Deutschlandradio Kultur Länderreport Ländersache Kultur (8a) Die Kulturpolitik der Bundesländer Nordrhein-Westfalen Autor Keim, Stefan Redaktion Stucke, Julius Regie Lazai, Stefanie Sprecher Martens, Max-Volkert Sendung 20.04.12 - 13.07 Uhr - M A N U S K R I P T B E I T R A G - Im Jahr 2010 war das Ruhrgebiet noch Kulturhauptstadt Europas. Eine Region feierte, Städte, die sonst ihr eigenes Süppchen kochten, fanden zueinander. Migranten und Eingeborene begegneten sich auf der Theaterbühne und auf Events in Stadien und auf der Straße. Kultur, Kreativwirtschaft, Bildung - so sollte die Zukunft des Ruhrgebietes aussehen. (Weber) Ein Jahr nach diesem kulturellen Aufbruch, der 53 Gemeinden zueinander gebracht hat, ist davon nichts mehr zu spüren. Anselm Weber ist seit Beginn der Spielzeit 2010 Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Davor hat er das Essener Sprechtheater geleitet. Er kennt die Region und hat sie mit vielen Projekten erforscht. Nun sitzt er in der Klemme, wie viele Kulturschaffende des Ruhrgebietes. Kurz nach Webers Amtsantritt kam heraus: Das Schauspielhaus ist völlig unterfinanziert. Weber musste spontan kürzen, Stellen unbesetzt lassen, weniger Gäste engagieren. Die Auslastung ist so hoch wie lange nicht, ungefähr 80 Prozent. Doch all das reicht nicht aus, um den Spielbetrieb zu sichern, ohne dass Weber weitere Verluste macht. Die Unternehmensberatung actori analysiert gerade das Haus, sie hat sich in den vergangenen Jahren auf Kultureinrichtungen in bankrotten Städten spezialisiert. Davon gibt es im Ruhrgebiet genug. Neue Statistiken belegen, dass es im Ruhrgebiet ähnlich viel Armut gibt wie in problematischen Regionen im Osten Deutschlands. Intendant Anselm Weber: Das sind Zahlen, die unser Bild vom Osten und Westen völlig neu erscheinen lassen. Weil man immer gedacht hat, das ist der arme Osten. Nein, wir reden von einer Region, die wirklich ein Armutsproblem hat. Und dieses Armutsproblem in der Kultur sich dann zuvörderst dann zeigt. Wenn Schwimmbäder und Stadtteilbibliotheken geschlossen werden, ist es schwer, mehr Geld für das Theater zu fordern. Spardiskussionen gab es schon oft in den vergangenen Jahrzehnten. Immer wieder wurde die Schraube enger gezogen. Doch die Politiker versuchten, die Institutionen zu erhalten, in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Das könnte nun anders werden. In Moers wird ernsthaft die Abschaffung des kleinen und enorm kreativen Schlosstheaters diskutiert, in Hagen ist die Zukunft des Stadttheaters völlig ungeklärt, in Bochum sah es lange so aus, als müsse das Kunstmuseum dran glauben. In der Regel ist das ein schleichender Prozess... Jörg Stüdemann, in Personalunion Kämmerer und Kulturdezernent in Dortmund. ...nämlich Stellen werden nicht wieder besetzt, Neueinstellungen werden verschoben, Arbeitsbudgets stehen nicht mehr zur Verfügung, Museen ohne Beschaffungs- oder Ausstellungsetats finden sich zu Hauf. Einrichtungen schließen tageweise, Programme der breiten Kulturarbeit werden tendenziell reduziert. Und so kommt es dann summa summarum doch zu einer Vernichtung von Kultur und Bildungsangeboten aber in schleichendem Takt. Diese Beschreibung gilt für fast alle Kultureinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Die Kölner Bühnen sind zum Beispiel auch unterfinanziert, vor allem die Oper. Ein Riesenhaushaltsloch konnte in der vergangenen Saison nur gefüllt werden, in dem fast alle Rücklagen hinein gestopft wurden. Jetzt