COPYRIGHT: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von DeutschlandRadio / Funkhaus Berlin benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Der Bindestrich Europas - Die Karlsruher Klauprechtstraße und ihre Straßenpartnerschaft mit der Via Gazzei Europa wächst auf der Straße zusammen - nicht in Brüssel, nicht in irgendwelchen Behörden und Verwaltungen. Sagt Manfred Bögle - Initiator einer europäischen Straßenpartnerschaft. Er scheint angesichts der derzeitigen Sorgen um die gemeinsame Währung nicht ganz falsch zu liegen. Nicht der Euro eint die Menschen. Das ist wiederum auch etwas beruhigend - angesichts der Sorgen, die EU könne an dem Problem der Währung zerbrechen. Karlsruhe und Radicondoli in der Toskana - Klauprechtstraße und Via Gazzei. Europäer begegnen sich, im Kleinen. Autor Kußmann, Matthias Sprecher Schönfelder, Joachim Redaktion Stucke, Julius Sendung 27.07.2011 (13 Uhr 07) Länge Beitrag 19.58 Minuten M A N U S K R I P T B E I T R A G MUSIK "Europahymne" SPRECHER Ach, die "Europäische Union" ... Immer mehr Mitglieder gehen pleite, die Kritik am Euro wächst. Einheit besteht oft nur darin, dass man wohl oder übel, eher übel, EU-Normen akzeptiert - auch so groteske wie die für "Gurkenkrümmungswinkel" oder Kondomgrößen ... (Wobei die Franzosen, kein Witz, gegen die Norm-Gummis protestierten: viel zu klein, für ihre Verhältnisse. Aber das ist eine andre Geschichte ...) MUSIK "Europahymne" SPRECHER Mit der wirklichen Einheit der Völker sieht es eher mau aus - kein Wunder, so was lässt sich nicht verordnen. Da braucht es Leute, die nicht ergeben auf die nächste Norm warten, sondern selbst aktiv werden: wie Manfred Bögle, der in Karlsruhe den privaten Kulturverein "Wirkstatt" leitet. Sein Wahlspruch lautet: "Europa wächst auf der Straße zusammen!" Bögle Europa wächst auf der Straße zusammen. Nicht irgendwo in Brüssel, nicht irgendwo in den Stuben der Verwaltung, sondern auf der Straße. Jeden Morgen, jeden Tag auf der Straße, in der Begegnung zwischen Menschen, beim Metzger, beim Bäcker: Da wird man sehen, ob die Menschen sich vertragen. SPRECHER Darum ist Bögle Initiator der ersten europäischen Straßenpartnerschaft. Straßenpartnerschaft, genau, denn Städtepartnerschaften gibt es genug. Da reisen politische Delegationen hin und her, halten hehre Reden, Bürgermeister klimpern mit der Amtskette - und der kleine Mann bleibt draußen vor der Tür. Bögle will es anders: eine Verständigung zwischen Städten, Ländern, Kulturen, die wirklich "ganz unten" beginnt, beim Volk. Bögle Das ist auch das besondere an unsrem Projekt: dass es nicht von oben verordnet ist, sondern dass es Bürger und Bürgerinnen gemacht haben von der Straße, es ist von der Straße geboren. SPRECHER So entstand die Partnerschaft zwischen der Karlsruher Klauprechtstraße und der Via Gazzei im Toskanischen Radicondoli. Sie ist noch frisch, trägt aber schon kleine Früchte. Vergangenes Jahr besuchten die Italiener Karlsruhe, jetzt die Badener Italien. Auf dem Programm standen Kultur und Geschichte der Orte, im Zentrum aber persönliche Begegnungen. Ein erstes deutsch-italienisches Fazit: Karlsruherin Einer der Gründe, warum ich gern hier her gekommen bin, ist der, dass wir zwei italienische Frauen kennen gelernt haben, in Karlsruhe letztes Jahr, die kein Wort Deutsch konnten. Und wir können auch kein Italienisch. Die haben uns einfach schon damals bei unsrem Fest spontan in den Arm genommen und rechts und links einen Kuss auf die Backen gedrückt. Die hamwer jetzt gesucht, ich