COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport 23.06.2011 13.07 Uhr Abseits der Profiliga Die Kickerinnen des FSV Basdorf Länge: 18'00 Wortende, mit Musik 19:15 Autorin: Katharina Hamberger Redaktion: Heidrun Wimmersberg Motivationsschrei: Was sind wir? Ein Team! Was wollen wir? Spaß! Was geben wir? Gas! (Klatschen) Musik: Three Lions: Football's coming home (Anfang mit Applaus und ersten Zeilen) Kommentator(in)/Sprecher(in): Und da läuft die Nummer 10. Sie lupft den Ball über die gegnerische Mauer hinweg. Das Tor ist frei.... Und da ist er, der Ausgleich!!!!!!!!!!! Torjubel Autorin: Es ist kein Bundesligaspiel, und die Mannschaften, die an diesem Sonntagmorgen zusammentreffen, kennt man außerhalb Brandenburgs kaum: Hier spielt der FSV Babelsberg 74 gegen den FSV Basdorf - schwarz gegen blau. Beide sind in der Landesliga Brandenburg. Und zwar der für Frauen. Atmo: Spiel Autorin Die Basdorferinnen sind frühmorgens angereist an den Fußballplatz in der Nähe des Wannsees. Gerade haben sie mit ihrem ersten Tor das 1:1 geschossen. Ein wirklicher Erfolg für den Verein. Und vielleicht ein Aufwärtstrend. Denn erst eine Woche zuvor konnten sie sich mit einem 2:1 Sieg auf den vorletzten Platz in der Tabelle schieben. Auf Platz 11 bei insgesamt 12 Mannschaften in der Brandenburgliga. Dort sind die Basdorferinnen eher gezwungener maßen reingerutscht, sagt Torsten Schulz-Kuminowski. Er und Andy Schmidt sind die beiden Trainer der Mannschaft: Oton Torsten: Das Problem ist, dass wir die Frauen komplett vom Kochherd weggeholt haben, bis auf vielleicht drei oder vier Spielerinnen und wie ja eigentlich auf dem kleinen Feld anfangen wollten, das heißt im Kreis, da aber nicht reingekommen sind, weil wir hier aus Basdorf sind und keinen Kreis hatten, nur in der Oberhavel, also wurden wir quasi ins kalte Wasser geworfen, das heißt in die Landesliga. Ja und die Landesliga ist natürlich böse, weil all die Frauenmannschaften, die dort spielen, schon von klein auf zusammen spielen. Die ersten Spiele haben wir ja Klatschen gekriegt von 9:0, 10:0, 14:0. Autorin Dass es in Basdorf überhaupt eine Frauenfußballmannschaft gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken, erklärt Ina Sethmacher, die im linken Mittelfeld spielt: Oton Ina. Vor fünf Jahren sollte hier ein Freundschaftsspiel stattfinden - und zwar die Frauen und Müttern von Fußballern wollen ein Freundschaftsspiel gegen die alte Herrenmannschaft machen zum Pfingstturnier und da waren da so 12, 13 Mädels, die haben fleißig trainiert zwei Monate lang, bis zu dem Turnier, das wurde dann glaub ich auch mit gutem Willen der Herren 1:1 oder so beendet. Und die ganzen Frauen haben halt gesagt, das hat jetzt Spaß gemacht und wir bleiben dabei. Und zu dem Zeitpunkt bin ich dann dazugekommen, mal nen ganz neuen Sport zu machen, was zu machen, was ich noch nie gemacht habe und vor allem Mannschaftssport zu betreiben. Autorin Am Anfang sah das Spiel der Frauen noch nicht wirklich nach Fußball aus, erzählt Inas Schwester Katja, eine Spielerin der ersten Stunde: Oton Katja: Also, die Bälle haben wir irgendwie alle nicht so wirklich getroffen, das Tor schon gar nicht und auch Laufen mit Ball war ziemlich kompliziert. Nee ging gar nicht eigentlich. Autorin Seit fünf Jahren treffen sich die Damen jeden Mittwoch und Freitag zum Kicken: Atmo-Training Autorin Der Trainingsplatz liegt direkt an der Schule der Kleinstadt im Landkreis Barnim. Eigentlich sind es nur gut 40 Minuten nach Berlin, aber von Großstadt ist hier nichts mehr zu spüren. Rund um den Ort sind viele Felder, Wälder und auch einige Seen. Vielleicht mit ein Grund, warum hier wieder mehr Menschen hinziehen. Hinter dem Fußballplatz entsteht gerade eine pastellfarbene Neubausiedlung. Atmo Training Autorin Die Basdorfer Damenmannschaft entspricht