COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport 14.04.11 - 13.07 Uhr 'Ich wandre ja so gerne ...'' Das Rennsteig-Lied wird 60 Jahre alt Von Matthias Biskupek Script Ablaufplan M 01 ErkMu REGIE Musik kurz frei & unter Moderator legen MOD "Ich wandre ja so gerne ...". Das Rennsteiglied wird 60 und wir erinnern uns. Am Mikrofon begrüßt Sie Claus Stephan Rehfeld. REGIE Musik kurz frei & unter Moderator weg MOD 60 Jahre ist es nun schon oder auch erst her, da erklang es zum ersten Mal. Das Rennsteiglied. Der 14. April 1951 also soll es gewesen sein, ihn vermerken manche Quellen. In Suhl sagt man: Nein, das war am 15., an einem Sonntag. So dokumentierten es auch damals Mitwirkende. Nun ja. Was wir indes genau wissen: Im Hirschbacher Dorfsaal, unweit von Suhl, erfolgte die Welturaufführung, dargeboten von der Gruppe "Suhler Volksmusik". Und wie das manchmal so ist, das Rennsteiglied war als Zugabe geplant ... und wurde zum Erfolgstitel. Komponist Herbert Roth, Text Karl "Kaschi" Müller. Hinter den überaus populär gewordenen Anfangszeilen "Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land" vermuten viele ein überliefertes Volkslied - und erstaunlich viele, zumal in Thüringen, können ihre Landeshymne auf Anhieb mitsingen und -summen. Matthias Biskupek spürt dem Phänomen dieses Liedes nach, befragte Beteiligte und erzählt die Geschichte eines Liedes, das vielfach gesungen - und auch parodiert - wird. LR Rennsteiglied / Biskupek - 17'50" E01 (Hertel) Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen (ausblenden, einblenden Gesang Kusche)... Weg bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder ... jabadahjappabdabbadidada - brddadabrdadadabr!" AUT Ein paar Textzeilen kennt jeder. Wer Mut hat, singt seinen eigenen Jappaduh-Text. Im Chor kann man sich besser verstecken, selbst wenn der Gesang langsam ausdünnt: E02 (Chor, daruntergelegt) Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land den Beutel auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand, Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder ... (in eine scheinbare Ferne ausblenden) AUT Wenn viel Volk das Lied kennt, gar mitsingt, könnte man es Volkslied nennen. Davon ist man fern von Thüringen überzeugt. E 03 (Marius Koity mit Hintergrundlärm) Das Rennsteiglied haben wir als Kind in Rumänien im Musikunterricht kennengelernt. Und dort war das Rennsteiglied allerdings als deutsche Folklore ausgewiesen. Wir haben vor allem den Refrain gesungen. AUT Ein Herbert-Roth-Lied als deutsche Folklore. Stopp! Die Melodie stammt von Herbert Roth, einem Suhler Musikanten, über den wir allerlei Geschichten hören werden. Den Text ersann Karl "Kaschi" Müller, Jahrgang 1925, anderthalb Jahre älter als Freund Herbert. Wie das damals war, hat er aufgeschrieben: SPR (mit thüringischer Inbrunst): Wer die Berge nicht kennt, wer die Wege nicht geht, der wird unser Lied nicht versteh'n. Wer vom Wandern nichts weiß, wer den Wald nicht erlebt, der kennt nicht den Zauber der Höh'n! (sachlich): Herbert Roth und die Berge. Ein gewissermaßen unzertrennliches Begriffspaar. Die Liebe zur Heimat war DAS Thema seiner Lieder. Das Rennsteiglied, (mit Herbert Roth und Waltraud Schulz) "Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land, den Beutel auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand. Ich bin ein lust'cher Wandersmann, so völlig unbeschwert. Mein Lied erklingt durch Busch und Tann, das jeder gerne hört. Diesen Weg auf den Höh'n bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder. Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir. Durch Buchen Fichten Tannen, so schreit ich durch den Tag, begegne vielen Freunden, sie sind von meinem Schlag. Ich jodle kräftig in das Tal, das Echo bringt's zurück, den Rennsteig gibt's ja nur einmal, und nur ein Wanderglück. Diesen Weg auf den Höh'n bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder. Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen..." (ausblenden) AUT So wie diese frühe AMIGA-Aufnahme muss es damals geklungen haben. An einem Sonntag im April des Jahres 1951. Nachkrieg: zerbombte Städte, intakte Dörfer, knurrende Mägen. Der Dorfsaal des Gasthofs Hirschbach bei Suhl, proppevoll. Hundertfünfzig Zuhörer, hungrig nach Zerstreuung. Denen ging die Heimat ins Ohr. SPR Texter Müller wusste, warum: "Wir spürten, dass die Besucher unsere Art Musik liebten" - sagte er. "Sie fanden quasi ihre Nachbarn und ihre Instrumente auf der Bühne wieder. Schließlich das Rennsteiglied als Zugabe: Applaus, da capo, gleich mehrfach. Damit hatten wir nicht gerechnet. Herbert Roth war, so glaube ich, der Glücklichste von uns. Eine Zahl die ich nie vergesse: 17,50 Mark bar auf die Hand für jeden. Das war die Gage dieses denkwürdigen Abends." AUT Die "Suhler Volksmusik", wie die Gruppe hieß, hatte den Krieg heil überstanden: Herbert Roth, der gelernte Friseur, die Verkäuferin Waltraud Schulz, der Fleischer Willi Kiesewetter; Paul Schulz, Mechaniker und Emil Lampe, Zithersolist und Werkzeugmacher. Und der Texter, Sprecher und angehende Lehrer Karl Müller. Der die Lied-Entstehung dokumentiert hat: SPR (sachlich): Später erzählt Herbert Roth selbst, wo und wie das Rennsteiglied zu Papier kam: "Als ich 1950 im Sender Weimar wegen erster Rundfunkaufnahmen vorsprach und auf den Musikredakteur in einem Studio fast zwei Stunden warten musste, führten die Gedanken an die heimatlichen Berge und Wälder meine Hand zur Melodie des ,Rennsteigliedes.'" (sachlich): Selten hat eine überzogene Redaktionssitzung so weitreichende Auswirkungen gehabt, wie bei der Entstehung des ,Rennsteigliedes'. Wochen und Monate führte der Rothsche Friseursalon ein Doppelleben: Nachdem der letzte Kunde und das letzte Haar ,hinausgekehrt' waren, verwandelte er sich in ein geräumiges Musikzimmer. AUT Heute benötigt niemand ein geräumiges Musikzimmer, um vom Wandern zu singen ... E 04 (einblenden, zittriger Gesang) " ja so gerne am Rennsteig durch das Land, den ... Rucksack in der Hand ... AUT ... und aus dem Beutel wird der Rucksack. Was hingegen ein richtiger Sänger ist, der schafft das auch mit Klampfe am falschen Ort: E 05 ... die Klampfe auf dem Rücken, die Bemme in der Hand - oder so ähnlich, ich weiß jetzt ja nicht waheiter weil ich den Teeext nicht kann', ich bin ja eigentlich aus Sahahachsen, aber der .. (ausblenden) AUT Ja, der Wagen der rollt. Ist das nicht der Beweis für melodische Schmiegsamkeit und wundersame Anpassungsfähigkeit eines wahren Volksliedes? Doch bis es so weit kam, hatte das Rennsteiglied ideologische Kämpfe auszufechten. Wir sind in den fünfziger Jahren, als man in der DDR gegen Formalismus kämpfte. Zum Beispiel in der Zeitung "Freies Wort" am 3. 6. 