mit meiner Freundin, und heute, am letzten Tag, hamwer se getroffen. Und es war genau wieder das gleiche herzliche Empfinden und die gleichen Gesten, wie ich sie noch in Erinnerung hatte vom letzten Jahr! Carabiniere Es ist wunderbar für Radicondoli, die Besucher di Karlsruhe in Radicondoli! Die Leute sind wunderbar für unsere Stadt, für die Stadt Karlsruhe und unsere Europa Musik Caterina Valente/Silvio Francesco: "Roter Wein und Musik in Toskanien", 1. Strophe: "Roter Wein und Musik, roter Wein und Musik! / Roter Wein und Musik in Toskanien / roter Wein und Musik in Florenz / So begann´s mal für mich, so begann´s auch für dich / Si, si, Signorina und Signor!" SPRECHER Aber warum eine italienische Partnerstraße und nicht, sagen wir, eine ... dänische? Bögle Das hängt mit meiner Biografie zusammen. Ich war 25 Jahre lang in Italien unterwegs, in der Toskana ... SPRECHER ... und zwar als Wanderführer. Ja, die deutsche Italiensehnsucht ... Bögle Die Toskana ist eine ausgeglichene Landschaft wie kaum eine andere. Sie hat Berge, sie hat das Meer. Die Leute sind traditionell verwurzelt, auf der andern Seite sind sie sehr menschenoffen. Sie haben die Renaissance ... Es ist eine sehr, wie soll ich sagen, integre, aufgeklärte, moderne Bevölkerung und gleichzeitig hat sie ne starke Verwurzelung in ihrer Geschichte. Ich erlebe eine sehr ausgewogene Stimmung in der Toskana, wie ich sie in keinem anderen italienischen Teilbereich kennen gelernt habe. Das hat mich immer wieder fasziniert und ich glaube das ist auch der Grund, warum viele Maler und so sich von diesem Thema "Ausgeglichenheit, Balance" angezogen fühlen. SPRECHER Manfred Bögle lebt seit Jahrzehnten in der Karlsruher Klauprechtstraße. Dort trifft sich auch die Arbeitsgemeinschaft "Kultur braucht Straße", die ebenfalls an dem Partner-Projekt mitwirkt. Bögle Die setzt sich zusammen aus Leuten aus der "Wirkstatt" und Interessierten aus der Klauprechtstraße. Da ist die AWO stark dabei, da ist der Metzger dabei, da ist der Bäcker dabei. Das ist ne kleine aber feine Gruppe, bei Sitzungen sind wir zwischen zehn und 15 Personen, je nachdem. SPRECHER Die Klauprechtstraße liegt in der Karlsruher Südweststadt, etwa zehn Minuten vom Zentrum entfernt. Das Viertel ist ein begehrtes Wohngebiet mit schönen Jugendstilhäusern, zentral, aber ruhig. Geht man an einem Sommer-Nachmittag durch die Straße, klingt es so: Atmo Klauprechtstraße. SPRECHER Es gibt ein Eiscafé, ein kurdisches und ein italienisches Restaurant, zwei Bäcker, einen Metzger, eine Polsterei. Dazu eine Kunstgalerie, mehrere Architekten, einen Weinladen und ein Geschäft mit kroatischen Spezialitäten. Die Bewohner werden im Schnitt immer jünger; es sind vor allem besserverdienende junge Paare mit Kindern, ein wenig wie in Berlin am Prenzlauer Berg ... Die Straße hat rund 50 Häuser und ist 550 Meter lang - und, welch Zufall, genauso lang wie die Via Gazzei. Die Hauptstraße Radicondolis, das auf einem schmalen Bergrücken liegt und kaum 1000 Einwohner hat. Für eine Hauptstraße ist sie denn auch erstaunlich ruhig: Atmo Via Gazzei. SPRECHER Ursprünglich dachten die Karlsruher gar nicht an eine Straßenpartnerschaft: Bögle Ganz am Anfang stand ein erstes Fest der Klauprechtstraße im Rahmen der Bewerbung der Stadt Karlsruhe um den Titel "Europas Kulturhauptstadt". Da haben wir uns von der Straße gedacht: Ne Kulturhauptstadt braucht auch ne Kulturhauptstraße! Und Karlsruhe hat keine Hauptstraße, das ist interessant, auch historisch: ( ... ) Es gibt ne Kaiserstraße, aber