nicht dem Klischee von stämmigen, muskulösen und eher männlich aussehenden Frauen. Katja Frischmuth ist dafür ein gutes Beispiel. Die 34-jährige trägt einen blonden Bob mit Strähnchen, den sie nach jedem Spiel in Form föhnt. Sie ist linke Außenverteidigerin. In der Mannschaft wird sie Frischi genannt und gilt als lustig und gesprächig: Atmo: Training: Frischi, Frischi, komma, beweg dich ma... Oton Frischi: In jeder Mannschaft gibt's unterschiedliche Typen. Also von ganz dünn, wo man denkt, die kann ja gar nicht schießen, die is ja so zierlich, zerbricht. Über ganz jung und ganz alt. Also das ist so ne bunte Mischung, da kann man mit Vorurteilen wirklich nicht viel anfangen. Autorin: Besonders auffällig in Basdorf: Die Altersdifferenz. Dadurch unterscheiden sich die Frauen von den anderen Mannschaften der Brandenburgliga. In Basdorf ist die älteste über vierzig. Das kann sich schon mal auf das Spiel auswirken, so Ina Sethmacher: Oton Ina Man siehts ja häufig an den Ergebnissen oder, wenn man sich die anderen Mannschaften anguckt, die Mädels sind halt vom Altersdurchschnitt schon viel viel jünger als wir, die haben teilweise schon mit fünf, sechs Jahren angefangen Fußball zu spielen und nicht mit 35 oder 27 oder so und ist natürlich für uns, die Technik zu erlernen, sehr schwer, was für ältere Semester vorteilhaft ist, ist der Durchsetzungswillen und die Ausdauerbereitschaft, die man hat, aber die Technik, ist bei uns halt ein großes Problem. Autorin Ina ist durch ihre Schwester zur Mannschaft gekommen. Sie ist Ausdauerläuferin, betreibt einen Kohlehandel und spielt mittlerweile so gern, dass sie den Trainingsstress zweimal die Woche gerne auf sich nimmt: Oton Ina: Ich komm immer aus der Arbeit. Meistens reichts gerade so für nen Toast im Stehen vorm Training, ganz schnell. Autorin Mit ihren 38 ist Ina 18 Jahre älter als Anne Karolius, eine der jüngeren Spielerinnen. Sie wirkt durchtrainiert und trägt ein Gummiband vorn im braunen Haar. Es hält störrische Haarsträhnen, die nicht mehr in den strengen Pferdeschwanz gepasst haben, davon ab, in ihr Gesicht zu fallen. Trotz ihres jungen Alters hat sie mitunter die meiste Erfahrung: schon mit acht hat sie mit Jungs gespielt. Oton Anne: Ja, das war nie ein Problem, weil ich immer die Leistung gebracht hab. Also ich muss mich jetzt selber mal loben, ich war mit die Beste, also auch von den Jungs, ich war auch in der Jungs-Auswahl-Mannschaft von Brandenburg. Und das war nie ein Problem, auch mit Umziehen nicht in der Kabine, also so bis elf, zwölf Jahre. Und dann hab ich ne Einzelkabine mal gekriegt und dann hat man das trotzdem irgendwie hingekriegt und musste auch immer ärztliche Attests mitbringen, dass ich gesund bin uns s. Also war schon ein Aufwand, das ganze Ding, aber hat sich gelohnt. Autorin: Gerade hat Anne eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau in Berlin angefangen. Eigentlich dachte sie, dass das Fußballspielen dann erstmal zurückstehen muss. Doch dann kam es ganz anders. Oton Anne: Ich wohn immer noch hier in Wandlitz, also ein Dorf weiter und fahr jeden Tag zur Arbeit. Das sind immer gut 80 Kilometer am Tag. Aber was macht man nicht alles, für nen guten Job. (...) Jetzt hat sichs eingependelt und freitags komm ich immer. Weil ich auch Motorradfahrerin bin, man kann das auch mit Spaß gleich verknüpfen, den hinweg, bzw. den Rückweg. Immer mit Moped on the road. Atmo Training Oton Anne: Die Motivation ist immer, dass man gewinnen will, aber leider klappt das nicht immer ganz so, aber, ja wir sind eigentlich ein cooles Team, haben immer Spaß. Meine Eltern haben schon gar nicht mehr gefragt, wie wir gespielt haben, weil haben ja sowieso immer dieselbe Antwort gekriegt. Potential ist ja da, aber die Umsetzung haut nicht immer so hin, weil viele ältere Spieler dabei sind und die