1953: SPR "Es ist nicht wahr, dass es so in den Bergen klingt, wie Herbert Roth musiziert. Wir bauen heute die Straßen des Sozialismus auch auf den Höhen des Thüringer Waldes. Warum spiegelt sich diese Entwicklung nicht in Herbert Roths Rennsteiglied wieder? Eine Musik, die nicht anknüpft an das Kulturerbe und revolutionär um das Neue ringt - auch in der Unterhaltungs- und Tanzmusik - ist formalistisch. Es ist unverantwortlich, eine solche Musik zu produzieren und zu popularisieren." AUT Und das "Zentralhaus für Volkskunst" in Leipzig schrieb am 18. 4. 1956: SPR "Wir erwarten, dass Sie uns helfen, die Herbert-Roth-Invasion, diese Überschwemmung unserer Arbeiter und Bauern mit "Gefühlchen' und ,Filzlatschen Tandaradei' einzudämmen und schließlich zum Versickern zu bringen." AUT Gelegentlich gelang es: Das Versickern. Eine Frau der Generation zwischen vierzig und fünfzig fühlt sich als Rennsteigliedkennerin von ihren Generationsgefährten alleingelassen: E 06 "Niemand sonst kennt das Lied! Aber das liegt eben an meiner Oma, die war ...also meine Oma, Jahrgang 1908, die war eine glühende Herbert-Roth-Verehrerin, die hatte tatsächlich von dem alle Platten, drei Platten von Amiga, die musste ich meine ganze Kindheit über immer hören, (...) die hat den so verehrt und ich musste die Lieder eben mitsingen, mit ihr." AUT Manche mussten nur hören - und waren dennoch not amused: E 07 "Ich hab das schon als Kind, als ich noch überhaupt keine Meinung zu irgendwas hatte, als kotzsterbenslangweilig empfunden (Lachen) - Herbert Roth!" AUT Doch weit in der Welt fühlen viele Leute Verlangen nach Herbert Roth und seinem Rennsteiglied. E 08 "Das kennt man einfach, ich bin ja Berliner, obwohl ich nicht berlinere, wie jetzt im Moment - das hat man so oft gehört, auch früher (...) ich hab mal Musik gemacht und hab mich immer dafür interessiert, meine Palette ist ziemlich breit." AUT Als Musiker ist man vom Erfolg angetan? E 09 "Der Mann war sehr erfolgreich, und ich finde, wenn man seinen Weg geht und eine Sache durchzieht, dann stellt sich irgendwann zwangsläufig mal der Erfolg ein und ich finde, der hat so viele Menschen damit angesprochen, das ist noch richtiges deutsches Liedgut und so was vermisse ich heute ganz und gar." AUT Als Musiker hat man auch den Mut, die nicht so im Volke verwurzelte dritte Strophe a capella zu singen: E 10 An silberklaren Bächen sich manches Mühlrad dreht, da rast' ich wenn die Sonne so glutrot untergeht. Ich bleib so lang es mir gefällt, - ruf es allen zu. Am schönsten Plätzchen dieser Welt, da find ich meine Ruh. AUT Nein, Ruhe gab es vorerst noch nicht für das Rennsteiglied in jenen aufgeladenen Zeiten. In Weimar demonstrierten im Mai 1956 vierzig Studenten gegen Herbert Roth, denen sich Weimarer Bürger - vielleicht waren es bloß Gaffer - anschlossen, so dass schließlich 300 Leute vorm Theater standen. Die Polizei musste für die Musiker eine Gasse zum Auftritt bahnen - angeblich war dies die einzige unangemeldete Demo zwischen 1933 und 1989 in der Klassikerstadt. Im fernen Berlin soll, dank einer RIAS-Meldung, angekommen sein, dass man gegen Walter Ulbricht demonstriert hätte. Ein Student wurde exmatrikuliert, für andere gab es Stipendienkürzungen. Doch dann wendete sich alles zum Guten. Für das Rennsteiglied und seine Schöpfer. SPR Mit einem Auftritt vor Lotte und Walter Ulbricht im FGDB-Ferienzentrum Oberhof gelang der kulturpolitische Durchbruch. Zu den Besonderheiten des Rennsteigliedes wie seiner Schöpfer gehörte auch, dass Herbert Roth seit 1959 im Radio - im Deutschlandsender, seit 1971 Stimme der DDR - eine eigene Radiosendung unter dem Motto "20 Minuten mit Herbert Roth und seiner Instrumentalgruppe" zuerkannt wurde, die