COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Deutschlandrundfahrt Luxusland im Holsteiner Sand Gut Weißenhaus an der Ostsee Eine Sendung von Thilo Schmidt Sendung: 06. April 2013, 15:05 Uhr Ton: Ralf Perz Regie: Roswitha Graf Redaktion: Margarete Wohlan Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013 01 Atmo Wellen Lebhaft plätschern die Wellen an den Strand. Kleine, größere. Der Wind weht vom Meer, über den Deich, in den Küstenwald. Der Strand gehört zu einem jahrhundertealten Gut, mit Schloss, Park und alten Häusern. Alles das hat ein Multimillionär gekauft und lässt ein exquisites Hotel-Dorf für sehr gut zahlende Gäste entstehen - und weckte das Gut aus dem Dornröschenschlaf. Wird das gut gehen? Und warum ausgerechnet hier? 0:25 ... überblenden ... Kennmelodie Kennmelodie 0:01 SPRECHERIN ff. Kennmelodie Luxusland im Holsteiner Sand. Gut Weißenhaus an der Ostsee. Eine Deutschlandrundfahrt von Thilo Schmidt. 0:10 01 Atmo Wellen Der Strand ist voller Männer mit Angelruten, meist in Zweier-Gruppen. Manche von Ihnen haben Hüfthosen aus Gummi an und waten weit ins noch eiskalte Wasser hinein, und werfen dort ihre Angeln aus. 0:19 02 O-Ton Fischer TS: Guten Tag! Was gibt's denn hier so zu fangen? Naja, wir hoffen auf Meerforelle und Dorsch. Das war ein Geheimtipp, wir ham uns erkundigt, und ... wir kommen von außerhalb, und darum sind wir auch hier. 0:12 03 Atmo Fischer Auf dem Strandparkplatz hinterm Deich stehen Autos aus weiter Ferne, sogar aus dem Ruhrgebiet sind offenbar Angler angereist. 0:17 04 O-Ton Fischer Das ist ein teures Hobby, wir fahren auch öfter mal nach Rügen, also wir sind an Wochenenden öfter mal unterwegs. Andere fahren zum Fußball, wir fahren zum Angeln. 0:09 03 Atmo Fischer Die Hohwachter Bucht ist an diesem Wochenende ein Geheimtipp, verraten die Angler. Der Wind steht günstig. 0:06 05 O-Ton Fischer Nee, der Untergrund ist hier perfekt, man nennt den Leopard-Untergrund, der ist halt perfekt für Meerforellen, und wir versuchen halt, einige zu fangen davon. Schlammiger Untergrund, Steine, Muscheln, und dann hoffen wir, dass wir ein paar mehr Forellen bekommen, heute noch. Aber zur Zeit sieht das sehr schlecht aus. TS: Ist nicht so gut? Ne, heute nicht. TS: Noch keine? Nee, noch gar nichts. 0:19 03 Atmo Fischer Wer hier angelt, der macht das aus Vergnügen. Das wenige, was hier an Land geht, ist für den eigenen Bedarf. 0:07 06 O-Ton Fischer TS: Alles klar. Alles klar. TS: Danke, viel Erfolg noch! Danke, Tschüss ... 0:05 06 07 Atmo Gehen am Strand (an vorigem O-Ton dran) ... überblenden ... Atmo ins Bootshaus gehen Vom Strand aus kann man Gut Weißenhaus nicht sehen. Nicht einmal, wenn man den Blick von den Wellen für einen Moment abwendet und sich umdreht. Und selbst wenn der Deich nicht wäre, sähe man nur den Küstenwald. Aber direkt dahinter versteckt sich das Gut Weißenhaus. Mit Schloss, Nebengebäuden, Teich und Park - und einer wechselvollen Geschichte - bis heute. 0:40 08 O-Ton Jan Henric Buettner Wir sind jetzt im sogenannten Vogelnest, dem Obergeschoss unseres Bootshauses, unserem Strandrestaurant, Gelände Weißenhaus, und wir sind im Standesamt, quasi n'paar Stunden nach der ersten Benutzung, das Brautpaar sitzt mit der Gesellschaft noch unten, hier hat man einen wunderschönen Blick, wir sehen die Ostsee, links und rechts kilometerweit nichts, außer uns, und ein paar Fußgänger am Strand, und genau so hatten wir uns das vorgestellt, einfach diese Landschaft auf sich wirken zu lassen, und hier innen, die Landschaft reingebaut, sehr unauffällig, ein Top- Restaurant, mit Café, Lounge, ganz gemütlich, ganz entspannt, gucken wir jetzt von hier aus jetzt die ganze Bucht rauf und runter. 0:44 07 Atmo Bootshaus Das Bootshaus hat schon eröffnet. Es ist ein Neubau in Holzoptik, verglast, direkt am Strand. Ein gehobenes Restaurant, ein, wie es sein Besitzer sagt, "Beach Club" mit "California Cuisine". Sein Besitzer, das ist der Multimillionär Jan Henric Buettner. Er ist nicht nur Besitzer des Bootshauses, sondern des gesamten Gutes. 0:22 09 O-Ton Jan Henric Buettner Ich hab das Gelände erworben im Oktober 2005, und dann hat es tatsächlich bis Mai 2012 gedauert, bis wir die erste Teileröffnung gemacht haben, nämlich dieses geniale Strandrestaurant hier mit 80 Innenplätzen und 200 Außenplätzen und ner tollen Lounge, Beach Lounge, quasi so ne Art Beach Club mit Lounge-Möbeln, Strandkörben, und dann haben wir noch nebenan unser DLRG-Häuschen für die DLRG und Außentoiletten, und dazwischen den in inzwischen Golden Gate-Orange lackierten Fahnenmast der Kurzschule, der hier nach dem Krieg gewesen ist, wo die jungen Leute gelernt haben, wie man Segel setzt, so einen Mast gab's hier der war ganz verrottet, den haben wir wieder auf Vordermann gebracht, und wegen der Verbindung nach Kalifornien eben genau in der Farbe angemalt, die die Golden-Gate-Brücke hat ... 0:52 10 Atmo Bootshaus Die Verbindung nach Kalifornien ist Buettner selbst. Dort hat er ein Büro und einen Wohnsitz, dort wohnen seine Kinder. Buettner managt Risiko-Kapital-Fonds. Zuvor, in den Neunzigern, baute Buettner zusammen mit einem Partner den Online-Dienst AOL-Europa auf. Nach seinem Ausscheiden bei AOL verklagten die beiden den Konzern vor einem amerikanischen Gericht auf Gewinnanteile. Und bekamen schließlich 160 Millionen Euro. Und Buettner kauft ein Dorf in Ostholstein. Daraus soll kein Grand-Hotel, nein, ein Grand-Village werden, für Menschen mit höchstem Anspruch und dem nötigen Kleingeld. Für die eigene Entschleunigung taugt das Projekt bisweilen offenbar noch nicht. 