Hörspiel Feature Radiokunst Das Feature Sklavenfischer Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft Autor: Alfred Breier Regie: Matthias Kapohl Redaktion: Wolfgang Schiller Produktion: Deutschlandfunk/BR/HR/ORF/RB 2022 Erstsendung: Dienstag, 28.06.2022, 19.15 Uhr Langfassung Online Es sprachen: Oliver Nitsche Demet Fey Stefko Hanushevsky Jochen Langner Andreas Laurenz Maier und Steffen Reuber Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Oliver Dannert Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. (c) - unkorrigiertes Exemplar - O-TON SPRECHER 2: Der Mann war Burmese, wie wir. Er schleuste uns durch den Dschungel nach Thailand, wo ein Lastwagen wartete. Wir sollten angeblich auf einer Baustelle arbeiten. Aber dann schmiss er uns an einem Hafen ´raus und fuhr einfach weiter. Männer mit Knüppeln kamen auf uns zu gerannt und umringten uns. Die Männer brüllten uns an: Der Schleuser sei mit unserem Geld abgehauen. Jetzt müssten wir bei ihnen arbeiten, um unsere Schulden zu bezahlen: für die illegale Einreise, den Lastwagen, den Proviant. Sie zerrten uns auf ein Fischerboot. Wir waren vorher nie auf einem Boot gewesen, aber dieses legte gleich ab und fuhr aufs Meer hinaus. Dort konnten wir nicht mehr abhauen. Der Kapitän hatte eine Pistole. Wir mussten fischen, Netze flicken, die Fänge sortieren. So ging das wochenlang. Als wir endlich in den Hafen zurückkehrten, standen dort wieder die Männer mit den Knüppeln. Sie führten uns zu einem Haus, vor dem Männer mit Gewehren standen. Wir durften nicht raus, mussten für Essen und Miete zahlen. So wuchsen unsere Schulden stetig weiter, jahrelang. Obwohl wir immer wieder raus auf See mussten, fischen. SPRECHER 1: Erst vor drei Monaten durfte Aung endlich gehen: Sein Daumen hatte sich in einem Netz verfangen und wurde abgerissen, inzwischen fault der Stumpf. Jetzt wohnt er bei der Hilfsorganisation, deren Namen ich verschweigen soll, in einem Schlafsaal, gemeinsam mit anderen Arbeitsinvaliden. Wir sitzen hinter zugezogenen Vorhängen - draußen standen schon mal die Männer mit Gewehren, um geflohene Zwangsarbeiter zurückzufordern, erzählt man uns. Wer sich mit der Fischerei-Mafia anlegt, könne leicht verschwinden: auf hoher See, im Hafenbecken, oder an Land im Dschungel. Deshalb wurden in diesem Radiofeature die meisten Namen geändert, und einige Orte verfremdet. ANSAGE: Sklavenfischer Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft Ein Feature von Alfred Breier SPRECHER 1: In Thailand kommen die meisten illegalen Migranten aus dem Nachbarland Myanmar: Im früheren Burma wütet eine grausame Militärjunta gegen das eigene Volk. Die illegalen Übertritte bringen schreckliche Risiken mit sich: Im Dschungel lauern kriminelle Banden, die rauben, erpressen und morden. Wer die Einreise überstanden hat, bleibt - ohne Sprachkenntnisse, Einreisestempel und Arbeitserlaubnis - von seinem Schleuser abhängig, der oft mit den Ausbeutern kooperiert. 2015 machten Reporter des britischen "Guardian" die Zustände in der thailändischen Fischereiindustrie zu einem internationalen Thema: O-TON: https://www.theguardian.com/global-development/2015/jul/20/thai-fishing-industry-implicated-enslavement-deaths-rohingya Revealed: how the Thai fishing industry trafficks, imprisons and enslaves This is the story of how one of the world's largest export industries supplying seafood to millions of us around the world is tainted by the systematic exploitation of the Rohingya people. We found Rohingya survivors who spent years as slaves on Thai fishing boats after being sold from a network of jungle trafficking camps. And we also found fisher men increasingly turning from fishing to human trafficking as their industry is facing crisis. SPRECHERIN 1: Dies ist die Geschichte von einer der größten globalen Exportindustrien, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mit Meeresfrüchten versorgt. Und die durch systematische Ausbeutung des Rohingya-Volkes verdorben wurde. Wir trafen auf Überlebende, die Jahre als Sklaven auf thailändischen Fischerbooten verbrachten, nachdem sie aus Dschungel-Lagern dorthin verkauft worden waren. Und wir fanden Kapitäne, die vom Fischfang zum Menschenhandel übergegangen sind, weil ihre Branche in einer Krise steckt. O-TON: At that time the Thai government was just looking the other way. They had allowed this fishing industry to grow up in a way that was completely outside the law. SPRECHER 4: Die Regierung Thailands schaute damals einfach weg. Sie hatte der Fischereiindustrie erlaubt, ohne Rücksicht auf jegliches Gesetz zu expandieren. SPRECHER 1: Phil Robertson von Human Rights Watch, er arbeitet in Bangkok. O-TON: There was no real idea of who was on the boats, who their real names were. People were being killed and thrown overboard on a regular basis. People being trafficked onto fishing boats both operating in international waters as well as in the Gulf of Thailand. It was horrendous. SPRECHER 4: Man wusste nicht mal, wer da auf den Booten arbeitete. Menschen wurden auf hoher See ermordet und über Bord geschmissen. Sie wurden wie Ware gehandelt: auf Fischerboote verschleppt, sowohl in internationalen Gewässern als auch im Golf von Thailand. Es war schrecklich. SPRECHER 1: Ich möchte erkunden, ob sich seitdem etwas geändert hat. Wer heute die Fische fängt, die wir billig in unseren Supermärkten kaufen. Thailand ist einer der größten Exporteure von Fischprodukten weltweit, und größter Hersteller von Thunfischkonserven. Die Regierung behauptet, dass inzwischen alles in Ordnung sei. Im Fischereisektor würden heute 110.000 registrierte Migranten arbeiten: freiwillig, nach geltenden Gesetzen. Und die Europäische Kommission verkündete 2019, SPRECHER 3: dass Thailand die Mängel seiner Rechts- und Verwaltungssysteme im Fischereisektor erfolgreich angegangen ist. Sie nimmt daher die seit 2015 bestehende "gelbe Karte" zurück, die als Verwarnung der EU eingesetzt wurde, weil (Thailand) zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend gegen illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei vorgegangen war. SPRECHER 1: Die USA schätzen die Lage völlig anders ein: 2021 