COPYRIGHT: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von DeutschlandRadio / Funkhaus Berlin benutzt werden. Zeitreisen 29. Februar 2012 Der lange Marsch ins Weiße Haus Drei Generationen schwarzer Frauen in den USA Von Nicolas Hansen 1. O-Ton: Barack Obama: Hello Chicago! (Menschenmenge jubelt) Autor: 5. November 2008. Grant Park, Chicago. Barack Obama hat die Präsidentschaftswahl gewonnen. 1. O-Ton: Barack Obama (weiter): If there is anyone out there who still doubts that America is a place where all things are possible; who still wonders if the dream of our founders is alive in our time; who still questions the power of our democracy, tonight is your answer. Übersetzer: Falls es noch irgendjemanden gibt, der daran zweifelt, dass in Amerika alles möglich ist, der sich noch immer fragt, ob der Traum unserer Gründungsväter heute noch gültig ist, der die Kraft der Demokratie in Frage stellt: heute haben Sie Ihre Antwort. Autor: Unter den tausenden jubelnden Menschen steht ein Mann ganz allein. Die Kamera fängt ihn ein, zeigt ihn in Großaufnahme. Seine Augen sind glasig, seine Hand auf den Mund gepresst, Tränen laufen langsam über seine schwarzen Wangen: Jesse Jackson. Er, der gesehen hat, wie in den Mississippi Kirchen brannten, der dabei war, als Martin Luther King in Tennessee ermordet wurde, der erlebt hat, wie schwarze Kinder in Kansas und anderswo systematisch in Schulen benachteiligt wurden, wie Erwachsene in South Carolina daran gehindert wurden, zu wählen. Und nun ziehen ein schwarzer Präsident und seine Familie ins Weiße Haus ein. Atmo aufblenden O-Ton Ausschnitt aus der Vereidigung Obamas Autor: Die Geschichte Amerikas ist eng mit der Geschichte seiner schwarzen Bevölkerung verbunden. Ihre Emanzipation hat die Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert in einen Bürgerkrieg geführt und im 20. Jahrhundert gesellschaftlich verändert. Heute gibt es vielversprechende Anzeichen für eine bessere Zukunft. 2. O-Ton: Martin Luther King I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slave owners will be able to sit down together at the table of brotherhood. Autor: Washington, 28. August 1963. Forts. O-Ton I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character. I have a dream today. Autor: Martin Luther Kings Traum, dass Schwarze und Weiße brüderlich zusammen sitzen; dass seine schwarzen Kinder eines Tages nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden. Der Höhepunkt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Der Marsch auf Washington. Zwischen 200.000 und 300.000 Menschen forderten ein Ende der Diskriminierung von Schwarzen und bessere wirtschaftliche Bedingungen. Mit Bussen, Flugzeugen und Sonderzügen kamen sie aus den Südstaaten und dem ganzen Land in die Hauptstadt. Begonnen hatte alles gut zehn Jahre zuvor. Während es immer Widerstand gegen Sklaverei und Diskriminierung gegeben hatte, stieg die Zahl der Fälle in den 1950er Jahren rapide an. Die alten rassistischen Strukturen zeigten Schwäche, Veränderung lag in der Luft. Bürgerrechtler spürten das und nutzten jede Gelegenheit, Diskriminierung anzuprangern. Sie organisierten sich, eine intellektuelle Elite bildete sich heraus und es gab mutige Aktivisten. Zu ihnen zählte Rosa Parks. Die populäre Geschichte kolportiert, sie sei eine müde, ältere Schneiderin gewesen, die im Bus ihren Sitzplatz zu Gunsten eines Weißen frei machen sollte. 3. O-Ton: Allyson Hobbs Well, this is one thing that is very important for people to understand, that Rosa Parks was very involved in Civil Rights Activism before the bus incident. Übersetzerin: Es gibt eine Sache, die man wissen muss: vor dem Vorfall in dem Bus war Rosa Parks als Bürgerrechtsaktivistin sehr aktiv. Autor: Allyson Hobbs, Historikerin für Afro-Amerikanische Geschichte an der Stanford University. 3. O-Ton: Allyson Hobbs, Forts. While her refusal to give up her seat on the bus was a spontaneous act, she had been very involved in Civil Rights organizing, in Civil Rights Protest before that. She had attended a school called the Highlander Folk School which offered workshops, which preached non-violence, this was a place where Martin Luther King went. She was the secretary to E. D. Nixon who was the head of the Montgomery branch of the National Association for the Advancement of Colored People, known as the NAACP. She had been working with Nixon for about twelve years before the Montgomery bus boycott. Übersetzerin: Den Sitzplatz im Bus nicht frei zu machen, war