0:26 11 O-Ton Jan Henric Buettner Es würde funktionieren, wenn ich statt einen Spa zu bauen einen benutzen würde (lacht), aber eine Entschleunigung kriegt man natürlich nur hin, wenn man nicht mit den ganzen Verantwortungen, Verpflichtungen dabei ist, und hier ist natürlich alles wunder, wunderschön, und wir machen alles das beste, auch für die Gäste, aber hinter den Kulissen laufen ja unendlich viele Sachen ab. Also zum Entschleunigen hoffe ich, dass ich also in zwei Jahren herkommen kann, wenn die ganzen Organisationen soweit stehen, dass ich da gar nichts mehr machen muss, ich stecke in jedem Detail darin, es gibt keine kleine Detailentscheidung, die ohne meine Zustimmung zutrifft, letztlich kann ich ihnen zu jedem kleinen Bauteil eine Geschichte dazu erzählen, wie es dazu gekommen ist, warum es dazu gekommen ist, wie es ist, und das trägt also alles in jedem Detail meine Handschrift hier. 0:49 12 13 Atmo Bootshaus Treppe runter gehen ... überblenden ... Atmo Wellen nah ... langsam einblenden: Musik Wilde Welle (Axel Prahl) Die Treppe hinunter, ins Restaurant. Unten in der Küche arbeiten bis zu sechs Köche, es gibt kaum ein Hauptgericht unter 20 Euro. Der Küchenchef des Gutes - oder "Chef de Cuisine", wie es hier heisst, hat schon für George Bush gekocht. Jan Henric Buettner hat sich ein paar Stunden Zeit für einen Rundgang genommen - die man auch braucht, um das ganze Gelände zu erkunden. Doch einen Moment noch will der Blick nicht weichen von den Wellen, vom Meer, von der Ferne. 0:32 14 Musik 1: Wilde Welle Interpret: Axel Prahl & Inselorchester Komponist: Axel Prahl Label: Buschfunk, LC 06312 2:44 15 O-Ton Jan Henric Buettner Wir gehen jetzt gerade über den Deich, und, ähm, fanden ja schon den Strandbereich ganz toll, jetzt gehen wir quasi ins Hinterland rein, und auf der rechten Seite sehen wir jetzt zwei Häuser, die auch Hotelsuiten beherbergen, und die können wir uns jetzt mal angucken. (Trecker fährt vorbei) ... das ist Marek, einer unserer Polen, die hier schon seit Jahren treu wohnen, beschäftigt sind, und ihre Arbeit hier verrichten, und der Trecker, der darf natürlich noch übers Gelände fahren. 0:40 16 Atmo gehen Wir gehen ein Stück die 300 Jahre alte Lindenallee entlang, die zum Gutshaus führt. Früher war hier Asphalt, Buettner hat ihn entfernen lassen, noch ist der Weg unbefestigt. Aber die Linden links und rechts des Weges zeugen von dem, was hier noch kommt: Jede einzelne Linde an der mehrere hundert Meter langen Allee wird von einem im Gras eingelassenen Strahler beleuchtet. Zu dieser Saison sollen die ersten Suiten gebucht werden können. 0:22 17 O-Ton Jan Henric Buettner ... die werden jetzt nächste Woche fertig. 0:06 17 Atmo (im O-Ton) Das erste Hotelgebäude steht unweit des Deiches. 0:03 17 O-Ton Jan Henric Buettner Das war hier das sogenannte ... das hatte mehrere Namen, das Gebäude, alle Gebäude heißen inzwischen wieder, wie die Funktion früher war. Das ist jetzt in unserer Bezeichnung die Meierei, also hier wurde Milch, Käse gemacht früher, im Gut, es lief aber auch mal unter dem Namen Holländerei, weil hier Holländer gewohnt haben, es lief mal unter dem Namen Bischofshaus, weil hier ein Bischof gewohnt hat, ein sehr großes Reetdachhaus, in das wir hier jetzt elf Hotelsuiten reingebaut haben, die kleinste hat 35 Quadratmeter, insofern doch schon beachtlich, und sie werden sehen, wenn wir jetzt reingehen, wie die Zimmer sind, können Sie sich selbst ein Urteil machen. 0:38 17 Atmo reingehen (am O-Ton dran) "Perfekt", das ist das Wort, das Buettner gefühlt am meisten benutzt. Alles muss top sein, perfekt sein, kein Wunsch offen bleiben. Buettner sieht im Übrigen nicht so aus, wie man sich einen Millionär landläufig vorstellt: Schlank, Blue-Jeans, schulterlanges, gewelltes Haar, angedeuteter Mittelscheitel. 0:21 18 O-Ton Jan Henric Buettner ... auch ein zwei Wochen vor Bezug glaubt man immer nicht, wie schnell das dann alles geht, aber wir sind hier schon fast fertig. TS: Schuhe können an, ja? Ja, Schuhe können an. Wir können uns jetzt mal vielleicht ... gehen wir vielleicht gleich mal in die Nummer sieben rein ... Dann gibt es ja hier die Hotel-Card, ist ja bei uns so gestaltet, es ist alles nach dem Motto: Wohnen, wie zu guten alten Zeiten, aber mit dem Service und Komfort von heute. Also sie haben das Gefühl, sie sind also in einer alten Bauernkate, aber sie haben den gesamten Komfort, also wenn Sie die Tür schließen hören Sie keine Tritte vom Flur, sie haben eine Fußbodenheizung mit Eichendielen drüber, und in dem Sinne haben wir alles sehr hochwertig eingerichtet, und hier jetzt so ein bisschen mehr im Neuengland-Style, weiß- blau in diesem Gebäude, jedes Gebäude ist anders, dann unsere etwas alt anmutenden Lichtschalter ... TS: Die sind aber neu? Die sind neu, ja, natürlich. Is alles neu hier! TS: Das gibt's wieder zu kaufen? Ja, ja, das gibt's wieder zu kaufen. TS: Kenn ich noch von meiner Oma. Ja, ja. Is alles so hier eben ... auch hier diese Öffner hier, aber hier hat man dann natürlich einen modernen Safe drin, und hier ist die Minibar, also alles, wie mans eben aus Hotels kennt, aber alles eben mehr so im wohnlichen Landhausstil, jetzt hier am Meer, man sieht hier, die Möbel sind blau-weiß, ist noch ein bisschen Staub drauf, das wird dann natürlich noch alles saubergemacht ... 1:20 19 20 Atmo Meierei Atmo Terrasse rausgehen (an O-Ton 20 vorne dran) Die backsteinerne Meierei ist eines von dreißig Häusern des Gutes. Die Hälfte davon soll Hotelsuiten beherbergen. Am Ende sollen auf dem Gelände 200 Suiten mit 500 Betten entstehen. 0:13 20 O-Ton Jan Henric Buettner .... Hat denn hier seine eigene Terrasse, hier sieht man wieder übern Deich kurz das Bootshaus, man sieht die Ostsee, die Bäume sind noch nicht grün, das wird natürlich alles dann sehr, sehr kuschelig. Wir haben Gartenanlagen, alle neuen Pflanzen sieht man hier schon, jeder hat so seine eigene, kleine Terrasse. Das Gefühl soll sein, ich bin in meinem Ferienhaus, quasi. Ich kann mir auch mein Essen aufs Zimmer bringen lassen, ich krieg meinen Frühstücksbasket, oder ich kann einfach mal 20 oder 50 Meter hier zum Bootshaus gehen, zum Frühstücken, ich hab Minibar, ich hab 24 Stunden Roomservice, ich kann meine Wäsche waschen lassen, also alles, was ich vom Fünf-Sterne-Hotel kenne, hab ich hier ... 