Deutschlandradio Kultur, Nachspiel 25. August 2013, 17.30 Uhr Zwischen Isolation und Integration – Fußballmigranten in Deutschland Von Wolf-Sören Treusch MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) Intro TAKE 01 (Schiri-Kommando) 0’05 Stehen bleiben, bleiben Sie bitte stehen! Einen Schritt noch, dann gibt es rot! TAKE 02 (Schiri-Ausbilderin) 0’16 Habt ihr die Körperspannung bei Angela gesehen? Die ist nicht gerade die längste Schiedsrichterin, und das muss sie dann einfach noch mehr kompensieren. Das reicht halt nicht, wenn der Arm hier mit viel Spannung vor ist, das geht durch den ganzen Körper. Die Schultern gehen ein Stück zurück, genau deshalb haben wir vorhin die Übungen gemacht. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) Intro kurz hoch, dann weg AUTOR 01 Deutschlands Unparteiische bereiten sich auf den Ernstfall vor. Auf Situationen, mit denen sie immer häufiger auf den Fußballplätzen der Republik konfrontiert werden: Gewalt und Pöbeleien. Vor allem in den unteren Fußball-Ligen und Jugend-Spielklassen. Wer hier als Schiedsrichter über keine klare Körpersprache und Durchsetzungsfähigkeit verfügt, ist den Launen der Spieler mitunter hoffnungslos ausgeliefert. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) Intro loopen und drunter TAKE 03 (Bashir) 0’06 Schiedsrichter war bei uns schon immer ein Problem. Außer Heim. Heimspiele waren kein Problem, aber auswärts immer Schiri. Immer. MUSIK ganz kurz hoch TAKE 04 (Bashir) 0’19 Ein paar Schläge sind gefallen, ja. Schläge sind gefallen, auch aus Notwehr, aber wer will uns das glauben? Wir als Schwarzköpfe auf dem Platz von, ich will jetzt nicht rassistisch sein, aber: Deutsche und wir Ausländer, und wir sind auf deren Platz. Das ist immer bei uns auswärts passiert, immer. TAKE 05 (Liesegang) 0’06 Da ist ein Disziplinproblem, da geht es natürlich schnell rund, und da ist es dann, als wie wenn man so ein zipp (schnippendes Geräusch) rein schmeißt, und dann geht es ganz schnell los. MUSIK kurz hoch TAKE 06 (Liesegang) 0’30 Schlechte Erziehung, kann ich nicht sagen, das ist einfach: wenn ich den Jugendlichen das nicht sage, ja, wenn ich es nicht von vornherein vorlebe, dann können sie nicht lernen. Wenn ich sie schalten und walten lasse über Jahre, dann werden sie es auch nicht auf einmal lernen, wenn jemand kommt: ‚hallo, hier ist Disziplin’, ‚hier ist Ordnung drin’, sondern sie brauchen ne feste Hand, sie brauchen auch jemanden, der sagt: ‚jetzt ist Schluss’, ‚et reicht’, und dadurch ist es eben bisschen schneller die Flamme oben. Ja, das Blut ist ein bisschen schneller oben, ja, kocht ein bisschen schneller. (MUSIK weg) AUTOR 02 Am 2. Dezember 2012 endete eine solche Spirale der Gewalt auf dem Fußballplatz tödlich. Sechs Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren und ein 51-jähriger Erwachsener prügelten nach dem Schlusspfiff auf einen Linienrichter ein. Der Grund: seine angeblich falschen Abseitsentscheidungen. Wenige Stunden später starb der Mann. Die minderjährigen Straftäter sind inzwischen zu zwei Jahren Jugendhaft verurteilt worden, der erwachsene Schläger muss für sechs Jahre hinter Gitter. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) Intro nur drunter AUTOR 03 Der Vorfall ereignete sich nicht in Deutschland. Aber gleich nebenan, in den Niederlanden. Und er sorgte weltweit für Schlagzeilen. Nicht allein wegen der Gewalttat an sich. Sondern auch, weil die meisten der jugendlichen Täter Kinder von marokkanischen Einwanderern sind. Seitdem ist auch in Deutschland die Integrations-Debatte wieder voll entbrannt. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) bei 0’22 Gesang hoch, 0’12 frei, dann drunter Ich wurde geboren in diesem Land, aber bleibe Immigrant, mein Name ist Hayat, ich bin als Rapper stadtbekannt, schau mich an, ich hab meine ganze Family hier, doch weil ich Türke bin, muss die Polizei mich kontrollieren. AUTOR 04 ‚Ich wurde geboren in diesem Land, aber bleibe Immigrant’ singen die beiden Berliner Kiez-Rapper Hayat und Matondo. Sie bringen damit das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Einwandererkindern zum Ausdruck. Der Song ist aktuell und sorgt zurzeit im Internet für Furore. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) bei 1’06 wieder hoch, Refrain 0’12 frei, dann drunter und ganz langsam weg Meine Haare sind Schuld, meine Hautfarbe auch, sie glauben, dass jeder klaut, oder Drogen verkauft, immer sind wir auf dem Titelblatt, wann hört das auf, du kannst machen, was du willst, es heißt: Ausländer raus. AUTOR 05 Hat der deutsche Fußball ein Integrationsproblem? Und deshalb ein Gewaltproblem? Sind vor allem Fußballer mit Migrationshintergrund für die Gewalt auf deutschen Fußballplätzen verantwortlich? Sind sie tatsächlich disziplinloser und gewaltbereiter als ihre Gegenspieler ohne Migrationshintergrund, so genannte Bio-Deutsche? Es gibt Hinweise darauf, dass das stimmt. Zumindest rein statistisch gesehen. Die Studie ist allerdings 13 Jahre alt, es ist eine Auswertung von etwa 4.000 Fällen, die vor Sport- und Schiedsgerichten im Niedersächsischen Fußballverband verhandelt worden waren. Ergebnis: zwei Drittel aller Spielabbrüche waren von Spielern mit Migrationshintergrund verursacht worden. Aktuellere Studien: Fehlanzeige. TAKE 07 (Pilz) 0’07 Der deutsche Fußball hat kein Gewaltproblem, aber er hat sehr wohl ein Problem mit Gewaltvorfällen, und zwar mit sehr ernsthaften, … AUTOR 06 Gunter Pilz, Professor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Hannover, leitete die damalige Untersuchung. Seitdem beschäftigt er sich mit dem Thema. Inzwischen ist er Vorsitzender einer Projektgruppe, die der Deutsche Fußball-Bund als Reaktion auf die Gewaltvorfälle in der jüngeren Vergangenheit eingerichtet hat. TAKE 08 (Pilz) 0’15 … genau mit dem Ziel, auch einmal ein sauberes Lagebild zu machen, langfristig empirisch sauber zu untersuchen, ob es wirklich einen Anstieg gibt, ob das stimmt, und zum zweiten noch viel wichtiger: was gibt es für Maßnahmen, Gegenmaßnahmen, und wie weit greifen die, wie weit sind die hilfreich? AUTOR 07 ‚Gewalt und Gewaltprävention im Amateurfußball’ lautet der Arbeitstitel der Projektgruppe. In seiner Studie im Jahr 2000 hatte Gunter Pilz auch festgestellt: je schwerwiegender der Straftatbestand, desto häufiger sind Spieler mit Migrationshintergrund beteiligt. Vor allem, sagt er, da viele von ihnen den Fußballplatz als Kampfarena für ihre ethnisch-sozialen Konflikte betrachteten. TAKE 09 (Pilz) 0’55 Das kommt auch von einer Untersuchung des kriminologischen Instituts, die also festgestellt haben, dass die erste Generation von Jugendlichen sich noch sehr stark mit dem Land versucht zu identifizieren, die zweite und dritte Generation, die hier im Prinzip aufwachsen, keine Affinität mehr zu ihrem Heimatland haben, oder zu dem Heimatland ihrer Eltern, sich hier im Prinzip wie Deutsche fühlen, auch deutschen Pass haben, aber gleichzeitig erfahren, dass sie trotzdem immer wieder reduziert werden auf ihre Herkunft und sich deshalb aber nicht gleichberechtigt fühlen, so dass im Prinzip der Fußball als Austragungsort eines sozialen Konflikts benutzt wird, eines gesellschaftlichen Konflikts, indem sie sagen: hier kann ich denen beweisen, ich bin genauso gut, wenn nicht sogar besser wie ihr, und das in einer Sportart, die in beiden Kulturen einen ganz hohen Stellenwert hat. AUTOR 08 Die Wahrheit ist auf dem Platz. Hier können Migranten Macht und Stärke demonstrieren. Auch wenn die Fußball-Landesverbände bisher wenig belastbares Zahlenmaterial zur Verfügung stellen: der Eindruck, dass Fußballer mit Migrationshintergrund als Täter vor Sportgerichten relativ überrepräsentiert sind, gilt weiterhin. Und auch, dass sie härtere Strafen für dasselbe Vergehen bekommen als so genannte Bio-Deutsche. Was wiederum mit möglichen persönlichen Ressentiments der meist deutschstämmigen Sportrichter zu tun haben kann. Und somit die gesellschaftliche Realität widerspiegelt. Auch außerhalb des Fußballplatzes sind Migranten benachteiligt. Jeder dritte Arbeitslose