zwar eine spontane Entscheidung, aber Parks war sehr engagiert in der Bürgerrechtsorganisation. Sie hatte Fortbildungen an der Highlander Folk School besucht, wo gewaltfreier Widerstand gelehrt wurde, wo auch Martin Luther King teilnahm. Und sie war die Sekretärin von E. D. Nixon, dem Vorsitzenden der NAACP, einer schwarzen Bürgerrechtsorganisation. Sie hatte in den zwölf Jahren vor dem Bus-Boykott für Nixon gearbeitet. Autor: Rosa Parks fuhr am 1. Dezember 1955 in einem öffentlichen Linienbus von der Arbeit nach Hause. Die Busse wurden zum Großteil von Schwarzen genutzt. Sie mussten jedoch im hinteren Teil des Busses sitzen, während der vordere für Weiße reserviert war. Reichten die Plätze für Weiße nicht aus, mussten Schwarze ihren Sitzplatz aufgeben. An jenem 1. Dezember 1955 forderte der Busfahrer vier Schwarze auf, ihre Reihe aufzugeben, denn gemischte Reihen gab es nicht. Drei Schwarze standen auf, nur Rosa Parks blieb sitzen. Da sie sich weigerte, wurde die 42-jährige von der Polizei verhaftet, abgeführt und von einem Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Bürgerrechtsorganisation NAACP zog vors Berufungsgericht und der Protest nahm seinen Lauf. Die schwarze Bevölkerung in Montgomery boykottierte öffentliche Busse: erst eine Woche, dann zwei, einen Monat, ein halbes Jahr. Der Boykott war von langer Hand geplant. 4. O-Ton: Allyson Hobbs Everyone was sort of preparing for a boycott. And ones word spread that Rosa Parks was arrested then this sort of became the spark that really got this movement going. Flyers had already even been printed and there was already a network in place. So within hours of Parks arrest over 50.000 leaflets were distributed about the boycott. There was also a very intricate system of rides set up so people who had cars in the community would drive people to their jobs and the buses were largely empty. Übersetzerin: Der Boykott war sehr gut vorbereitet. Nachdem sich die Nachricht von Rosa Parks´ Verhaftung herumgesprochen hatte, wurden 50.000 vorproduzierte Flyer mit dem Aufruf zum Boykott verteilt. Es gab ein Netz von Fahrgemeinschaften und Leuten, die ein Auto hatten und die andere wiederum zur Arbeit brachten. Und die Busse waren fast leer. Autor: Obwohl es vor Rosa Parks schon andere gegeben hatte, wie Claudette Colvin, die ebenfalls ihren Sitzplatz im Bus nicht aufgegeben hatten, wurde Parks zur Symbolfigur des Widerstands. Sie war moralisch nicht angreifbar, was in der amerikanischen Gerichtsbarkeit entscheidend sein kann. Ihr Fall lag vor dem Berufungsgericht und je länger der Boykott dauerte, desto größer wurde der Druck auch auf das Gericht. Für Rosa Parks bedeutete der Fall, dass sie im Mittelpunkt des Interesses stand: psychologisch eine Belastung, physisch eine Gefahr. 5. O-Ton: Allyson Hobbs I think it's very likely that she was aware of what might happen because her husband was actually very concerned about her safety. And he was very concerned that she might be killed, she might be injured, she might be harmed. These confrontations on buses in and of themselves often escalated into violence. So it was very common for African-American men and women to be brutalized by the bus driver, by other riders, by the police. If there was a confrontation and the police were called the police got on the bus, it was very common for African-American men or women to be slapped, to be punched, to be beaten. So this was very, very dangerous. It wasn't that she sat down and someone said I want to sit there and she said no and then she was arrested. This was a very tense, explosive kind of situation. Übersetzerin: Ich denke, ihr war ziemlich sicher bewusst, welche Folgen das haben kann. Ihr Mann war sehr besorgt um ihre Sicherheit. Er hatte Angst, sie könnte umgebracht werden. Dieser Vorfall im Bus war auch nicht ungefährlich. Schwarze wurden oft von den Busfahrern angegriffen, von anderen Fahrgästen oder der Polizei. Wenn die Polizei bei solchen Vorfällen hinzugerufen wurde, wurden Schwarze oft geschlagen. Das war also schon gefährlich. Es war nicht so, dass sie einfach nur "nein" gesagt hat, als jemand auf ihrem Platz sitzen wollte und sie dann verhaftet wurde. Diese Situationen waren sehr aufgeheizt und geradezu explosiv. Autor: Die Schwarzen in Montgomery stellten den Großteil der zahlenden Fahrgäste. Mit dem Wegfall der Einnahmen wurde der Boykott auch wirtschaftlich ein Problem. Nach einem halben Jahr urteilte das Berufungsgericht zu Gunsten von Rosa Parks, doch der