0:34 21 O-Ton Meierei rausgehen (etwas Gebrabbel drunter) Ostholstein ist strukturschwach und lebt unter anderem vom Tourismus. Und war schon immer die Badewanne der Hamburger. Buettner ist übrigens selbst Hamburger, bewohnt eine Mietwohnung in der Hafen-City. Und Gut Weißenhaus soll, so könnte ein Klischee lauten, ein Refugium für reiche Hanseaten werden. Es sei aber nicht so, dass sich das hier nicht jeder leisten könne, sagt Buettner. "Jeder" ist da natürlich relativ. 0:24 22 O-Ton Jan Henric Buettner Also wir fangen an, ich sag mal, die günstigsten Zimmer, können wir uns gleich mal angucken, außerhalb der Saison, liegen bei 100 Euro pro Person pro Nacht, also mit 200 Euro, mit allem inklusive, bis auf das Abendessen, inklusive Frühstück, inklusive Spa-Benutzung, inklusive Minibar, also alles, wo die Hotels normalerweise noch mal abkassieren, das wollen wir alles nicht, aus eigener Erfahrung, ich mag das nicht, wenn man hinterher feststellt, was man noch alles bezahlen muss, also es gibt einen Preis, und das günstigste Zimmer eben für zwei Personen zweihundert Euro, gut, man kann natürlich dann auch die Grafensuite im Schloss mit allem drum und dran mit eigenem Spa-Bereich für 1000 Euro die Nacht auch buchen, ja? Aber man kann auch einfach nur aufs Gelände kommen und ne Currywurst essen, am Bistro, für drei Euro, also ... TS: Gibt's hier Currywurst? Ja! Suuper Currywurst.! Ich sagte ja: Meine Handschrift, mein Ziel ist: Bei allem immer top-Qualität. Bester Kaffee, beste Currywurst, bestes Wohnen, bester Spa, alles muss top sein. 0:53 23 Atmo Auf 75 Hektar Gutsgelände. Sechs bis sieben Kilometer müsste man gehen, wenn man das Gut umrunden will. Das Gelände soll autofrei werden, wenn der Hotelbetrieb startet. 1.000 Parkplätze hat Buettner errichten lassen. Wer die großen Entfernungen zwischen Schloss, Spa, Veranstaltungsscheune, Bootshaus und seiner Suite nicht laufen möchte, der kann in beheizte Elektroautos steigen, die im Viertelstundentakt alle Ecken des Geländes anfahren sollen. Das Gelände, versichert Buettner, bleibt aber öffentlich zugänglich für alle. 0:23 24 O-Ton Jan Henric Buettner ... und ansonsten sind aber bestimmte Bereiche, sag ich mal, Hotelgästen vorbehalten, also um zu verhindern, dass jetzt irgendwelche Touristen am Fenster stehen und reingucken, wer jetzt hier gerade ist, das wird nicht passieren, weil die sind natürlich schon abgegrenzt, aber durch das Gelände selber, durch bestimmte Teile des Parks, natürlich am Strand, können Leute durchgehen, also da haben wir ein tolles Konzept auch mit der Gemeinde etabliert, dass das hier alles ineinander greift. Also dass man jetzt keine Abgrenzung vornimmt, künstlicherweise ... und insofern ist das Gelände für jeden so nutzbar, wer also im Rahmen des Normalen durchgeht und verhält, sag ich mal, der kann hier alles machen, was er gerne möchte. 0:41 25 Atmo Leiser Wald, laute Vögel In einigen Ecken, zwischen Bäumen und dem lockeren Buschwerk, liegt Gerümpel. Ein altes, verfallenes Plumpsklohäuschen illustriert, wie es hier vor Jahren an vielen Ecken ausgesehen haben mag. Wir gehen die Lindenallee weiter hinauf, am Teich vorbei. Noch ist vieles unfertig, einige Häuser noch in ihrem alten, morbiden Zustand, andere bereits entkernt. 0:21 26 O-Ton Jan Henric Buettner Hier hat der Gärtner früher gewohnt ... der ist ja auch mein Jahrgang, Bernd Speth, hier. 0:29 27 Atmo Dorf leise Bernd Speth ist der Gärtner von Gut Weißenhaus - bis 2005 beim Vorbesitzer, Graf Erik von Platen-Hallermund, seit 2005 bei Buettner. Schon sein Vater war hier Gärtner. Bernd Speth steht vor dem Gärtnerhaus, in dem seine Eltern lebten, in dem er großgeworden ist. Hineingehen mag er nicht. 0:19 28 O-Ton Bernd Speth Wir haben die rechte Seite bewohnt, das ist das Gärtnerhaus, dann haben wir hier zum Beispiel ... das ist die Künast-Eiche, das ist der Lehrchef von meinem Vater, in den dreißiger Jahren, die ist 1913 gepflanzt worden, und das ist so ein Ensemble, was für mich so ein bisschen zusammengehört, diese schöne Eiche, und dies Haus, es ist ein bisschen ein komisches Gefühl, wenn man da vor steht, man hat da 44, 45 Jahre drin gelebt, und jetzt ist es entkernt. Und das ist ein etwas komisches Gefühl. 0:32 29 Musik 2: Min Jehann Interpret: Heidi Kabel Komponist: Ernst Licht Text: Klaus Groth Label: Documents, LC-Nr. 12281 1:58 30 O-Ton Bernd Speth Ja, ich lebte immer in dem gleichen Haus, ich bin da ... ja, meine Geschwister würden jetzt sagen, ich bin da nicht drin geboren, die sind noch hier Hausgeburten gewesen, ich musste zwei Tage nach Oldenburg, und habe von da an dann da immer gelebt, außer während der Bundeswehrzeit, da ist man halt mal kaserniert, und habe eigentlich immer hier auf Weißenhaus gelebt, geschlafen ... außer im Urlaub. Mein Kinderzimmer war eine Etage höher, auf der anderen Seite das kleine ... da ist so ein kleines Fenster drin. Das war mein Kinderzimmer ... vorne war die Stube, hier war die Speisekammer, dahinter war die Küche, das hier war das Zimmer meiner Eltern, Badzimmer, das war halt ... das ging halt so bis hier. Bis hier ging unsere Wohnung. Und auf der Südseite waren praktisch Wohnzimmer, und so weiter. So ein richtig kleines Haus halt, doch mit relativ kleinen Räumen ... 0:45 31 Atmo Dorf, Hund Bernd Speth ist im Dezember 2011 das erste Mal in seinem Leben umgezogen. Buettner hat für ihn ein anderes Haus auf dem Gelände herrichten lassen. Dort hat er ein lebenslanges Wohnrecht. Ein Schritt von kaum Komfort ... 