Gegner die sind einfach jungsche Hühner, die uns einfach von der Ausdauer her überrennen. Autorin Im Spiel gegen Babelsberg ist es Anne mit der Nummer 23, die Basdorf in Führung schießt: Torjubel 1:2 Autorin: Beim 1:2 wird es allerdings nicht bleiben. Vom Spielfeldrand aus geben die Trainer der Basdorferinnen ihre Anweisungen. Der Umgangston ist rau wie bei den Männern. Schließlich zählt der Erfolg. Atmo: Trainer am Spielfeldrand: ...Komm! Mitte besetzen!.. Ja, so is ok... Autorin: Torsten Schulz-Kuminowski trainiert die Damenmannschaft seit es sie gibt. Sein Konzept ist nicht kompliziert: Oton Torsten: Einfach nur mit Spaß. Das erste was ich denen, das würd' ich bei kleinen Kindern machen, das würd ich, egal bei wem, definitiv sagen, wir kriegen kein Geld dafür, wir wollen unseren Spaß haben. Sicherlich werden wir auch ein paar Spiele verlieren. Nicht wenig. Trotz alledem dürfen wir die Lust und den Spaß nicht verlieren, das ist das wichtigste. Und so hats auch funktioniert. Wir haben immer was zu lachen gehabt. Wir sind auch vom Platz runter und haben dabei mal gelacht, obwohl wir verloren haben. Autorin Der Trainer steht ohne Wenn und Aber hinter seinen Mädels. Und wenn, wie schon einmal vorgekommen, ein Spiel am Herrentag sein sollte, passt er genau auf, dass keine dummen Sprüche kommen. Im Verein sind die Spielerinnen anerkannt. Das bestätigt auch der Trainer der D-Jugend und der Bambini, Adrian Kobold. Oton Kobold: Ich finds persönlich sehr gut also, weil meine Frau selber auch spielt und da spürt man auch die Leidenschaft zu Hause und det glänzt in den Augen. So steht se vor mir und erzählt mir was vom Fußball. Autorin Mit Vorurteilen über Damenfußball im Allgemeinen haben sich die Basdorferinnen schon von Anfang an nur wenig herumschlagen müssen. Ina Sethmacher: Oton Ina: Es war eigentlich mehr Interesse als Ablehnung da, wir hatten eigentlich immer relativ viele Zuschauer. Sei es Verwandte oder die anderen ausm Verein, die Männer haben da zugeguckt, ja, also negatives kann ich eigentlich nicht sagen. Autorin Vielleicht liegt es daran, dass aus Brandenburg eine der bekanntesten deutschen Damenmannschaften kommt: Turbine Potsdam, der Deutsche Meister 2011. Allerdings gibt es am Spielfeldrand in Babelsberg doch ein paar Kritiker der weiblichen Spielweise. Eigentlich sind die Herren, die sich ihr kühles Weizen schmecken lassen, wegen des Spiels der ersten Babelsberger Männermannschaft gekommen. Dass sie das Damenspiel ansehen hat weniger sportliche Gründe: Oton Mann: Also von der Ästhetik her, ist das ne schöne Geschichte, das ist doch schön auch zu gucken, wie sie sich bewegen, vom Sportlichen her ist es nicht ganz so prickelnd. Es ist einfach mal 50 Prozent langsamer als richtiger Männerfußball. Ich wird natürlich immer für unsere Mädels sein, aber ansonsten ist es schon so, dass es, na gut, das hat manchmal mit Fußball nicht allzu viel zu tun, wenn man da hinguckt. Autorin Von solchen Aussagen lassen sich die Fußballerinnen aber nicht beeindrucken, Ina Sethmacher: Oton Ina Es gibt solche Sprüche schon, aber es ist meistens so, wenn eine Mannschaft wirklich grottenschlecht spielt und meistens sind die Männer dann soundso schon angetrunken, was soll man da sagen, da sagt man gar nichts und ignoriert es und spielt weiter. Autorin Damenfußball ist aber keineswegs eine Kuschelsportart. Katja Frischmuth - Frischi - spricht da aus eigener Erfahrung: Oton Frischi: Ich hab relativ spät angefangen und bin so die Kampfsau sozusagen aus der Mannschaft. Technik hapert's halt viel. Das ist mehr so, dass ich eben durch meine Lauftechnik und durch meinen Ergeiz immer viel raushole und meine Seite da im Griff habe. Ich bin echt meistens übermotiviert, dass ich dann manchmal irgendwie drauf losstürme, den Ball nur noch sehe und weil der Gegner den Ball