonst würden die Leute darüber tratschen, warum er denn nicht zur Trauerfeier seiner Mutter gekommen sei. Nun war alles in bester Ordnung. Es gab kein Getratsche. Und die Alte wurde standesgemäß begraben. ( Übersetzung: Jessica Siepelmeyer ) Musik 5 bitte kurz hoch, dann blenden O - Ton 25 Asma Siddiq "We want women to change, to read... And Hamdillah, I am happy we succeed." Sprecherin 2 ( VO ) "Wir wollen vor allem Frauen fürs Lesen gewinnen. Wir haben dabei hauptsächlich arabische Literatur im Auge, denn wir befürchten, dass wir sonst schon bald unsere eigene Sprache nicht mehr beherrschen. Die jungen Leute hier kommunizieren mehr und mehr auf englisch. Deshalb habe ich irgendwann gesagt: Lasst uns anfangen. Und schon waren wir dabei. Wir haben gemeinsam gelesen. Allah sei Dank! Der Erfolg gibt uns recht! " Sprecherin 1: Asma Siddiq ist dreiundfünfzig Jahre alt. Sie trägt ein bodenlanges, mehrfarbiges Gewand, das sehr teuer aussieht und ihr ausgezeichnet steht. Asma Siddiq bezeichnet sich als Hausfrau. Das ist eine sehr orientalische Untertreibung. Siddiq hat es nicht nötig zu arbeiten, weil ihr Ehemann Millionär ist. Die Siddiqs haben mehrere Hausmädchen, drei Chauffeure, Gärtner und einen Innendekorateur, der für sie auf Abruf bereit steht. Asma hat sich der Literaturförderung verschrieben. Sie ist eine der einflußreichsten Persönlichkeiten in der Literaturszene Abu Dhabis. Vor mehr als zehn Jahren hat sie hier den ersten Leseclub für Frauen ins Leben gerufen. O - Ton 26 Asma Siddiq "It's now we have in Abu Dhabi only fifteen saloons ... private in the house we go to the book fair." Sprecherin 2 ( VO ) "Mittlerweile haben wir allein in Abu Dhabi fünfzehn solcher literarischen Salons für Frauen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir vor drei Jahren die offizielle Anerkennung der UNESCO für unsere Leseclubs erhalten haben. Seit zwei Jahren sind wir nun auch bei der Buchmesse dabei." Sprecherin 1: Ansonsten treffen sich die Frauen in privatem Rahmen, um bestimmte Romane, Geschichten oder Essays zu diskutieren. Meist gibt es einen Vorlauf von zwei oder drei Wochen. Zunächst einigen die Beteiligten sich auf den nächsten Titel, den sie lesen und besprechen wollen. Das können Werke einheimischer Autoren oder Autorinnen sein, wie etwa die Kurzgeschichten Mariam al - Saadis oder Quais Sedkis "Der Goldene Ring". Ebenso werden Publikationen ausländischer Autoren diskutiert, sofern es eine gute Übersetzung ins Arabische davon gibt. Mit Günther Grass und Gabriel Garcia Marquez haben sich die Damen in der Vergangenheit bereits zwei Mal beschäftigt. Und gleich drei Mal hintereinander kamen Teile eines Buches zur Sprache, das jede der Beteiligten in- und auswendig zu kennen glaubte: Die "Geschichten aus Tausendundeiner Nacht". O - Ton 27 Asma Siddiq "You know, when we discussed one thousand nights ... rom different angles to read the book." Sprecherin 2 ( VO ) "Wir haben die 'Geschichten aus Tausendundeiner Nacht' unter drei verschiedenen Aspekten diskutiert. Wie stark - oder wie schwach - die Protagonistinnen gezeichnet waren. Wer die Erzählungen verfasst hat und in welchem Kontext das Ganze zu sehen ist. Und welchen Einfluss die islamische Periode zum Zeitpunkt des Geschehens auf die Geschichten