Boykott ging weiter. Die Stadt hatte Berufung eingelegt und der Fall ging an das Oberste Bundesgericht in Washington. Die Entscheidung fiel im November 1956 ebenfalls zu Gunsten von Rosa Parks. Die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln überall in den Vereinigten Staaten war damit für verfassungswidrig erklärt. Die Stadt Montgomery brauchte noch weiter fünf Wochen, um die Beförderungsbedingungen zu ändern. Der Boykott endete nach 381 Tagen. Rosa Parks, die Frau, die den Boykott provoziert hatte, ging damit in die Geschichte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung ein. 6. O-Ton: Allyson Hobbs The success of this boycott in Montgomery showed that these kinds of boycott could really be effective and spark other boycotts in other cities as well as other kinds of protests including the lunch counter sit-ins, and other protests throughout the movement in many ways were sparked by the Montgomery bus boycott but also were able to sort of mimic the organizing principles and the preparation and the coordination that took place in Montgomery. Übersetzerin: Der Erfolg des Boykotts in Montgomery hat gezeigt, dass dadurch andere Proteste ausgelöst wurden und auch andere Protestformen beflügelt wurden, wie die lunch counter sit-ins. Sie kopierten die Organisationsformen, die Vorbereitung und Koordination, wie sie in Montgomery stattgefunden hat. Musik Zäsur Autor: Hundert Jahre vor Rosa Parks lebte eine andere bemerkenswerte afro-amerikanische Frau, die ebenfalls als Vorkämpferin für die Rechte der Schwarzen in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingegangen ist. Schulen tragen heute ihren Namen, ein Marineschiff ist nach ihr benannt, ihr Portrait war auf amerikanischen Briefmarken zu sehen, Kinderbücher erzählen ihre Geschichte: Harriet Tubman. Mehr denn je gehört ihre Geschichte heute zur Alltagskultur in Amerika. Sie gilt als Vorbild. Hillary Clinton zitierte sie beim Nominierungsparteitag der Demokraten 2008 in Denver. 7. O-Ton: Hillary Clinton (vielleicht frei stehen lassen bis Tubman?) How do we give our country back to them? By following the example of a brave New Yorker, a woman who risked her life by bringing slaves to freedom, along the underground railroad. On that path to freedom Harriet Tubman had one piece of advice: if you hear the dogs - keep going, if you see the torches in the woods - keep going, if they are shouting after you - keep going, don't ever stop, keep going. If you want a taste of freedom - keep going! Übersetzerin: Das Beispiel einer mutigen New Yorkerin lehrt uns viel für die Zukunft. Sie hat Sklaven über die Underground Railroad in die Freiheit geführt. Und sie hatte einen Tipp: wenn du die Hunde hinter dir hörst - nicht aufgeben, wenn du die Fackeln im Wald siehst - nicht aufgeben, wenn du das Rufen hörst - nicht aufgeben. Nicht aufgeben, niemals stehen bleiben! Wenn du die Freiheit spüren möchtest - nicht aufgeben. Autor: Es spielt keine Rolle, ob Harriet Tubman diese Worte wirklich jemals gesagt hat. Entscheidend ist ihre Symbolkraft, die bis heute reicht, die Amerikaner bis heute motiviert und inspiriert. Marcus Shelby ist Jazz-Musiker in San Francisco. Er hat die Lebensgeschichte von Harriet Tubman recherchiert und schließlich musikalisch verarbeitet. Musik: Over here Lord 8. O-Ton: Marcus Shelby "Over here Lord?: I wanted to create what was sort of like a spiritual. Harriet Tubman was a devout, religious person, spiritual person. She swore she spoke to God. I'm not gonna doubt her. Who would deny that it happened because what she did was beyond comprehension. She was a very unassuming woman, she was small in stature but strong in strength. "Over here Lord? is really her speaking as she said she has done over and over to God, thanking God for the blessing and she did some supernatural things. Übersetzer: "Over here Lord?: Ich wollte so etwas wie ein Spiritual schaffen. Harriet Tubman war eine fromme, religiöse Frau. Sie hat beteuert, sie habe mit Gott gesprochen. Ich werde das nicht in Frage stellen. Was sie getan hat, liegt außerhalb unserer Vorstellungskraft. Sie war eine kleine, bescheidene Frau. Klein, aber unglaublich stark. In "Over here Lord" dankt sie Gott. Und sie hat Übernatürliches geleistet. Autor: Hillary Clinton nannte sie eine New Yorkerin, weil sie im Bundesstaat New York, in Auburn, nahe der kanadischen Grenze gelebt hat und dort 1913 gestorben ist - in dem Jahr, in dem Rosa Parks geboren wurde. Harriet Tubman kam vermutlich 1822 im Bundesstaat Maryland zur Welt, wo sowohl Sklaven als auch freie Schwarze lebten. Harriet war Mitte zwanzig, als sie John Tubman kennenlernte, einen freien Schwarzen. Es muss wahre Liebe gewesen sein, die die beiden zusammengeführt hat. John, als freier Mann, hatte viel zu verlieren. Seine Frau war das Eigentum eines Sklavenhalters, der sie jederzeit in den tiefen Süden verkaufen konnte. Und Kinder, so wollte es das Gesetz, würden den Status der Mutter haben: Sklaven, die auch jederzeit und in jedem Alter verkauft werden konnten. Dennoch heiratete er Harriet. Für Sklaven war es schwer, als Familie zu leben. 