0:11 32 O-Ton Bernd Speth ... auf mehr Komfort. Aber man lernt Komfort erst zu schätzen, wenn man ihn hat. Vorher ist es eine Normalität, dass man halt Feuer anmacht, dass man zwei, drei Stunden auch mal warten muss, bevor es richtig warm ist ... also jede Zeit hat ihre ... ja, ihre tollen Seiten. Und die meisten Leute, die kennen so was nicht mehr. Und man lernt es dadurch schätzen, dass man's mal anders gekannt hat. 0:21 27 Atmo Dorf leise Das Haus, das er jetzt bewohnt, ist zentralbeheizt. Einen Kamin hat er sich trotzdem einbauen lassen. Bernd Speth ist der einzige Angestellte auf Gut Weißenhaus, der schon vor Jan Henric Buettner hier war. Und ist damit ein Bindeglied zwischen gestern, heute und morgen - und unersetzlich, kennt er doch das Dorf wie kaum ein anderer, jeden Strauch und jedes Rohr. 0:21 33 O-Ton Bernd Speth Also ich muss sagen, was da jetzt passiert ist, in vier fünf sechs Jahren, das ist in den 45 Jahren nicht passiert. Klar, weil man's auch einer anderen Verwendung zuführen möchte und so weiter, es tut sich halt was. Weißenhaus wäre sonst irgendwann eingewachsen. Das wäre in einen Dornröschenschlaf verfallen. 0:19 34 Atmo Dorf, Vögel Stattdessen hektische Betriebsamkeit. Kleinere und größere Baustellen an jeder Ecke, die weißen Dienstwagen der Angestellten, kleinere und grössere, fahren auf dem Gelände auf und ab, gelegentlich auch Buettner mit seinem schwarzen Aston Martin. Im Bootshaus wird ein- und ausgegangen, sich mit Geschäftspartnern getroffen. Später sollen alleine für die Warenlieferung täglich 15 bis 20 LKW das Gut anfahren. Auch Bernd Speth hat heute mehr zu tun als früher. 0:25 35 O-Ton Bernd Speth Ja, es gibt mehr zu tun, als damals, weil die Anlage die vergrößert sich, es ist eine Anlage auf 75 Hektar, wir haben nachher schätze ich mal so 80.000 Quadratmeter Gras zu mähen, wir kriegen wieder den Rosengarten hier hinter der Mauer, das sind natürlich sehr pflegeintensive Sachen, und um die ganzen Appartementhäuser, die Straßen müssen unterhalten werden, und das gehört dann alles halt mit dazu. Die ganze Außenanlage. Und das ist dann auch schon ein bisschen größer und eine kleine Herausforderung. 0:32 36 Atmo Wald Und die Bienen: Bernd Speth ist nämlich auch Imker. Auch das eine Tradition: Er hat von seinem Vater nicht nur die Arbeitsstelle und die Wohnung übernommen, sondern auch die Bienenvölker. 0:14 37 O-Ton Bernd Speth Ja, der Lehrchef von meinem Vater, der von der Eiche, der Herr Künast, der hatte auch die Bienen hier, also der Gärtner hat hier immer die Bienen betreut. Und wir waren vier Kinder zuhause, da hat man dann auch gerne mal was mitgenommen, dass es mal was Süßes gab, man hat selber Honig gehabt, es hat halt ne Tradition. Es ist immer der Gärtner gewesen, es macht mir Spaß, es ist Natur, und es ist eine Tradition, die man dann auch gerne fortsetzt. 0:27 38 Atmo Zu Bienen gehen Die Bienen sind etwas querab vom Gärtnerhaus, dort, wo der Wald anfängt. Sie haben Bleiberecht. Bernd Speth wird sie weiter betreuen, wird seinen Honig in der Region verkaufen und vielleicht werden auch die wohlhabenden Gäste seinen Honig zu schätzen wissen. Manches ändert sich eben nie, auch nicht auf Gut Weißenhaus. 0:16 39 O-Ton Bernd Speth Ja, und hier sind wie jetzt bei den Bienen, in der ersten Reihe stehen die Ertragsvölker, dann stehen hier vorne ein paar Ableger, also Ersatzvölker, und das betreib ich mit meiner Schwester zusammen, das sind 35 Völker ... TS: Das sind wie viele Bienen? Das kann ich nicht sagen, aber ich schätze so aufsteigende Form ist ungefähr bis Johanni, also bis so Anfang Juli, und da hat man dann so, einige sagen 40, 50.000, andere sagen 70.000, ich geh so von 35, 40.000 aus, pro Volk, ja. 0:39 40 Atmo Bienen an O-Ton 40 dran Das sind insgesamt eine Million vierhunderttausend Bienen. 0:09 40 O-Ton Bernd Speth Hier sitzen jetzt die Bienen. Wenn ich jetzt ein bisschen, wenn Sie jetzt Ihr Mikro ranhalten ... Die sitzen noch sehr eng, das ist noch zu kalt. Die haben sich dieses Jahr noch nicht gereinigt, und sie sind halt noch sehr klamm, das sieht man auch. Aber sie schlafen nicht, sondern sie nehmen im Winter ihr Fressen auf, ich muss jetzt mal ... kommen Sie bitte hier hinten längs. Vorne sind die Fluglöcher! 0:27 40 Atmo im O-Ton Bernd Speth öffnet den Deckel eines Bienenvolkes. 0:05 40 O-Ton Bernd Speth Ja, es ist wieder sehr kalt, jetzt hört man es so ein bisschen. (Bienensummen) Gehen sie bitte! ... nee, das wird heute nichts. Das ist noch zu kalt ... Bei Ihnen hängt eine im Mikro. Ich nehm die mal raus. Komm mal weg da ... 0:16 38 Atmo Bienenwald Bernd Speth, rundes, freundliches Gesicht, Pullover und Käppi, strahlt norddeutsche Gelassenheit aus - typische norddeutsche Gelassenheit. Das immer wieder vorgebrachte Klischee, dass der Norddeutsche verschlossen und kühl ist, sich hinter der harten Schale aber ein weicher Kern verbirgt, ist ja so falsch nicht. 0:15 41 O-Ton Bernd Speth Ich glaube, wir sind ein sehr bodenständiger Menschenschlag, das behaupten viele, dass man ein bisschen stur ist, ich glaub, das bin ich aber wirklich ... Oder man ist nicht stur, man ist beharrlich. Wir sind jetzt nicht so offen wie Leute in Süddeutschland oder in Mitteldeutschland, die da Karneval feiern, und da machen und tun, aber ... es ist halt ein anderer Menschenschlag. Ich glaube, man wird auch von seiner Umwelt geprägt. Wir haben es ein bisschen kühler, wir haben ein bisschen Wind, immer, und das macht die Leute auch so ein bisschen ... vielleicht manchmal auch ein bisschen spröder. 0:40 38 42 Atmo Bienenwald Überblenden Atmo Schritte Dorf Und genau darum wundert es schon ein wenig, dass Buettners Projekt in der Region nicht polarisiert. Ein Hotel für die Oberen Zehntausend, eine Gesellschaft, an der man selbst nie teilnehmen kann, und das an so einem gewachsenen Ort. Doch entstehen viele Arbeitsplätze, und das in einer strukturschwachen Gegend. Und vielleicht war es die Rettung von Gut Weißenhaus vor dem Verfall - denn nur, was sich verändert, bleibt. 