stuften sie Thailand auf ihrer Überwachungsliste für Menschenhandel herab auf die vorletzte Stufe: SPRECHER 3: Korruption und Komplizenschaft der Behörden behinderten weiterhin die Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenhandels. Noch nie berichteten thailändische Behörden, bei ihren Kontrollen auf Fischerbooten in den Häfen ein Opfer von Menschenhändlern identifiziert zu haben. SPRECHER 1: In einer Schmalspur-Bahn fahre ich von Bangkok 40 Kilometer zum Hafen von Mahachai, wo tausende burmesische Migranten leben. SPRECHER 1: Am Hafen liegen nur wenige Tanker und Frachtschiffe, aber viele Fischerboote. Die meisten sehen aus wie Piratenschiffe in Bilderbüchern: Sie sind aus bunt bemaltem Holz, die Aufbauten ragen drei oder vier Decks hoch. Auf den meisten Bugen stehen Registriernummern. Das Fischerei-Ministerium soll inzwischen rund 49.000 Boote und Schiffe erfasst haben. Online sind auf einer "Weißen Liste" nur etwa 8.000 zu finden: mit Bootsnamen und Heimathafen, aber meist ohne die Namen der Besitzer. SPRECHER 1: An einem Pier ist eine alte Dschunke vertäut. Vom obersten Deck hängen Fischernetze zum Trocknen herunter. Auf dem Pier sitzen ein Dutzend Männer und Frauen, die Netze flicken. Ich nehme meine Kamera und fotografiere zuerst das Schiff, dann auch die Menschen. Einige schauen zuerst misstrauisch, aber bald amüsieren sich alle über den komischen Fremden. Eine der Frauen steht auf und geht auf mich zu: ATMO: "What is your name?" ... SPRECHER 1: Von einem Grundstück nebenan starrt ein Mann zu uns herüber. Er rudert mit den Armen, signalisiert, dass ich verschwinden soll. Die Netzflicker beachten ihn nicht, aber ich verabschiede mich lieber, stecke Rekorder und Kamera in meinen Rucksack. Als ich zur Straße zurückkehre, wartet dort der Mann. Er geht hinter mir her, mit einem Stock in der Hand. Als ich zu drei weiteren Fischkuttern abbiegen will, packt er mich grob an der Schulter und zieht mich zurück. SPRECHER 1: Das ist mir in Thailand noch nie passiert. Eine Marktfrau schaut mit offenem Mund von ihrem Stand zu uns herüber. Zeit, zu verschwinden. Mit einer Fähre setze ich über. Am anderen Ufer des Tha Chin-Flusses bin ich mit einer Aktivistin verabredet. SPRECHER 1: Das Labour Protection Network hilft Zwangsarbeitern. LPN hat im Hafen eine Anlaufstelle für Fischer, aber als Patima Tungpuchayakul mit einer Dolmetscherin im Auto vorfährt, möchte sie lieber woanders sprechen. Das ist mir nur recht: Der unheimliche Mann ist mir bis zur Fähre gefolgt. O-TON SPRECHERIN 1: Wenn wir Zwangsarbeiter befreien, schreiben sie das oft bei Facebook. Andere lesen das und suchen uns im Internet. Gerade arbeite ich an einem neuen Fall: ein thailändischer Fischer, der vor 32 Jahren nach Ost-Malaysia verschleppt wurde. Nun möchte er zurück nach Thailand. Aber die malaysischen Behörden sehen ihn nicht als Opfer, sondern als illegalen Einwanderer. Und sie arbeiten sehr langsam. SPRECHER 1: 32 Jahre? Ich bitte die Dolmetscherin, nachzufragen. Aber die Zahl stimmt. O-TON SPRECHERIN 1: Er sollte damals auf hoher See seine Schulden abarbeiten: 15.000 Baht, rund 400 Euro. Aber als das Boot abgelegt hatte, bot ihm der Kapitän nur 270 Euro- als Jahreslohn. Ihm blieb keine Wahl, denn der Kapitän kehrte nie zurück nach Thailand. Wenn der Kapitän mal an Land wollte, fuhr er stattdessen nach Ost-Malaysia, zur Insel Borneo. Im Hafen von Kuching wussten alle: Die Crew hat Schulden bei ihrem Kapitän, also gehört sie ihm. Weil das Boot nicht rechtzeitig registriert wurde, kann es inzwischen gar nicht mehr nach Thailand zurück. Deshalb hat es der Kapitän an einen Chinesen verkauft, mitsamt Besatzung. SPRECHER 1: In Mahachai ist Patima im Hauptquartier des Labour Protection Network angekommen. Dort sitzen Fischer, die Hilfe suchen. Herr Lwin zeigt ein Foto des Boots, auf dem er zuletzt arbeiten musste: Laut Registrierungsnummer ist es in der Hafenstadt Chumphon registriert, im Süden Thailands. Ein anderer Burmese übersetzt die Geschichte zuerst in Thai, dann die Dolmetscherin für mich ins Englische: O-TON: SPRECHER 2: Er kam mit 15 Jahren nach Thailand, um Geld zu verdienen. Seitdem hat er immer auf Fischerbooten gearbeitet. Jetzt ist er 34 Jahre alt. Seine Mutter liegt im Sterben, drüben in Burma, deshalb wollte er sie dort besuchen fahren. Aber der Bootsbesitzer wollte ihm seinen Pass nicht zurückgeben. SPRECHER 1: Ohne seine Papiere flüchtete Lwin von dem Boot, dann mit dem Bus über 400 Kilometer hierher. Das Boot steht auf der Weißen Liste des Ministeriums, seine Lizenz soll aber bald ablaufen. Kurz nach unserem Gespräch macht der öffentlich-rechtliche Fernsehsender ThaiPBS Lwins Geschichte landesweit bekannt. O-TON: ThaiPBS-Beitrag ThaiPBS called Lwin's employer. He asked for 20.000 Baht in exchange for Luwans Passport, which he needs for any application for a new job. Apparently irritated, that Lwin took the matter to the media, the employer told ThaiPBSWorld, that he just ran away, leaving work abruptly and that he was a drug addict. - "Give him a urine drug test and you will find out who he is." SPRECHERIN1/ SPRECHER 3: ThaiPBS rief Lwins Chef an. Er verlangte umgerechnet 550 Euro für die Rückgabe von Lwins Pass, ohne den dieser sich nirgendwo um einen neuen Job bemühen kann. Offensichtlich irritiert, dass Lwin sich an die Medien gewandt hat, beschuldigt ihn der Chef, dass er einfach abgehauen und außerdem drogenabhängig sei. - (Chef:) "Macht einen Urintest und ihr werdet sehen, mit wem ihr es zu tun habt." SPRECHER 1: Der Beitrag ist bis heute auf der Internetseite des Senders abrufbar. Trotzdem verlängerte die Behörde inzwischen die Bootszulassung um ein weiteres Jahr. Uns erzählt Lwin, wem das Boot gehört: einem einflussreichen Lokalpolitiker, der Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft eigentlich bekämpfen sollte. In dem Fernsehbeitrag wird Lwin zur Sicherheit nur von hinten gefilmt. Wir erfahren: O-TON SPRECHERIN 1: Lwin macht sich Sorgen, er hat Angst vor dem Besitzer. Er weiß nicht, wie das für ihn enden wird. Deshalb ist er hierhergekommen. Vielleicht kann LPN bei einer noch höhergestellten Person anrufen, um seinen Fall zu