9. O-Ton: Allyson Hobbs Particularly for those who had children and there were some slaves - if they could - who chose not to have children because they did not want to raise children under the system of slavery. They were very concerned about their children being sold away from them. We can imagine it was an incredibly devastating loss to have children actually sold away and to have no power - to be completely powerless to do anything about that. Übersetzerin: Besonders für die, die Kinder hatten - und es gab Sklaven, die unter den Bedingungen der Sklaverei keine Kinder haben wollten. Sie hatten Sorge, ihre Kinder würden ihnen weggenommen und verkauft. Man kann sich vorstellen, was für eine schreckliche Erfahrung das sein muss, dem wehrlos zusehen zu müssen. Autor: Harriet hatte das Bild ihrer Mutter Rit vor Augen, ein Bild, das sie ihr Leben lang nicht vergessen hat. Als Harriet etwa 10 Jahre alt war, hat Edward Brodess, der Plantagenbesitzer, ihre beiden älteren Schwestern verkauft und Harriet sah ihre weinenden Schwestern, die sich an ihre weinende Mutter klammerten und schließlich doch von ihr getrennt wurden. Harriet hat ihre Schwestern, die vermutlich in die Südstaaten verkauft wurden, nie wieder gesehen. Später hat Harriet Tubman mal in einem Interview gesagt, "jedes Mal, wenn ich danach einen Weißen sah, hatte ich Angst, selber weggebracht zu werden." Musik: Prelude - Ben and Rit Autor: Harriet lebte bei ihrer Mutter Rit, ihr Vater Ben gehörte einem anderen Sklavenhalter und arbeitete auf einer etwas entfernt liegenden Plantage. Als Harriet alt genug war, um selbst zu arbeiten, wurde sie als Haushaltshilfe vermietet. Vielen Sklaven erging es nicht anders. Je nach Saison, anfallender Arbeit oder wirtschaftlicher Situation wurden sie mal hierhin, mal dorthin verliehen oder gar ganz verkauft. Harriet hatte Glück. Sie war immer in der Nähe ihrer Mutter und auch ihres Vaters. Der Umstand, dass sie auf unterschiedlichen Plantagen arbeitete, trug dazu bei, dass sie die gesamte Gegend kennenlernte. Sie kannte die Landschaft, die Infrastruktur und Menschen, ein Netzwerk, das ihr später helfen sollte. 10. O-Ton: Allyson Hobbs She endured brutal beatings, she endured a great deal of violence as a slave. She was born on the eastern shore of Maryland and often we think of Maryland and some of the border-states as not having the same kind of harsh regime as places like South Carolina or Mississippi or the Cotton Kingdom as it was called. But that was really not the case. Slavery was brutal everywhere. And for Tubman in particular, she endured quite a bit of violence and brutality as a child and I'm sure she saw her siblings also this kind of violence which was just endemic to the slave regime. That was what the slave regime was based on. Übersetzerin: Sie musste brutale Schläge und endlose Gewalt über sich ergehen lassen. Sie wurde an der Ostküste Marylands geboren und wir denken immer, dort war es vermutlich nicht so schlimm wie in South Carolina oder Mississippi oder den Baumwoll-Gegenden. Aber Sklaverei war überall schlimm. Als Kind sah sie auch, wie ihren Geschwistern Gewalt angetan wurde, das gehörte zum System. Darauf basierte das System der Sklaverei. Autor: Zwischen 1800 und 1850 stieg die Zahl der entlaufenen Sklaven rapide an. Eine gut organisierte Fluchthelferorganisation war entlaufenen Sklaven bei der Flucht behilflich: die sogenannte Underground Railroad. Die Existenz dieser Institution zeigt, Flucht aus der Sklaverei war so verbreitet, dass sie professionalisiert wurde. Die Historikerin Kate Clifford Larson nennt diese Massenflucht "stampede of slaves". Musik Stampede of Slaves unterlegen Autor: Harriet Tubman lief Gefahr, von ihren Besitzern verkauft zu werden. Sie fasste einen schweren Entschluss: eine Flucht in den Norden bedeutete, ihre Familie zurückzulassen: ihren Mann John, Mutter