0:20 43 O-Ton Bernd Speth Klar, die Leute ... wo wir jetzt drauf gehen, das war ja mal die Durchgangsstraße zum Strand. Die wird ja irgendwann zugemacht. Dann Können wir auch so weitergehen auf der Straße, sie müssen nur aufpassen, wenn ich mit'm Trecker komm. Dann müssen sie schnell beiseite springen. Nein, das war jetzt ein Gag ... Und das stört natürlich die Leute so ein Bisschen. Weil sie werden irgendwie eingeschränkt ... Meinen Sie. 0:37 42 Atmo Dorf Schritte Bernd ist einer der gut zwei Dutzend alten Bewohner von Weißenhaus. Alle dürfen bleiben, auf Lebenszeit - wie bisher für drei Euro pro Quadratmeter. 0:11 45 O-Ton Bernd Speth Es sind halt sehr viele Senioren hier, die mal für den Grafen gearbeitet haben, und die bleiben hier auch wohnen. Das hat Herr Buettner auch mal gesagt, und das ist bisher so gewesen und ich schätz das bleibt auch so, und die Leute wohnen hier natürlich auch gerne. Nen alten Baum soll man nicht verpflanzen. Sagt man. Ja, die wohnen halt auch schon hier vierzig, fünfzig, sechzig Jahre. 0:22 46 O-Ton Jan Henric Buettner Also, wer hier mal gewohnt hat, oder wohnt, kann hier wohnen, es ist ja ohnehin so, dass Kauf nicht Miete bricht, insofern gibt's da eigentlich gar keine Diskussion, es ist nur so, dass man diese eben nicht weitervererben kann. Also wenn man dann eben nicht mehr dort wohnt oder auszieht, oder was auch immer, dann wird das Gebäude der Nutzung zugeführt, die wir dafür geplant haben, wir haben natürlich einige Fälle gehabt, so zwei, drei, wo wir mit den Leuten auch verhandelt haben, es hat auch zum Teil ein bisschen Verhandlungen erfordert und zum Teil auch Geldzahlungen, natürlich, so damit man die Gebäude auch nutzen kann, die wir hier nutzen wollten. 0:32 27 Atmo Dorf leise Sechs Millionen "oder so" hat ihn das Gut gekostet, sagt Buettner, genau weiß er das anscheinend gar nicht mehr. Das Zehnfache wird er investiert haben, bis alles einigermaßen funktioniert. 3. 000 LKW-Ladungen Erde sind hin- und her geschaufelt worden, damit das Wasser ordentlich abfließt, ein neues Blockheizkraftwerk versorgt das Gelände mit Wärme, Schmutzwasser wird in eigenen Anlagen geklärt. Jede kleinste Baumaßnahme ist mit dem Denkmalschutz abgestimmt, und Buettner, so meint man, hatte jede Schraube schon selbst in der Hand. 0:25 47 O-Ton Jan Henric Buettner Es ist wahnsinnig viel geschehen, aber es ist auch noch viel zu machen, wir kommen jetzt hier auf den Platz von dem ich eben gesprochen habe, mit den sechs Gebäudegruppen, und sie sehen, wie schief dieses Gebäude ist, ne, sie sehen da hinten das Fenster, allein auch hier diese Außenansicht, links sind die Originalfenster hier drin, hier rechts sind ganz komische neue Fenster gemacht, haben wir mit dem Denkmalschutz gesprochen, dass wir hier die alten Fenster wieder rein machen können, dahinter ist ein Fenster, was fehlt, da hatten die einfach son Ölheizungstank hingestellt, also und die Familie Mehnert wohnte dann oben im Dachgeschoss ... 0:31 48 Atmo Dorf Schritte Das Haus, in dem Familie Mehnert wohnte, die ich später noch besuchen werde, ist das Kavaliershaus. Es liegt am Ehrenhof, rechts des Schlosses. Hier weitet sich der Blick, das Schloss thront in der Mitte. Locker umgeben weitere Gebäude den Hof. Buettner geht zielstrebig und etwas rastlos auf die andere Seite des Platzes. 0:19 49 O-Ton Jan Henric Buettner So, hier kommen wir jetzt zu einem Gebäude, kann man sich kaum vorstellen, aber sie haben ja gesehen, wie die anderen Häuser ausgesehen haben, aber: Nachdem ich das Gelände gekauft habe, habe ich dieses Gebäude gefunden. Oh guck ma, hier is noch ein Gebäude, was machen wir damit denn? Völlig eingefallen, das ist die alte sogenannte Stellmacherei, also hier hat der ... wissen Sie, was ein Stellmacher ist? Also der hat die Karosserien gemacht für die Kutschen, also so was wie Audi, heute (lacht) ... der hat also hier die Räder gemacht, und also hier sein Handwerk betrieben, und das haben wir also auch im historischen Stil wiederhergestellt, also sie haben gerade das Backhaus gesehen, das war hier in viel schlechterem Zustand ... 0:46 50 Atmo Stellmacherei reingehen (an 50 vorne dran) Die Suiten in der Stellmacherei gehören zu jenen 30 Suiten, die noch in diesem Jahr eröffnet werden sollen. 0:10 50 O-Ton Jan Henric Buettner ... sie sehen vom Stil her ganz anders als die Meierei, Landhausstil, aber sie sehen auch das ähnliche Qualitätslevel. Also sie sehen hier ganz toll auch diese vier Millionen Jahre alten (lacht) Fossiliensteine, quasi, die Dusche, aber eben alles perfekte Regendusche und dann ... hier Kamin, hier ne Küche, und wenn Sie hier rausgehen, haben Sie ihre eigene Terrasse, diese Suite hier sogar mit nem eigenen Jacuzzi ...also richtig nett. Hier kann man sich's nett machen ... 0:38 51 52 Atmo Rausgehen ... überblenden ... Atmo Schritte Wiese Immer unvorstellbarer wird das alles hier ... An jeder Ecke wird auf höchstem Niveau investiert und gebaut, wie kann das alles funktionieren mit 200 Suiten? In der Mitte des Schlosshofes ein Brunnen, über den Hof verteilt grüne, unauffällige Plastikpilze im Boden. Buettner erklärt, dass das Lautsprecher sind, durch die leise Musik die Sinne beflügeln soll - passend zu der Veranstaltung, die gerade in der Reetscheune gegeben wird. In der Reetscheune, dem ehemaligen Jungviehstall, finden schon jetzt Veranstaltungen statt - Lesungen, Konzerte, Theater - an denen auch die Menschen der Region teilhaben können und sollen. 0:22 53 O-Ton Jan Henric Buettner Das ist eigentlich ursprünglich so geplant, dass immer was los ist hier an Kulturveranstaltungen, und wenn man hier Gast ist, kann man diese Sachen also auch umsonst mitbenutzen, das ist dann also im Zimmerpreis mit drin, aber im Moment sind natürlich ausschließlich externe Gäste, die das hier sich angucken, die im Grunde in der Zukunft zusätzlich zu den Hotelgästen kommen sollen. Und dass es jetzt im Grunde ohne Hotelgäste schon fast ausgebucht ist, ist natürlich um so besser ... 0:24 52 Atmo Schritte, Wiese Zu den Veranstaltungen, sagt Buettner, kommen Gäste aus weitem Umkreis, teilweise aus Kiel und sogar aus Hamburg. 