über 20 Jahre Bestand hatte. Neben dem Hamburger Hafenkonzert eine Einmaligkeit in der deutschen Rundfunklandschaft. AUT So kamen die Berge Thüringens ins platte Land hinaus. Und waren dort E 11 (gesungen) "Grüße vom Rennsteig dadadiedieda" AUT Das bekannteste Lied jener Zeit, das dem Rennsteiglied zunächst landesweit den Rang ablief, hieß allerdings: "Kleines Haus am Wald". In jenem Mitte der Fünfziger gebauten kleinen Haus am Wald, in der Suhler Freiligrathstraße, besuchen wir die Tochter Herbert Roths, Karin Roth. E 12 (Spieluhr, Stimme von Karin Roth darunter): "Das ist zwar nicht das Rennsteiglied aber die Originalspieluhr von meinem Papa" AUT Karin Roth ist drei Monate älter als das Rennsteiglied. Als Kind hat sie es oft gehört. E 13 "Ja also ich muss sagen, ich bin ja oft auf Tournee mit dabei gewesen und wir haben oftmals auch in der Veranstaltung mit gesessen, um das mal zu erleben, das live mitzuerleben und da haben wir natürlich auch das Lied mitgesungen, auch ich, natürlich nicht alle drei Strophen, nur'n Refrain, so wie mer halt Lust hatte aber so richtig mitgesungen habe ich' halt erst 1980, wo ich ins Ensemble meines Vaters eingestiegen bin." AUT Die Weimarer Ereignisse hat sie im Gedächtnis: E 14 "Ich erfuhr eben unter anderem dass damals die Bewegung in Weimar selbst, wo viele Studenten auch den Roburbus angegriffen hatten, die Schilder runterrissen, die Plakate runterrissen und anbrannten - dass überall die Polizei eingesammelt worden ist, für diese Aktion, ja, um dass in Griff zu kriegen - also das wollte ich damals, als junger Mensch, wollte mir gar nicht in den Kopf." AUT Später, als Karin Friseuse lernte, war sie zunächst weniger angetan von der Musik ihres Vaters. Und kennt auch noch den ironischen Spruch aus den Sechzigern: E 15 "Der Beat ist tot, es lebe Herbert Roth." AUT Dass Herbert Roth seine Fangemeinde hatte und hat, davon weiß Klaus Pfannschmidt vom Freundeskreises zu berichten: E 16 "Also ich bin zum Freundeskreis Herbert Roth gekommen - und zwar - hab ich einmal sein Ensemble im Sonnbad, in Zella-Mehlis - war ne Gastsstätte - bei einer Sonderveranstaltung erlebt und da war ich so fasziniert, dass ich - von da aus - habe ich sämtliche Schallplatten, die es gab, gesammelt und hab also alles Mögliche getan, um seine Veranstaltungen, die in der Region durchgeführt worden sind, zu erleben, also mit teilzunehmen..." AUT In Thüringen singen natürlich auch unsere jungen Menschen begeistert ... E 17 (einblenden): "... bin ich weit in der Welt, habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach Dir..." (ausblenden) AUT Doch die Welt ist auch böse, wie wir schon hörten. 1977 kam eine Platte der Gruppe MTS auf den DDR-Markt. Und darauf war zu hören: Platte von MTS 1977, Thomas Schmitt: "Nunmehr ein Lied, bei dem wir das Publikum immer gerne auffordern, etwas mitzujodeln, oder die besonders Durchtrainierten, hier vorne, etwas mitzuplatterln. Das Stück heißt ,Ballade vom Förster und seiner sensiblen Tochter'. Und wir leiten es immer gern mit einem Zitat von Lothar Kusche ein. Lothar Kusche hat mal gesagt: ,Gartenzwerge zeichnen sich gegenüber Herbert Roth dadurch aus, dass sie nicht singen'. (Lachen, Beifall) Was das Jodeln und das Platteln betrifft, ich will das hier vorne mal etwas vormachen, und ich hoffe ihr macht dann mit. ... Kann ich mal'n Echho haben...? ... Holdrioooh, ja - zack - das ist Musik, da zuckt das Twistbein - Zwischen Wäldern grüner Nadeln, zieht das