in Deutschland hat beispielsweise ausländische Wurzeln. Der Deutsche Fußball-Bund und seine Landesverbände versuchen seit vielen Jahren, diese ‚ethnische Kluft’ zu schließen. Mit Hilfe von Integrationsbotschaftern und kleinen interaktiven Mitmachspielen wie ‚Mach den Integrationscheck’! Der Berliner Fußball-Verband hat im Jahr 2007 einen ‚Leitfaden zur Gewaltprävention’ verabschiedet. Darin widmet er ‚Mannschaften mit migrantem Hintergrund’ ein eigenes Kapitel. Vizepräsident Gerd Liesegang ist einer der Fußballfunktionäre in Deutschland, die schon lange um Verständnis werben. Im BFV ist er auch Vorsitzender des Ausschusses ‚Fairplay und Ehrenamt’. TAKE 10 (Liesegang) 0’24 Ich glaube schon: da haben viele Vereine den Fehler gemacht, die alten deutschen Vereine in Anführungsstrichen, dass sie sich für die Kultur nicht interessiert haben. Man interessiert sich für den guten Fußballer mitunter, aber manchmal nicht für den Menschen, der da kommt. Und viele Kulturen, sagen wir mal symbolisch, sind am Fußballzaun draußen gelassen worden. Ich habe damals auch den Fehler gemacht: ich hatte in meiner Mannschaft einen Kroaten und nen Serben drin, ich habe von heute auf morgen nicht verstanden, warum die sich prügeln. In einer Mannschaft. AUTOR 09 Weihnachtsfeiern habe er Dutzende mit den Kindern und Jugendlichen in seinem Verein veranstaltet, Zuckerfeste kein einziges, schmunzelt er. Aber die Grundlage fürs gemeinsame Fußballspielen, das Fairplay, das gelte selbstverständlich für alle. TAKE 11 (Liesegang) 0’12 Wir müssen nur det umsetzen, wat in unseren Satzungen und Ordnungen steht, und wer sich nicht benimmt, der muss natürlich sanktioniert werden, in unserem Leben ist das nun mal so. AUTOR 10 Gerd Liesegang hat schon vor Jahren ein Bündel an konkreten Maßnahmen und Aktionen initiiert, mit deren Hilfe er die Gewalt auf Berliner Fußballplätzen eindämmen will. Im vergangenen Jahr mit Erfolg. Es gibt einen leichten Rückgang. Die Zahl der üblichen Delikte wie Platzverweise wegen rohen Spiels oder Schiedsrichterbeleidigungen liegt wieder unter der 1.000er-Marke. Spielabbrüche gab es in der vergangenen Saison 81. Das ist mindestens einer pro Spieltag. Wie viele davon auf Fehlverhalten von Fußballern mit ausländischen Wurzeln zurückzuführen sind, weiß Gerd Liesegang nicht. Darüber führe der Verband keine Statistik, sagt er, aber einen Hinweis lässt er sich doch entlocken. TAKE 12 (Liesegang) 0’04 Neukölln war der einzigste Verein im vergangenen Jahr, der komplett als Mannschaft nen Kursus machen musste. ATMO 1 (Fußballtraining) nur drunter AUTOR 11 Und zwar ein so genanntes Anti-Gewalttraining. Seit vielen Jahren versucht der Berliner Fußballverband damit, das Verhalten von aggressiven Fußballern positiv zu verändern. ATMO 1 (Fußballtraining) kurz hoch, wieder drunter AUTOR 12 Ein lauer Spätsommerabend in Berlins so genanntem Problembezirk. Mitten zwischen den Gründerzeitbauten trainiert der 1. FC Neukölln 1895. Die 2. Herrenmannschaft spielt gegen die A-Junioren. Ein müder Kick, bei dem sich niemand so richtig anstrengt. Es ist das erste Training nach der langen Sommerpause. Es ist warm, es geht um nichts, und es ist der letzte Tag des Ramadan. TAKE 13 (Bashir) 0’06 Morgen gibt es fett Asche, Zuckerfest. Morgen zocken wir fett Asche ab von den Eltern und den Onkels. AUTOR 13 Bashir hat vier Wochen lang jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet. Soweit es ging. Zwischendurch hatte er Kreislaufprobleme, dann aß und trank er doch etwas. TAKE 14 (Bashir) 0’22 Man macht es nicht für Allah, man macht es für sich, um sich einen Monat so zu fühlen wie die armen Menschen. Die nix zu essen haben, das ist ja der Punkt in dieser Sache, was du lernen sollst. Dass du glücklich sein solltest, dass du hier in Deutschland lebst, dein Essen hast, deine Wohnung hast, ein Dach überm Kopf und andere halt unterm Regen schlafen. So sollte man sich halt fühlen. AUTOR 14 Bashir ist Kurde. Er ist in Berlin geboren, 19 Jahre alt und macht eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Seine