ist der Notgroschen weg, die Verluste wachsen wieder. Einen Etat für die nächste Saison gibt es noch nicht. Weshalb Intendant Uwe Eric Laufenberg überlegt, die Spielzeit einfach ausfallen zu lassen. Um den Politikern zu zeigen, dass es nicht immer irgendwie doch noch geht. Natürlich, sagt Dortmunds Kulturdezernent Jörg Stüdemann, haben sich die Ausgaben für Kultur in den vergangenen Jahrzehnten enorm erhöht. Aber die Gesellschaft hat sich auch verändert. Eine Gesellschaft, die vier, fünf oder sechs Prozent gut ausgebildeter Menschen mittelschichtigen Zuschnitts hat, beispielsweise die Bundesrepublik in den fünfziger Jahren, ist nicht vergleichbar mit einer Postindustriegesellschaft, wo 20,30 Prozent der Bevölkerung gut ausgebildet sind und wo das Lebensalter deutlich nach oben schnellt, Menschen nach ihrer Pensionierung, nach ihrer Rente viele Jahre noch aktiv sein können. In Nordrhein-Westfalen ist die Kultur vor allen Dingen eine Sache der Städte. Das Land spielt nur eine untergeordnete Rolle. Aufgrund der Finanzmisere fordern die Kommunen nun höhere Beiträge von der Landesregierung. Im Ministerium, das nicht nur für Kultur, sondern auch für Familie, Kinder, Jugend und Sport zuständig ist, wird gerade ein Kulturfördergesetz beraten. Peter Landmann, Abteilungsleiter für Kultur, dämpft die Erwartungen: Das Land ist auch in Riesenfinanznöten. Auch da geht es darum, eine politische Möglichkeit zu finden, den Kulturetat des Landes und die Kulturaktivitäten des Landes zu sichern. Aber natürlich ist es in Nordrhein-Westfalen, wo 80 Prozent der Kulturlasten in den Städten liegen, noch viel wichtiger ist, ob wir einen Weg finden, die Kulturarbeit in den Städten zu stabilisieren. Und das wird eine der spannenden Fragen sein, ob das Gesetz dazu einen Beitrag leisten kann. Doch nun wird im Mai der Landtag neu gewählt, es gibt keinen Haushalt für 2012. Das bedeutet: Alle landespolitischen Entscheidungen sind auf den Herbst verschoben. (Esch) Wir sind ein polyzentrisches Land. Und das ist ein großes Manko aber auch eine ganz große Qualität. Ein Manko in der Darstellung nach außen, auch im Selbstverständnis, sich als ein Kulturland zu begreifen. Aber ein großer Vorteil, weil eine kulturelle Vielfalt und auch eine Konkurrenz, die das Geschäft belebt, hier eine Rolle spielt wie wir sie außerhalb in NRW auch in Europa kaum haben. Christian Esch leitet das NRW-Kultursekretariat. Die größeren Städte des Landes haben diese Organisation gegründet, um Projekte zu finanzieren, die über die kommunalen Grenzen hinaus gehen. Zum Beispiel das Impulse-Festival, das Theatertreffen der interessantesten deutschsprachigen Off-Bühnen. Ein zweites Kultursekretariat arbeitet für die kleineren Städte. Auch diese haben mit großen Problemen zu kämpfen - aber in der scheinbaren Provinz gab es in den vergangenen Jahren viel Bewegung. Paderborn hat ein schickes, neues Theater gebaut, ebenso Gütersloh und Siegen, die zwar kein eigenes Ensemble haben, aber ehrgeizige Intendanten, die anspruchsvolle Programme zeigen. Überflügelt die Provinz demnächst die Metropolen? (Esch) Es gibt an verschiedenen Stellen, an prosperierenden Stellen - wir wissen ja auch wie die Situation auch in Gütersloh und Paderborn finanziell ist, in Gütersloh nicht zuletzt durch privates Geld - dass da noch was passiert, dass die sich bis zu einem gewissen Grade emanzipieren gegenüber anderen Städten. Aber wir sehen auch, es wird nicht das ersetzen können, was in