wir haben keine Hauptstraße ... SPRECHER So wurde die Klauprechtstraße kurzerhand zur "Kulturhauptstraße" erklärt. Die Stadt zog mit, und bald fand ein erstes Straßen-Fest statt. Bögle Das war ein toller Erfolg, weil wir auch ne schöne Idee hatten. Wir haben gesagt: Die Klauprechtstraße ist der Bindestrich Europas. Wir haben die Straße einfach nach Westen verlängert - man kommt über Paris auf die Insel Guernsey, Kronjuwel der Britischen Königin, auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite über Wien, Budapest bis ans Kaspische Meer, bis nach Astrachan. Wir haben das wirklich professionell vom Vermessungsamt ausrechnen lassen. Das ist ne Linie, die ist 4500 Kilometer lang, und die Klauprechtstraße mit ihren 550 Metern ist der Bindestrich Europas! Das war unser Clou an der Geschichte, dass wir gesagt haben: Wir sind schon was Normales, aber eigentlich was Besonderes ... Musik Valente/Francesco: "Roter Wein und Musik in Toskanien", 2. Strophe: "Roter Wein und Musik und die Liebe / roter Wein und Musik und wir zwei / Das war eine Nacht voller Zauberei / und der Zauber hieß Amor ... " SPRECHER Die Kulturhauptstadt-Bewerbung scheiterte, doch die Klauprechtsträßler gaben nicht auf. Und erinnerten sich, dass Karlsruhe Städtepartnerschaften mit Frankreich, England, Rumänien und Russland hat - aber nicht mit Italien. Warum dann nicht wenigstens die Partnerschaft mit einer italienischen Straße? Bögle Das war auch der Punkt für mich zu sagen: Wir sollten eigentlich eine Beziehung zu - wie auch immer - Stadt oder Straße haben, weil: Karlsruhe hat ganz viele italienische Wurzeln! Unser Schloss wurde gebaut mit italienischen Gastarbeitern ... SPRECHER ... die gab es nämlich, man höre und staune, schon 1715. Bögle Wir haben das Römische Recht in Karlsruhe verankert. ( ... ) Die allerersten Spuren in Karlsruhe sind römische Spuren! Die Landstraßen in Durlach, das sind alles römische Anlagen. Also eigentlich haben wir ganz viele Beziehungen zu Italien - und die werden in keinster Weise ( ... ) gewürdigt. Das war noch mal ein Punkt um zu sagen: Wenn wir´s nicht ganz oben ansiedeln, machen wir´s halt von der Straße her ... SPRECHER ... und Bögle und seine Mitstreiter machten. Und wie fiel die Wahl auf Radicondoli? Bögle Radicondoli war im Rahmen meiner Touren immer dabei. Da stand ich vor drei Jahren und hab so vor mich hingeträumt und gedacht, wer könnte wohl Partner sein von uns? - bis mir eingefallen ist, Radicondoli, da wohnt in einem drei Kilometer entfernten Hof eine frühere Mitarbeiterin eines Hauses, das wir bewirtschaftet haben! Die hab ich angerufen und das ist die Schnittstelle geworden zur Begegnung mit der Stadt, mit dem anderen Verein "Pro loco". "Pro loco", dieser andre Verein, entspricht in etwa dem, was die Wirkstatt macht, auch selbständig, Kulturverein ... SPRECHER "Wirkstatt" und "Pro loco" taten sich zusammen, die Leute aus der Via Gazzei machten mit, die Oberhäupter beider Städte auch - und die EU förderte das Projekt, zunächst für zwei Jahre. Bögle Italiener und Deutsche haben eine ganz starke Affinität zueinander ( ... ), die passen gut zusammen. Die italienische Leidenschaft und das eher bissel unterkühlte Deutsche - das ist immer der Gegenaspekt vom anderen. Wenn das glückt, wenn man sich gut verträgt auf der Basis von freundschaftlicher Beziehung, dann kann das ne Liebesbeziehung werden zwischen Deutschen und Italienern ... Musik Valente/Francesco: "Roter Wein und Musik in Toskanien", 3. Strophe: "Wenn du auch der Prinz