lösen. SPRECHER 1 Es ist fraglich, ob das viel bringen würde. SPRECHER 1: Der Oppositionspolitiker Rangsiman Rome recherchiert seit Jahren zu Menschenhändlern und deren Opfern. Während einer Parlamentsdebatte im Februar 2022 enthüllt er vor laufenden Kameras ein enorm brisantes Schriftstück: Darin bezichtigt ein ehemaliger Polizist allerhöchste Kreise, mit mörderischen Menschenhändlern paktiert zu haben. O-TON: https://www.newsdirectory3.com/rome-debates-to-dig-up-the-clues-of-human-trafficking-reveals-why-pol-maj-gen-paween-had-to-flee-clip/ ab 6.15 oder https://www.youtube.com/watch?v=8sYfsRBTQo4, ab 6.32 SPRECHER 4: Dies ist die eidesstattliche Erklärung des ehemaligen thailändischen Polizeichefs Paween, mit der er in Australien politisches Asyl beantragt hat. Er sagte mir, dass es noch viel zu ermitteln gäbe. Sitzen hier im Parlament vielleicht gerade einige, die in Menschenhandel verwickelt waren? Und wenn Menschen fragen, warum Armeeoffiziere so reich sind - ist das vielleicht der Grund? Den Stellvertretenden Premierminister möchte ich fragen: Wollten Sie damals das Leben des Polizisten Paween beenden lassen? SPRECHER 1: Rangsiman Rome sitzt für die oppositionelle Move Forward-Partei im nationalen Parlament. Der 29jährige saß bereits mehrfach in Gefängnissen, weil er die herrschende Militärjunta kritisiert und mit Enthüllungen brüskiert. Nun ist der Ex-Polizist Paween Pongsirin sein Kronzeuge: Nach Morddrohungen musste Paween 2015 von Thailand nach Australien flüchten. Dort schrieb er der Asylbehörde einen Bericht über Menschenhandel und Zwangsarbeit in seinem Heimatland. Sieben Jahre später veröffentlicht Rome nun dieses Dokument, das einige bis heute amtierende Militärs, Politiker und Polizisten namentlich nennt: SPRECHER 5: in Thailand ist Menschenhandel ein großes Problem - und politisch sensibel, weil in diesem Ausmaß nicht möglich ohne die Beteiligung von Menschen in hohen Positionen. Vor 12 Jahren kamen noch 3- bis 5.000 Menschen (illegal aus Myanmar). Im ersten Quartal 2015 waren es schon mehr als 25.000 Personen. SPRECHER 1: Viele Opfer der Menschenhändler gehören zu den Rohingyas: einer in Myanmar verfolgten, muslimischen Minderheit. Viele werden ausgebürgert und aus dem Land verjagt. Für die meisten Rohingyas ist Thailand nur eine Zwischenstation auf dem Weg ins überwiegend muslimische Malaysia. Malaysische Polizisten entdeckten im dicht bewaldeten Grenzgebiet zu Thailand zuletzt über 100 illegale Landungsstege für Schmugglerboote. In diesem Grenzgebiet begannen 2015 auch die Ermittlungen des damaligen Polizeichefs Paween Pongsirin. SPRECHER 5: Ein Massengrab mit Rohingyas war entdeckt worden im Bezirk Padang Besar. Es gab viel internationalen Druck, gründlich zu ermitteln. Der Premierminister sagte, dass diese Angelegenheit innerhalb von 10 Tagen geklärt werden müsse. SPRECHER 1: Diese Klärung steht bis heute aus. Zwar fand Paween korrupte Strukturen und Verstrickungen bis in höchste Armee- und Regierungskreise. Aber diese Hintergründe sollten damals unter den Teppich gekehrt werden. Nach seinem Auftritt im Parlament treffen wir Rome zu einem Interview: O-TON SPRECHER 4: Thailänder wollen nicht mehr auf Fischerbooten arbeiten. Trotzdem gehört Thailand weiterhin zu den größten Fisch-Exporteuren der Welt. Jemand muss die Arbeit machen, und das sind Ausländer: schlecht bezahlt oder als Zwangsarbeiter, sogar als Arbeitssklaven. SPRECHER 1: Jahrhundertelang zogen vor allem Thailänder aus dem armen Norden in die Häfen des Südens, um dort Arbeit zu suchen. Dann zerstörte 1989 der Jahrhundertsturm Gay über 200 Boote, und mindestens 500 Fischer ertranken. Viele Überlebende fanden bessere Jobs auf dem Festland. In den 80er Jahren hatte sich Thailand zu einer südostasiatischen Tigerwirtschaft entwickelt: Internationale Unternehmen suchten Arbeitskräfte, und die Jobs in Fabriken für T-Shirts, Motorrad- oder Computerteile erschienen vielen Einheimischen attraktiver als die Fischerei. SPRECHER 1: Ich reise weiter: von Mahachai 600 Kilometer Richtung Süden. Dort liegen die thailändische Hafenstadt Ranong und - gleich gegenüber auf der anderen Seite einer Meerenge - die burmesische Stadt Kawthaung. Boote und Schiffe kreuzen hin und her. SPRECHER 1: Hier, im Hafen von Ranong, begann schon 2015 für viele Rohingyas ihr Leidensweg durch Thailand: Am Hafen wartete eine Mafia aus Bootsbesitzern, Polizisten und Militärs, wie Filmaufnahmen des "Guardian" von damals belegen. O-TON: https://www.theguardian.com/global-development/2015/jul/20/thai-fishing-industry-implicated-enslavement-deaths-rohingya (Rohingya, Burmesisch) After we arrived we were told to make the phone calls. The brokers took the money but didn't release us. - do you have relatives? Do you have a brother or sister? Make the phone call. The people were beaten a lot. The next day people were dead. - They said if you are sold to the fishing boat you will never see the shore again. -the broker said you can leave if you pay us money. we will sell you to the fishing boats. SPRECHER 2: Als wir im Lager ankamen, sollten wir telefonieren. Die Schleuser nahmen uns alles Geld ab, aber sie ließen uns nicht frei. - SPRECHER 3: Hast du Verwandte zu Hause? Einen Bruder oder eine Schwester. Ruf an! Die Menschen wurden geschlagen. Am nächsten Tag waren einige tot. - SPRECHER 2: Sie sagten: Wenn wir kein Geld bekommen, verkaufen wir dich an die Fischerboote. SPRECHER 1: Der Polizist Paween ermittelte anfangs wegen eines Massengrabs. Aber bald stieß er mit seinem Team auf weitere Lager, eine kriminelle Infrastruktur und einen Menschenhändlerring, der seine Geschäfte weiträumig betreibt. SPRECHER 5: Unser Team fand eine Augenzeugin: Ihr Mann war von einer rivalisierenden Menschenhändler-Bande getötet worden. Sie berichtete von einem Netzwerk: Agenten transportieren Rohingyas auf (umgebauten) Fischerbooten von Myanmar und Bangladesch nach Thailand. Das Netzwerk umfasste Geschäftsleute, Militärs, Polizeioffiziere, lokale Politiker, Regierungsbeamte und Schleuser. Die Schleuser betrieben die Boote, organisierten Transporter, bewachten die Dschungellager und schafften Verpflegung heran. SPRECHER 