den wirklichen Zentren, in den Ballungszentren an Kulturangebot vorhanden sein muss, wo ja auch ganz große Teile der Bevölkerung leben. Die Landesregierung hat verstanden, dass sie die Städte stärken muss. Und Geld in Aussicht gestellt. Allerdings fließen diese Mittel erst, wenn die Städte bewiesen haben, dass sie ernsthaft sparen und weitere Einschnitte vornehmen. Die treffen dann oft die Kultur, die ja eigentlich mit dem zusätzlichen Landesgeld gerettet werden soll. (Esch) Und dieses verstärkte Sparen bedeutet, zum Beispiel hier in Wuppertal, wenn es so kommt wie beschlossen, dass unter Umständen das Schauspiel bis zu einer Genesung der Kommune nicht mehr existiert. Hier werden wieder Kürzungen ventiliert, die bedeuten, dass unter Umständen die Arbeitsfähigkeit des Schauspielhauses noch weiter eingeschränkt wird als ohnehin schon. Die Arbeitsfähigkeit ist auf einem Geringstniveau. Weiterwursteln auf finanziellem Geringstniveau - das ist vielerorts angesagt. Es überrascht, dass gerade Theater, deren Etats stark gekürzt wurden, weiterhin Spitzenleistungen bringen. Oberhausen zum Beispiel, wo Intendant Peter Carp seit zwei Spielzeiten einfach zwei Stücke im gleichen Bühnenbild inszeniert, um Werkstattkosten und Arbeitsstunden beim Umbau zu sparen. Die Schauspieler kämpfen wie Berserker, haben oft überhaupt keine Pausen mehr, fangen direkt nach den Premieren mit den nächsten Proben an. Das geht ein paar Jahre, doch irgendwann sind auch die kraftvollsten Künstler ausgebrannt. Nur 10 Prozent ihrer Haushalte geben die Stadttheater für die Kunst aus. Was immer wieder kritisiert wird. Anselm Weber, Intendant des Bochumer Schauspielhauses: Natürlich ist das auch eine Strukturdiskussion innerhalb der Institute. Die Personalkosten an einem Haus wie diesem werden im Wesentlichen aufgefressen durch Betriebskosten und den nicht künstlerischen Teil. Die Landesregierung hat einen Hilfsfonds für die Theater in Höhe von 4,5 Millionen Euro aufgelegt. Ein Teil davon sollte in das Nachdenken über strukturelle Umgestaltungen der Stadttheater gesteckt werden. Damit nicht panisch und planlos gekürzt sondern das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Doch weil die Not so groß ist, floss das ganze Geld in die vorhandenen Strukturen. An vielen Orten herrscht Existenzangst, der Umgangston wird rauer, viele Politiker haben keine Idee, wie sie aus der vertrackten Lage raus kommen können. Christian Esch bringt den status quo der nordrhein-westfälischen Kulturpolitik auf den Punkt: Nicht annähernd ist ein Problem gelöst. Es ist nur vertagt. - E N D E - Ländersache Kultur (8b) Die Kulturpolitik der Bundesländer Baden-Württemberg Autor Brandt, Michael Redaktion Stucke, Julius Regie Lazai, Stefanie Sprecher Martens, Max-Volkert Sendung 20.04.12 - 13.07 Uhr - M A N U S K R I P T B E I T R A G - Um die Kulturpolitik des Landes Baden-Württemberg zu ergründen, muss man ein wenig Archäologie in der Landesgeschichte betreiben. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre veranstaltete der damalige Ministerpräsident Lothar Späth eine Art Kultur-Feuerwerk in Baden-Württemberg. Die Kultur bekam im Südwesten einen Stellenwert, wie sie ihn lange nicht gehabt hatte. Zum einen, was die finanzielle Förderung und Neugründungen anging. Zum anderen wurde Kultur im Regierungsapparat verankert und der Ministerialdirigent, der vor einigen Jahren verstorbene Hannes Rettich zum Kulturkoordinator des Landes berufen. Der Jurist und Theaterwissenschaftler Rettich brachte so etwas wie System in die zunächst etwas ungestüme Kulturpolitik von Lothar Späth. Das Ergebnis: eine Kunstkonzeption für das Land Baden-Württemberg, die Späth und Rettich 1990 vorlegten. Eine Konzeption, die bundesweit als vorbildlich galt und die das kulturelle Leben des Landes bis heute bestimmt, so Tim Schleider, Feuilletonchef der Stuttgarter Zeitung: Hannes Rettich war sozusagen sein Vordenker, der diese Kunstkonzeption damals mit ausgearbeitet hat, der aber vor allen Dingen auch in dieser Kunstkonzeption festgelegt hat, anders als Bayern mit seiner Hauptstadt München, ist Baden-Württemberg wirklich ein Flächenland. Wir haben nicht nur ein Kulturzentrum mit der Landeshauptstadt Stuttgart, sondern wir sind mit verschiedenen Zentren gesegnet, mit Karlsruhe und Mannheim. Aber auch auf der nächsthöheren Ebene mit den Universitätsstädten, Heidelberg, Tübingen, Freiburg, wir haben Ulm. Die Kultur in Baden-Württemberg zeichnet sich eben durch seine Vielfalt in der Fläche aus. Natürlich gab es seit 1990 immer wieder auch parteipolitischen Streit über die Kultur, aber auf der Basis dieses Konzepts auch einen breiten Konsens im Landtag, so der seit Mai 2011 für die Kulturpolitik in Baden-Württemberg zuständige Staatssekretär Jürgen Walter von den Grünen: Die Kulturpolitik ist schon seit vielen Jahren eine Politik, die im Konsens gemacht wird. Weil eben über alle Fraktionen hinaus die Bedeutung der Kultur und der Kunst erkannt wurde. Es war immer unstrittig, dass man hier nicht sparen sollte. Es war immer ein Teil der Bildung. Ausdruck dieses Konsens' war dann auch, dass der Landtag von Baden- Württemberg im Jahr 2010 eine aktualisierte Kunstkonzeption mit dem Namen Kultur 2020 erarbeitete. Beteiligt war neben dem Grünen Jürgen Walter auch Sabine Kurtz, die heutige kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im baden- württembergischen Landtag: Die Kunstkonzeption nimmt eine Bestandsaufnahme vor der Baden- Württembergischen Kultur, die sich meiner Ansicht nach dadurch auszeichnet, dass sie sowohl Spitzenkultur und Kunst fördert, als auch sich bemüht, Kunst und Kultur in der Fläche zu verbreiten und zu unterstützen. Wir sind ja ein Land mit Ballungsräumen aber auch mit großen Bereichen des ländlichen Raums und ich persönlich halte es für ganz wichtig, dass wir keine verödeten Landschaften haben, sondern, dass wir überall Zugang zu Kunst und Kultur haben. Zunächst ist Kultur 2020 also eine Bestandsaufnahme dessen, was die baden- württembergische Kulturlandschaft heute prägt und auszeichnet. Vom Staatstheater in Stuttgart bis zum Zeltmusikfestival in Freiburg. Neu dazugekommen sind allerdings zwei Aspekte, von denen 1990 noch nicht die Rede war. Kulturstaatssekretär Jürgen Walter: Ein ganz wichtiges Schlagwort, das bei der ersten Konzeption nicht vorkam, ist die kulturelle Bildung. Das soll jetzt im Mittelpunkt stehen ... Einerseits also wird ein Schwerpunkt auf Bildung im kulturellen Bereich im weitesten Sinne gesetzt: in Kindergärten, Schulen, Musikvereinen, Kirchen -und Laienchören, Jugendkunstschulen, Schultheatern und Schreibwettbewerben. Andererseits wird in einem Land mit 2,7 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund festgestellt: Zitat "Interkultur ist kein Teilaspekt der Kulturarbeit mehr oder eine in sich geschlossene Kunstrichtung, sondern muss integrativ in alle Bereiche des Kunst- und Kulturbetriebs Eingang finden." Tim Schleider vom