Fußballerkarriere begann er bei Rot-Weiß Neukölln, seit zwei Jahren spielt er für den 1. FC Neukölln. Einen Verein, der vorwiegend Fußballer mit arabischen Wurzeln in seinen Reihen hat. Bashir wechselt jetzt in die Herrenmannschaft, in der vergangenen Saison spielte er bei den A-Junioren. Mit der kompletten Mannschaft wurde Bashir vom Sportgericht dazu verurteilt, am Anti-Gewalttraining des Berliner Fußballverbandes teilzunehmen. Der Grund: die gewalttätigen Vorfälle am 11. November 2012. Punktspiel der Kreisliga A: FSV Hansa 07 gegen den 1. FC Neukölln. Kurz vor Schluss bricht der Schiedsrichter die Begegnung ab, weil er sich von den Neuköllner Spielern bedroht fühlt. Es kommt zur Massenschlägerei, an der sich auch die Zuschauer beteiligen. Noch heute bewerten Bashir und sein Mitspieler Chader die Ereignisse vollkommen anders. (ATMO 1 weg) TAKE 15 (Bashir) 0’46 Ja, dann hat halt der Schiri in meinen Augen sehr falsch gepfiffen. Einer wurde gegrätscht von uns, in unserem Strafraum. Und der von uns gegrätscht wurde, hat ne rote bekommen. Wir fanden es nicht in Ordnung, auf gar keinen Fall. Das war höchste Stufe. Bei jedem falschen Pfiff von ihm waren wir leise, das hat uns auch der Trainer vorher gesagt, ruhig bleiben, der Schiri macht schon. Wenn er pfeift, dann pfeift er, wenn nicht, dann nicht. Aber bei so was, da würden nicht mal die Profis, die höchsten Fußballspieler die Fresse halten. Ein paar Schläge sind gefallen, ja, aus Notwehr auch… TAKE 16 (Chader) 0’26 Ich wurde auch persönlich angegriffen von den Zuschauern, der meinte nach dem Spiel: in zwei Sekunden bin ich bei dir und hack dir den Kopf ab, und das nehme ich als eine Bedrohung an, und als die Polizei kam, war er plötzlich weg. Wo war er hin? Das geht auch nicht so, dass wir beschuldigt werden und die nicht. Wenn wir Schuld haben, nehmen wir gern die Schuld auf uns, das ist kein Problem, aber wenn wir nicht die Schuld haben, dann nehmen wir sie nicht auf uns, das ist nicht unsere Aufgabe, Schuld auf uns zu nehmen, nur weil wir schwarze Haare und braune Augen haben. TAKE 17 (Bashir) 0’07 Dann sind wir vor Gericht gekommen, und uns wurde Anti-Gewalt verordnet. Ist schon krass, uns einfach dahin zu schicken, obwohl wir keine Schuld hatten. AUTOR 15 Anti-Gewalttraining gibt es in der Bundesrepublik schon seit den 80er Jahren. 2003 entwickelte der Erziehungswissenschaftler Helmut Heitmann ein Modell für den Fußball. Zusammen mit einem Kollegen versucht er, mit verhaltensauffälligen Spielern die Situationen, in denen sie gewalttätig wurden, aufzuarbeiten. TAKE 18 (Heitmann) 0’44 Das heißt, wir wollen genau wissen: mit welcher Stimmung hat das Spiel begonnen, mit welcher Stimmung ist die betroffene Person zum Spiel gekommen? Was hat es vorab gegeben: hat es vielleicht schon eine Hinausstellung gegeben, hat der Trainer einem mit auf den Weg gegeben, dass er heute in besonderer Weise etwas von einem erwartet? Hat es irgendetwas anderes, möglicherweise auch im Privatleben gegeben, dass man möglicherweise schon voller Frust auf den Platz gegangen ist? Wann hat es das erste Mal angefangen, wann gab‘s die erste Provokation, wann gab es möglicherweise das erste Handgemenge, wann sah man für sich keinen anderen Ausweg mehr, wann bekam man gewissermaßen diesen Tunnelblick? All das wollen wir ganz konkret wissen. TAKE 19 (Chader) 0’12 Ich verstehe nicht, was wir da gesucht haben, um ehrlich zu sein, dieses Anti-Gewalttraining, wir haben da nichts gemacht, also nichts Besonderes gemacht, wir haben da zwei, drei Stunden unsere Zeit abgesessen und sind dann nach Hause gefahren. Es war halt nicht wirklich Anti-Gewalt. TAKE 20 (Heitmann) 0’30 Natürlich ist es für sie erst mal ein bisschen überraschend, plötzlich in eine Situation versetzt zu werden, wo miteinander gesprochen wird, wo der Konflikt noch einmal durchgegangen wird, das mag für einige durchaus erst mal theoretisch klingen. Denn etliche erwarten wahrscheinlich, dass wir da miteinander Fußball spielen, dass wir auf dem