in meinem Märchen bist / ich war ein Leben lang nicht so verliebt! / Roooter Wein und Musik in Toskanien / roter Wein und Musik in Florenz / So begann´s mal für mich, so begann´s auch für dich / Si, si Signorina und Signor ... " SPRECHER Ja, so begann´s. Und nach dem ersten Italiener- Besuch in Karlsruhe ging es für die Klauprechtsträßler nach Radicondoli - mit dem Bus, tapfer, 14 Stunden lang. An Bord war nur ein einziger Politiker, der ehemalige Bürgermeister Eidenmüller, der das Projekt von Anfang an unterstützte. Sonst nur das Volk: Hausfrauen, ein Fotograf, eine ehemalige Sekretärin ... Rund 20 Leute, die freilich nicht alle in der "Klauprecht" wohnen: Bögle Das Projekt Klauprechtstraße ist nicht ganz eng auf die Straße bezogen. ( ... ) Wir haben das so formuliert: ( ... ) An dem Projekt teilnehmen kann jeder, der eine Beziehung zu der Straße hat. Er kann drin wohnen, dort arbeiten, Freunde dort haben, die er besucht - es ist ein offenes Konzept. SPRECHER Und da man nie sicher sein kann, ob es klappt mit der Völkerverständigung, war auch eine Musikgruppe an Bord - noch mal 20 Leute. Die trafen sich täglich mit Musikern aus Radicondoli und probten ein gemeinsames Programm für den letzten Abend der Reise. Bögle Die Italiener haben eine Gruppe, die nennt sich "Banda", eine traditionell verankerte Musikgruppe, über 150 Jahre alt. Und hier in der Klauprechtstraße sind der Chef und die Chefin von den "Albgoischda". "Albgoischda" heißen die, das ist ne Guggemusik ( ... ). SPRECHER Um allen Nicht-Badenern auf die Sprünge zu helfen: "Albgoischda" sind "Albgeister" - und die Alb hat nichts mit dem gleichnamigen Traum zu tun, sondern ist ein Flüsschen in Karlsruhe. "Guggemusik" wiederum ist extrem laute Blasmusik mit viel Getrommel, wie man sie aus der schwäbisch- alemannischen Fasnacht kennt - im Fall der "Albgoischda" allerdings etwas moderner ... Musik Albgoischda: Schluss von BAP, "Verdamp lang her" SPRECHER So waren die Karlsruher besonders erfreut, als sie nach schier endloser Fahrt aus dem Bus stiegen und hörten, wie sich eine Blaskapelle näherte. Wie aufmerksam! Wir werden mit Musik empfangen! Musik Prozession in Radicondoli. SPRECHER Naja, ein wenig traurig klang das schon, arg getragen ... Vielleicht freuten sich die Einheimischen doch nicht? Nun, es war nur der örtliche Fronleichnamszug ... - Die nächsten drei Tage gab es viel Programm. Empfang beim Bürgermeister, Besuch einer Basilikum-Plantage, eine Reise ins nahe Siena. Dazu mehrere Kunstaktionen: der Künstler Manfredo, der in Radicondoli lebt, baute am Ortseingang eine Brücke aus Steinen, Symbol für Völkerverständigung. Geräusch Sägeaktion auf Piazza. SPRECHER Der Karlsruher Guntram Prochaska schälte per Kettensäge einen Engel aus einem Toskana- Baumstamm, begleitet von einem Saxofonisten aus Radicondoli; das Holz für die Flügel hatte er aus Karlsruhe mitgebracht. Der Karlsruher Karlheinz Kramer war mit der Staffelei auf der Via Gazzei als Straßenmaler unterwegs. Die Italiener hatten ihre Hauptstraße festlich geschmückt und zeigten Fotos, die Schüler zum Thema Straße gemacht hatten. Und davor, danach und dazwischen herzliche Bewirtung durch die Bevölkerung - zumal gerade das Fest des San Giovanni war, drei Tage Essen, Trinken und Musik auf der Piazza, unter freiem Himmel ... Musik "Banda" und "Albgoischda" spielen "L´italiano" von Adriano Celentano. SPRECHER Das klingt und das war auch schön und gut. Wenngleich die Deutschen und Italiener beim Essen und sonst meist untereinander blieben. So