0:08 54 O-Ton Jan Henric Buettner Also, wir gehen hier sozusagen in den inneren Außenbereich ... ich mach ma eben kurz Licht an, komm ich gleich wieder hoch ... 0:09 54 Atmo Reetscheune innen (in O-Ton 54) Der Zwischenboden ist in Abstimmung mit dem Denkmalschutz durch eine aufwändige Glaskonstruktion ersetzt worden, die Besucher können während der Veranstaltungen in das beleuchtete Innere des Reetdachs blicken. 0:17 54 O-Ton Jan Henric Buettner TS: Verrückt. Hat was, ne? TS: Aber für mich sieht das so aufwändig aus, ich hab so das Gefühl, so was kann doch nie wieder reinkommen, oder? Also das ist das Schöne: Natürlich wird's wieder reinkommen, natürlich, also den Betrieb hier zu machen, den Betrieb hier zu machen, wird ja profitabel sein, aber das Gute ist: Es muss gar nicht das ganze Geld in einer kurzen Zeit wieder reinkommen, weil ich hab ja nicht vor, das wieder zu verkaufen, oder das ganze Geld irgendwie zurück wieder zu zahlen, sondern es ist ja eben so, dass hier auch viel Eigenkapital drinsteckt, und es reicht mir ja schon, wenn dieses Eigenkapital hier drin steckt und ich sag mal gut verzinst wird, in dem Sinne, insofern von der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung dauert das nachher vielleicht vierzehn, fünfzehn Jahre, bis alles wieder zurückgezahlt ist. Aber das ist im Grunde genommen egal, ja? Das ist ja ne Anlage, und gerade in Inflationszeiten ist es ganz gut, Grund und Boden zu haben, sag ich mal, und insofern ist das ne sehr gute Geldanlage sag ich mal, hier. TS: Wenn Sie schnell und viel Geld verdienen wollten, hätten Sie sowieso was anderes gemacht, oder? Das hab ich ja gemacht. Vorher. Und es ging ja sozusagen darum, wie man eben verdientes Geld vernünftig anlegt, und da hab ich mir eben dieses Gut ausgesucht. ... So, dann gehen wir wieder runter ... 1:11 54 52 Atmo Abschließen (An O-Ton 54 hinten dran) ... überblenden ... Atmo Schritte Wiese Gleich nebenan hat Buettner ein gleichgroßes Amphitheater im Freien errichtet, so dass Veranstaltungen auch draußen stattfinden können. Wir gehen zurück zum Schloss, derzeit nicht begehbar, Baustelle. Dort werden neben den teuersten Suiten für 1000 Euro die Nacht ein Gourmet-Restaurant, ein Kino, ein Billard-Raum und im Keller eine Weinbar entstehen. Und: Ein Tunnel zum Spa, der derzeit im Kutscherhaus nebenan entsteht. 0:23 55 O-Ton Jan Henric Buettner Ich bin immer für Anregungen offen. Und wir hatten mal einen Top- Hoteldirektor hier, und der hat uns ganz klar empfohlen, also weil es gibt immer wieder Leute, die sagen: Ich buch da gar nicht erst, wenn ich nicht mit dem Bademantel zum Spa-Bereich gehen kann, wenn man dann hier ist, wird man sehen: Vielleicht will ich doch lieber am Strand wohnen und lass mich dann dahinfahren mit dem E-Cart, aber dass man die Möglichkeit anbieten kann und für die Hotelgäste eben diesen Tunnel hat, dass ich also sagen kann: Mein Zentralkomplex ist, mir ist egal. Wenn ich da hin geh, geh ich ins Schloss, brauch ich das Gebäude nicht verlassen, weil ich kann da frühstücken, essen, im Gourmet-Restaurant, abhängen, Kino, Spa, alles in dem Gebäude, muss ich das ganze Dorf nicht erkunden, kann ich das hier machen, und dafür ist der Tunnel gebaut. 0:38 42 Atmo Schritte Dorf Jan Henric Buettner ist übrigens auch ein Kind der Region. Seine Eltern fuhren Wochenende für Wochenende mit den Kindern in ihre Ferienwohnung in der Nähe. Vielleicht ist er schon damals als Kind dem Gärtner Bernd Speth begegnet - beide sind Ende 40.. 0:17 56 O-Ton Jan Henric Buettner Damals war es eben so, als ich Kind war, dass meine Eltern hier mit dem Auto langgefahren sind, das Schloss war sowieso unzugänglich, da wohnten irgendwie Leute drin, die Grafen, glaub ich, und dann sind wir da zum Strand gefahren, und dann haben wir da einfach ganz normal den Strand genutzt.. Da war auch noch kein Bootshaus, da war diese Imbissbude. Und dann, als meine Kinder klein waren, und wir dann hier aus USA öfter mal zu Besuch waren bei meinen Eltern - hier im Schlossgarten hatten die Grafen inzwischen ein Erdbeercafé eingerichtet, haben wir Erdbeerkuchen gegessen, und das war eben im Jahr 2005, als meine Mutter mir sagte, die wollen das wohl verkaufen, das stand in der Zeitung, und lass uns doch noch einmal Erdbeerkuchen essen gehen, bevor das hier zu macht, und dann, he he (lacht), im übertragenen Sinne, das ist ein teurer Erdbeerkuchen geworden, aus dem ganzen ... (lacht) ... 0:42 57 Musik 3: Ostseelied Interpret: Hildegard Knef Komposition: Carl Niessen Text: Hildegard Knef Label: Telefunken, LC-Nr. 00366 2:08 58 O-Ton Frau Mehnert ( Klingel *dingdong*) TS: Guten Morgen, Frau Mehnert ... Guten Morgen! Wollen Sie reinkommen? TS: Och, wenn ich keine Umstände mache? Können Sie reinkommen. In die Küche! TS: Danke! 0:10 Frau Mehnert bittet mich herein, wir setzen uns in die Küche. Frau Mehnert wohnt seit über fünfzig Jahren in Weißenhaus. 0:10 59 O-Ton Frau Mehnert Viele Leute, alle Häuser waren bewohnt - war schön! Ne? Hier waren mindestens so zwanzig Kinder, und wenn der Teich gefroren war, das war so schön hier! Oder aufm Hof, was da die Kinder gespielt haben .... Jetzt sind hier ja keine Kinder mehr. 0:15 Die Mehnerts haben im Kavaliershaus gewohnt, gleich neben dem Schloss. In den Anfangsjahren hatten sie noch ein Plumpsklo. Da konnte man die Tür offenlassen und über den Schlossteich schauen - es kam ja keiner. 0:14 60 O-Ton Frau Mehnert Schön. Wir haben oben gewohnt, unten ham auch noch Leute gewohnt, wir mussten immer die Treppe hoch. Man musste ja noch mit Holz heizen, es gab ja keine Heizung, so wie hier jetzt, ja ... und dann hatten wir einen Garten, da hinten, wo Bernd seine Bienen hat, da noch'n bisschen weiter längs, da hatten wir unseren Garten. Und da sind wir immer hingegangen, wenn das schön war. Ne Kanne Kaffee mit, und dann haben wir da schön gearbeitet, da hatten wir Kartoffeln, da hatten wir Hühner, da hatten wir Enten, da war alles. War schön. 