Fußballplatz die Situation nachstellen. Das machen wir nicht. Man muss ja über die Sache reden dürfen. TAKE 21 (Chader) 0’17 Es ist halt so, dass man oft hört von außen ‚scheiß Ausländer, geh zurück nach Neukölln’, das hört man halt ziemlich oft, man kann ein Mal, zwei Mal, drei Mal die Schnauze halten, aber irgendwann sagt man was zurück. Sagt: ‚wer bist du, dass du mir sagst: geh zurück’. Ich gehe hin, wo ich will. Das ist ein freies Land. TAKE 22 (Heitmann) 0’22 Das ist eigentlich nicht unser Thema, und wir versuchen nicht, auf dieses Thema einzusteigen. Weil: da haben wir eher die Befürchtung, dass das eher in Form von Selbstethnisierung mündet. Also Selbstethnisierung im Sinne von: dass man aufgrund seiner möglicherweise ethnischen Herkunft eine Legitimation glaubt zu finden, um möglicherweise Auseinandersetzungen provozieren zu können, und das möchten wir tunlichst umgehen. ATMO 2 (Fußballtraining) nur drunter AUTOR 16 Rassistische Beleidigungen gehören zum Alltag auf deutschen Fußballplätzen. ‚Schwarzkopf’, ‚Asylbewerber’, ‚Mamafucker’, das sind noch die harmloseren Ausdrücke, mit denen Fußballer mit Migrationshintergrund auf dem Spielfeld provoziert werden sollen. ATMO 2 (Fußballtraining) kurz hoch, wieder drunter (Trainerkommando) Aufpassen, weiter Bewegung. AUTOR 17 Michael Schmidtke trainiert die A-Junioren des 1. FC Neukölln in Berlin. Die meisten seiner Jungs kennt er schon seit vielen Jahren. (ATMO 2 weg) TAKE 23 (Schmidtke) 0’34 Ich versuche, denen immer klarzumachen, dass wir schon von vornherein immer benachteiligt sind in dem Sinne, wenn wir auf den Platz gehen, es ist halt auch sehr schwer, weil sie mir dann auch erklären: irgendwo gibt es auch eine Grenze, und was ist dann, wenn sie überschritten wird. Wenn Familienmitglieder beleidigt werden, die Mutter beleidigt wird, ist also sehr schwer zu versuchen, sie wieder runterzuholen. ATMO 3 (Fußballspiel) energischer Pfiff, kurz frei, dann drunter und weg TAKE 24 (Schmidtke) 0’33 Also ich finde: es wird zu lasch immer noch gehalten, auf dem Feld, dass da auch Ausdrücke gesagt werden, dass die Schiri nicht richtig eingreifen, selbst wenn er was hört, es gibt zum Beispiel eine Regel im Fußball: ‚wenn der Kapitän zum Schiedsrichter geht und ihn darauf aufmerksam macht, dann muss er unterbrechen und die Sache klären’, das macht er nicht und sagt: ‚ich kann nix tun’, obwohl es ganz klar diese Regel gibt im Fußball, wird also sehr lasch gehalten. Statt mal ne gelbe oder 5 Minuten dafür zu geben, und zu sagen: ‚hey, so was dulde ich nicht’, das passiert also überhaupt nicht. AUTOR 18 Gezielte Provokationen im Fußball sind Regelverstöße, heißt es dazu auch im Berliner ‚Leitfaden zur Gewaltprävention’. Aber: man dürfe die Situationen nicht „überdramatisieren“. Sie bezeichneten einen Gegnerschafts-Konflikt, und nicht die Auseinandersetzung von Ethnien. Ob eine rassistische Äußerung diskriminierend und menschenverachtend sei oder einfach nur ein blöder Spruch – rechts rein, links raus – das sei schwer zu entscheiden. Findet auch Gerd Liesegang vom Berliner Fußballverband. TAKE 25 (Liesegang) 0’24 Da tun sich mitunter Staatsanwaltschaften schwer. Und jetzt gehen Sie mal runter in die C-Klasse, in die unterste Abteilung, oder in die Jugend unterste Abteilung, wo Worte schnell fallen, Türke gegen Kurde spielen oder ein Serbe gegen einen Kroaten oder ein Deutscher gegen nen Türken, und da fallen rassistische Äußerungen und der Schiedsrichter soll das sanktionieren. Er ist doch zufrieden, dass er die 17 Regeln weiß. ATMO 4 (Theatersong „Türkyiemspor“) 0’12 frei, dann drunter Wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor für Türkyiemspor. Wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor für Türkyiemspor. AUTOR 19 ‚Zwischen Integration und Isolation’: die einen glauben, am besten funktioniere das Miteinander in einem gemischten Verein. Wenn Migranten und Deutsche voneinander lernen und profitieren. Die anderen sagen: das Modell bringt nichts. Befragungen türkischer Fußballer hätten ergeben, dass sie sich in deutschen Vereinen massiv benachteiligt fühlten. Vom Vorstand, vom Trainer, von den Mitspielern. Integration in Vielfalt müsse her. Sich abschotten, sich selbst organisieren. In eigenen ethnischen Sportvereinen. ATMO 4 (Theatersong „Türkyiemspor“) 0’12 hoch, drunter und langsam weg Wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor für Türkiyemspor. Wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor, wieder mal kein Tor für Türkiyemspor. AUTOR 20 Als Paradebeispiel für einen eigenen ethnischen Sportverein gilt der Berliner Club Türkiyemspor. 