Rit, Vater Ben und ihre Brüder. Doch ihr Entschluss stand fest. Auf geheimen Routen, mit Hilfe von Kontaktpersonen schlug sie sich nach Philadelphia durch. Der Musiker Marcus Shelby: 11. O-Ton: Marcus Shelby I wanted even to broaden that image "stampede of slaves" into the actual journey of an escape. And so in the music it really begins with ... - Harriet Tubman in many cases would leave on Saturday nights. Her first escape happened on I think Christmas Eve on a Saturday night and you ask why. Well, they wouldn't deliver a newspaper until Monday. She would get a full - almost 48 hours lead. And in many cases they happened in the coldest part of the winter. Then was the easiest way to cover up your tracks. And so, recreating that moment - the cold of winter, the middle of the night, the sense of fright and then the sense of journey. I wanted the music to have that sense of escape, journey, pause, re-group, escape, dash. And then after the end of that frightening experience the next song is about making it to the north: the sense of the sky opening up and you are there. You've made the difficult journey escaping the slave catcher and now you're walking into the land of freedom. Übersetzer: Ich wollte die Reise der Sklaven bei dieser Massenflucht darstellen. Harriet Tubman ist meistens Samstag Nacht geflohen und man fragt sich, warum. Naja, die nächste Zeitung kam erst am Montag heraus, dadurch hatte sie fast 48 Stunden Vorsprung. Und meistens begann sie eine Flucht im Winter, dann war es am einfachsten, keine Spuren zu hinterlassen. Also diese Stimmung zu erzeugen: Winter, mitten in der Nacht, Angst und dann der Weg: ich wollte, dass die Musik das verdeutlichte: Flucht, Reise, Pause, neu sortieren, wieder Flucht, Laufen. Und am Schluss dieser beängstigenden Erfahrung handelt das nächste Stück von der Ankunft im Norden: Der Himmel öffnet sich und man kommt in der Freiheit an. Musik Track 9 aufblenden Autor: Tubman hatte sich im Norden in Sicherheit gebracht. Aber anders als viele der entflohenen Sklaven war sie so kühn, etwa ein Jahr nach ihrer Flucht wieder in den Süden zu reisen. Die Nachricht, dass ihre Nichte mit ihren Kindern auf einer Auktion versteigert werden sollte, ließ ihr keine Ruhe. Sie sparte Geld, traf ihren Schwager in Baltimore und reiste mit ihm ins etwa hundert Kilometer entfernte Cambridge zur Auktion. Ihr Schwager nahm zum Schein an der Versteigerung teil und bekam den Zuschlag. Während er vorgab, sich um die Zahlungsmodalitäten zu kümmern, führte Harriet ihre Nichte und die Kinder ins Haus eines Kontaktmanns in der Stadt. Über Nacht paddelte die Gruppe mit einem Kanu entlang der Küste der Chesapeake Bucht und entlang von Flüssen in den Norden. Ein Jahr später kehrte sie erneut zurück. Diesmal befreite sie ihren Bruder und zwei weitere Männer. Eine weitere Reise in den Süden unternahm sie, um ihre Eltern Ben und Rit in den Norden zu holen. Allyson Hobbes: 12. O-Ton: Allyson Hobbs I think family was very important for her and I think that that also was probably what drove her to help others that she had a profound sense of the importance of family. We know from history that reuniting with family, you know, siblings and children and husbands and wives who had been sold away from each other that in the aftermath of slavery there was a tremendous effort among freed men and women to reunite and to search for loved ones who had been sold away. I think it's very likely that these 19 or more trips that Harriet Tubman took back to the south I'm sure that in many of those cases she probably was assisting fugitives to get their loved ones out of slavery. Übersetzerin: Das familiäre Gefühl war für sie ganz wichtig. Das hat ihr vermutlich auch die Kraft gegeben, anderen zu helfen. Aus der Geschichtsforschung wissen wir, dass die Familienzusammenführung von Kindern, Geschwistern, Eltern, Männern und Frauen nach dem Ende der Sklaverei ein ganz wichtiger Faktor war. Bei ihren 19 oder mehr Reisen in den Süden war es für Harriet Tubman vermutlich sehr wichtig, Flüchtlingen zu helfen, ihre Angehörigen von der Sklaverei zu befreien. Autor: Auf jeder ihrer Reisen in die Südstaaten lief sie Gefahr entdeckt zu werden. Sie konnte niemandem trauen. Mehrfach entkam sie nur knapp professionellen Sklavenjägern. Sie trug stets einen Revolver bei sich, einerseits um sich gegen Gefahren zu verteidigen, andererseits drohte sie Flüchtlingen, die der Mut verließ und die zurückkehren wollten, damit, sie auf der Stelle zu erschießen, sollten sie umkehren. Tubman wurde von den Umständen geprägt, unter denen sie lebte. Misstrauen, menschliche Härte und Verschwiegenheit zählten zu ihren Eigenschaften. Tubman wurde selbst zum Teil der Underground Railroad, sie wurde als "Conductor", als Zugführer der Underground Railroad, bezeichnet. In den Jahren 1850 bis 1860 ging sie viele Male zurück in den Süden, sie hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Schwarze aus der Sklaverei zu befreien. 