0:28 Anfangs konnte sich Frau Mehnert nicht so recht damit anfreunden, dass das Gut verkauft wird. Doch es stellte sich bald heraus, dass es weitergeht in Weißenhaus - und das mit ihr und den anderen Weißenhäusern. 0:16 61 O-Ton Frau Mehnert Zuerst war's ein bisschen ... aber jetzt nicht mehr. Gar nicht. Wir ham das hier schön, sach ich, und das tut einem nich weh, wenn man da vorbeigeht. Ich geh auch nich so oft da runter. Da bauen die ja auch um, da. Da is ja alles rausgerissen, das war ja auch ... Das hätte eines guten Tages ... wär das sowieso nich mehr gegangen da, nich? Hätten wir da nich mehr wohnen können. Die Treppe war nich mehr gut, da war so viel, die Fußböden ...und denn so dünne Wände, und wenn sie denn geheizt haben, und denn der strenge Winter, das wurde denn nich warm, können se sich ja vorstellen: In der Küche hat man geheizt, in der Stube hat man geheizt, das andere war alles kalt, ne? 0:37 Auch Frau Mehnert wohnt jetzt in einem anderen Haus im Dorf, das Buettner sanieren ließ. Wie die übrigen Weißenhäuser Urgesteine auch. Die werden aber immer weniger. 0:11 62 O-Ton Frau Mehnert Es sind viele gestorben. Jetzt ist wieder einer gestorben. Sind ja nich viel. Hier wohnen ja nich viel Leute mehr. Kucken se ma, wir hier, der Herr da nebenan, der ist auch alleine, auf der anderen Seite sind auch zwei Frauen, die haben auch keinen Mann mehr, und dann hier runter sind auch noch ma drei Frauen, die auch keinen Mann haben, ganz hinten ist noch ne Familie mit zwei kleinen Kindern. Das' alles. Und in dies Haus wohnen ja die Arbeiter, die hier so vom Büro, und die Polen, ne, die immer wieder ma nach Hause fahren, ne? Das ist das, was nicht mehr so ist. 0:31 Ein Dorf im Dornröschenschlaf - und Jan Henric Buettner ist der, der es wachküsst. Für Frau Mehnert ist Buettner einer der ihren geworden. 0:06 63 O-Ton Frau Mehnert ... und Herr Buettner hat ja in Ehlerstorf, war er ja, als Kind, und da komm ich auch her, da bin ich auch groß geworden, und meine Schwester, die hat da lange gewohnt, die kannte Herr Buettner. Ja, aber im Nachhinein, wie er hier erst herkam, da wusste sie, wer das war. Er war ja damals mit seiner Schwester klein. Und meine Schwester hat son Haus nebenan, die hat da so eine Ferienwohnung gehabt, sind die immer zum Wochenende mit ihren Eltern, Herr Buettner und seine Schwester. Da hatte Herr Buettner auch ne Katze, die hat er dann im Kinderwagen, son kleinen Wagen, immer spazieren gefahren ... das war so niedlich, ne? Da war er vielleicht so ... sie meint so acht ... 0:41 Manch einer in der Gegend hat eine Geschichte zu erzählen von dem kleinen Jan Henric, der hier als Kind die Wochenenden verbracht hat. Manches davon mag Dichtung sein, manches Wahrheit - ein schlechtes Wort über ihn hört man hier aber nicht. 0:16 64 O-Ton Frau Mehnert ... und dann ham wir gedacht: ooh, nu wird's schön, und dann kam er ja auch mal, und da war ja dann auch das Büro, wissen sie, nachher, wo Herr Buettner auch immer war, und dann ham wir uns auch oft gesehen, und dann war er ja wieder in Amerika, und dann kam er ja, und ... und dann ham wir uns so angefreundet, und das war so schön! Und wenn er kommt, ich hab ihn gesehen, neulich, aber ich wollte nich rausgehen ... er fasst mich immer um, denn ... er ist ganz lieb! 0:23 Mit der neuen Zeit, die in Gut Weißenhaus angebrochen ist, hat sich Frau Mehnert arrangiert. War sogar schon einmal im Bootshaus, allen Berührungsängsten zum Trotz. 0:16 65 O-Ton Frau Mehnert Doch, ja ... Wenn das alles schön fertig ist, wir beide waren auch schon mal im Bootshaus, da unten, da hat Herr Buettner gesagt: "Waren Sie schon mal im Bootshaus?" Nein. "Da gehen sie jetzt mal hin. Und sie sagen, das geht auf meine Rechnung. Da gehen sie jetzt hin". Nee, sagt mein Mann, das wollen wir nicht. "Doch, das machen Sie", sagt er. Dann sind wir beide hin, und dann hatt ich ihn nochmal gesehn und da hab ich gesagt: Schönen Dank, für diese Einladung, da, ne? Da haben wir da Kaffee getrunken, wir beide ... is sehr schön! 0:31 Musik 4: No 1 Es-Dur aus Sechs Menuette Wo 09 Komponist: Ludwig van Beethoven Interpret: Hagen Quartett Label: Deutsche Grammophon, LC-Nr. 00173 1:56 66 Atmo Ankommen Friederikenhof Ich fahre auf das Gut Friederikenhof, ein Meierhof von Gut Weißenhaus. Hier wohnt der Vorbesitzer. Friederikenhof, nur wenige Autominuten entfernt, ist ein typisches norddeutsches Landgut mit Scheunen, Ställen und einem Herrenhaus aus rotem Backstein. Rundum Felder, hinter einem kleinen Hügel vermutlich das Meer. 0:22 66 (Klingel) ... TS: schönen guten Tag. Bin ich hier richtig bei Herrn Erik Graf von Platen-Hallermund? Ja. Kommen Sie rein. TS: Ich hab ein bisschen schmutzige Schuhe ... Treten Sie ab, und dann kommen Sie rein! 0:10 Erik Graf von Platen-Hallermund war in zehnter Generation Besitzer von Gut Weißenhaus. Seit 1739 waren Schloss und Gut im Besitz der Grafen von Platen. 0:11 67 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Das war sicherlich ein schwerer Schritt, denn man muss sich vorstellen, ich war die zehnte Generation, die Weißenhaus besessen hat. Und man kann sich ja vorstellen, eine Generation, das ist ein Kettenglied. Und das ist bei mir gerissen. Und das hat mir natürlich sehr wehgetan ... ich bin dann nachher doch sehr erleichtert gewesen, dass ich den Betrieb aufgegeben habe, weil ich gemerkt habe, dass die Nachfolger den Stil gerne weiter verfolgen, und ich bin auch überzeugt, dass ihnen das gelingen wird. 0:39 Sein Vater hat im Schloss Weißenhaus gewohnt, Erik Graf Platen selbst, 1939 geboren, ist im Schloss aufgewachsen. 0:10 68 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Ich habe dann natürlich über die Kriegsjahre dort gewohnt, mit meinen Eltern, und nach dem Kriege sind dann zuerst die Vertriebenen aus dem Osten gekommen, und die Ausgebombten in Berlin und Hamburg, und diese Menschen haben meine Eltern natürlich auch sehr gerne aufgenommen, weil sie auch dankbar waren, dass sie ihren Betrieb und ihre Heimat nicht verloren hatten. 