1978 wurde er gegründet – von Migranten für Migranten. TAKE 26 (Celik) 0’13 Man hat diesen Namen. Das ist Fluch und Segen gleichzeitig. Mit dem Namen Türkiyem, also das ist ja ‚mein Türkei’. Das ist noch mehr als nur Türkei. Aber da sieht man, dass sie einfach Identifikationspunkte brauchen. AUTOR 21 Neco Celik ist in Kreuzberg geboren, er hat als Jugendlicher selbst für Türkiyemspor gespielt. Jetzt ist er Regisseur, inszeniert an Oper und Theater. ATMO 5 (Szenenausschnitt) nur drunter AUTOR 22 Im Ballhaus Naunynstraße, einer Offtheaterbühne in Kreuzberg, hat er vor kurzem ein Stück über Aufstieg und Fall seines ehemaligen Vereins aufgeführt. Irgendwann öffnete sich Türkiyemspor auch für deutsche Fußballer, 2012 stand der Verein kurz vor der Insolvenz. TAKE 27 (Celik) 0’06 Das ist wirklich jeden Tag eine andere Vorstellung. Aber es ist immer existentiell. (ATMO Muuuuulti, Muuulti, Kulti) ATMO 5 (Szenenausschnitt) 0’10 hoch, wieder drunter Muuuuulti Kuuuuulti, Muuuuuulti Kuuuuuuulti. Es ist alles vergessen. AUTOR 23 Wie Wahnsinnige lässt er seine Schauspieler agieren. Lässt sie nach ihrer Identität suchen. Zeigt, dass es nicht spurlos an ihnen vorübergeht, wenn der türkische Ministerpräsident Erdogan seine Landsleute davor warnt, sich zu stark an Sprache und Leben in Deutschland anzupassen, zu assimilieren – wie 2008 geschehen. (ATMO 5 weg) TAKE 28 A (Celik) 0’34 Man müsste mal Mesut Özil interviewen, was der alles gehört hat im Stadion in Berlin, als er gegen Türkei gespielt hat und ein Tor geschossen hat. Und dann wussten alle nicht mehr: ‚scheiße, wir müssen jetzt für Deutschland sein’. Ich finde unglaublich progressiv, was im Fußball passiert. Im deutschen Fußball. Also die Durchmischung bis in die Jugendabteilungen, wo nicht die Herkunft zählt, sondern die Leistung. Das ist das Entscheidende. AUTOR 24 Doch die Geschichte von Türkiyemspor, das ist nicht nur der sportliche Erfolg, das ist auch fehlende Kompetenz in organisatorischen Fragen. TAKE 29 (Celik) 0’40 Es gibt keine vernünftige Geschäftsstelle, wenn es sie gibt, es ist eine provisorische, es ist nicht vergleichbar mit anderen, es gibt keinen Platz, man wird geduldet auf einem Platz, der diesem Klub nicht würdig ist, es mangelt nicht an Geld, es gibt unglaublich viele Gönner, die aber keine Struktur vorfinden können, die keine Finanzplanung oder wirtschaftliche oder erfolgsgerichtete Planung da ist, es ist immer ein sehr konfuses, unkontrollierbares Monstrum. ATMO 6 (Schlusssong) nur drunter AUTOR 25 Als der Verein im vergangenen Jahr kurz vor der Insolvenz stand, ließ sich Neco Celik sogar in den Aufsichtsrat wählen. Aber nur für kurze Zeit. TAKE 30 (Celik) 0’50 Man muss wissen, dass die Strukturen der deutschen Klubs und der türkisch-stämmigen Klubs auch zwei unterschiedliche sind. Und da sieht man einfach, dass Strukturlosigkeit die Leute auch aggressiv machen kann. Gewalttätig machen kann. Weil sie das Gefühl haben: hier kümmert sich ja eh niemand um etwas, ich kümmere mich jetzt drum. Das sind so Aggressionsmomente, wo man eben hilflos dasteht und einen Apparat vor sich hat, die überhaupt nicht auf sicheren Sockeln sitzt. Da sind einfach deutsche Klubs viel weiter vorne und ihre Professionalität, wie klein der Klub auch ist, einfach sicherer ist. ATMO 6 (Schlusssong) 0’07 hoch, dann mit Applaus weg Türkiyemspor. (Alle brüllen, dann Applaus) ATMO 7 (Freizeitturnier) 0’07 frei, dann drunter Dritter Gruppe A heißt