1: Jahre später reiste der Politiker Rome selbst in das Grenzgebiet: O-TON SPRECHER 4: Ich habe mit vielen Menschen gesprochen. Sie haben bestätigt, dass viele wussten, was damals passierte. Viele verdienten selbst Geld damit, Verpflegung in die Lager zu verkaufen. Oder sie brachten die Verpflegung gleich dorthin, in die Berge. Aber alle hatten Angst, sich an die Behörden zu wenden. Sie mussten davon ausgehen, dass die Behörden nicht helfen würden, weil die den Menschenhändlern zuarbeiteten. Die lokalen Polizeistationen müssen auch Bescheid gewusst haben. Aber alle dachten: Was geht es mich an? Nicht meine Sache. Betrifft weder meine Familie noch meine Community. SPRECHER 1: 2015 werden viele Flüchtlinge gleich weiter verschleppt von Ranong nach Süden, Richtung Malaysia. Opfer, die fliehen können, erzählen später den Reportern des Guardian. O-TON We were taken by immigration centre cars and put on small boats. And we were sold to the brokers. - our group had two escort cars. They were not police cars, just pickup trucks, with Thai police inside of them. -The broker said we paid a lot to get you out of the immigration centre. So you have to work on the fishing boats. SPRECHER 3/2: (Mann 1:) Autos der Einwanderungsbehörde brachten uns auf kleine Boote. Dort wurden wir an Schleuser verkauft. - - (Mann 2:) Unsere Gruppe wurde von zwei Autos begleitet. Keine Polizei-Autos, sondern Pick up-Trucks. Aber drinnen saßen Polizisten. - (Mann 3:) Die Schleuser sagten: Wir haben viel Geld bezahlt, um euch von der Einwanderungsbehörde freizukaufen. Deswegen müsst ihr jetzt auf Fischerbooten arbeiten. SPRECHER 1: Einige der Verschleppten haben Glück im Unglück: Sie werden freigelassen, weil ihre Angehörigen Lösegeld für sie zahlen. Am schlimmsten ergeht es denen, für die keiner zahlt und die in den Dschungellagern an Malaria erkranken: Sie werden arbeitsunfähig und damit unverkäuflich. Manche verhungern, andere werden erschlagen oder erschossen. Der Polizist Paween stellt bald fest: Um viele Tausend illegale Migranten 550 Kilometer längs durch Thailand zu transportieren, müssen die Kriminellen mit staatlichen Akteuren kooperieren. Aus seinem damaligen Bericht an die australische Asylbehörde: SPRECHER 5: Ich leitete ein Team von 80 Polizeibeamten. (Bald) erstellten wir Haftbefehle für 153 Personen, darunter den Bürgermeister von Padang Besar, reiche Geschäftsleute aus Ranong und den ehemaligen Leiter des Landesverwaltungsamtes. Nach drei Wochen beantragte ich einen Haftbefehl gegen General Manas Kongpan, Oberbefehlshaber für die nationale Sicherheit im Süden Thailands. SPRECHER 1: Nach den Enthüllungen im Parlament von Thailand nimmt Paween per Zoom an einer Veranstaltung der Auslandskorrespondenten in Bangkok teil. Aus seinem Exil in Melbourne berichtet er: O-TON https://www.youtube.com/watch?v=Iv32CxD6GTA FCCT Events SPRECHER 5: Bei unseren Untersuchungen lernten wir schnell, wie Menschenhandel dieses Ausmaßes möglich werden konnte: wegen der weit verbreiteten Korruption im thailändischen Regierungssystem. Wir konzentrierten uns auf Menschen in hohen Positionen, deren Job es war, Menschenhandel eigentlich zu unterbinden. Wir entwarfen ein Geldwäsche-Diagramm, auf welchen Konten das Geld landete. Hier habe ich die Dokumente, für alle Journalisten, auch die Bankauszüge. SPRECHER 1: Nach seiner Aussage fand Paween bei General Manas Kongpan Bankauszüge mit Einzahlungen über insgesamt etwa 300.000 Dollar von in den Menschenhandel verwickelten Personen. Paween saß auf einer Bombe: Zum ersten Mal in der Geschichte Thailands verhaftete ein Polizist einen General der thailändischen Armee. Als General Manas in der Wache auftauchte, wurde er von vielen Soldaten begleitet. Paween spürte, mit wem er sich angelegt hatte. SPRECHER 5: Ich erhielt einen Anruf von Generalmajor S. Er erinnerte mich daran, dass zu den Vorgesetzten von General Manas der Stellvertretende Premierminister Prawit Wongsuwan gehören würde, auch der Verteidigungsminister sowie der Premierminister General Prayut Chan-o-cha. Ich solle beenden, was ich tue - inzwischen sei deswegen mein Leben in Gefahr. (Trotzdem) beantragte ich weitere Haftbefehle wegen Menschenhandel und Geldwäsche: gegen drei Armeeoffiziere, einen Marineoffizier und 45 weitere Verdächtige. SPRECHER 1: Während der Polizist Paween damals ermittelt, verwarnt die Europäische Union Thailand wegen "IUU-fishing": illegaler, nicht gemeldeter oder unregulierter Fischerei. Ein Jahr später, 2016, finanziert die EU ein Projekt der Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen: "Ship to Shore Rights" - "Rechte vom Schiff bis zum Ufer" - soll helfen, Zwangsarbeit zu unterbinden und legale Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die EU hat Einfluss: Sie ist der größte Fischimporteur der Welt. SPRECHER 1: Die thailändische Regierung verspricht seit 2015 umfassende Reformen. Das Fischereiministerium errichtet an 30 Häfen ein Kontrollsystem: "Port in, Port out" - kurz: PIPO. Inspektoren sollen in den Häfen und an Bord der Boote kontrollieren, wer hinaus auf See fährt - und wer von dort gesund zurückkehrt. In Ranong leitet heute Marine-Oberstleutnant Nat Scharat das "PIPO-Sicherheitskommando". O-Ton SPRECHER 3: Wie wir alle sehen, haben wir die Probleme der Vergangenheit durch die harte Arbeit unserer Einsatzkräfte lösen können. Menschenhandel und Zwangsarbeit sind verschwunden. Wir sind sehr streng bei der Strafverfolgung. Deswegen sind allerdings die Vorbehalte der Fischerei-Unternehmer gegenüber unserer Arbeit gestiegen: Sie halten uns für übereifrig, weil wir Geldstrafen erteilen und Lizenzen entziehen. Aber das beweist ja nur, dass wir unsere Arbeit streng verrichten, und unsere Pflichten niemals vernachlässigen. SPRECHER 1: Das Fischerei-Ministerium meldet auf seiner Webseite, dass inzwischen ein Viertel von ursprünglich 49.000 Fischerbooten und -schiffen stillgelegt worden sei. Um die verbliebenen Boote besser kontrollieren zu können, darf inzwischen nur noch in nationalen Gewässern gefischt werden: im Golf von Thailand und in der Andamanensee, Gebiete von insgesamt 300.000 Quadratkilometern. Um das zu überprüfen, müssen