0:31 Die Einwohnerzahl von Weißenhaus stieg von 60 Einwohnern nach dem Krieg auf 200 Einwohner 1950, erzählt der alte Graf. Überhaupt hat er viel zu erzählen - und findet kaum mehr ein Ende, wenn er mal angefangen hat. 0:10 69 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Aber die meisten sind dann 1951 nach Baden und Württemberg und ins Rheinland umgesiedelt worden, die fanden hier natürlich keine Arbeit, sie haben dort Arbeit gefunden, sie haben dort sich Häuser gebaut, und ab und zu kommen noch welche von ihnen und wollen gerne erzählen, wie es ihnen ergangen ist und wollen natürlich auch sehen, wie es in Weißenhaus weitergeht. Die kommen bis heute noch so im Urlaub mal, oder auf der Durchreise, dann stehen sie hier vor der Tür, und dann erzählen wir uns aus alten Zeiten, was so alles in Weißenhaus gewesen war ... 0:46 Der Graf und seine Frau wohnen zwar in einem repräsentativen Haus, "es sind aber ganz normale, nette Leute", denkt man, wenn man sich nicht genau vorstellen kann, was es bedeutet, adelig zu sein. 0:16 70 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Als ich zehn Jahre alt war, hat mein Vater mich nach meinem Geburtstag zu sich gerufen und hat mir wirklich etwas Wesentliches erzählt: Du bist überhaupt nichts besonderes, du bist genauso wie jeder andere Mensch, aber: Die Umwelt erwartet mehr von dir, als du vielleicht denkst, oder als du vielleicht auch kannst. Und sei bescheiden, sei freundlich, höflich, hör den Leuten zu, und versuche, die Menschen so zu behandeln, wie du auch selber gerne behandelt werden willst. 0:51 Noblesse oblige - Adel verpflichtet eben. Aber wozu? Vielleicht zu vorbildlichen Verhaltensweisen der gesellschaftlich Höhergestellten, zu noblem Handeln. 0:09 71 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Ich war gerade aufs Gymnasium gekommen, auf jeden Fall gab es, vielleicht auch zu Recht, Neid, und auch Missgunst, vielleicht, und da war ich meinem Vater sehr dankbar, dass er mir das vorher so erzählt hat, und habe auch danach gelebt. Und hab während dieser Zeit natürlich, nach dem Kriege, im Gymnasium, natürlich Schwierigkeiten gehabt. Dass Lehrer mir zeigten, und auch mir sagten: Du wirst etwas erben, was du nicht verdient hast. Und das hab ich natürlich auch verstanden. Denn ich hatte immer eine große Hochachtung vor Menschen, die etwas aus eigener Kraft, aus eigener Sparsamkeit, aus eigenem Können auf die Beine gestellt haben 1:00 Ob zu Recht oder zu Unrecht, Erik Graf Platen erbte das Gut, und verkaufte es schließlich 2005 an Buettner. 0:07 72 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Ja, ich würde eigentlich das etwas anders sagen. Dieses riesige Herrenhaus, als es nachher nicht mehr von meinen Eltern bewohnt wurde, musste es ja irgendeiner Bestimmung dienen. Und ich habe ... (Die Gräfin betritt mit einem Kaffeegedeck den Raum) Gräfin: Wenn ihr Kaffe wollt? TS: Dankeschön. Darf ich Ihnen etwas eingießen? Graf: Ja gerne! 0:22 72 Graf Platen sitzt im Rollstuhl. Ich gieße ihm eine Tasse Kaffee ein. TS: Milch und Zucker? Graf: Nein Danke. 0:12 72 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund ... also der Reparaturstau war sehr groß, ich hab versucht, diese Reparaturen auch zu machen, und manches hat man dann doch etwas oberflächlich gemacht, dass es gut aussah, für die Menschen, die da hin kamen, aber auf der anderen Seite kamen dann doch wieder Mängel zum Vorschein, an anderer Stelle, und diese Reparaturkosten haben natürlich mich überfordert, so dass ich dann letztenendes das Haus abgegeben habe an den neuen Besitzer. 0:40 Nachdem die landwirtschaftlichen Erträge des Guts nicht mehr ausreichten, begann die Grafenfamilie, das Schloss kulturell und gastronomisch zu nutzen. Eine Weinbar im Keller, klassische Konzerte und Kunstausstellungen im Saal - und das Erdbeercafé, in dem Jan Henric Buettner später den teuersten Erdbeerkuchen seines Lebens aß. Doch auch all das half nicht, das Gut zu unterhalten. Ein Glück, sagt der Graf, dass es Buettner war, der das Gut kaufte. 0:15 73 O-Ton Erik Graf von Platen-Hallermund Ja, das war natürlich ein Glücksgriff, und ich kenn natürlich auch seine Geschichte, er ist in Ehlerstorf aufgewachsen, und hat immer, als er in Weißenhaus früher am Strand war, und gebadet hat, hat er sich immer überlegt: Ich möchte gerne Weißenhaus besitzen. Und solche Träume erfüllen sich ja manchmal ... 0:24 13 Atmo Wellen nah ... freistehen lassen ... ... unterlegen ... Wie dieses Märchen ausgeht? Ob Buettner, der das Gut wachgeküsst hat, nun selbst verzaubert wird, sein Leben im Jetlag zwischen den Kontinenten, zwischen Risikokapital und Hotelmanagement eintauscht gegen die Entschleunigung der Ostsee, den Ort seiner Kindheit? 0:21 74 O-Ton Jan Henric Buettner Man weiß nie, im Moment kann ich mir's eher nicht vorstellen, weil ich eben so ein weltweites Leben führe, und ich bin in Hamburg noch, in der Hafencity hab ich ne Wohnung noch. Dann bin ich ja wie gesagt noch in Kalifornien, an diesen ganzen anderen Orten, insofern ganz - ist sowieso schwer, wie man dann wieder hinkommt, nicht? Wenn man so viel sich im Leben erarbeitet hat, will man so wenig auch aufgeben. Das heißt ja sozusagen, wenn ich ganz hier hin ziehe und nicht mehr weggehe, heißt das, dass ich die anderen Sachen eigentlich aufgeben müsste, und ich will das im Moment eigentlich nicht aufgeben. 0:40 Atmo Wellen nah Und die Wellen der Ostsee plätschern dahin. Wie eh und je. 0:11 Kennmelodie SPRECHERIN Luxusland im Holsteiner Sand. Gut Weißenhaus an der Ostsee. Sie hörten eine Deutschlandrundfahrt von Thilo Schmidt. Ton: Ralf Perz Regie: Roswitha Graf Redaktion: Margarete Wohlan Eine Produktion von Deutschlandradio Kultur 2013 Manuskript und Online-Version der Sendung finden Sie im Internet unter dradio.de 0:30 1