Berliner SC gegen Vierter Gruppe B, Rixdorf. AUTOR 26 Zurück auf dem Fußballplatz in Berlin-Neukölln. Hier hat nicht nur der 1. FC seine Heimstatt, auch der Rixdorfer SV nutzt an drei Tagen in der Woche den Platz. Samstags und sonntags wechseln sich die beiden Klubs ab, heute veranstaltet Rixdorf ein Jugendturnier. ATMO 7 (Freizeitturnier) kurz hoch, dann weg (türkisches Gespräch) ATMO 8 (Turnierspiel) nur drunter AUTOR 27 Recep Er ist Jugendleiter des Vereins. Seine vier Vorstandskollegen sind ebenfalls Türken. Sie alle kommen von zwei Klubs, die ursprünglich türkische Namen hatten: SV Galatasaray und BSC Göktürkspor. Weil die Zahl der Mitglieder immer weiter schrumpfte, beschlossen sie vor zwei Jahren, zu fusionieren. Aber unter welchem Namen? Galatasaray ging nicht, der Ruhm dieses Klubs in der Türkei sei verblasst, sagt Recep Er. Also Fenerbahce? Besiktas? Trabzonspor? TAKE 31 (Er) 0’46 Das wollten wir nicht. Wir wollen ja diese Integration. Wir haben uns hier integriert, ich bin schon seit über 34 Jahren in Berlin, ich bin hier aufgewachsen, ich bin im Fußballgeschäft seit 1980, bin ich drinne, und dann haben wir gesagt: nehmen wir uns doch einen deutschen Namen. Und dann: Rixdorf wollten wir immer werden, also dann haben wir uns einfach in Rixdorfer SV umbenannt, hat uns viel gebracht. Wenn wir Sponsoren brauchen oder irgendwas, wenn ich sage: ‚Rixdorfer SV’, hier gibt es so viele Läden oder Leute, die mit Rixdorf was anfangen. AUTOR 28 Der Erfolg gibt ihnen Recht. Mittlerweile nehmen siebzehn Mannschaften des Rixdorfer SV am offiziellen Spielbetrieb teil, darunter dreizehn Jugendmannschaften. Früher waren es drei. TAKE 32 (Er) 0’26 Wir haben sehr viel Zulauf in einem Jahr, besonders auch bei den Deutschen, die werden immer mehr, viele deutsche Eltern rufen immer bei uns an. Die ausländischen Eltern kommen direkt zum Platz. Die deutschen Eltern brauchen erstmal Informationen. Und: es gibt sehr viele von Deutschen besonders, Zuläufe, früher hatten wir in einer Mannschaft ein deutsches Kind, und jetzt haben wir drei. ATMO 8 (Turnierspiel) 0’10 hoch, wieder drunter und langsam weg Aufs Tor, vor den Torwart, komm schon. Schuss Dany, Schuss. – Ohhh (Enttäuschung) TAKE 33 (Er) 0’23 Wir werden immer mehr, sage ich mal, aber wir brauchen auch den Platz dazu, dass wir immer mehr werden, wir brauchen mehr Trainingsplätze, weil: dieser Platz wird ja von einem anderen Verein auch genutzt. Darum hält es sich in Grenzen, wir können eine Mannschaft nicht jedes Mal anmelden, weil der Platz nicht da ist. Dann würden wir irgendeinen anderen Platz kriegen, wo wir trainieren sollten, und dann kommen die Kinder nicht dahin. AUTOR 29 Das ist nicht nur in Berlin ein Problem. Im gesamten Bundesgebiet verfügen nur wenige migrantische Vereine über eine eigene Sportanlage. Viele beschweren sich darüber, dass sie bei der Sportplatz- und Hallenvergabe benachteiligt würden. Manche treffen sich gar in der Moschee, um von dort aus ihren Spielbetrieb zu organisieren. Und diejenigen, die als Gast auf fremden Anlagen trainieren würden, lernen in den seltensten Fällen, wie man einen Verein komplett führt. Denn Abrechnungen, Wartungsarbeiten – das alles organisiere der deutsche Verein. Das ist nicht emanzipatorisch und sorgt auch langfristig für Abhängigkeiten. TAKE 34 (Er) 0’34 Es wird immer von den Ausländern erwartet, dass sie sich integrieren sollen. Aber die Deutschen kommen ja nie entgegen. Das ist das Problem. Die Deutschen müssen auch mal ein bisschen entgegenkommen, damit wir uns mit denen integrieren. Aber wir, wir, die Ausländer müssen immer irgendwas machen, aber das verstehe ich nicht, es gibt eine Integrationsarbeit beim BFV, ich war da zwei Mal, beim dritten Mal gehe ich da nicht hin. Weil: ich sehe nur die ausländischen Vereine da. Ich habe mich schon mit denen integriert, ich will mich mal mit den Deutschen unterhalten, wo sind die denn? TAKE 35 (Liesegang) 0’08 Das größte Problem, was wir haben, ist ja, dass wir mit unseren Themen viel ankommen, aber ständig mit