13. O-Ton: Allyson Hobbs She was quite a threatening figure for whites in the South because: number one the very act of running away was incredibly threatening to the slave regime because white southerners, white slaveholders were making the argument that slaves were content, that they were happy in slavery and that this was a benevolent system, that this was a system that provided slaves with clothing that really would bring civilization to slaves. So the idea of a slave having the kind of intellectual virtuosity and the ambition and the sense of possibility of having a new life, that completely undermined the system of slavery. Übersetzerin: Sie war eine Bedrohung für Weiße im Süden. Erstens, die Flucht an sich war schon eine Bedrohung für die Sklaverei, denn Weiße aus den Südstaaten und Sklavenhalter betonten ja immer, dass Sklaven glücklich waren und dass es ein großzügiges System war, das Sklaven mit Kleidung versorgte und ihnen Zivilisation brachte. Aber ein Sklave, der die intellektuelle Fähigkeit, den Vorsatz und die Möglichkeit hatte zu fliehen, stellte das ganze System in Frage. Autor: Die Sklaverei wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zur größten Gefahr für den Fortbestand der Vereinigten Staaten. Die Zahl der freien Staaten und die jener Bundesstaaten, in denen Sklaverei erlaubt war, hielten sich stets etwa die Waage. Doch mit jedem neu hinzukommenden Staat drohte das Verhältnis aus dem Gleichgewicht zu kommen. Im industriell und gewerblich geprägten Norden hielt man Sklaverei für unmenschlich. Der landwirtschaftlich geprägte Süden war auf billige Arbeitskräfte angewiesen. Ein Riss ging durchs Land. Der Norden kam dem Süden zumindest symbolisch entgegen. 1850 verabschiedete der Kongress den Fugitive Slave Act. Der Norden versprach, entflohene Sklaven zurück an den Süden auszuliefern. Viele von ihnen flüchteten daraufhin nach Kanada. Auch Harriet brachte ihre Eltern dorthin. Je mehr Sklaven sie befreite und sicher in den Norden brachte, desto mehr identifizierte sie sich mit ihrer Rolle als Fluchthelferin. Sklavenhalter hatten keine Ahnung, wer hinter der Flucht der zahlreichen Sklaven steckte. Vermutet wurden weiße Abolitionisten aus dem Norden, Anti-Sklaverei-Aktivisten. Doch niemand ahnte, dass ein ehemaliger Sklave, noch dazu eine Frau zur Schlüsselfigur der Underground Railroad geworden war. Tubman war aber nicht nur Fluchthelferin, sie war auch mit den politischen Aktivisten der Abolitionisten gut vernetzt. Sie kannte den ehemaligen Sklaven und Schriftsteller Frederick Douglass, der zu den gemäßigten zählte. Sie kannte ebenfalls die radikaleren wie John Brown. Durch diese Bekanntschaften wurde sie zunehmend politisiert. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs arbeitete sie als Spionin für den Norden, führte sogar Unionstruppen durch den Süden. Musik Prelude - Ben and Rit - unterlegen Autor: Nach dem Bürgerkrieg engagierte sie sich für ein Frauenwahlrecht in den USA, das sie aber nicht mehr erlebte. Harriet Tubman starb 1913 im Alter von etwa 91 Jahren in ihrer Wahlheimat in Auburn, New York. Heute ist sie eine der Ikonen der frühen schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. auf Musik 14. O-Ton: Marcus Shelby Now, for me as a musician I see her value connected to how American music evolved with the sensibility of the blues as a form of communication that Harriet Tubman employed to do the things that she did during her many escapes between 1849 and 1860. So, her field cries, blues hollows, work songs. These are the underpinnings of all American music on how it evolves from this source of the blues into gospel music, into spiritual music, into jazz, into rock'n roll to the music we hear today. There is a through-line that goes all the way back there. Übersetzer: Ich als Musiker sehe ihre größte Leistung mit der Entwicklung der amerikanischen Musik verbunden, mit dem Blues als Kommunikationsform, die sie bei ihren Reisen zwischen 1849 und 1860 angewandt hat. Die Arbeitslieder von damals sind die Basis der amerikanischen Musik und ihrer Entwicklung, vom Blues zum Gospel, zum Jazz, zum Rock'n Roll bis zur heutigen Musik. Es gibt eine Verbindung, die dahin zurückführt. 