Fischerboote inzwischen mit Peilsendern ausgestattet werden. O-TON SPRECHER 3: Lassen Sie mich offen sprechen: Manche Fischerei-Unternehmer sehen inzwischen nicht nur unsere Regierung, sondern auch die Europäische Union sehr kritisch. Bei der Durchsetzung internationaler Normen muss man doch auch die nationalen Bedingungen berücksichtigen. Asien und Europa unterscheiden sich. Wir Thailänder möchten immer gute Beziehungen bewahren, denn ohne Kompromisse können Beziehungen in die Brüche gehen. Aber jetzt setzen wir einfach nur internationale Standards durch. Aber wenn wir unsere Landsleute zwingen, immer nur Brot statt Reis zu essen, ist das sehr unangenehm und hart für sie. Stellen Sie sich vor, Sie im Westen müssten immer nur Reis essen. SPRECHER 1: Am Ende kann uns Marine-Oberstleutnant Nat Scharat nicht zeigen, wie seine Leute die Fischerboote kontrollieren. O-TON SPRECHER 3: Es hängt auch von den Gezeiten ab: Alle Boote sind heute bereits zurückgekehrt. Und wir kontrollieren auf den Privatgeländen der Fischereiunternehmer. Es ist schwer, da hinein zu kommen und man müsste sie zuerst um Erlaubnis fragen. SPRECHER 1: Im Internet ist ein Film der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch zu sehen: Mitarbeiter filmten Kontrolleure bei "PIPO"-Inspektionen dort, wo meine Recherchen begannen, im Hafen von Mahachai. O-TON: HRW-Thailand Forced Labor, Trafficking Persist in Fishing Fleets In theory the PIPO centre is supposed to inspect every boat and its equipment and crew each time it leaves or enters port. But inspections rates are very low. SPRECHER 4: Theoretisch sollen die PIPO-Zentren jedes Boot, jede Ausrüstung und Besatzung kontrollieren - beim Verlassen und bei der Rückkehr in die Häfen. Aber die Kontrollquote ist sehr gering. SPRECHER 1: Sunai Phasuk, Chief Researcher von Human Rights Watch, meint deshalb: O-TON: HRW-Thailand Forced Labor, Trafficking Persist in Fishing Fleets 843 The PIPO inspection is the best chance for authorities to identify victims of forced labour. If officials have a suspicion, they can take fishermen for a separate confidential interview to seek more information. But that hardly happens in reality. Instead of questioning workers officers settle for a quick look at pink cards, and checking the names on the boards crew list. With all the resources and effort put into the PIPO system one would expect for a better result. But after three years it is unbelievable that the PIPO inspection has not been able to identify a single case of forced labour at all. SPRECHER 4: Diese Inspektionen wären eigentlich die beste Gelegenheit, Opfer von Zwangsarbeit zu identifizieren. Bei Verdacht könnten die Offiziellen einen Fischer zu einem vertraulichen Interview mitnehmen, um mehr herauszufinden. Aber das kommt kaum vor. Stattdessen werden nur die Papiere der Fischer mit den Mannschaftslisten abgeglichen. Bei all den Ressourcen, dem Aufwand für PIPO sollte man bessere Resultate erwarten. Aber - man glaubt es kaum - in drei Jahren wurde kein einziger Fall von Zwangsarbeit festgestellt. SPRECHER 1: Seit Bangkok habe ich keinen anderen Ausländer mehr gesehen - die Tourismusindustrie ist wegen der Corona-Pandemie zusammengebrochen und hat sich bis heute nicht erholt. Auch andere Wirtschaftszweige leiden: Am Hafen von Ranong liegen still gelegte, ausgeweidete Fischerboote. Gleich landeinwärts stehen in langgezogenen Reihen gleichförmige Wohnbarracken, die von außen wie Garagen aussehen. Die Anwohner sprechen burmesisch, meine Dolmetscherin versteht sie nicht. Während wir noch schauen, wie die Menschen auf uns reagieren, kommt ein Mann mit Notizbuch und Stift vorbei. Er ist Sozialarbeiter, spricht Burmesisch und hilft gerne, solange wir seinen Namen nicht veröffentlichen. Das kenne ich nun schon: Über vier Wochen werden mir nur wenige Interviewpartner erlauben, ihren richtigen Namen zu publizieren. O-TON SPRECHER 4: Das ist eines der größten Burmesen-Viertel von Ranong. Hier wohnen fast nur Fischer mit ihren Familien. Sie haben zwei Arten von Besitzern: Wer Glück hat, gerät an einen guten, der gratis Trinkwasser liefert und vielleicht sogar ein Zimmer bezahlt. Schlechte Besitzer sagen: Du bleibst hier, sonst rufe ich die Polizei und die fängt dich wieder ein. Wenn du dich beschwerst, lasse ich dich einsperren. Du bist nur ein illegaler Ausländer. SPRECHER 1: Fischerboote und Besatzungen gehören zusammen, sie können gemeinsam den Besitzer wechseln - wie bei dem thailändischen Fischer, der auf Borneo an einen chinesischen Geschäftsmann verkauft wurde. Wir sollen den Sozialarbeiter Chang nennen, er arbeitet für eine internationale NGO. O-TON SPRECHER 4: Die Fischer haben Angst. Die Besitzer drohen ständig mit der Polizei, zahlen statt des zugesagten Tageslohns von 8,50 Euro vielleicht nur 6,85 Euro. Die Besitzer müssen für jede Arbeitserlaubnis Geld an die Behörden zahlen. Auch deshalb wachen sie über ihre Fischer: Eine Bootsbesatzung, 20 oder 30 Fischer - dafür haben sie viel Geld bezahlt an die Behörden, und vorher an die Schleuser. SPRECHER 1: Es dämmert. Draußen spielen Kinder, einige fahren auf Skateboards umher. Durch Fenster und Türen sind drinnen die geräumigen Zimmer zu erkennen, teils unterteilt mit Sperrholzwänden. Viele Familien sitzen gerade auf dem Boden und essen zu Abend: meist Reis mit Gemüse und Fisch. Glühbirnen und Neonröhren brennen, hier und da läuft ein Fernseher. Es gibt also Strom, aber Klimaanlagen sind nirgendwo zu sehen. Draußen zeigt ein Thermometer 34 Grad an, in den Zimmern wird es unter Wellblechdächern noch heißer sein. SPRECHER 1: Ein junger Mann in Jeans und T-Shirt schaut neugierig zu uns herüber. Auf seinen tätowierten Armen sind tiefe weiße Narben zu erkennen: Erkennungszeichen der Fischer. Wir fragen ihn, was er von den PIPO-Kontrollen im Hafen hält. O-TON SPRECHER 2: Seit einigen Jahren beschäftigt die Regierung ein paar Männer, die die Boote kontrollieren sollen. Deshalb haben die Kapitäne ihre Einstellung schon ein wenig geändert: Früher schlugen sie uns nach Belieben, jetzt passiert das nur noch ab und zu. Weil die Fischer die Inspektoren informieren könnten. Und früher habe