neuen Personen irgendwo zu tun haben. AUTOR 30 Der Vizepräsident des Berliner Fußballverbandes, Gerd Liesegang. TAKE 36 (Liesegang) 0’33 Die wechseln ja ständig in der Vorstandschaft, in der Jugendleitung, als Trainer, Betreuer habe ich heute noch mit dem gesprochen, ist da morgen ein anderer am Werk. Auch Steuerrecht ist für unsere Vereine heute wichtig. Da schließt sich der Kreis: auch da sind viele Vereine mit Migrationshintergrund nicht bereit, mitzumachen. Sie wollen ganz gerne Vorsitzende sein, sie sind gern Präsident, aber die, nicht falsch verstehen, Drecksarbeit, das was unsere Vereine ausmacht, die die Leute zusammenhalten, die Listen führen, die alles wissen müssen, das müssen auch viele andere Vereine, da scheitern viele dran, dass es einfach nicht machbar ist, den Zeitaufwand aufzubringen. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) bei 0’22 Gesang hoch, die Zeile loopen, 0’08 frei, dann drunter Ich wurde geboren in diesem Land, aber bleibe Immigrant, … (Loop) Ich wurde geboren in diesem Land, aber bleibe Immigrant, … TAKE 37 (Pilz) 0’06 … und zum zweiten noch viel wichtiger: was gibt es für Maßnahmen, Gegenmaßnahmen, und wie weit greifen die, wie weit sind die hilfreich? AUTOR 31 Gunter Pilz, Professor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Hannover. Er leitet zurzeit beim Deutschen Fußball-Bund die Projektgruppe ‚Gewalt und Gewaltprävention im Amateurfußball’. (MUSIK weg) TAKE 38 (Pilz) 0’16 Wir haben kein Erkenntnisdefizit, wir haben auch kein Defizit an Maßnahmen, sondern wir haben ein Umsetzungsdefizit. Also die Frage: wo eigentlich geschrieben steht, dass Sozialarbeit oder die Aufgabe, Arbeit eines Streetworkers vor den Toren eines Fußballplatzes oder eines Fußballvereins endet? AUTOR 32 Denn darin sind sich alle einig: Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Vorfälle nehmen nicht zu, aber ihre Qualität verändert sich. Gewalt wird rücksichtsloser, enthemmter, brutaler. Auch auf dem Fußballplatz. Aber das ist nicht vorrangig eine Frage der Herkunft, es ist vor allem eine Frage der Bildung. Hier und da setzen die Landesverbände Sozialpädagogen als Problemlotsen oder Konfliktschlichter ein. Oder bieten ein Anti-Gewalttraining an wie in Berlin. Es gibt eine Fülle von Konzepten, doch dauerhafte Stellen schaffen die Fußballverbände nicht. Ihr Argument: Fairnesserziehung im Verein? Ja. Aber für die Betreuung von verhaltensauffälligen Jugendlichen sollte der Staat die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. TAKE 39 (Pilz) 0’31 Meine Befürchtung ist: dass wir sehr stark, gerade in den letzten Jahren uns darum bemüht haben, Integration, also möglichst alle und viele in unsere Vereine reinzuholen, und wir uns viel zu wenig Gedanken darüber gemacht haben: was bedeutet es denn jetzt, wenn die da drin sind? Wie weit ist uns bewusst, dass wir uns mit einem bestimmten Bildungsniveau auch Probleme reinholen? Zwischen 60 und 80 Prozent aller Jugendmannschaften werden von Betreuern betreut, die keine Qualifizierung haben dafür. Das heißt: Wer soll das denn dann leisten? MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) nur drunter TAKE 40 (Bashir) 0’24 Du kannst lernen, deine Aggressionen unter Kontrolle zu halten, aber sobald es um Familie geht, dann geht’s auch nicht mehr um Aggression. Der sagt, das ist genau das, was deine Provokanten erreichen wollen. Er sagt mir genau das. Ich weiß, dass er Recht hat, dass die mich auf diese Art provozieren und dass die wissen, dass ich dann reagiere. Auf das, was die sagen. Aber für mich ist es ein Muss. Für mich ist es ein Muss. Ich bin so aufgewachsen, in meiner Kultur ist es so, und es bleibt auch so. MUSIK (Hayat+Matondo „Ausländer raus“) bei 3’13 hoch, 0’12 frei bis Schluss Meine Haare sind Schuld, meine Hautfarbe auch, sie glauben, dass jeder klaut, oder Drogen verkauft, immer sind wir auf dem Titelblatt, wann hört das auf, du kannst machen, was du willst, es heißt: Ausländer … (knack). Musik-Nutzung rechtefrei Vom Autor mit Interpreten geklärt!!! 1