15. O-Ton: Allyson Hobbs She is very well known for being the conductor of the underground railroad. So that's really what students across the country learn when they learn about the history of slavery, when they learn about the abolitionist movement. They learn about Harriet Tubman, they learn about the underground railroad and how she freed hundreds of slaves which is certainly an incredible history. She has become a legend for all this work that she did. Übersetzerin: Sie wurde berühmt als Zugführerin der Underground Railroad. Das lernen Schüler überall im Land, wenn sie die Geschichte der Sklaverei durchnehmen und etwas über die Abolitionisten-Bewegung erfahren. Sie erfahren von Harriet Tubman, wie sie hunderte Sklaven befreite, was eine unglaubliche Geschichte ist. Sie ist eine Legende geworden. Autor: Die Bedeutung sowohl von Harriet Tubman als auch von Rosa Parks für die amerikanische Geschichte wird deutlich, wenn man sich die Ergebnisse einer Studie von 2007 ansieht. Sam Wineburg, Professor für Erziehungswissenschaften an der Stanford University, hat mit seinem Team Schüler in allen 50 Bundesstaaten befragt und hat Bemerkenswertes herausgefunden. Die Schüler sollten ihre größten amerikanischen Helden aller Zeiten nennen, mussten aber Präsidenten oder deren Frauen ausklammern. 16. O-Ton: Sam Wineburg By far and away the most famous American in history, the most significant figure for students is someone who defined the American narrative and that's Reverent Dr. Martin Luther King. The following person, the most famous woman in American history not including a First Lady - her name is Rosa Parks. And the third name that appears on the list is Harriet Tubman. Übersetzer: Der mit Abstand berühmteste Amerikaner der Geschichte bei Schülern ist jemand, der die amerikanische Geschichtsschreibung verändert hat, und das ist Martin Luther King. Die berühmteste Frau auf Platz zwei der Liste, ohne First Ladies, ist Rosa Parks. Und die dritte auf der Liste ist Harriet Tubman. Autor: Bemerkenswert ist das Ergebnis deshalb, weil es drei Schwarze sind, die diese Liste anführen. Bemerkenswert ist auch, dass sich das Ergebnis in vorwiegend weißen Bundesstaaten wie Minnesota oder Montana vom Gesamtergebnis nicht unterscheidet. Und noch etwas ist bemerkenswert. 17. O-Ton: Sam Wineburg The Andrew Carnegies, the John D. Rockefellers, the tycoons of industry, the people who embodied American ingenuity and American individualism are still present in the list, we can still find them but they don't make it into the top most prominent names. The people who head that list are not necessarily individualists and not necessarily people who became millionaires because they invented something or because they created an industry. They are people who worked for social movements and social betterment. Übersetzer: Die Carnegies, die Rockefellers, die großen Namen der Industrie, die amerikanischen Erfindungsreichtum und Individualismus verkörpern, sind zwar auf der Liste, aber nicht in den oberen Rängen. Dort sind Leute, die keine Millionen verdient haben, weil sie etwas erfunden haben oder Unternehmen gegründet haben. Dort sind Leute, die sich für soziale Verbesserungen eingesetzt haben. Autor: Professor Wineburg hat eine Erklärung dafür. Er sagt, amerikanische Unterrichtsinhalte hätten sich seit der Bürgerrechtsbewegung bedeutend verändert. Während Schulbücher zuvor hauptsächlich eine patriotische Geschichtsschreibung betonten und Errungenschaften von Schwarzen und anderen Minderheiten vernachlässigt wurden, enthielt die neuere Geschichtsschreibung auch ihren Anteil an der amerikanischen Gesellschaft. 