ich immer diese Geschichten von Fischern gehört, die auf offener See an andere Boote verkauft wurden. Davor hatte ich immer Angst. Aber jetzt war davon schon länger nichts mehr zu hören. SPRECHER 1: Der Oberstleutnant des PIPO-Komitees hat mir eine Statistik gezeigt: Am Vortag sollen nur 16 Boote im Hafen aus- oder eingelaufen sein, und nur 6 davon wurden kontrolliert. O-TON SPRECHER 2: Viele Fischer würden gern ihr Boot wechseln - irgendwohin gehen, wo sie besser bezahlt werden. Ich auch. Aber das mögen die Besitzer nicht. Sie müssen uns nicht mehr direkt bewachen. Inzwischen brauchen wir alle Papiere, um einen neuen Job zu finden: Ausweis, Arbeitserlaubnis und so weiter. Ohne läuft nichts mehr. Die Besitzer nehmen uns diese Papiere ab und behalten sie. Deshalb können wir nicht weglaufen. SPRECHER 1: In dem Film von Human Rights Watch erklärt Sunai Phasuk: O-TON HRW-Thailand Forced Labor, Trafficking Persist in Fishing Fleets Despite new legislation banning the practice, virtually all captain's hold on to workers pink cards for what they call safekeeping. That leaves the workers extremely vulnerable to harassment and abuses and also makes it very difficult for them to demand their rights.by seizing their pink cards captains are actually telling fisher men that they cannot go to another board and change employer without permission. SPRECHER 4: Obwohl es inzwischen gesetzlich verboten ist, behalten nahezu alle Kapitäne die Ausweispapiere ein und nennen das "aufbewahren". Das macht die Arbeiter extrem anfällig für Misshandlung und Missbrauch, und es erschwert ihnen, ihre Rechte wahrzunehmen. Damit vermitteln die Kapitäne ihren Fischern, dass sie ohne ihre Erlaubnis nicht woanders anheuern können. SPRECHER 1: Dann bittet uns der Fischer in seine Hütte zum Tee trinken: Drinnen hängen Plakate von Buddha, auf einem Regal stehen Räucherstäbchen. Durch steinerne Mauern abgetrennt ist ein kleines Schlafzimmer, in dem Matratzen auf dem Boden liegen. In einem Badezimmer aus Sperrholz steht ein großes Plastikfass, aus dem das Wasser mit Kellen geschöpft wird. Gekocht wird an einem freistehenden Regal mit einem Bunsenbrenner. Drinnen setzt sich die Frau des Fischers zu uns: Auch sie ist etwa Mitte zwanzig und offensichtlich schwanger. Wenn das Kind kommt, werden die beiden im Krankenhaus für die Entbindung 400 Euro zahlen, erzählt er. Der Fischer hat keine Krankenversicherung. O-TON SPRECHER 2: Ich war mal ein paar Monate in Songkhla. Dort geht es noch härter zu, weil dort auch viele Kambodschaner und Laoten arbeiten. Da können sich die Fischer nicht mal untereinander verständigen. Hier gibt es fast nur burmesische Fischer. SPRECHER 1: Wir reisen weiter nach Songkhla, der größten Hafenstadt im Süden Thailands. Kurz nach unserer Ankunft ergreift die Polizei im Dschungel 61 "illegale Einwanderer", wie mehrere Tageszeitungen berichten: fast die Hälfte Rohingyas im Alter von 6 bis 17 Jahren, die in Malaysia ihre Eltern suchen wollen. SPRECHER 1: Wir fahren zuerst mit einer Fähre vom Stadtzentrum zum Hafen. Am Pier stehen solide Steinhäuser, auf Schildern werden Fische zum Verkauf angeboten. Meine neue Dolmetscherin hat von Freunden einen Tipp bekommen: Wir suchen den Kapitän eines rund 15 Meter langen Fischerboots - die kleinen und mittelgroßen Boote sollen laut Fischerei-Ministerium rund 70 Prozent der gesamten Fischfangflotte ausmachen. Wir finden Kapitän Arkar in seinem Haus: In den beiden oberen Geschossen wohnt er mit seiner Familie, im Erdgeschoss ist sein Fischgeschäft, in dem er an Großhändler verkauft. Den Schildern zufolge wohnen in derselben Häuserzeile noch andere Fischereiunternehmer. Arkar ist unzufrieden: Seinen Kollegen und ihm drohe der Bankrott. O-TON SPRECHER 3: Die Behörden kommen zu uns und sagen: Es tut uns so leid, Schuld sind die EU und die USA. Wir müssen deren Auflagen durchsetzen, sonst könnt ihr eure Fische nicht mehr exportieren. Aber in anderen Exportindustrien hat sich bis heute nichts geändert, nur bei uns. Deshalb werden die meisten Fische, die in Thailand verarbeitet und exportiert werden, inzwischen woanders gefangen. Die Regierung interessiert sich nur für die großen, verarbeitenden Industrien, nicht für die kleinen Fischereibetriebe. SPRECHER 1: Eine Statistik des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen weist in dieselbe Richtung: Im Jahr 2000 übertrafen die thailändischen Fischexporte die Importe noch im Verhältnis 5 zu 1 - die meisten Export-Fische wurden also wohl von thailändischen Booten gefangen. 2018 betrug dieses Verhältnis 3 zu 2: Auf zwei importierte Fische kamen nur noch drei exportierte Fische. Neuere Statistiken finde ich nicht. Kapitän Arkar spricht verblüffend offen: O-TON: SPRECHER 3: Vielleicht mangelt es der Regierung an Sachverstand und Empathie für uns kleine Fischereiunternehmer. Vielleicht, weil an der Regierungsspitze Soldaten stehen. In anderen thailändischen Industrien funktionieren die Netzwerke weiterhin: Es mag mal was schieflaufen, vielleicht wurde sogar gegen Gesetze verstoßen. Aber trotzdem versucht man doch, sich gegenseitig zu helfen: zu verstehen, ein Auge zuzudrücken oder wenigstens ein halbes. Nur in der Fischereiindustrie läuft das nicht mehr, seitdem die Regierung von der EU auf diese Probleme angesprochen wurde. SPRECHER 1: Auf Kapitän Arkars Boot sollen fünf Verwandte und acht Burmesen arbeiten. Er spricht für eine Gruppe kleiner Familienunternehmen, hatte er bereits am Telefon erklärt. Doch diese Lobbyarbeit wäre inzwischen erfolglos, während die neuen Auflagen immer neue Probleme schaffen würden. O-TON: SPRECHER 3: Irgendein Mensch beim Zoll oder der Armee oder der Polizei hat eine großartige Idee, welche neue Kontrolltechnik man zusätzlich vorschreiben könnte, um uns noch besser zu überwachen. Der Vorgesetzte sagt dann heutzutage immer: gute Idee, das machen wir, dann können wir das der EU zeigen. Dabei haben wir doch schon so viel neue, teure Technik kaufen müssen: zum Beispiel GPS-Geräte, die jederzeit unseren Standort an die Behörden übermitteln. Aber nun sollen wir noch zusätzlich AIS anschaffen. SPRECHER 1: AIS steht für "automatic identification