Schwarzwild seine Pfadeln (Plattenknack) AUT Dieser fröhliche Mitmachgesang des Thomas Schmitt von 1977 hatte ein Nachspiel. Der zitierte Feuilletonist Lothar Kusche weiß es: E 18 "Und schon drei Jahre später hatte Herbert Roth in seinem kleinen Haus am Wald offenbar klingeln gehört, wie es außerhalb der dortigen Berge klingt." AUT Und versuchte, wegen Verunglimpfung zu prozessieren. Zum Glück wurde ihm bzw. seinem Manager klargemacht, dass man nicht wegen einer Bemerkung aus den Fünfzigern, die in den Siebzigern mal wiederholt wurde, 1980 klagen kann. Doch die Amiga-Platte der Gruppe MTS von 1977 verschwand wahrlich sang- und klanglos aus den Läden. Herbert Roth verstarb zu früh, schon 1983. Seither hat die Thüringer Hymne die Welt immer weiter ergriffen. Anekdoten dazu gibt es viele. Eine Musikschülerin aus Gera verdiente sich so ihre erste Westmark, just am Rennsteig: Sie stieg auf eine Bank und sang unbekümmert vor kanadischen Touristen vom Weg auf den Höhn, den sie oft gegangen. Die Touristen waren begeistert und spendabel. Ob sie das auch bei dieser heavy-metal-Version gewesen wären? E 19 (heavy-metal-version, instrumental) AUT Als der Schriftsteller Landolf Scherzer, quasi ein Ehren-Suhler, in China weilte, musste er ein deutsches Volkslied singen. Den "Brunnen vor dem Tore" hatte er drauf, doch er wurde gefragt: E 20 (D Renn Scherzer): " ... ob mer nich ooch ein Thüringer Lied hätte - und dann habe ich gesungen. Das Rennsteiglied (... singt) Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen." AUT In der volkstümlichen Welt von Marianne und Michael bis zu Florian Silbereisen ist die inoffizielle Thüringen-Hymne heute überall zu Haus. Natürlich auch bei Stefanie Hertel. Stefanie Hertel Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft - (Plattenknack) - diesen Weg auf de Höhn bin ich oft - (Plattenknack) - diesen Weg auf den Höhn bin ich oft - (Plattenknack) - habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir. AUT Doch Florian Silbereisen verstand gar keinen Spaß, als er, für eine angeblich geplante Fernsehaufnahme, das Rennsteiglied trällernd, aus einem Auto steigen sollte. Das Auto machte sich selbständig, schlingerte einen Abhang hinunter und setzte weitere Autos in Brand. Florian Silbereisen war entsetzt. Das Verlangen nach dem Thüringer Wald war vergangen, auch wenn es dann beruhigend hieß: Verstehen Sie Spaß? Wer Spaß versteht, weiß, dass das Rennsteiglied ein vorzüglicher Parodie-Anlass ist; Kennzeichen wahrer Volkstümlichkeit. Drum beenden wir diesen Weg über die Höhen auch mit einer wurstfreundlichen Parodie des Erfurter Kabarettisten Ulf Annel, dargeboten von Mitgliedern der Rudolstädter Liedertafel: E 21 Wir essen ja so gerne, am liebsten ess mr Wurscht. Und sind wir in der Ferne, ist riesengroß die Furcht, dass nie mehr wir nach Hause komm' zu Brätel und zu Kloß, zu Bratwurst und zu Senf von Born, der Hunger, der ist groß. Diesen Weg zu dem Grill sind wir oft gegangen, und wir sangen: Wurscht her! Sind wir weit in der Welt haben wir Verlangen Thüringer Wurscht nur nach Dir. - Ende Script Beitrag- MOD "Ich wandre ja so gerne ...". Das Rennsteiglied wird 60 und wir erinnerten uns, wobei uns Matthias Biskupek tatkräftig half. Morgen dann im Länderreport ab 13.07 Uhr geht es um "Seelower Schwierigkeiten", also darum, wie die Gedenkstätte Seelower Höhen um eine zeitgemäße Kultur des Erinnerns kämpfen muß. Am Mikrofon verabschiedet sich von Ihnen Claus Stephan Rehfeld. -ENDE- 1