halt eher hat als ich, passiert halt schon mal was, aber nicht mit Absicht. Man sagt mir immer ich arbeite viel mit meinen Armen, aber das ist unbewusst, also man will dann doch noch rankommen und dann geht der Ellbogen halt mal raus, aber nicht dass ich bewusst sage, da rutsch ich jetzt rein und hau den um. Klar stürzt man mal mit jemandem zusammen oder tritt jemanden auf den Fuß. Aber ich hatte bisher immer das Glück, dass entweder ich selber mich verletzt hab, weil ich umgeknickt bin oder mir mal jemanden gegengetreten ist, aber nicht groß verletzt. Autorin So viel Glück hatte eine andere Spielerin im letzten Spiel nicht, erzählt die 43-jährige Heike Schmalland, die bis vor kurzen noch die Mannschaftsälteste war: Oton Heike: Wo letzte Woche unsere Torfrau verletzt worden ist, hat man sicherlich keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gemerkt, weil ich hab gedacht, die fangen sich gleich an zu prügeln aufn Platz. Da is in der letzen Minute die gegnerische Stürmerin mit unserem Torwart so blöd zusammengeknallt, dass sie nen Cut überm Auge hatte. Und wir natürlich in heller Aufregung und dann hatte von der gegnerischen Mannschaft nur so einer gesagt, so nach dem Motto, habt euch doch nicht so, das war doch gar nicht so schlimm und dann eskalierte es, wo sie natürlich blutend da vorm Tor lag und sie dann so, ach da war doch nichts, da dachte ich, jetzt geht's los. Aber wir haben uns dann getrennt, mannschaftsmäßig, und ging dann auch noch gut. Und kam dann auch noch von der gegnerischen Mannschaft gute Besserung für unsere Torfrau und hat sich dann alles noch geregelt. Aber in dem Moment hab ich gedacht, gut: Eishockey, Fußball, alles gleich. Autorin Auf dem Spielfeld pfeift die Schiedsrichterin nun zur Halbzeit. (Pfiff) Für die Basdorferinnen eine willkommene Pause, denn es sieht nicht gut aus. Aus der Führung wurde doch noch ein 5:3 Rückstand. Leicht frustriert und völlig außer Atem ziehen sie sich in ihre Kabine zurück. Atmo: Stollen auf Beton Atmo Kabine Autorin Der Raum ist gerade mal so groß, dass die Spielerinnen, die an diesem Tag mit dabei sind, an den Längsseiten Platz haben. In der Mitte ein Chaos aus Sporttaschen, Trinkflaschen und Klamotten. Die Trainer passen gerade noch so mit rein. Oton Kabine: Atmo... so nun macht uns fertig...Wir machen euch nicht fertig, ist doch quatsch..brauch ma ja nicht... Wir haben doch irgendwann mal drei eins geführt, sah doch gut aus... Nach ner viertel Stunde/zwanzig Minuten hätte man schon sehen müssen, was die Dreizehn mit dem Ball macht, das heißt mit der zwei zusammen. Was die beiden zentral mit dem Ball machen. Da muss man so dermaßen, und wenn ma sie umklappen. Wer ist denn die dreizehn, das ist doch die Brutale oder? nee, das ist die mit'm Zopf. Ach so. Das Spiel ist völlig auf ihr abgestimmt. Jeder Ball kommt zu ihr, die versuchen immer nur die dreizehn anzuspielen, weil die Technik hat und auch nen vernünftigen Abschuss hat, wie man ja gesehen hat...Aber wir hatten ja drei eins.. So jetzt ganz ruhig hier... Also trinkt noch was, erholt euch...Wir sollen aggressiv sein...(Klatschen)... Autorin Bevor es wieder weitergeht, werden erstmal Spielerinnen ausgewechselt. Deren schmutzige Trikots fliegen in die Wäschekörbe, die in der Mitte der Kabine aufgestellt worden sind. Jede Woche nimmt eine andere die verschwitzen Sportsachen zum Waschen mit. Darüber wird eine akribische Liste geführt. Atmo Spiel Autorin Die Basdorferinnen laufen wieder auf dem Feld ein - hochmotiviert, das Spiel doch noch zu drehen. Auf ihren blauen Hemden prangt der Name ihres Sponsors. Oder besser gesagt, der SponsorIN: Oton Ina: Unseren ersten Trikotsatz hat uns unsere Friseusin ausm Ort, die Susi, gesponsert. Ja, was passt besser zu ner Frauenmannschaft, als nen Frisör als Sponsor zu haben. Also ich find's