18. O-Ton: Sam Wineburg We are seeing a re-uniting of America but around a different set of figures and a different national story than the classic story of Paul Revere's ride and Bets Ross knitting the first flag or Thomas Edison inventing the light bulb. The story that's coming to represent the American story is the story of people not working for themselves but people working for a cause greater than themselves. Whether that is a story that has a great deal of substance and texture that goes beyond my own ability as a social scientist. What my data permit me to say is this is the story that comes to mind and I think we can safely say, it is a very different story that we tell ourselves from the previous story that we've told ourselves in the past. Übersetzer: Wir erleben, dass Amerika wieder zusammenfindet, aber es hat neue Vorbilder und nicht mehr nur die alten Geschichten um den Ritt von Paul Revere oder wie Betsy Ross die erste Flagge genäht hat oder die Erfindung der Glühbirne von Thomas Edison. Menschen, die nicht für sich selbst, sondern für höhere Ziele gearbeitet haben, bestimmen unsere Geschichte heute. Ob das Bestand haben wird, kann ich als Sozialwissenschaftler nicht sagen, aber meine Daten weisen darauf hin, dass wir heute ein anderes Selbstverständnis haben, als wir es in der Vergangenheit hatten. Autor: Das schließt die Geschichte von Michelle Obama ein. Sie und Barack haben einen bemerkenswerten Aufstieg hinter sich. Baracks Vater kam aus Kenia nach Amerika, seine weiße Mutter stammt aus Kansas. Beide heirateten in Hawaii, als in einigen Teilen der USA gemischte Ehen noch verboten waren. Michelle Obama stammt aus der South Side von Chicago, einem Bezirk mit niedrigen, roten Backsteinhäusern, wo viele Schwarze leben. Ihre Mutter war Hausfrau, ihr Vater war Angestellter bei den städtischen Wasserbetrieben. Ihre Eltern lebten mit ihren Kindern in einer Mietwohnung. Ihre Herkunft versuchen beide auch nicht zu verstecken. Michelle Obama erzählt gerne von ihrer Kindheit, ihren Eltern und ihrem zu Hause. Bei Larry King auf CNN sagte sie: 19. O-Ton: Michelle Obama Where I connect with people is around values, it's around the story of my upbringing. Growing up in a working class background seeing my father getting up going to work every day and just be happy that he could provide his family with a decent living. I mean that's all folks want. (ausgeblendet) Übersetzerin: Ich habe eine Verbindung zu den Menschen, weil ich die gleichen Werte habe, das hat mit meiner Geschichte zu tun, wie ich aufgewachsen bin. Mein Vater, der jeden Tag zur Arbeit gegangen ist und schon glücklich war, dass er seiner Familie ein vernünftiges Leben geben konnte. Das ist es, was Menschen wollen. Autor: Michelle Obama übersprang eine Klasse in der Schule und wurde in einer Schule für begabte Kinder speziell gefördert. Das wiederum eröffnete ihr den Weg zu Stipendien. Sie sah ihren Bruder, der an die Princeton University ging und sie dachte, was der kann, kann ich auch. Und so tat sie es ihm gleich. Später absolvierte sie ein Jurastudium an der renommierten Harvard University. Damit standen ihr alle Wege offen. Doch sie landete nicht bei einer großen Bank oder einem Konzern. Sie ging zurück nach Chicago und arbeitete vorübergehend in einer Anwaltskanzlei, doch sie suchte schnell den Weg in eine nachhaltige und gemeinnützige Arbeit. Damit entspricht sie den Werten, die Sam Wineburgs Studie über die heutige amerikanische Gesellschaft zu Tage gefördert hat: Gemeinnützigkeit vor individuellem Profit. Atmo: Obama Rede unterlegen Als Jesse Jackson an jenem Abend im November 2008 im Publikum in Chicagos Grant Park stand, wird ihm die lange, leidvolle Geschichte der Schwarzen in Amerika bewusst geworden sein, und er verstand wohl besser als irgend jemand sonst im Publikum die historische Dimension des Augenblicks, als Barack Obama auf der Bühne von den Veränderungen sprach, die heutige Kinder im nächsten Jahrhundert sehen werden. Obama beschwor den Moment, sich des amerikanischen Traums wieder anzunehmen und sich bewusst zu machen, dass Amerika aus Vielen bestehe und doch eins sei und sie den Zynikern und Zweiflern den neuen Geist ihres Volkes klar machen müssen. 20. O-Ton: Barack Obama Tonight let us ask ourselves: if our children should live to see the next century what change will they see? This is our Moment to put our people back to work and open doors of opportunity for our kids, to reclaim the American dream and reaffirm that fundamental truth that out of many we are one, that while we breath we hope, and where we are met with cynicism and doubt and those who tell us we can't we will respond with that timeless creed that sums up the spirit of a people: Yes we can. Autor: 150 Jahre nachdem Harriet Tubman Schwarzen zur Flucht aus der Südstaaten-Sklaverei verholfen hatte, 50 Jahre, nachdem Rosa Parks durch zivilen Ungehorsam das Ende der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln erzwungen hatte. Sie waren überzeugte Amerikaner: überzeugt, dass ihr Kampf gegen die Rassendiskriminierung am Ende Erfolg haben würde. 21. O-Ton: Barack Obama, Menschenmenge o. ä. Ton Yes we can.