system". Später lese ich, dass die non profit-Organisation "Global Fishing Watch" AIS als Kontrollinstrument gegen Raubfischerei propagiert - Nach Angaben der NGO schreibt die Internationale Maritime Organisation den Einsatz von AIS bisher nur für die größten Schiffe vor, um Kollisionen zu vermeiden. Bis jetzt würden so nur die oberen 2 Prozent der Fischereischiffe erfasst, die weltweit 80 Prozent der Fische fangen würden. Diese Riesenpötte sind über 100 Meter lang, nicht zu vergleichen mit Kapitän Arkars Nussschale O-TON: SPRECHER 3: Der Vorschlag für das GPS-System kam damals von der Fischereibehörde. Nun vertritt der Zoll das neue AIS-System. Wir Kapitäne haben uns getroffen und entschieden, AIS abzulehnen. Aber da sagte die Behörde: Ihr wollt nicht? Dann kaufen wir eben AIS für euch, erst mal 2.000 Systeme. Ein hochrangiger Offizier tauchte auf, stellte fest, dass AIS auf unseren Booten fehlen würde und drohte mit massiven Strafen. Jetzt kommt bald sicher eine dicke Rechnung, mit Aufschlag für die Mühen der Amtsträger. Ich meine, dass sich die Behörden um andere, dringendere Angelegenheiten kümmern sollten. SPRECHER 1: Als ich später auf der Weißen Liste des Fischereiministeriums nach Navigations-Systemen schaue, stoße ich zufällig auf eine "Liste der ins Ausland verkauften Schiffe": Fast 1.300 Fischerboote und -schiffe wurden in den letzten Jahren ins Ausland verkauft, wo sie nicht länger den Auflagen der thailändischen Regierung unterliegen. Einige der Boote sind angeblich in weit entfernten Ländern wie Russland oder Panama gelandet. Aber die meisten gingen gleich nach nebenan: 430 nach Myanmar, wo die Wirtschaft in Trümmern liegt und eine verbrecherische Junta allerorts Menschen verschleppt, um sie für Zwangsarbeiten aller Art einzusetzen. Und rund 300 nach Malaysia, das auf der US-amerikanischen Liste für Menschenhandel auf der schlimmsten Stufe steht, noch eine tiefer als Thailand. Von welchen Booten und in welchen Gewässern Fische gefangen werden, die später in der EU verkauft werden, lässt sich nicht wirklich klären: Bei fünf von sechs für diesen Beitrag gekauften Produkten steht auf der Verpackung nur die Angabe "Fanggebiet: Westlicher Pazifischer Ozean" oder "FAO 71". Dieses gigantische Fanggebiet reicht vom Golf von Thailand bis zur Ostküste Australiens, mit allen internationalen und nationalen Gewässern auch vor thailändischen und malaysischen Küsten. Und auch wenn man die Tracking-Codes auf den Dosen auf der Hersteller-Website eingibt, bekommt man keine genaueren Informationen. In Thailand hat sich das Militär zuletzt 2014 an die Macht geputscht, das zwölfte Mal seit 1932. Nur ein Jahr später ermittelte dort der Polizist Paween wegen Geiselnahme, Menschenhandel und Massenmord, solange bis seine Vorgesetzten einschritten. SPRECHER 5: Im September 2015 waren wir gezwungen, unsere Untersuchungen einzustellen, weil wir keine politische und finanzielle Unterstützung mehr bekamen. Die Polizeikommission erließ einen Befehl, mich in die südlichen Grenzprovinzen zu versetzen. Ich fühlte, dass dadurch mein Leben ernsthaft in Gefahr geriet. SPRECHER 1: Erst sieben Jahre später, im Exil, nennt Paween die Gründe dafür, und er erhebt schwere Vorwürfe auf der Veranstaltung im Club der Auslandskorrespondenten O-TON: https://www.youtube.com/watch?v=Iv32CxD6GTA FCCT Events Thai SPRECHER 5: Ich erhielt einen Anruf von Polizeioberst Surachet Hakpan mit einer angeblichen Forderung des stellvertretenden Premierministers General Prawit Wongsuwan: Ich solle General Manus Kaution gewähren. Ich erklärte, dass wir insgesamt 64 Haftbefehle ausgestellt hätten wegen schwerer Verbrechen, und dass wir deshalb niemandem hätten Kaution gewähren können. Ich könne der Öffentlichkeit, der Welt, den Medien nicht erklären, warum ich für einen Angehörigen der Armee eine Ausnahme machen sollte. SPRECHER 1: Die Weigerung kommt laut Paween schlecht an: O-TON: https://www.youtube.com/watch?v=Iv32CxD6GTA FCCT Events Thai-Fortsetzung SPRECHER 5: Das könnte den stellvertretenden Premierminister sehr unzufrieden gemacht haben. Aber ich war sehr überrascht und geschockt, weil er das Gegenteil dessen tat, was seine Pflicht gewesen wäre. SPRECHER 1: Von Paween beantragte Haftbefehle gegen zwei Militäroffiziere und einen Marineoffizier werden nicht vollstreckt. Sie bleiben auf freiem Fuß: im Süden, in der Grenzregion zu Malaysia. Genau dorthin soll Paween versetzt werden, um eine neue Stelle anzutreten. SPRECHER 5: Luftmarschall C. erzählte mir, der Kronprinz hätte ihn gefragt, was meine Versetzung an die Südgrenze praktisch bedeuten würde. Er antwortete, dass man mich versetzen wollte, um mich zu töten. Er war der erste, der mir das so direkt sagte. Ich hatte mir das zwar schon gedacht, aber es so zu hören - von einem Mitglied der Sicherheitstruppe des Kronprinzen, einem Militär-General - zeigte das entstandene Risiko auf. SPRECHER 1: Hinter Kapitän Arkars Büro beginnt Niemandsland: Am Meeresufer vermüllen Tüten, Styropor und leere Plastikflaschen einen Sandstrand. Dahinter stehen auf wackeligen Stelzen Holzbuden im Schlick: Hüttensiedlungen der Fischer. SPRECHER 1: Weiter landeinwärts stehen Blechhütten. Hier hat uns der Sozialarbeiter aus Ranong bei einem Kollegen angekündigt, der nun bereits gemeinsam mit einer alten Frau wartet. Wir setzen uns auf Plastikstühle. O-TON: SPRECHERIN 1: Was ist nur passiert an diesem schlimmen Tag? Mein Sohn war seit einer Woche draußen auf dem Meer, auf seinem neuen Boot. Dann soll er von Bord gefallen sein, einfach so, auf hoher See. Sie haben angeblich noch nach ihm gesucht. Aber am Ende kehrte das Boot ohne ihn in den Hafen zurück. Das ist nun über drei Monate her. Niemand hat ihn je wiedergesehen, oder seine Leiche. SPRECHER 1: Frau Chime ist traditionell gekleidet, in Batik-T-Shirt und Wickelrock. Leise und mit gesenktem Blick spricht sie in mein Mikrofon. Andere Anwohner schauen zu uns herüber, aber sie halten Abstand - als wäre Frau Chimes Unglück ansteckend, oder als wären ihre Aussagen gefährlich für sie und ihre Nachbarn. O-Ton SPRECHERIN 1: Er war zum ersten Mal mit diesem Boot hinausgefahren, und ich hatte es ihm auch noch