schon ganz passend. Eigentlich wären nach fünf Jahren wieder mal neue Trikots angebracht, finden die Spielerinnen. Allerdings fehlt ein geeigneter Sponsor und damit fehlt auch Geld. Atmo Spiel Autorin Langsam geht es auf das Ende des Spiels zu. Gut sieht es nicht aus für die Basdorferinnen. Die Gegnerinnen schaffen es immer wieder an der Abwehr vorbei zu kommen. Für die Trainer kein schöner Anblick. Aber einer glaubt nach wie vor an einen Sieg, auch wenn der Spielstand etwas anderes sagt: Oton Kevin: Mamas Mannschaft hat drei und die andere, die schwarzen haben sechs. Autorin Kevin ist fünf und der Sohn von Kapitäin Angie. Er ist der lauteste Fan an diesem Tag: Oton Kevin: Mama schieß ein Tor! Mama.. Maaaaaaaaaamaaaaaaaaaaa! Autorin Es gibt viele Mütter in der Mannschaft und oft sind die Kinder mit dabei. Meistens bleibt gar nichts anderes, wenn die Frauen spielen wollen, erzählt Frischi, die eine dreijährige Tochter hat, und deren Mann auch spielt Oton Frischi: Die sagt, Papa fährt zum Fußball jetzt fährt Mama mal zum Fußball. Müssen uns halt eben immer abwechseln, das ist das Schwierige, weil mein Mann halt mal samstags und mal sonntags spielt. Wenn wir beide sonntags ein Spiel haben, dann muss man sich da halt einteilen. Jetzt ist auch wieder gut im Sommer, kann ich sie mitnehmen, jetzt ist sie schon alt genug dass sie am Spielfeldrand wartet und draußen sich beschäftigen kann. Autorin Genau wie Kevin, Während des Spiels sitzt er am Rand auf einer Decke spielt mit Karten. Darauf sind Dinosaurier - seine Lieblingstiere. Spielatmo - Pfiff Autorin 90 Minuten sind rum, die Schiedsrichterin pfeift ab. Die Basdorferinnen konnten nicht mehr aufholen. Es wurde sogar noch schlimmer: 7 Gegentore haben sie kassiert. Anne sitzt frustriert im Strafraum vor dem eigenen Tor: Oton Anne: Scheiße... Das kriegt nur FSV-Basdorf hin vom 3:1 auf ein 7:3 denn noch zu verlieren. Ich hab gedacht, beim 3:1 ist gut. Die nächsten drei Punkte sind drinne. Die Kraft hat jetzt auch gefehlt und bei dem Wetter, was will man machen. Also ick sag mal still und leise Torwart-Problem. Wenn man sich hinten nicht tausendprozentig verlassen kann, aber an sich wir sind ein Team, entweder sind alle gut oder alle schlecht. Aber auf jeden Fall haben wir schon Fortschritte gemacht und man kann nur drauf aufbauen. Autorin Auch die anderen Spielerinnen und die Trainer sind enttäuscht. Das einzige was bleibt, sind null Punkte und aufgeschürfte Knie. Oton Ina/Katja: Scheiße, bescheuert, schön geführt und dann blöde Tore gekriegt. Scheiß Gefühl. Vielleicht haben wir uns zu sicher gefühlt. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht woran's lag, keine Ahnung. Ich freu mich auf nix, ich bin sauer... Auf ne Dusche und dann noch den Rest Sonntag genießen. Mal gucken, beim nächsten Mal besser machen. Nächstes Mal wird's wieder besser, haben wir ein Heimspiel und dann wird's wieder Oton Trainer: Ja, was soll ich sagen: Waren schon fast auf der Siegerstraße und geben das Spiel so aus der Hand. ist natürlich ärgerlich, gerade für die Frauen fürs Selbstbewusstsein, allerdings muss das auch Motivation und Euphorie fürs nächste Spiel sein. Autorin Die Basdorferinnen hoffen trotzdem noch das Saisonziel zu erreichen: Nicht letzter zu sein. Einmal waren sie am Ende der Saison schon Vorletzter. Leider zog sich dann das Tabellenschlusslicht zurück und übergab damit Basdorf wieder die rote Laterne. Kurz vor der WM geht's nun erst mal in eine Trainingspause. Fußball bleibt aber Thema: Die meisten haben Karten für das Eröffnungsspiel in Berlin. Und bei den restlichen Spielen wird natürlich vor der Leinwand mitgefiebert - stilecht mit Bier und Grill. Da halten es die Damen nicht anders als die Männer. Oton Ina: Definitiv...das gehört doch dazu. Biertrinken ist am Fußball eh mit das Schönste. 1