hatte." Sprecherin 1: Asma Siddiq weiß es sehr zu schätzen, dass die Regierung Abu Dhabis Zeit, Mühe und sehr viel Geld in die Entwicklung der Literaturszene steckt. O - Ton 28 Asma Siddiq "What I like in Abu Dhabi ...we start next month ... will help us to start .. beginning." Sprecherin 2 ( VO ) "Eine Sendung wie 'Poet of the Million' auf die Beine zu stellen, unsere traditionellen Gedichte auf eine solche Plattform zu bringen - das ist eine außerordentliche Leistung. Und dass wir nun demnächst mit unseren Leseclubs gelegentlich in Cafés, an den Strand oder in die Universitätsbibliothek gehen werden, um bestimmte Bücher und ihre Autoren vorzustellen... Das haben wir der Unterstützung unserer Regierung und natürlich vielen tatkräftigen Freunden und Bekannten zu verdanken." Sprecherin 1: Und noch etwas, fügt die Initiatorin der literarischen Frauensalons hinzu. Im Zusammenhang mit der arabischsprachigen Welt fielen immer rasch Begriffe wie "Zensur" oder "Schere im Kopf". O - Ton 29 Asma Siddiq "When I hear different nationality they banned a book ...that is what I like here." Sprecherin 2 ( VO ) "Es macht mich traurig, davon zu hören, dass in einigen Ländern gewisse Bücher verboten werden. So etwas ist weder bei uns in Abu Dhabi noch in einem der anderen Emirate der Fall. Wir können lesen, wonach es uns verlangt. Ohne Einschränkung. Und das finde ich ausgesprochen gut so." Sprecherin 1: Asma Siddiq benachrichtigt den Chauffeur, dass ihr Gast nun ins Hotel zurückbefördert werden möchte. Ich habe das Mikrofon schon weggepackt. Da fällt ihr noch etwas ein. Werden Sie Mohammed al Fahim noch einmal treffen? fragt sie. Bitte richten Sie ihm herzliche Grüße von mir aus. Er ist ein Vorbild für uns alle hier in Abu Dhabi. Nicht nur, weil er es vom Kamelhirten zum reichen Mann gebracht hat. Sondern auch, weil er den ersten und einzigen internationalen Bestseller geschrieben hat, der je in Abu Dhabi entstanden ist - "From Rags to Riches - Vom Wüstensand zum Wohlstand". Musik 6 bitte einige Sek. stehen lassen, dann unter d. Zitat legen Sprecher 1( Zitat ): Ich bin kein Schriftsteller. Noch bin ich Historiker von Beruf. Es war nicht meine Absicht, ein historisches oder literarisches Meisterwerk zu schaffen. Vielmehr wollte ich anhand einfacher Erzählungen die entscheidenden Ereignisse schildern, die unsere Gesellschaft vom nomadischen Beduinentum zu einer Gemeinschaft geführt haben, die progressiv und organisiert ist und alle Mittel besitzt, um von der modernen Welt zu profitieren. Musik 6 bitte hoch, dann wieder unter d. Zitat legen Sprecher 1 ( Zitat ): Ich schrieb dieses Buch in der Hoffnung, dass die Bemühungen unserer Generation und der Generationen vor uns nicht vergeblich sein würden. Jetzt liegt es an unseren Kindern, die Herausforderungen der Welt von heute aufzugreifen, einer Welt der Computer und der fortgeschrittenen Technologie. Unsere Kinder müssen das Erreichte erhalten, den weiteren Fortschritt anstreben und dafür sorgen, dass unsere Vom - Wüstensand - Zum - Wohlstand - Geschichte auch den nächsten Generationen überliefert wird, damit sie alle den Wert von Glauben, Hoffnung und Ausdauer verstehen. ( Mohammed al Fahim: Vom Wüstensand zum Wohlstand Übersetzer: nicht bekannt ) Musik 6 bitte hochziehen, dann ausblenden 1