Feuilleton der Stuttgarter Zeitung stellt fest, dass damit in der Tat ein wichtiges kulturpolitisches Thema benannt ist: Das war ein großer Schritt. Wir wissen ja, die Union hat durchaus immer ihre Probleme gehabt mit der Frage der Migranten und wie die Politik darauf reagieren sollen. Hier in Kultur 2020 steht eindeutig drin, das ist eine ganz großen Fragen unserer Kultur- und Kunstpolitik in den kommenden Jahren, wie es uns gelingt, in einem Land, das eindeutig Einwanderungsgesellschaft ist, es auch zu einem kulturellen Austausch kommen zu lassen. Allerdings weist Schleider auch darauf hin, dass das Ziel der Verbesserung der Integrationskultur bislang vor allem auf dem Papier steht - und das ist im Zweifelsfall geduldig. Dazu Kunst-Staatssekretär Jürgen Walter: Aber auch da besteht Konsens, dass wir uns da mehr bewegen müssen. Einen neuen Schwerpunkt hat Grün-Rot auf die bessere Förderung der soziokulturellen Szene gesetzt. Zwar war die Soziokultur bereits im Kunstkonzept von 1990 benannt - die neue Regierung jedoch hat nun die seit langem angekündigte so genannte 2 zu 1 Förderung beschlossen. Wir wollen, ohne dass wir bei der Hochkultur was wegnehmen, die Soziokultur stärker fördern. Das beginnt damit, dass wir für jeden Euro den die Kommune gibt, 50 Cent dazugeben, das war 15 Jahre lang versprochen. Wir führen das jetzt mit dem ersten Haushalt, wo wir verantwortlich sind, endlich ein. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Filmförderung. Zwei Argumente sprechen dafür, meint Kunst-Staatssekretär Jürgen Walter. Erstens stärke es den Kulturstandort und zweitens könne mit Filmproduktionen früher oder später auch Geld verdient werden: Wir haben eine der weltweit besten und angesehensten Ausbildungsstätten mit der Filmakademie in Ludwigsburg. Und jetzt geht es darum, im Umfeld dieser Akademie auch einen Produktionsstandort aufzubauen, der weit über die Spielfilme hinausgeht. Wir wollen mehr Serien produzieren. Wir wollen, dass der SWR sich stärker engagiert, wir wollen, dass das ZDF aber auch private Sender Baden-Württemberg mehr entdecken. Und ganz besonders wollen wir auch in Zukunft den Animationsstandort Baden-Württemberg stärken. Insgesamt plant Grün-Rot also kleinere Akzentverschiebungen in der Kulturpolitik - ansonsten bleibt es in Baden-Württemberg im Großen und Ganzen bei der Linie der vergangenen Jahre - die, so die Sicht des Kulturjournalisten Tim Schleider, das kulturelle Leben in Baden-Württemberg auf einen guten Weg gebracht hat. Wir haben hier kritische Künstler, wir haben kritische Leute an allen Ecken und Enden, die hier kreativ tätig sind und das führt dazu, dass wir hier sowohl was die finanzielle Ausstattung angeht, aber auch was das Spektrum der hier Tätigen angeht, den Vergleich mit Standorten in Norddeutschland, Hamburg, Bremen sowieso, Hamburg, ich würde auch sagen München auf keinen Fall scheuen müssen. Was natürlich gerade im Kulturbetrieb noch lange nicht heißt, dass alle zufrieden sind. Werner Schretzmeier etwa, der Leiter des Stuttgarter Theaterhauses, merkt an, dass der Kulturetat selbst im wohlhabenden Baden-Württemberg nur 1,5 Prozent des Landeshaushalts beträgt Wenn man bedenkt dass ein halbes Prozent mehr, was das schon ausmachen würde, was das für Möglichkeiten herstellen würde in zum Beispiel für die sogenannte freie Kultur und Kunstszene, das ist enorm und da muss Baden- Württemberg meines Erachtens in den nächsten Jahren gewaltig nachlegen. - E N D E - 1