empfohlen. Ein neues Boot ist zwar immer ein neues Risiko, aber auf diesem arbeitet ein Freund der Familie. Deshalb dachte ich, es sei sicher genug. Der Besitzer hatte vorher noch zu meinem Sohn gesagt: Thant! Sei geduldig und arbeite fleißig auf See. Dann kann ich dir später einen neuen Job an Land verschaffen. Denn das wollte mein Sohn: mehr an Land sein, bei seiner Frau und seinen beiden Kindern, meinen Enkeln. SPRECHER 1: Doch dann fiel Thant angeblich auf seiner ersten Fahrt von Bord des neuen Boots, mit 20 Jahren Berufserfahrung. Frau Chime kennt nicht die Registriernummer des Boots - und wir können nicht danach schauen gehen, weil es gerade wieder auf See unterwegs sein soll. O-TON SPRECHERIN 1: Sein Freund fährt gerade wieder mit. Er hat früher mal ein paar Jahre bei uns gewohnt, deshalb hatte ich ihm vertraut. Aber seitdem mein Sohn verschwunden ist, habe ich auch den Freund nicht mehr gesehen. Er hat nicht mal erzählt, wie es passiert ist. Die anderen, die an Bord waren, auch nicht. Alle haben Angst. Der Boss soll gefordert haben, dass sie den Mund halten. Alle sollen damals angeblich geschlafen haben, als mein Sohn von Bord fiel. SPRECHER 1: Ich denke an PIPO, die Bootskontrollen der Marine. Niemand scheint bemerkt zu haben, dass Chimes Sohn bei der Rückkehr fehlte. O-TON: SPRECHERIN 1: Ich habe zuerst den Steuermann angerufen, dann den Boss. Der sagte: Komm´ vorbei und hole seine Papiere ab. Warte ein paar Monate, vielleicht finden wir ja noch seine Leiche. Irgendwann hatte der Steuermann Mitleid und gab mir 28 Euro Schmerzensgeld. Dass Fischer verschwinden, passiert hier immer wieder. Manchmal lässt man die Leiche im Wasser treiben. Denn wer einen Toten an Bord holt, kann sich damit eine Menge Probleme aufladen. Einfacher ist es, die Leiche zu übersehen. SPRECHER 1: Trotz aller politischen Einflussnahmen verurteilte 2017 ein Gericht General Manus zu einer Haftstrafe von 27 Jahren, die zwei Jahre später auf 82 Jahre erhöht wurde. Der General starb 2021 im Gefängnis an einem mysteriösen Herzinfarkt. Von 103 Angeklagten wurden 62 verurteilt, viele Haftbefehle aber erst gar nicht vollstreckt. Nachdem der Oppositionspolitiker Rome 2022 den Bericht des geflohenen Polizisten Paween veröffentlicht hat, geben Polizei und Armee eine Pressekonferenz. SPRECHER 3: Ich kannte Paween persönlich, er war ein hart arbeitender Polizist. Als Repräsentant der Königlich-Thailändischen Polizei kann ich seine Sicherheit garantieren. Was Kautionen betrifft, so lässt die Polizei in Fällen von Menschenhandel diese gar nicht zu. Der Premierminister und General Prawit haben niemals den Befehl erteilt, (General Manas) eine Kaution zu gewähren. SPRECHER 1: Aktuell ermittelt die Polizei wegen neuer Fälle von Menschenhandel und "möglicherweise beteiligten Staatsbediensteten", wie die Bangkok Post berichtete. Der Oppositionelle Rangsiman Rome meint, dass die Haupttäter von damals noch immer nicht verurteilt wurden: O-TON: SPRECHER 4: Die Menschen, die wir verdächtigen, in Menschenhandel verwickelt zu sein, sind weiterhin an der Macht. Ich verdächtige den (amtierenden) Vize-Premier General Prawit Wongsuwan, weil er bereits 2015 die Macht hatte, die Polizei zu kontrollieren. Und ich verdächtige den amtierenden Innenminister Offizier Anupong Paochinda, der schon damals das Land kontrollierte und es bis heute tut. SPRECHER 1: Der Polizist Paween hat sich entschieden, in Australien zu bleiben: O-TON: https://www.youtube.com/watch?v=Iv32CxD6GTA FCCT Events SPRECHER 5: Der Premierminister schlug vor, dass ich offiziell Beschwerde einreichen und alle Kanäle nutzen soll, um mir Gerechtigkeit zu verschaffen. Ich möchte erklären, warum das eine Lüge ist: Ich habe diese Kanäle längst genutzt. Aber der Stellvertretende Polizeichef reichte 2016 eine Klage gegen mich ein wegen Schädigung des Landes, und erst 2021 entschied der Generalstaatsanwalt, dass es kein Fehlverhalten gab. Ich glaube, dass in diesem Bereich [01:30:00] eine große Menge Geld im Umlauf ist, und ein großer Teil dieses Geldes muss in die Taschen hochrangiger Personen geflossen sein. Deshalb möchte ich verlangen, dass hochrangige Offiziere ihr Vermögen der Öffentlichkeit offenlegen. SPRECHER 1: In Songkhla wurde 2019 ein Ermittler erschossen, der Machtmissbrauch, Korruption und Erpressung bei der Polizei untersuchen wollte - die Täter wurden nie gefunden. Vize-Premier Prawit leitet inzwischen das staatliche "Performance-Komitee zur Koordinierung und Überwachung der Bekämpfung des Menschenhandels". Unsere Bitte an die thailändische Regierung um Stellungnahme zu den Vorwürfen von Paween blieb unbeantwortet. Auch die Europäische Kommission fand keinen Termin für ein Interview zu diesem Beitrag. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, man sehe in Thailand... SPRECHER 3: einen sichergestellten positiven Dialog und eine gute Koordinierung zwischen den Behörden, dem Privatsektor und den Arbeitnehmern (sowie) eine reduzierte Verbreitung von Menschenrechtsverletzungen im (Fischerei-)Sektor. SPRECHER 1: Die demokratische Opposition Thailands, mutige Menschen wie Rangsiman Rome, würden gerne in diese Dialoge und Koordinierungen mit einbezogen werden. O-TON: SPRECHER 4: Der Menschenhandel läuft weiter, nur geräuschloser. Als wolle man verhindern, dass die Menschen merken, was passiert. Und wenn Sie ein Produkt aus Thailand kaufen, von einem thailändischen Unternehmen: Woher wollen Sie wissen, dass es nicht von Sklaven produziert wurde? Darauf sollten alle Menschen achten. Vielleicht kann die Europäische Union die thailändische Regierung fragen, was sie zu tun gedenkt. Für mich kann ich sagen, dass ich dieses Problem lösen will. Absage Sklavenfischer Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft Ein Feature von Alfred Breier Es sprachen Oliver Nitsche Demet Fey Stefko Hanushevsky Jochen Langner Andreas Laurenz Maier Und Steffen Reuber Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Oliver Dannert Regie: Matthias Kapohl Redaktion: Wolfgang Schiller Eine Produktion des Deutschlandfunks mit dem Bayerischen Rundfunk, dem Hessischen Rundfunk, dem Österreichischen Rundfunk und mit Radio Bremen 2022. 1