schnell geht es eben nicht mit der Freundschaft, auch wenn sich viele Beteiligte engagieren ... Straßenmaler Karlheinz Kramer: Kramer Ich kenn das ja vom Zeichnen in der Natur, dass ab und zu Leute vorbeikommen und fragen, was machst du da und wie machst du das? So ist es auch hier gewesen, dass die Leute mich gefragt haben. Und siehe da, es war ein Fehler, dass ich nicht italienisch sprechen konnte. ( ... ) Karlsruherin Aber ich hab auch auf den Straßenfesten, ohne die Sprache richtig zu können, Kontakte geknüpft. Bin einfach auf die Leute zugegangen, hab mit Händen und Füßen geredet. Etwas Französisch, etwas Englisch, etwas Latein - und es hat funktioniert! (Weiter 3'29:) Die Deutschen drückten sich mehr oder weniger am Buffet rum und auf der anderen Seite saßen die Italiener und warteten, bis wir gegessen hatten. Da hab ich gedacht: Nein, also da gehste jetzt rüber und sprichst gezielt jemanden an. Das hat funktioniert, das war mein schönstes Erlebnis! ( ... ) SPRECHER Es gab Momente der Gemeinschaft. Wenn ein Schlagzeuger der "Albgoischda", während die anderen aßen, einem "Banda"-Kollegen am Rand der Piazza auf Blechtonnen einen neuen Rhythmus zeigte. Oder beim Besuch einer Gedenkstätte für toskanische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Ein alter Mann erzählte beeindruckend vom Widerstand gegen italienische Faschisten und Nazis. Dann sagte er: Partisane "Ecco perché ... ... guerra." Applaus, dann deutsche Übersetzerin: " ... ein Grundstein, der zeigt, dass es möglich ist, ohne Krieg, sondern in Frieden miteinander zu sein." ( ... ) Mann weiter: "Quindi la pace ... ... grazie." Übersetzerin: "Wo Frieden ist, ist Solidarität, da ist Zusammenarbeit und da ist Freundschaft." SPRECHER Oder als "Banda" und die "Albgoischda" am letzten Tag ihr gemeinsames Programm spielten - zum Schluss auch die Nationalhymnen, mit Beifall und Jubel von beiden Seiten: Musik Hymnen Carabiniere Jetze wir sind in 2011! Die Leute, Deutschland und Italien, sind Freunde. Viele Deutsche kommen in Italien in Urlaub. Viele Italiener kommen in Deutschland lernen. Es ist die neue Generation: nur Freunde mit Leute ... SPRECHER ... sagt der Commandante der Carabinieri von Radicondoli - der eine wirklich "europäische" Begegnung mit einem Karlsruher Fotografen hatte: Fotograf Das ist das erste Mal, dass ein Polizist mir Grappa offeriert! Ich bin selbst Europäer, gebürtiger Lothringer, bin Franzose und lebe seit 30 Jahren in Karlsruhe und hab diesen Austausch mitgemacht, weil mein Geschäft direkt neben der Klauprechtstraße ist. ( ... )Carabiniere übernimmt: Es ist nicht ein französischer Deutscher und ein Italiener. Es ist nur zwei europäen Leute. Fotograf: Zwei Europäer, genau! Carabiniere: Es ist fundamental! Musik Valente/Francesco: "Roter Wein und Musik in Toskanien", 4. Strophe: "Das war eine Nacht voller Zauberei / und der Zauber hieß Amor / Daaas war eine Nacht voller Zauberei / und der Zauber hieß Amor / Amooor, Amoooooor!" SPRECHER Nach vier Tagen reisten die Klauprechsträßler zurück, nächstes Jahr sollen die Italiener wieder nach Baden kommen. Die Straßenpartnerschaft ist bei der EU als Pilotprojekt gemeldet, andre Städte könnten nachziehen. Doch die Förderung für Karlsruhe und Radicondoli läuft vielleicht schon dieses Jahr aus. Man weiß also nicht, was wird. Aber wie sang Udo Lindenberg und wie trompeteten die "Albgoischda": "Hinterm Horizont geht´s weiter" ... Musik "Albgoischda": Schluss von "Hinterm Horizont geht's weiter". Applaus, Ende. E N D E 1